Beschreibung
und Bilder:
Den Pu'u o Lokuana Trail kann man im Rahmen
einer geführten Tour oder im Alleingang laufen. Geführte
Touren werden samstags durchgeführt, die genauen
Daten sind hier
zu entnehmen. Ich empfehle die geführte Tour,
weil man sehr viel mehr erfährt, als durch den Pu'u
o Lokuana Trailguide. Diesen kann man im Kilauea Visitor
Center im bekannten Teil des Volcanoes NP kaufen oder
hier
herunterladen.
Klickt
auf die Fotos, sie vergrößern sich.
Die Tour, die wir ihm Juni 2014 mitmachten,
begann um 09:30, die Teilnahme war kostenlos. Unser Tourguide
war weiblich und hatte ein enormes Wissen und war mit
Leidenschaft bei der Sache. Ihre Augen funkelten nur so
von Begeisterung.
Man beginnt in nördliche und anschließend
nordwestliche Richtung, läuft also im Uhrzeigersinn.
Und sie erzählte:
Kahuku erstreckt sich von 2000 Feet bis
zu 14.000 Feet. 75 % von Kahuku besteht aus Steinen.
Kahuku war eine der ersten Ranches auf den
Hawai'i-Inseln. Captain George Vancouver brachte die ersten
Rinder im Jahr 1793 als Geschenk für King Kamehameha.
Die Tiere vermehrten sich rasch, beschädigten Wälder
und verwüsteten Gärten.
Um die Rinder unter Kontrolle zu bekommen,
wurden mexikanische Cowboys in den 1830er Jahren nach
Hawai'i gebracht. In hawaiischer Sprache heißt Cowboy
"paniolo" und das ist bis heute so geblieben.
In den Folgejahren war Kahuku für die
Paniolos und deren Familie eine schöne neue Heimat
geworden, man hatte Sicht bis zum Meer.
1861 wurde Kahuku zur Cattle Ranch ernannt,
als Kamehameha IV. Kahuku an Charles Harris verkaufte,
Harris war der erste private Besitzer. Es wurde ein Netzwerk
an Zäunen und Pisten errichtet.
Nach nicht sehr langer Zeit kommt
man zu einem in einen Stein am Boden eingravierten
"D". Die Geschichte des "D"
ist derzeit unbekannt.
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Ab 1865 wohnte Captain Robert Brown mit
seiner großen Familie in einem aus Stein erreichteten
Haus in der Kahuku Ranch.
Ende März 1868 kam es im Ka'u District
und somit auch in Kahuku zu katastrophalen Erdbeben. Captain
Brown verließ mit seiner Familie das Haus und campierte
außerhalb von Kahuku bis zum 7. April 1898. Plötzlich,
aus heiterem Himmel, öffnete sich nahe ihrem Haus
eine Erdspalte und eine Lavafontäne schoss heraus.
Die Familie lief barfuß auf einen Hügel, von
wo aus sie dem Lavafluss zusahen, der u. a. auch ihr Haus
sowie das Grab der an Typhus verstorbenen Tochter vereinnahmte.
Nach dieser Eruption suchte Captain Brown das Grab seiner
Tochter und fand es auch.
Diese Eruption kreierte zahlreiche Lava
Tubes.
Ranching in Kahuku war nie einfach, das
raue Terrain sowie das sehr regenreiche Wetter trugen
dazu bei.
Ein paar weitere Fotos, die während
der Tour entstanden sind:
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Dann kommt man zum
1898er Lava Flow... |
...und läuft dann am Old Airstrip entlang.
Typisch für diese Gegend: Der Himmel
verdunkelt sich oftmals gegen Mittag.
Mit etwas Glück sieht man die
gelben Blüten einer Ohia lehua.
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Und dann ein Hauptziel des Trails: Pu'u o Lokuana.
Pu'u o Lokuana ist ein Cinder Cone. Die intensive
rote Farbe ist vom Eisenoxyd.
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Das Gebiet hat eine lange militärische
Geschichte. Der Hügel wurde als Lookout genutzt.
Während des zweiten Weltkrieges wurde am Pu'u o Lokuana
eine Radarstation errichtet.
Ungefähr 30 m von Pu'u o Lokuana wurde Cinder abgegraben
(siehe Panoramafoto oberhalb) und dieser ist in Gärten
im Ka'u District zu finden, als Zierde rund um Pflanzen
zum Beispiel.
Im Hintergrund der Pu'u o Lokuana
von der anderen Seite (aufgenommen an einem anderen
Tag während des Cultural Festivals).
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Kahuku war auch für seine enorm großen
Koa Trees bekannt, aus denen Kanus hergestellt wurden.
2003 wurde Kahuku Teil des Hawai'i Volcanoes
National Parks. Es wurden zahlreiche Versuche unternommen,
Teile des nicht endemischen Grases zu entfernen, was jedoch
bis dato scheitert.
Bis inklusive 2014 gibt es bereits mehrere
Trails in der Kahuku Unit:
- Lower
and Upper Glover Trail (man kommt am Forested Pit
Crater vorbei)
- Lower
and Upper Kona Trail
- Pu'u o Lokuana Trail - das ist der hier beschriebene
- Palm Trail
Den Palm Trail sind wir noch nicht gelaufen.
Festes Schuhwerk ist angeraten (es ist manchmal etwas
matschig), ebenso die Mitnahme von Wasser. Auch ein Regenschutz
ist nicht verkehrt, da es in diesem Gebiet des öfteren
regnet.
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