Tag 16 (Samstag) - Skagway (Liegezeit / 8 - 20 Uhr)Heute war klar, dass wir mit der Whitepass Yukon Railroad fahren wollten. Es gab glaube ich 10 verschiedene Touren die einen Halbtagesausflug mit der Zugfahrt kombiniert hatten. Wir hatten uns für die längste Tour entschieden (über 8 h). Wir sind zuerst mit dem Bus ins Yukon-Gebiet inkl. Einreise nach Kanada gefahren. Hier waren noch die meisten Seen komplett zugefroren, obwohl diese z. T. riesig waren oder auch z. T. fließend sein mussten. Aber der Winter bringt dort alles zum Stillstand. Zu Mittag haben wir hinter Carcross in einer "kleinen Westernstadt" angehalten. Klar dies war alles nur auf Touristen ausgelegt. Ich fand die Saloons und die Einrichtung trotzdem echt urig und gemütlich. Das Essen war auch lecker. Nach dem Essen sind wir etwas durch die Anlage geschlendert (Streichelzoo, Museum, man hätte wie die Goldgräber Gold waschen können etc.) und haben die Tour mit den Huskies gebucht - wir hatten Glück und waren nur zu zweit. Beim Mittagessen hatte eine Angestellte erzählt, dass sie das Camp 2 Wochen vorher erst wieder aufgemacht hatten, da im Winter alles unter dem Schnee begraben ist. Dementsprechend waren die Wege auch noch sehr schlammig und sehr tief. Deshalb hatten sie keinen normalen Hundeschlitten, sondern ein motorisierten Schlitten, der den Hunden etwas geholfen hat. Die Hunde liefen in einem rasanten Tempo und konnten es auch kaum erwarten loszulaufen. Man hat auch mitbekommen, dass die Hunde (trotz Motor) ziehen. Ich hatte gefragt für was sie den Motor benötigen. Es ist zur Unterstützung der Hunde. Vor allem, wenn die Wege so tief sind, kann es schnell auch zu schwer für die Hunde werden. Ich fand es gut, dass sie an ihre Hunde denken und nicht nur ans Geldmachen. Trotzdem war der Motor ziemlich laut und hatte so im Gesamtpaket gar nicht dem entsprochen, was ich mir unter der Hundeschlittenfahrt vorgestellt hatte. Auch wenn ich die Leistung der Hunde nicht schmälern möchte, hätte ich (wenn ich gewusst hätte, wie es abläuft), wahrscheinlich die Hundetour nicht gebucht. Es war aber trotzdem unterhaltsam.
Nach dem Mittagessen wurde ein kurzer Stopp in Carcross eingelegt und wir sind nach Fraser gefahren um dort in den Zug einzusteigen. Für unseren und den weiteren Schiffsbus waren die letzten 3 Wagons reserviert. Da ich aus Forensberichten wusste, dass man während der Fahrt hinten auf die Plattformen stehen darf, war sofort klar, dass wir den letzten Wagen nehmen, damit wir freie Aussicht nach hinten haben. Zusätzlich haben wir einen Sitzplatz auf der rechten Seite (bei Fahrtrichtung Fraser - Skagway) ausgesucht, da auf der linken Seite oft die Felswand ist und rechts die tolle Aussicht. Mir hat Alaska grundsätzlich gut gefallen. Aber die Zugfahrt war eins der wenn nicht DAS Highlight. Wir sind durch ein Winterwonderland gefahren, z. T. direkt am Abhang entlang durch Schluchten, Tunnel und Brücken. Es war einfach nur GIGANTISCH. Ich würde jedem diese Zugfahrt empfehlen und ich würde sie beim nächsten Besuch wieder machen. Wir standen die Hälfte der Fahrt draußen und haben mal wieder viel zu viele Bilder geschossen. Die andere Hälfte haben wir dann die Aussicht im Abteil genossen.
Anschließend sind wir noch etwas durch Skagway gelaufen, was irgendwie wie ein Museumsdorf oder eine alte Westernstadt aussieht und zurück zum Schiff.
Fazit des Tages: ein langer Tag aber WUNDERSCHÖN! Ich habe Bilder vom Yukon im Sommer gesehen. Dies hat mir mit den vielen Seen und wenn alles grün ist auch gut gefallen. Diese Winterlandschaft hatte aber auch etwas faszinierendes. Und während mir viele im Vorfeld gesagt hatten, nimm nach Alaska viel Mückenspray mit (klar bei den vielen Seen gibt es im Sommer Mücken), hatten wir natürlich diese Probleme nicht. Dafür war es noch zu kalt. Obwohl es heute in der Sonne echt warm war und ich sogar z. T. ohne Jacke gelaufen bin (trotz nur 10 Grad). Wir waren an dem Tag (erwartungsgemäß) mit einem 50-Mann-Bus unterwegs. Ich hatte im Vorfeld Sorgen ob wir überhaupt auf der Strecke nach Carcross anhalten und aussteigen dürfen, da Bilder aus dem Bus nicht immer optimal werden. Für mich war die Anzahl der Stopps während der Strecke ok. Und mit einem Mietwagen hätte man nie die Zugfahrt kombinieren können. Und natürlich kann man auch nur den Zug hin und her fahren. Ich fand es gerade gut, dass man einmal das Tal von der Straßenseite und einmal dann von der Zugseite gesehen hat. Außerdem endet der Zug in Fraser und wir hätten damit das Yukondelta nicht gesehen...
Vorsicht wieder Bilderflut
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Kurz vor Carcross war dann plötzlich Wüste - und Schnee:
Leider habe ich beim Einsteigen nur Bilder vom Zug gemacht inkl. uns. Daher ein Bild des Zugs am Morgen beim Verlassen des Schiffs:
Mit der Fräse wurde eine kleine Spur für den Zug freigemacht: