Sonntag, 26. 4. 2009

Um 6 Uhr läutet das Handy. Wir frühstücken nur sehr wenig, packen die restlichen Sachen zusammen und verlassen pünktlich um 7 Uhr das Hotel.

Was sehr passend ist – seit gestern Abend leuchtet das Benzin-Warnlämpchen, d. h., der Tank ist bald leer und in unserem Mietvertrag ist die erste Tankfüllung inkludiert.

Kaum sind wir am Airport, kommt auch schon der Alamo Shuttle und kurz darauf checken wir ein.

So, unser Gepäck sind wir los (3 Gepäcksstücke im Limit, ohne Aufpreis), daher gehen wir ins Restaurant und wählen das "Great Breakfast" um $ 8,99. Dieses Frühstück besteht aus scrambled eggs, potato wings, Brötchen und zwei Streifen Schinken. Dazu gibt es Kaffee um satte $ 2,39, ohne refill.

Um 8.20 Uhr gehen wir gemütlich zu unserem Gate 21 und kurz darauf hören wir die Durchsage, dass der Hawaiian Airlines Flug Nr. 155 soeben gecancelt wurde, die Reisenden mögen sich zum Schalter begeben. Glücklicherweise ist das nicht unserer.

Auf unserem Flug wird eine extrem übergewichtige Lady dabei sein. Wir fragen uns, wie viele Sitzplätze sie wohl gekauft hat… Michi witzelt, dass das genau jene sein wird, die neben ihm den Platz belegt. Und man glaubt es nicht: Sie nimmt tatsächlich neben Michi Platz Ich biete Michi selbstverständlich Platzwechsel mit mir an, aber er lehnt ab.

Um 8.59 Uhr rollen wir bereits auf der Startbahn dahin. Unser Fluggerät ist eine B 717 und wir belegen die Sitzplätze 21 E + 21 F auf der rechten Seite. Zwei Minuten später starten wir und haben kurz darauf eine fantastische Sicht auf Maui.

Es dauert nicht lange und der Mauna Kea und Mauna Loa kommen ins Blickfeld. Der Mauna Kea ist ziemlich schneebedeckt.

Um 9.25 Uhr landen wir in Hilo. Die Koffer sind schnell hier, aber dann stehen wir in der Alamo-Warteschlange. Es stört uns nicht, wir haben genügend Zeit und sind am Überlegen, ob wir gegen Aufpreis einen 4-door-Jeep ergattern könnten. Die Chancen stehen nicht übel, denn es stehen viele 4-door-Jeeps draußen und sie sind offenbar alle neu.

Und dann ist es soweit: Um 10.35 Uhr dürfen wir unseren neuen 4-door-Jeep mit Hardtop in der Farbe rot bei Meilenstand 334 übernehmen

Zuvor fragten wir, wie viel Dollar pro Tag der Aufpreis wäre. Unser persönliches Maximum wäre $ 30 pro Tag gewesen. Ein Verhandeln ist gar nicht nötig, denn der Aufpreis sollte nur $ 10,99 sein

Wir fahren ins Hilo Hawaiian Hotel, wo sich diesmal das Einchecken schwierig gestaltet. Es stehen zwei Damen hinter der Rezeption: Eine junge, hawaiisch Aussehende und eine Ältere, die eher vom Festland stammen dürfte.

Die ältere Lady fragt uns, ob wir auschecken wollen. Nein, natürlich das Gegenteil - einchecken Und schon werden wir mit einem mürrischen "that's not possible at this time" angeschnauzt. Wir wissen selbst, dass wir um diese frühe Uhrzeit nicht das Zimmer beziehen können, wir wollen uns einfach nur melden, nicht dass am Ende des Tages unser Zimmer anderweitig vergeben ist – mehr nicht
Auf meine Frage, ob wir das Gepäck – wie auch sonst – deponieren dürfen, fliegt sie mich an, als sei ich der Airport von Hilo: "That's not possible".
Wo sind wir denn Ein wenig mehr Höflichkeit wäre angebracht, aber wenn das nicht gefragt ist, kann ich auch anders und kontere "why not ". Anstatt einer Antwort äfft sie mich nach, um sich dann endlich abzuwenden. Welch ein Segen

Nun kommt die junge Lady, die das Ganze aus nächster Nähe mitgehört hat und auf einmal geht alles völlig reibungslos: Im Handumdrehen können wir unser ganzes Gepäck in einen extra Raum geben. Das Trinkgeld lehnt sie vehement ab. Wir bedanken uns und fahren zum Prince Kuhio Plaza Shopping Center, denn wir haben Durst.

Doch zum Durst kommt auch Hunger. Wir bestellen uns Steak mit Reis und Salat
Anschließend gehen wir zu unserem Auto, die Erstzulassung war im April 09, sehe ich gerade.

Im Safeway kaufen wir noch Cola light und fahren in den Hawai'i Volcanoes NP

Um 13 Uhr sind wir im Kilauea Visitor Center und unterhalten uns lange mit einem älteren Volounteer. Letztendlich lassen wir uns das Permit für den Napau Crater Trail ausstellen und bekommen noch Hinweise bezüglich der SO2-Dämpfe und wie wir uns im Notfall verhalten sollen.
Wir geben ihr zu verstehen, dass wir den Trail bereits zwei Mal gelaufen sind und dass wir 2007 die ersten Hiker waren, die nach der 3-monatigen Sperre des Trails diesen wieder gehen durften.
"Ahhh, you're experienced hikers". Wie wahr, wie wahr
Trotzdem gibt sie uns noch den Tipp, wenn wir ein Erdbeben spüren, sollen wir sofort umdrehen, aber das ist für uns ohnehin selbstverständlich. Gut, sie tut nur ihre Pflicht.

Nun muss eines unbedingt sein, nämlich zum Jaggar Museum fahren, um endlich live sehen, was der neue Vent im Halema'uma'u Crater macht.

Auf dem Parkplatz des Jaggar Museums stehen fünf große Busse. Entsprechend viele Leute sind hier. Na toll… Ich muss aber zugeben, dass es in Anbetracht des Spektakels kein Wunder ist.

Seit mehr als einem Jahr beobachte ich den neuen Vent via live cam, aber ihn jetzt so nahe vor Augen zu haben, ist schon etwas Besonderes.

Im Jaggar Museum ist ausgerechnet der Seismograph des Halema'uma'u Craters "out of order"

Da ich keine Jacke dabei habe und es sehr kalt wird, ziehen wir von dannen und fahren nach Hilo zurück. Einen Teil der Strecke begleitet uns die Pu'u O'o-Wolke, sodass wir wie durch Nebel fahren.

In Hilo angekommen ist es wider Erwarten staubtrocken.

Wir nehmen unser Gepäck und fahren damit zu unserem Zimmer Nr. 541. Ich will kontrollieren, ob der kleine Kühlschrank eingeschaltet ist, doch ich finde ihn nicht Was soll das Bisher hatten wir immer die Minibar, in die wir dann unsere Frischwaren gaben.

Also hinunter zur Rezeption, um nachzufragen, ob ein Zimmer mit Kühlschrank frei ist. Die Antwort ist für uns positiv: Solch ein Zimmer ist verfügbar, ist auch etwas größer als das jetzige, kostet aber $ 10 Aufpreis pro Tag. Und wenn wir ocean front möchten, sollen wir das ruhig sagen, kostet nicht extra.
Na klar Wir wollen das ocean front Zimmer

Doch mir will nicht in den Kopf, weshalb unser jetziges Zimmer keine Minibar hat. Es ist ganz einfach: Seit kurzem hat das Hilo Hawaiian neue Besitzer und diese haben die Entfernung der Minibars aus den Standard Rooms angeordnet.

Unser zukünftiges Zimmer hat die Nr. 626, wir haben eine tolle Sicht auf Coconut Island und zum Teil zu den Lilioukalani Gardens und bei entsprechend schönem Wetter haben wir auch freie Sicht auf den Mauna Kea!!

Wir schnappen unsere kleinen Rucksäcke und fahren zum Foodland, das sich im Puainako Center befindet. Obwohl wir nicht viel, geschweige denn Teures kauften, dürfen wir am Ende $ 87 bezahlen, abgezogen sind bereits $ 13 saving mit der Maika'i Card.

Leichtsinnigerweise fahren wir anschließend zum Borders und dort geschieht das Unvermeidliche: Wir versumpfen Zu dumm auch Ich finde die "Bibel" von Big Island nicht, auch unter dem Namen Hawai'i - The Big Island Revealed bekannt und zwar nirgendwo Ein Angestellter ist mir behilflich und ach, wie peinlich Gleich beim Eingang steht ein großes Regal, voll mit den "Bibeln" Und das muss ausgerechnet mir passieren…

So, dieses Buch habe ich, aber zusätzlich wäre ein weiteres Trailbuch auch nicht zu verachten. Das scheitert jedoch, denn alle Trailbücher, die beim Borders zum Verkauf angeboten werden, habe ich bereits.

Also ab in die Abteilung "Straßenkarten von Big Island" – ebenfalls Fehlanzeige, alle, die dort liegen, besitze ich schon.

Gut, dann also in die CD-Abteilung, wo ich fündig werde. Michi hat inzwischen ein paar Zeitschriften entdeckt, die ihn interessieren und wir marschieren in das Seattle Best Coffee, das ist der Nachfolger vom Starbucks, der noch 2007 an jeden Borders angeschlossen war.
Michi bestellt einen Caramel Late und ich einen Americano.

Was uns heute hier beim Borders wundert ist, dass man sich normalerweise in einem Kühlschrank befindet, dies aber heute nicht so ist.

Schließlich fahren wir zum Hotel zurück, Koffer auspacken ist angesagt, da wir 17 Tage in Hilo wohnen werden. Da ich so in Schwung bin, packe ich gleich die Rucksäcke für den morgen geplanten Napau Crater Trail.
Plötzlich hat Michi die Idee, die Wai'ouli Lounge (= Bar des Hilo Hawaiian Hotels) aufzusuchen und einen Mai Tai zu genießen. Das lasse ich mir nicht zwei Mal sagen, zumal das nur selten vorkommt.

Und dann wird es aber Zeit. Während ich den technischen Teil übernehme, verschwindet Michi schon mal unter die Dusche. Wieder einmal mehr Arbeitsteilung ?

Endlich – um 23.30 Uhr – finden wir ins Bett