Autor Thema: Molokai – nein danke  (Gelesen 43410 mal)

Offline Angie

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #60 am: 23. August 2018, 17:39:15 »
Hallo Knut,

ohje, das sieht nicht gut für mich aus und mir wird eine saftige Rechnung von dir blühen, für diese vergeudete Urlaubswoche :kratzen

Wale sieht man am besten vom Boot aus, aber die richtige Jahreszeit sollte es schon sein. Im Mai sind die Wale längst weg, es gibt ab und zu ein paar, die die "Abfahrt" verpasst haben und vor Maui bzw. Moloka'i bleiben.

Mit Glück kann man Wale auch von der Küste aus sehen.
Liebe Grüße,
Angie


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Offline KnuMu

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #61 am: 24. August 2018, 09:50:41 »
Wir sind im Februar dort. Das sollte ja passen.
Wir werden und die "Whale- Watcher- Boote" ansehen... (Lahaiina) um dann zu entscheiden, ob man sich das antut.
Jetzt fehlt noch ein Quartier, 2 Autos, 2 Flüge und die Reise ist "fertig".
Dank nochmals, LG
Knut

P.S. hoffe, der Hurricane schrammt an den Inseln vorbei und richtet nicht all zuviel Schaden an!!

Offline Angie

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #62 am: 24. August 2018, 12:44:25 »
P.S. hoffe, der Hurricane schrammt an den Inseln vorbei und richtet nicht all zuviel Schaden an!!

Er zieht südlich an den Inseln vorbei, aber in sehr geringer Entfernung. Aktuell gibt es auf Maui vielfach Stromausfälle. Insgesamt sind auf den Inseln sehr viele Straßen gesperrt.
Liebe Grüße,
Angie


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Offline Byni

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #63 am: 25. August 2018, 13:52:55 »
Aloha Knut
vielleicht kannst du die Wale auch von Molokai aus beobachten. Die Strasse zwischen Maui und Molokai ist ja ein beliebter Tummelplatz für diese Tiere.
Es gibt auch Anbieter auf Molokai, die Touren anbieten. Ich spreche nicht aus Erfahrung, da ich nur im Juli dort war. Aber ein Vergleich der Anbieter lohnt sicher.
Liebe Grüsse
Bine

Offline Byni

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #64 am: 25. August 2018, 14:00:07 »


Donnerstag: Mo’oula Falls – das unerreichbare Ziel

Auf den Donnerstag unserer Molokai- Woche hatten wir uns schon besonders gefreut. Von zuhause aus hatten wir den Halawa Valley Cultural Hike gebucht. Es war das einzige freie Datum, das in unserer Woche möglich war und passte.
(siehe: http://www.halawavalleymolokai.com/index.html)
Der Kontakt vorab lief über Email, telefonisch war es schwierig, Pilipo oder Greg zu erreichen, denn im Halawa-Valley hat man keinen Mobilfunkempfang, Festnetz gibt es nicht. Aber schliesslich war alles gebucht und bestätigt, über Paypal bezahlt – der mit Spannung erwartete Tag konnte kommen.
Als wir am Donnerstag früh morgens aus dem Fenster schauten, bewahrheiteten sich die Wettervorhersagen: Regen und tief liegende Wolken. Das kann ja heiter werden, dachten wir. Da wir aber ohnehin niemanden erreichen konnten, machten wir uns wieder gen Osten auf den Weg. Wir fuhren ziemlich früh los, damit wir pünktlich 8:45 am Treffpunkt sein konnten. Leider zog sich das Wetter immer mehr zu und der Blick in den Himmel verhiess nichts Gutes. Als wir am Ende der Strasse angekommen waren, sahen wir noch keine Menschenseele. Am Strand standen ein paar Autos, aber niemand war da. Da der Treffpunkt aber nicht direkt am Strand, sondern ca. 100 m vorher beim Pavillon abgemacht war, warteten wir dort. Nach und nach trudelten weitere Besucher ein, sogar ein deutsches Pärchen war dabei. Alle waren verunsichert: Findet die Tour nun statt oder nicht? Ein Schild am Baum liess die Hoffnungen sinken.







Liebe Grüsse
Bine

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #65 am: 25. August 2018, 14:07:18 »
Endlich kamen Pilipo und Greg, Vater und Sohn, die beide zu den letzten einheimischen Residents  des Tales gehören. Sie erklärten den Teilnehmern die Wetter-Konditionen: Eine Wanderung zum Wasserfall sei unter diesen Bedingungen nicht möglich, denn die Gefahr von Flashfloods war zu gross. Als Alternativ-Angebot blieb, dass sie den inhaltlichen Teil des Tages dennoch anbieten und die Gruppe im Haus bleibt. Fast alle stiegen auf diese Variante ein. Zwei gingen wieder und sollten die Kosten erstattet bekommen.
Ok. Gegen das Wetter kann man nichts machen und wer die Überschwemmungen in Kauai gesehen hat, kann sich vorstellen, wie schnell riesige Wassermassen aus den Bergen kommen. Da hat eine Wandergruppe im Tal fast keine Chance.
(Hier bei uns in der Schweiz gab es in unserer Region, im Frühsommer tatsächlich eine ähnliche Situation. Eine Gruppe wurde an einem Bachlauf von Starkregen überrascht. Die Schilder warnen immer wieder vor solchen Situationen, meist werden sie nicht ernst genommen. Und plötzlich war es ernst. Es gab einen grossen Rettungseinsatz, alle sind lebend aus der Gefahr herausgekommen. Aber auf Molokai, am hintersten Ende der Zivilisation...)
Wir sahen es ein und machten uns dann auf den Weg zu Pilipos und Gregs Grundstück. Unterwegs erzählte Greg bereits über das Leben der Natives im Tal und erklärte wie die üppige Vegetation erst in den letzten Jahrzehnten entstanden ist. Wir folgten uralten Wegen. Am Tor blies Greg in die Muschel, um unser Kommen auf traditionelle Weise anzukündigen. Dies ist die ursprüngliche Form des „Shell-Phones“ und wenn eine Antwort kam, durfte man eintreten und war willkommen. Wir lauschten auf die Antwort und kamen dann schliesslich bei Pilipo an, der uns am Häuschen erwartete. Eine Begrüssungszeremonie folgte, bei der ein Geschenk überreicht wurde: In Taro eingewickelte Bündel mit Speisen; die man manchmal als Opfergaben an Heiaus sehen kann. Nun überreichten zwei Teilnehmer diese Bündel an Pilipo. Dieser antwortete mit einem Gebet und dem Tauschen des Atems. Die ganze Gruppe folgte, jeder begrüssten jeden auf die ALOHA-Weise. Das war berührend. Erst wirkte dies scheu und ungelenk, aber dann sichtlich herzlicher – die Stimmung unter den Leuten öffnete sich. Wir nahmen Platz in seinem „Klassenraum“ und Greg begann zu erzählen...







Liebe Grüsse
Bine

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #66 am: 25. August 2018, 14:15:35 »
Eine überraschende Erkenntnis war z.B., dass Molokai tatsächlich nicht Moloka’i geschrieben wird. „Kai“ ist das hawaiianische Wort für Ozean/Meer und molo bedeute „umrühren“. Die meisten kennen „makai“ = meerseitig, die gleiche Wortbedeutung wird Kai geschrieben und nicht Ka’i. Mir leuchtete das sehr ein und es erstaunt einen auch, wie oft Molokai auch auf offiziellen Schildern, in Zeitungen, Büchern etc. falsch geschrieben wird. Greg zeigte eine Luftbildaufnahme, die die Weisheit des alten Namens sehr gut illustrierte  und die Strömungsverhältnisse des Meeres um die Insel zeigte. Es sah aus wie ein riesiger Strudel. Vielleicht kann man es auf deutsch mit „gerührtes Wasser“ oder „strudelnder Ozean“ übersetzen.
Wir erfuhren noch viel mehr an diesem Vormittag und es ist unmöglich, alles zu berichten. Eindrücklich die Schilderung des Lebens vor dem Tsunami in den 40iger Jahren.
Eines Morgens kam eine telefonische Tsunami-Warnung. Die Bewohner des Halawa Valleys sprachen damals nur wenig englisch und Tsunami war japanisch. Sie konnten das Wort überhaupt nicht verstehen und hatten noch nie erlebt, was es bedeutet. Sie versammelten sich alle, befragten sich gegenseitig, aber niemand konnte mit diesem Wort etwas anfangen. Sie beteten und stellten sich miteinander auf das Ungewisse ein. Danach gingen alle wieder ihren gewohnten Arbeiten nach, die Männer auf die Tarofelder, die Frauen und Kinder in die Flussmündung zum Waschen und Reden.
Dort sahen die Frauen dann, wie sich das Meer ungewöhnlich verhielt und zurückwich. Sie waren besorgt und alarmierten die anderen. Die Bewohner zogen sich auf die Hänge zurück, dorthin wo sich heute der Milemarker 27 (?) befindet. So überlebten sie den Tsunami, der das ganze Tal verwüstete, die Hänge-Brücke über den Fluss zerstörte und die Hütten sowieso. Für die Bewohner war dies das einschneidendste Ereignis ihres Lebens, es teilt die Erinnerungen in eine Zeit davor und danach.
Gegenwärtig wohnen nur noch sehr wenige Menschen im Tal und Pilipo ist der Letzte, der seine Generationenlinie bis zu den Anfängen verfolgen kann. Die Besiedlung des Tales geht ins 7. Jahrhundert zurück. Im Halawa-Valley begann die polynesische Besiedlung der Hawaii-Inseln. So ist es sein Anliegen, dass diese urhawaiianischen Traditionen nicht mit ihm aussterben und er rief seinen Sohn Greg zurück ins Tal. Beide widmen sich nun der Bildungsarbeit kann man sagen.
Alle, die es hören und miterleben wollen, führen Pilipo oder Greg in die hawaiianische Lebensart ein und lassen Tag für Tag ca. ein Dutzend Menschen miterleben - seien sie Touristen wie wir oder auch Schulkinder - was für ein Schatz an Traditionen dort in Halawa gehütet wird.
Es entstand auch ein preisgekrönter Dokumentarfilm über Pilipo und Greg: „Sons of Halawa“, online bestellbar für alle, die das interessiert.
Greg zeigte uns zum Abschluss noch die Tarofelder und den Garten und schenkte uns zum Abschied eine noch eine duftende Awapuhi-Pflanze, die natürliches Duschgel liefert. Regennass, aber voller Eindrücke wanderten wir zurück; die Stunden sind wie im Flug vergangen, aber der Kopf schwirrte auch angesichts der Fülle an Informationen.




Die Hängebrücke, die vom Tsunami zerstört wurde.


Kukui Nüsse, mit und ohne Schale und in polierter Form als Lei


ursprüngliche Nutzung: als Lichtquelle bzw. Kerze, die Kukui-Nuss hat praktische und spirituelle Bedeutung
Liebe Grüsse
Bine

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #67 am: 25. August 2018, 14:21:10 »
Wir besuchten noch den Kukui-Hain und die Bucht und liessen die Wirkung des Tales in uns nachklingen. Es war weit nach Mittag als wir es einer einheimischen Familie nachmachten und ein erfrischendes Bad im Fluss nahmen. Nur noch wenige Menschen waren am Beach,  es war ja mitten in der Woche und die anderen Touristen unserer Gruppe hatten das Tal nach der Verabschiedung sofort wieder verlassen. Wir hatten eines der schönsten Fleckchen des Urlaubs also nahezu für uns alleine. Dass das Wetter eher grau war, störte überhaupt nicht. Wir hatten einen lebendigen Eindruck bekommen, wie die Menschen einst hier lebten, nachhaltig, genügsam, liebevoll und ja: zukunftsweisend. Der Frieden dieses Ortes, die Schönheit der Landschaft und die besondere Energie (Mana) beeindruckten uns sehr.
Ob wir die Chance bekommen würden Gregs Angebot anzunehmen, die Wanderung an einem anderen Tag doch noch zu machen, würde sich zeigen. Aber zum letzten Mal sind wir sicher nicht im Halawa- Valley gewesen.









Liebe Grüsse
Bine

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #68 am: 25. August 2018, 14:26:14 »








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Bine

Offline Angie

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #69 am: 25. August 2018, 15:40:24 »
Liebe Bine,

für die Wanderung im Halawa Valley habe ich mich vor Jahren auch interessiert. Es war damals ein wenig seltsam, einmal hieß es, der alte Herr bietet keine Wanderungen mehr an, dann hieß es, vielleicht bietet er sie doch wieder an. Es war mehr als ungewiss und später habe ich es nicht mehr verfolgt.

Was du von der Tour schilderst, ist es genau das, das wir so lieben: Traditionelle hawaiische Kultur mit dem berührenden Aloha-Gruß. Mit dem wirklich sehr berührenden Aloha-Gruß wurden wir 2015 in die Ohana eines Hawaiianers aufgenommen. Ich kann nicht schildern, wie man das empfindet, es ist unbeschreiblich schön.

Sehr interessant auch, wie sich in den 40er Jahren die Bewohner vor dem Tsunami retteten, obwohl sie gar nicht wussten, was auf sie zukommt. Sie handelten rein intuitiv, das rettete ihr Leben. Beeindruckend!

Was für mich auch sehr interessant ist, ist die richtige Schreibweise von Molokai. Als wir damals die Tagestour auf Molokai machten, erklärte mir unser Guide Rudi, der angeblich auf Molokai geboren wurde und aufgewachsen ist, dass man Moloka'i schreibt und nicht Molokai. Es wunderte mich zwar ein wenig, denn ich weiß von Anbeginn unserer Reisen nach Hawai'i, dass "kai" so viel wie Wasser heißt, aber ich dachte mir, er wird es wohl besser wissen.

Unzählige Male schrieb ich seither Molokai falsch. Es ärgert mich natürlich, andererseits ist es mir nicht die Mühe wert, sämtliche von mir falsch geschriebenen Molokai's zu korrigieren - da bräuchte ich extra Urlaub dafür ;)

Alles in allem kann ich sehr gut nachvollziehen, dass dieser Tag für euch ein ganz spezieller Tag gewesen ist. Gespannt bin ich, ob ihr die Wanderung ein zweites Mal machen werdet.
Liebe Grüße,
Angie


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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #70 am: 26. August 2018, 12:46:13 »
Aloha Angie, freut mich, dass dir mein Bericht gefällt. Die Art und Weise wie die Leute des Tales vor dem Tsunami mit dem Unbekannten umgingen, hat mich auch sehr bewegt.
Wenn wir heutzutage das mal ähnlich machen würden in ungewissen oder gefährlichen Situationen. Die Weisheit Aller befragen, zusammenstehen und zusammenhalten, sich besinnen und das nicht nur auf die eigene Kraft, achtsam sein und intuitiv im richtigen Moment das Richtige tun...
Sie haben sich betend mit der lebensrettenden Macht verbunden und achteten auf die Zeichen, die die Katastrophe ankündigten und handelten entsprechend. Wenn wir dies alles angesichts des Klimawandels auch machen würden und entsprechend unserer Verantwortung handeln würden, dann wäre unserer guten alten Erde schon geholfen. Ich meine wirklich, dass wir vom Aloha und Malama 'Aina der Hawaiianer viel lernen können- wenn wir denn wollen.

Wegen Pilipo denke ich, dass dein Wanderwunsch damals in eine Zeit fiel, wo ihm Greg noch nicht zu Seite stand. Er hat ihn ja sozusagen in die Pflicht genommen und nach Hause zurückgerufen, damit die Tradition und das Erbe nicht verloren geht. Die Zeit drängte, denn Pilipo ist ein alter Mann, der einen Nachfolger für eine hawaiianische jahrhundertealte Tradition brauchte, damit das Wissen in die Zukunft weitergetragen wird. Und Greg hat sich darauf eingelassen und beide machen ihr Vater-Sohn-Projekt wirklich sehr gut. Man kann Greg stundenlang zuhören. Pilipo war den ganzen Vormittag dabei und erzählte ab und zu auch etwas. Es war sehr schön, die beiden zu erleben. Aber dass er im Alter den Weg zum Wasserfall nicht mehr täglich machen mag, kann ich durchaus verstehen.

Dass dein Guide damals vieles falsch erklärte, ist nicht verwunderlich. Viele Hawaiianer kennen ihre eigenen Traditionen nicht. Deshalb ist die Bildungsarbeit so entscheidend. Es droht tatsächlich der Verlust von Wissen, Lebensweise, besonderen Ferigkeiten wie das Netzfischen o.ä., spirituellem Reichtum, Gemeinschaft usw. usf. Greg erzählte Beispiele der weitverbreiteten Unwissenheit.

Ein Beispiel erlebten wir sogar in unserer Gruppe. Eine junge Frau aus Maui, die an jenem Tag teilnahm, fragte, nachdem Greg den Gebrauch der Ti-Plant erläuterte, die ja in Hawaii fast überall zu finden sind und gern als "Schutz gegen das Böse" an den Grundstücksgrenzen angepflanzt werden: "Kann man daraus auch Tee machen?" Sie verwechselte Ti mit Tea ... und sie lebt auf Hawaii! :o
Also, man merkt, dass man oft sehr wenig vorraussetzen kann und da viele Hawaianer nur englisch sprechen und die eigene Sprache lange verboten war,  ist die Ursache dafür schon in der sprachlichen Benachteiligung und dem gewollten Traditionsabbruch zu suchen. Deshalb sind alle Formen, die das Hawaiianische und die ganze Kultur beleben, aktivieren, fortführen und weitergeben so zu begrüssen.

Molokai - die wirbelnden Wasser können einen ganz schön umtreiben, im Moment sind es bei mir viele Erinnerungen und die Hoffnung eines Tages wieder dorthin reisen zu können.
Liebe Grüsse
Bine

Offline Angie

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #71 am: 26. August 2018, 21:46:21 »
Aloha Bine,

wegen Pilipo und der Wanderung, die damals offenbar nur sporadisch stattfand, hast du wahrscheinlich Recht. Es stand immer nur vom alten Herrn geschrieben, aber nie, dass er einen Sohn hat, der ihm hilft. Jetzt, durch Gregs Anwesenheit, ist das natürlich völlig anders.

Ich meine wirklich, dass wir vom Aloha und Malama 'Aina der Hawaiianer viel lernen können- wenn wir denn wollen.

Wir wollen lernen, haben auch schon sehr viel gelernt, da wir glücklicherweise schon oftmals die Gelegenheit hatten, mit Hawaiianern ernste Gespräche zu führen und diese waren allesamt sehr interessant. Aber mit Hawaiianern reden - auch das muss man wollen.

Dass dein Guide damals vieles falsch erklärte, ist nicht verwunderlich. Viele Hawaiianer kennen ihre eigenen Traditionen nicht. Deshalb ist die Bildungsarbeit so entscheidend. Es droht tatsächlich der Verlust von Wissen, Lebensweise, besonderen Ferigkeiten wie das Netzfischen o.ä., spirituellem Reichtum, Gemeinschaft usw. usf. Greg erzählte Beispiele der weitverbreiteten Unwissenheit.

Unser Guide brachte damals die richtige (bzw. eigentlich falsche) Schreibweise von Molokai dermaßen spontan und ohne zu überlegen rüber, dass ich ihm das tatsächlich geglaubt habe. Aber wieder einmal mehr sehe ich, dass auch etliche Hawaiianer nicht wissen, was man wie schreibt - und das ist noch das geringste Beispiel.

Ein Beispiel erlebten wir sogar in unserer Gruppe. Eine junge Frau aus Maui, die an jenem Tag teilnahm, fragte, nachdem Greg den Gebrauch der Ti-Plant erläuterte, die ja in Hawaii fast überall zu finden sind und gern als "Schutz gegen das Böse" an den Grundstücksgrenzen angepflanzt werden: "Kann man daraus auch Tee machen?" Sie verwechselte Ti mit Tea ... und sie lebt auf Hawaii! :o

Das ist aber wirklich sehr verwunderlich. War bzw. ist sie Hawaiianerin? Wohl eher nicht, würde ich tippen.

Also, man merkt, dass man oft sehr wenig vorraussetzen kann und da viele Hawaianer nur englisch sprechen und die eigene Sprache lange verboten war,  ist die Ursache dafür schon in der sprachlichen Benachteiligung und dem gewollten Traditionsabbruch zu suchen. Deshalb sind alle Formen, die das Hawaiianische und die ganze Kultur beleben, aktivieren, fortführen und weitergeben so zu begrüssen.

Im abgelaufenen Urlaub unterhielten wir uns lange mit einem Hawaiianer, der erstaunlich schlecht englisch sprach. Wir mussten ein paar Mal nachfragen. Er entschuldigte sich für sein schlechtes Englisch, zu Hause, im Freundes- und Bekanntenkreis wird nur hawaiianisch geredet. So etwas finde ich hervorragend.

Sehr gut finde ich auch, dass die Kinder seit einigen Jahren in den Schulen die hawaiianische Sprache lernen - manche können sie schon von zu Hause, ehe sie noch in die Schule kommen.

Solch ein Tradition - nicht nur die Sprache - darf einfach nicht verloren gehen, sondern muss gefördert werden, damit sie nicht ausstirbt.
Liebe Grüße,
Angie


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fischifischi

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #72 am: 27. August 2018, 07:27:47 »
https://www.manaokahiko.eu/

dazu gibt es auch wissensvermittlung in deutschland

aloha

Offline Byni

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #73 am: 28. August 2018, 13:14:30 »
https://www.manaokahiko.eu/

dazu gibt es auch wissensvermittlung in deutschland

aloha

 :danke Danke für den Link, sehr interessant, auch dass er sich auf Pilipo als Lehrer bezieht.
Liebe Grüsse
Bine

fischifischi

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #74 am: 28. August 2018, 13:24:41 »
leider habe ich es ja nie so gut wie du geschafft,
die hawaiibesucher von molokai ( die bewohner verzeihen die falsche schreibweise )
zu überzeugen, aber dann bleibt es autentisch : )))

aloha


Offline Angie

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #75 am: 28. August 2018, 22:46:11 »
Hallo Sabine,

leider habe ich es ja nie so gut wie du geschafft,
die hawaiibesucher von molokai ( die bewohner verzeihen die falsche schreibweise )
zu überzeugen, aber dann bleibt es autentisch : )))

ich bin mir nicht ganz sicher, aber du hast nie einen Reisebericht über Molokai geschrieben und ich vermute, das war das Ausschlaggebende, warum du kaum einen User von uns von Molokai überzeugt hast - mich inklusive, muss ich gestehen.

Du hast aber etliche Tipps gegeben, aber das ist halt nicht dasselbe wie ein Reisebericht.

Das soll keinesfalls eine Anschuldigung sein, dass du keinen Reisebericht geschrieben hast, sondern soll nur meine Vermutung ausdrücken, warum du es nie geschafft hast, obwohl du dich wirklich mehrfach bemüht hast.
Liebe Grüße,
Angie


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Offline Karin

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #76 am: 29. August 2018, 06:46:41 »
Ich bin zwar gerade selber 23 Tage mit meinem Dad unterwegs, aber verfolge Deinen Molokai Reisebericht interessiertestens.
Ich hatte ja früher schon mal Recherchen hier im Forum eingezogen und Blut geleckt.
Mal sehen, ob wir 2020 schon selber Molokai erkunden können.
Von 2019 müssen wir es nach hinten schieben, weil wir bei Rolf's Lunge die weiteren vulkanischen Aktivitäten im Auge behalten müssen.

Danke
Karin

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Offline Angie

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #77 am: 29. August 2018, 15:37:51 »
Von 2019 müssen wir es nach hinten schieben, weil wir bei Rolf's Lunge die weiteren vulkanischen Aktivitäten im Auge behalten müssen.

Karin, du weißt doch, dass auf Hawai'i, speziell natürlich auf Big Island, jederzeit vulkanische Aktivitäten einsetzen können. Auch wenn es 2020 während deiner Planungszeit keinerlei nennenswerte Aktivitäten gibt, können sie innerhalb von einer Sekunde, während ihr auf Big Island seid, einsetzen.
Liebe Grüße,
Angie


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Offline Brigitte60

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #78 am: 29. August 2018, 18:46:16 »
Hallo, Bine!
Vielen Dank für deine Molokai-Schilderungen und Infos.
Wir waren uns schon recht sicher, die kleine Insel auf unserer nächsten Hawaii-Reise zu besuchen. Uns war der Rummel z.B. auf Oahu viel zu viel. Und wir werden die Ruhe und Einsamkeit dort bestimmt nicht als trostlos empfinden.
Danke dir Brigitte  :)

Offline Byni

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Re: Molokai – nein danke
« Antwort #79 am: 29. August 2018, 19:41:21 »

Das ist aber wirklich sehr verwunderlich. War bzw. ist sie Hawaiianerin? Wohl eher nicht, würde ich tippen.



Da hast du recht, Angie. Vom Typ her war sie eine Weisse.
Liebe Grüsse
Bine