Sonntag, 26. Juni 2022
Es musste ja so kommen, da es sich gestern schon deutlich
angebahnt hat: Besonders für Michi war es eine fast
schlaflose Nacht, da er die meiste Zeit auf der Toilette
verbrachte. Auch hat er Fieber, nicht allzu viel, aber
doch.
Mich hat es nicht ganz so schlimm erwischt, wahrscheinlich
deswegen,weil ich keine Sardine gegessen, ja nicht mal
gekostet habe. Das habe ich Michi zu verdanken, der gestern
im Restaurant sagte, ich soll das nicht essen, die Sardine
hat etwas, sie ist nicht frisch.
Es müssen aber noch mehr Teile auf der Fisch- und
Meerestierplatte verdorben gewesen sein, denn sonst hätte
ich gar nichts und das ist leider nicht der Fall.
Felipe kommt um 10 Uhr, um den Pool zu reinigen. Ich
erzähle ihm von der Misere, in dem Restaurant, in
dem wir gegessen haben, aßen er und Dorina noch
nie und werden nach dem, was wir erlebt haben, auch darauf
verzichten.
Er bietet uns an, dass wir das Haus um einen Tag verlängern
können, dann kommen jedoch die nächsten Gäste.
Müssen wir mehrere Tage verlängern, können
wir bei ihnen im Haus wohnen, denn Dorina und er betrachten
uns schon längst nicht mehr als "nur Gäste",
sondern als Freunde. So geht es uns auch, aber wir sprachen
es bisher nie aus.
Die Fähre müsste ich, wenn es sein muss, morgen
stornieren und dann neu buchen. Obwohl wir unter anderen
Umständen gerne länger hier bleiben würden,
hoffen wir, dass wir mit der Fähre am 30.6. zurück
fahren können.
Felipe bietet an, mit uns zum Arzt zu fahren, was zu
diesem Zeitpunkt aber nicht nötig ist, daher lehne
ich dankend ab. Er sagt, er fährt auch gerne in die
Apotheke, um Medikamente zu besorgen. Entsprechende Medikamente
habe ich ohnehin eingepackt, Michi möchte davon aber
noch nicht Gebrauch machen.
Nach einiger Zeit, Felipe ist mit der Poolreinigung fertig,
verabschiedet er sich und sagt, ich solle mich auf jeden
Fall melden, wenn wir irgendetwas brauchen, egal, was
es ist. Das ist rührend, wie er besorgt ist und möchte,
dass es uns - jetzt in erster Linie Michi - gut geht.
Den weiteren Tag verbringe ich mit literweise Tee kochen,
zwischendurch meldet Michi sogar ein wenig Hunger, den
kann ich ihm stillen. Zig mal muss er aufs stille Örtchen,
dazwischen - schon reichlich geschwächt - schläft
er immer wieder ein.
Obwohl heute erst der 26. Juni ist, beginne ich ein paar
Kleinigkeiten zu packen, die wir ohnehin nicht mehr brauchen.
Was erledigt ist, ist erledigt, aber Spaß macht
es überhaupt keinen, so früh mit dem Packen
zu beginnen. Weitere Packvorhaben lasse ich sein, sie
würden mich nur noch trauriger stimmen.
Am Abend melden sich Dorina und Felipe nochmals, ob sie
etwas für uns tun können. Da wir aber alles,
was wir benötigen zu Hause haben, lehne ich wiederum
dankend ab.
Michi und ich sind gespannt, ob der geplante Kaffeeplausch
mit den beiden vor unserer Abfahrt stattfinden kann. Dzt.
können wir das überhaupt nicht beurteilen.
Mal abwarten, wie der morgige Tag verläuft.
Buenas noches 
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