Um 6 Uhr läutet das Handy. Wir frühstücken
nur sehr wenig, packen die restlichen Sachen zusammen
und verlassen pünktlich um 7 Uhr das Hotel.
Was sehr passend ist – seit gestern Abend leuchtet
das Benzin-Warnlämpchen, d. h., der Tank ist bald
leer und in unserem Mietvertrag ist die erste Tankfüllung
inkludiert.
Kaum sind wir am Airport, kommt auch schon der Alamo
Shuttle und kurz darauf checken wir ein.
So, unser Gepäck sind wir los (3 Gepäcksstücke
im Limit, ohne Aufpreis), daher gehen wir ins Restaurant
und wählen das "Great Breakfast" um $ 8,99.
Dieses Frühstück besteht aus scrambled eggs,
potato wings, Brötchen und zwei Streifen Schinken.
Dazu gibt es Kaffee um satte $ 2,39, ohne refill.
Um 8.20 Uhr gehen wir gemütlich zu unserem Gate
21 und kurz darauf hören wir die Durchsage, dass
der Hawaiian Airlines Flug Nr. 155 soeben gecancelt wurde,
die Reisenden mögen sich zum Schalter begeben. Glücklicherweise
ist das nicht unserer.
Auf unserem Flug wird eine extrem übergewichtige
Lady dabei sein. Wir fragen uns, wie viele Sitzplätze
sie wohl gekauft hat… Michi witzelt, dass das genau
jene sein wird, die neben ihm den Platz belegt. Und man
glaubt es nicht: Sie nimmt tatsächlich neben Michi
Platz
Ich biete Michi selbstverständlich Platzwechsel mit
mir an, aber er lehnt ab.
Um 8.59 Uhr rollen wir bereits auf der Startbahn dahin.
Unser Fluggerät ist eine B 717 und wir belegen die
Sitzplätze 21 E + 21 F auf der rechten Seite. Zwei
Minuten später starten wir und haben kurz darauf
eine fantastische Sicht auf Maui.
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Es dauert nicht lange und der Mauna Kea und Mauna
Loa kommen ins Blickfeld. Der Mauna Kea ist ziemlich
schneebedeckt. |
Um 9.25 Uhr landen wir in Hilo. Die Koffer sind schnell
hier, aber dann stehen wir in der Alamo-Warteschlange.
Es stört uns nicht, wir haben genügend Zeit
und sind am Überlegen, ob wir gegen Aufpreis einen
4-door-Jeep ergattern könnten. Die Chancen stehen
nicht übel, denn es stehen viele 4-door-Jeeps draußen
und sie sind offenbar alle neu.
Und dann ist es soweit: Um 10.35 Uhr dürfen wir
unseren neuen 4-door-Jeep mit Hardtop in der Farbe rot
bei Meilenstand 334 übernehmen 
Zuvor fragten wir, wie viel Dollar pro Tag der Aufpreis
wäre. Unser persönliches Maximum wäre $
30 pro Tag gewesen. Ein Verhandeln ist gar nicht nötig,
denn der Aufpreis sollte nur $ 10,99 sein 
Wir fahren ins Hilo
Hawaiian Hotel, wo sich diesmal das Einchecken schwierig
gestaltet. Es stehen zwei Damen hinter der Rezeption:
Eine junge, hawaiisch Aussehende und eine Ältere,
die eher vom Festland stammen dürfte.
Die ältere Lady fragt uns, ob wir auschecken wollen.
Nein, natürlich das Gegenteil - einchecken
Und schon werden wir mit einem mürrischen "that's
not possible at this time" angeschnauzt. Wir wissen
selbst, dass wir um diese frühe Uhrzeit nicht das
Zimmer beziehen können, wir wollen uns einfach nur
melden, nicht dass am Ende des Tages unser Zimmer anderweitig
vergeben ist – mehr nicht 
Auf meine Frage, ob wir das Gepäck – wie auch
sonst – deponieren dürfen, fliegt sie mich
an, als sei ich der Airport von Hilo: "That's not
possible".
Wo sind wir denn
Ein wenig mehr Höflichkeit wäre angebracht,
aber wenn das nicht gefragt ist, kann ich auch anders
und kontere "why not ".
Anstatt einer Antwort äfft sie mich nach, um sich
dann endlich abzuwenden. Welch ein Segen 
Nun kommt die junge Lady, die das Ganze aus nächster
Nähe mitgehört hat und auf einmal geht alles
völlig reibungslos: Im Handumdrehen können wir
unser ganzes Gepäck in einen extra Raum geben. Das
Trinkgeld lehnt sie vehement ab. Wir bedanken uns und
fahren zum Prince
Kuhio Plaza Shopping Center, denn wir haben Durst.
Doch zum Durst kommt auch Hunger. Wir bestellen uns Steak
mit Reis und Salat 
Anschließend gehen wir zu unserem Auto, die Erstzulassung
war im April 09, sehe ich gerade.
Im Safeway kaufen wir noch Cola light und fahren in den
Hawai'i Volcanoes
NP 

Um 13 Uhr sind wir im Kilauea
Visitor Center und unterhalten uns lange mit einem
älteren Volounteer. Letztendlich lassen wir uns das
Permit für den Napau
Crater Trail ausstellen und bekommen noch Hinweise
bezüglich der SO2-Dämpfe und wie wir uns im
Notfall verhalten sollen.
Wir geben ihr zu verstehen, dass wir den Trail bereits
zwei Mal gelaufen sind und dass wir 2007 die ersten Hiker
waren, die nach der 3-monatigen Sperre des Trails diesen
wieder gehen durften.
"Ahhh, you're experienced hikers". Wie wahr,
wie wahr 
Trotzdem gibt sie uns noch den Tipp, wenn wir ein Erdbeben
spüren, sollen wir sofort umdrehen, aber das ist
für uns ohnehin selbstverständlich. Gut, sie
tut nur ihre Pflicht.
Nun muss eines unbedingt sein, nämlich zum Jaggar
Museum fahren, um endlich live sehen, was der neue
Vent im Halema'uma'u Crater macht.
Auf dem Parkplatz des Jaggar Museums stehen fünf
große Busse. Entsprechend viele Leute sind hier.
Na toll… Ich muss aber zugeben, dass es in Anbetracht
des Spektakels kein Wunder ist.
Seit mehr als einem Jahr beobachte ich den neuen Vent
via live cam, aber ihn jetzt so nahe vor Augen zu haben,
ist schon etwas Besonderes.
Im Jaggar Museum ist ausgerechnet der Seismograph des
Halema'uma'u Craters "out of order" 
Da ich keine Jacke dabei habe und es sehr kalt wird,
ziehen wir von dannen und fahren nach Hilo zurück.
Einen Teil der Strecke begleitet uns die Pu'u O'o-Wolke,
sodass wir wie durch Nebel fahren.
In Hilo angekommen ist es wider Erwarten staubtrocken.
Wir nehmen unser Gepäck und fahren damit zu unserem
Zimmer Nr. 541. Ich will kontrollieren, ob der kleine
Kühlschrank eingeschaltet ist, doch ich finde ihn
nicht
Was soll das
Bisher hatten wir immer die Minibar, in die wir dann unsere
Frischwaren gaben.
Also hinunter zur Rezeption, um nachzufragen, ob ein
Zimmer mit Kühlschrank frei ist. Die Antwort ist
für uns positiv: Solch ein Zimmer ist verfügbar,
ist auch etwas größer als das jetzige, kostet
aber $ 10 Aufpreis pro Tag. Und wenn wir ocean front möchten,
sollen wir das ruhig sagen, kostet nicht extra.
Na klar
Wir wollen das ocean front Zimmer 
Doch mir will nicht in den Kopf, weshalb unser jetziges
Zimmer keine Minibar hat. Es ist ganz einfach: Seit kurzem
hat das Hilo Hawaiian neue Besitzer und diese haben die
Entfernung der Minibars aus den Standard Rooms angeordnet.
Unser zukünftiges Zimmer hat die Nr. 626, wir haben
eine tolle Sicht auf Coconut Island und zum Teil zu den
Lilioukalani
Gardens und bei entsprechend schönem Wetter haben
wir auch freie Sicht auf den Mauna Kea!!
Wir schnappen unsere kleinen Rucksäcke und fahren
zum Foodland,
das sich im Puainako
Center befindet. Obwohl wir nicht viel, geschweige
denn Teures kauften, dürfen wir am Ende $ 87 bezahlen,
abgezogen sind bereits $ 13 saving mit der Maika'i
Card.
Leichtsinnigerweise fahren wir anschließend zum
Borders und dort geschieht das Unvermeidliche: Wir versumpfen
Zu dumm auch
Ich finde die "Bibel" von Big Island nicht,
auch unter dem Namen Hawai'i
- The Big Island Revealed bekannt und zwar nirgendwo
Ein Angestellter ist mir behilflich und ach, wie peinlich
Gleich beim Eingang steht ein großes Regal, voll
mit den "Bibeln" Und das muss ausgerechnet mir
passieren…
So, dieses Buch habe ich, aber zusätzlich wäre
ein weiteres Trailbuch auch nicht zu verachten. Das scheitert
jedoch, denn alle Trailbücher, die beim Borders zum
Verkauf angeboten werden, habe ich bereits.
Also ab in die Abteilung "Straßenkarten von
Big Island" – ebenfalls Fehlanzeige, alle,
die dort liegen, besitze ich schon.
Gut, dann also in die CD-Abteilung, wo ich fündig
werde. Michi hat inzwischen ein paar Zeitschriften entdeckt,
die ihn interessieren und wir marschieren in das Seattle
Best Coffee, das ist der Nachfolger vom Starbucks,
der noch 2007 an jeden Borders angeschlossen war.
Michi bestellt einen Caramel Late und ich einen Americano.
Was uns heute hier beim Borders wundert ist, dass man
sich normalerweise in einem Kühlschrank befindet,
dies aber heute nicht so ist.
Schließlich fahren wir zum Hotel zurück, Koffer
auspacken ist angesagt, da wir 17 Tage in Hilo wohnen
werden. Da ich so in Schwung bin, packe ich gleich die
Rucksäcke für den morgen geplanten Napau Crater
Trail.
Plötzlich hat Michi die Idee, die Wai'ouli Lounge
(= Bar des Hilo Hawaiian Hotels) aufzusuchen und einen
Mai Tai zu genießen. Das lasse ich mir nicht zwei
Mal sagen, zumal das nur selten vorkommt.
Und dann wird es aber Zeit. Während ich den technischen
Teil übernehme, verschwindet Michi schon mal unter
die Dusche. Wieder einmal mehr Arbeitsteilung ?
Endlich – um 23.30 Uhr – finden wir ins Bett

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