Samstag, 25. Juni 2022
In der Früh lacht mich eine rote Hibiscusblüte
an
So war es, als wir die erste Woche hier waren und seither
blühten immer nur die gelben.
Obwohl der Wetterbericht nicht gerade hervorragend ist,
sind wir anderer Meinung. Wir möchten nach El Golfo
fahren, um dort noch mal im Fischrestaurant zu essen.
Zu diesem Zeitpunkt denke ich, im selben Fischrestaurant
wie am 12. Juni, aber es kommt anders.
Am Weg nach El Golfo wieder unsere geliebten Vulkane,
mit ihren sanften Rundungen sehen sie wunderschön
aus, wir können uns kaum satt sehen 
In El Golfo angekommen, meint Michi, wir könnten
heute ein anderes Fischrestaurant besuchen. Tja, somit
fällt das von mir angedachte Costa Azul ins Wasser,
es wird das "El Pescador".
Wir lassen uns auf der Terrasse nieder und blicken direkt
auf die Straße, wie schön
Beim Costa Azul wären wir wieder direkt am Meer gesessen.
Die Bedienung ist sehr freundlich und auch flott, der
Koch wird geholt und verneint die Frage nach Soja, also
alles bestens - zumindest diesbezüglich.
Der Kellner erklärt hauptsächlich Michi, welche
Speisen er heute empfehlen kann. Da er sich kaum zu mir
wendet und ich von der Seite nur Autolärm höre,
verstehe ich die Empfehlungen nicht. Michi bestellt eine
Fischplatte für 2 Personen, so weit, so gut.
Umgehend bekommen wir pan con alioli und mojo verde sowie
mojo rojo. Wie immer, möchte ich mir ein kleines
Stück vom Brötchen abbrechen, aber es ist a)
steinhart und b) eiskalt. Es ist ein Brötchen direkt
aus der Tiefkühltruhe, das man vergessen hatte, aufzubacken!
Michi rauscht mit dem Körbchen mit den beiden Brötchen
davon, berichtet dann, der Kellner hat sich nicht mal
entschuldigt. Immerhin bekommen wir dann sehr rasch zwei
warme Brötchen. Die dazu bestellten pan con ajo sind
dermaßen hart (aber nicht gefroren), dass wir sie
beim besten Willen nicht beißen können, also
lassen wir sie liegen.
Dann wird die Fischplatte für 2 Personen serviert.
Was ist denn mit den Fischen passiert? Wie sehen denn
die aus? Ich frage Michi, ob er frittierte Meeresfrüchte
und Fische bestellt hat, er sagt ja.
Nach dem Aussehen solle man nicht alleine gehen, also
beginnen wir zu essen. Also ehrlich, "gut schmecken"
ist etwas Anderes. Der einzelne etwas größere
Fisch hat nur wenig Fleisch und dieses ist staubtrocken.
Klar, der Fisch ist zwei Mal gestorben. Die frittierten
Calamari-Ringe sind zäh und kaum zu beißen,
immerhin schmecken die papa arrugadas gut (was soll da
auch schief gehen?).
Michi und ich greifen dann gleichzeitig zu den frittierten
Sardinen, die ca. 12 cm lang sind. Während ich noch
damit beschäftigt bin, ein wenig Fleisch zu ergattern,
sagt Michi zu mir "iss das nicht, die Sardine hat
was". Ja, eines hat sie auf jeden Fall: Sämtliche
Innereien!
Wir hören zu essen auf, Michi bezahlt und wir verlassen
das Restaurant.
Nie, nie wieder wird es uns sehen! Das ist so sicher,
wie das Amen im Gebet!
Wir fahren retour und zum Hafen, wo wir dieses ausgediente
Schiff sehen, das bereits längere Zeit vor sich hin
zu rosten scheint.
Es folgt noch ein Kurzbesuch beim Ikea, um diesen mit
dem Ikea auf Gran Canaria vergleichen zu können.
Auch hier große Unterschiede, der Ikea Lanzarote
schneidet deutlich besser ab, nicht nur im Angebot, sondern
auch in den Preisen.
Am Abend ziehen dunkle Wolken auf, es beginnt zu regnen,
dann zu schütten. Dazu kommt ein heftiger Sturm.
Da der Wetterbericht für morgen alles andere als
gut ist, überlegen wir, was wir morgen tun könnten,
denn die nochmalige Lava-Wanderung dürfte ins Wasser
fallen.
Unsere Überlegungen werden auf einmal unterbrochen
- jeder von uns sucht fluchtartig eine Toilette auf. Der
flotteste aller flotten Ottos hat uns!!! Wenn das nicht
das Mittagessen vom El Pescador ist, dann weiß ich
auch nicht.
Möglicherweise steht uns eine unruhige Nacht bevor,
die üblicherweise anders verlaufen würde. Hoffen
wir das beste.
Buenas noches 
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