Donnerstag, 25. 6. 2015
Bereits um 5:20 bimmelt das Handy. Wir stehen unverzüglich
auf, verschwinden ins Bad und dann bereite ich unser Frühstück
zu. Während wir essen, steht auch Horst auf, bereitet
sich sein Frühstück zu und gesellt sich zu uns
Die Radarkarte sieht nicht sehr gut aus. Was soll's,
wir ziehen unseren Plan durch.
Um 6:45 fahren wir los und sind um 7:30 beim Halema'uma'u
Overlook, wo wir den Vent bewundern.
Klickt auf die Fotos,
sie vergrößern sich.
Anschließend fahren zu den Sulphur Banks, aber
ich komme nicht weit und muss umdrehen, während die
beiden Herren weiter gehen.
Meine Wanderschuhe drücken auf einmal, dass ich
sie nicht mehr aushalte. Was soll denn das? Die längste
Zeit bin ich jetzt damit gelaufen und jetzt auf einmal
drücken sie? Achja, jetzt weiß ich es!
In den letzten Tagen konnte ich, weil wir so spät
nach Hause kamen, meine Entwässerungstablette nicht
nehmen. Die Folge ist natürlich, dass meine Füße
ziemlich angeschwollen sind und aus diesem Grund die Wanderschuhe
drücken. Das muss ich aber so rasch wie möglich
ändern, denn so geht es nicht weiter 
Im Auto warte ich, bis Michi und Horst wieder zurück
kommen.
Um 9:30 kommt Michi alleine retour, Horst ist in den
Sulphur Banks verschwunden. Anscheinend aber nicht ganz,
denn wenige Minuten später kommt auch er.
Auf geht's zum Devastation Trailhead, wo ich gleich mal
einige Ohelo Berries vernasche. Dann laufen wir ein Stück
am Devastation
Trail entlang. Ich drehe jedoch bald um und gehe zum
Auto zurück.
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Michi sieht einen Busch, der auf den ersten Blick
wie Ohelo Berries aussieht, aber auf den zweiten
Blick sieht man den großen Unterschied:
Die Blätter. Aber auch die Beeren sind anders,
auf diesem Busch wachsen sie senkrecht hinauf,
während die Ohelo Berries hinunter hängen.
Die Beeren des Ohelo kau la'au sind nicht giftig,
im Gegenteil, sie schmecken ebenfalls sehr gut,
sind jedoch ein wenig saurer.
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Auf dem Foto direkt oberhalb sind beide Ohelo's zu sehen.
Die niedriger wachsenden sind die herkömmtlichen
Ohelo Berries. Die Blätter sind deutlicher kleiner
als die Blätter vom sogenannten Ohelo kau la'au (die
Michi in der Hand hält). Ohelo kau la'au ist auch
unter dem Namen "Tree Ohelo" bekannt, da die
Pflanze deutlicher größer wird als jene der
normalen Ohelo Berries.
Die beiden Herren kommen vom Devastation Trail zurück
und wir fahren in südliche Richtung weiter, wo wir
in der Folge in die Hilina Pali Rd. abbiegen.
An der Kreuzung montiert
Horst seine GoPro auf die Motorhaube des Wranglers. |
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Bei besonders schönen, dieses Mal braunen Lavaformationen,
stoppen wir immer wieder.
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Die Guavas sind noch
sehr klein und völlig unreif. |
Beim Picknick Tisch
am Ende der Hilina Pali Road lunchen wir, ein Foto
von den hier weggehenden Trails muss auch noch sein.
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Ich lasse es mir nicht nehmen und laufe das kurze Stück
nach links zur Wegweiserplatte hinunter, die auf dem errichteten
Lavakegel montiert ist.
Dann fahren wir zurück und parken uns gegenüber
des Crater Rim Trails ein, um zum Keanakako'i
Crater zu laufen.
Was sehen wir beim Auto abstellen? Steht doch glatt ein
Kleinbus hier! 
Horst zieht schon mal los.
Raschen Schrittes gehen wir vorwärts und zweigen
dann zu den wunderschönen Lava Trees ab.
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Und hier ist es mit
uns aus und vorbei, überhaupt mit Horst! Er
filmt wie ein Wilder, ich fotografiere wie eine
Wilde und wir gehen immer weiter nach hinten, wo
noch mehr und noch schönere Lava Trees stehen.
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Irgendwann dazwischen entferne ich mich von den beiden
und laufe alleine zwischen den Lava Trees hindurch, von
denen es hier jede Menge gibt. Und dann finde ich die
beiden nicht mehr. Wo sind sie denn?
Ich gehe auf eine kleine Anhöhe, doch ich kann sie
nicht sehen und auch nicht hören. Also gehe ich zum
Rufen über und das klappt, kurz darauf sehe ich Michi
winken 
Wir können uns
nicht losreißen! |
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Nach rund zwei Stunden trennen wir uns schweren Herzens
von den Lava Trees und laufen Richtung Keanakako'i Crater
weiter. Wie könnte es anders sein, wird wieder viel
gefilmt und fotografiert.
So, genug gefilmt und fotografiert, wir verlassen den
Keanakako'i Crater, es ist immer wieder wunderschön
hier.
Michi und Horst sind weit hinter mir, ich laufe vor,
damit ich im Auto schon mal die Aircondition einschalten
kann, damit sich die beiden Herren abkühlen können.
Es ist nämlich sehr schwül.
Nun auf in den Puna District und wir biegen in Pahoa
in die Apa'a Street ein.
Zahlreiche Strommasten sind immer noch in die neu entwickelte
Konstruktion zum Schutz vor der glühend heißen
Lava verpackt und werden es wohl auch bleiben. Vernünftig
wäre es auf jeden Fall, denn hier ist überall
"Lava Zone 1", d. h., jenes Gebiet, das am gefährdetsten
von der Lava ist.
Wir gehen von der
Transfer Station hinunter zum Zaun, durch den noch
vor wenigen Monaten die frische Lava quoll. Vom
Asphalt wurde die Lava später wieder abgeschnitten,
um sie befahrbar zu machen. Man könnte wirklich
meinen, der Zaun hat die Lava aufgehalten.
Auf einmal hören wir Rufe hinter uns. Ich drehe
mich um und sehe einen Security Mann stehen. Wir
dürfen uns nicht hier herunten aufhalten, aber
wir können gerne von außerhalb des Zaunes
auf der Lava gehen, wenn wir möchten, sagt
er. Ich entschuldige uns und wir verlassen rasch
das Gebiet. |
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Jenseits des Zaunes gehen wir dann ein gutes Stück
auf der Lava nach hinten. Mir läuft ein kalter Schauer
über den Rücken, wenn ich daran denke, was sich
hier beinahe abgespielt hätte. Monatelang habe ich
den Lavafluss mehrmals täglich beobachtet und dadurch
ein anderes "Verhältnis" zu ihm bekommen.
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Der Schuppen im Vordergrund
wurde von der Lava verschont, das Haus im Hintergrund
wurde Opfer der Lava. |
Noch ein paar Impressionen: |
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Dieses Plakat könnten
die zuständigen Leute langsam mal abmontieren. |
Ich möchte noch gerne zum japanischen Friedhof,
aber die Cemetery Rd. ist immer noch gesperrt.
Anschließend
verlassen wir Pahoa und fahren Richtung Kalapana.
Leider ist die Painted Church geschlossen. |
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Weiter geht es nach
Kalapana, aber es ist kaum mehr etwas los. Dort
laufen wir auf den Lavahügel und kommen mit
einem Einheimischen ins Gespräch, der Steinmetz
ist und schon mal in Spanien gearbeitet hat. Wir
plaudern lange mit ihm. Er erzählt, dass wir
ein Stück der neuen Piste fahren könnten,
aber das lassen wir dann doch sein. |
Die viertel Meile
bis zum Black Sand Beach schaffen wir auch noch. |
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An der Kalapana-Pahoa
Rd. fahren wir an der Küste entlang, vorbei
an zahlreichen vom Tropical Storm Iselle im August
umgeknickten Albizia Trees und fahren dann querfeldein
Richtung Pahoa. |
Auf der Rückbank
kämpft Michi mit dem Schlaf, Horst hat den
Kampf gegen den Schlaf schon verloren und ich halte
mich tapfer munter. Schließlich habe ich die
Verantwortung, uns gut nach Hilo zu bringen. |
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Mittlerweile wird es schon dunkel. In Hilo tanken wir,
zapfen Wasser und kaufen French Bread beim Foodland.
Zu Hause bereite unser Abendessen zu, Horst hat sich
ein Fladenbrot gekauft.
Um Mitternacht beginnt für uns der Matratzenhorchdienst.
Horst hat sich etwas früher in sein Zimmer zurück
gezogen.
Sleep well 
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