Dienstag, 7. Juni 2022
Es stürmt und stürmt und stürmt. Dass es
auf Lanzarote nicht windstill sein wird, war klar, aber
dass pausenlos (24 Std./Tag) Stürme sind, manchmal
so heftig, dass Michi mich festhalten muss, das war nicht
vorhersehbar und auch unsere Vermieter hier sagen, das
sei momentan eine Ausnahmesituation. Super, hoffentlich
endet sie bald.
Kurz nach 9 Uhr fahren wir los, wir wollen ja in den
Norden. Geplant ist bis zum Mirador del Rio, aber ob wir
soweit kommen, müssen wir abwarten. Wir wollen keinesfalls
hetzen, nur damit wir einen Punkt abhaken können.
Das ist bei unseren 4 Wochen auf Lanzarote auch völlig
unnötig.
Schon bal fahren wir durch das Weinanbaugebiet von Geria.
Damit die Pflanzen vor dem Wind geschützt sind, wurde
ein halbringförmiger Schutz aus Lavasteinen erreichtet:
Am Südrand von Mozaga sticht uns sofort das Monumento
del Campesino ins Auge, übersetzt heißt es
"Denkmal für die Bauern". Es wurde von
César Manrique geschaffen, der damit den hart arbeitenden
Bauern auf Lanzarote eine Anerkennung widmen wollte.
Das 15 m hohe Fruchtbarkeitsdenkmal, wie das Monumento
auch genannt wird, wurde aus alten Wassertanks von Booten
konstruiert.
César Manriques Werken begegnet man noch des öfteren
auf der Insel. Er war ein spanischer Maler, Bildhauer,
Architekt und Umweltschützer auf Lanzarote. Er hat
die Insel entscheidend geprägt.
Häuser sollen z.B. in weißer Farbe erstrahlen,
Türen, Fenster, Geländer und dergleichen hingegen
in grüner Farbe.
Tatsächlich ist es so, dass man nur sehr selten
einer anderen Hausfarbe begegnet. An die grüne Farbe
hält sich nicht jeder, wir sahen statt grüner
Türen bereits blaue Türen.
In unmittelbarer Nähe des Monumento ist das Casa
Museo de Campesino, der Eintritt ist kostenlos.
In ihm werden z.B. Werkshops abgehalten. Wir sehen einige
Zeit einem Töpfer bei seiner Arbeit zu. Er erklärte
uns vieles und wird durften mit ihm in seine Werkstatt
gehen, wo er uns erklärte, in welchem Verhältnis
die diversen Materialien gemischt werden. Ein Foto davon
habe ich leider nicht.
Casa-Museo del Campesino zeigt die typische Architektur,
das Handwerk, die Landwirtschaft sowie die traditionelle
Gastronomie.
Nachfolgende Fotos zeigen Transportartikel für Menschen
und Sachgegenstände, wie z.B. Getreide, die den Dromedaren
umgelegt werden:
Das ist nur ein kleiner Auszug meiner Fotos.
Weiter geht es nach Teguise, wo wir auf einem öffentlichen
Parkplatz das Auto abstellen. Wir beginnen mit unserem
kleinen Spaziergang durch Teguise, der uns als erstes
das Co nvento de San Francisco am gleichnamigen Platz
zeigt:
Die Iglesia de Nuestra Señora de Guadalupe mit
dem beeindruckenden Glockenturm ist nicht zu übersehen.
Das Foto unterhalb zeigt den Hauptaltar:
Weiter geht es zu Casa-Museo el Timple. Eine Timple ist
ein Saiteninstrument, das der hawaiischen Ukulele sehr
stark ähnelt:
Timples haben jedoch nicht ausnahmslos 5 Saiten, wie
vielfach geschrieben steht. Unser Vermieter auf Gran Canaria
z.B. spielt eine Timple mit 12 Saiten.
Es gibt auch eine Doble-Timple:
Nach dem ausgiebigen Besuch des Casa-Museo el Timple
fahren wir nach Nazaret. Das LagOmar Museum steht auf
unserem Plan.
Es ist eine sehr ausgefallene Sehenswürdigkeit,
die nach den Plänen - wie könnte es anders sein
- von César Marique und dem ebenfalls kanarischen
Künstler Jesús Soto in einen Steinbruch gebaut
wurde. Es entstand bereits in den 1970er Jahren.
Angeblich kaufte der ägyptische Schauspieler Omar
Sharif das Haus, das er jedoch bei einem Bridge-Spiel
umgehend wieder verloren haben soll.
Später wurde das Haus vom deutschen Architekten
Dominik von Böttinger gekauft, der es weiter gestaltete.
Es ist ein kleines Eintrittsgeld zu bezahlen, als Residente
der Kanaren zahlen wir weniger, wie so oft.
Kurz nach dem Betreten der Gartenanlage sieht man diesen
hübschen Pool:
Weitere Fotos von der Gartenanlage und vom Haus:
Das Schlafzimmer von Omar Sharif:
Sein Badezimmer:
Sein Wohnzimmer:
Schließlich gehen wir auf den Holzbohlen durch
diesen Tunnel (unterhalb der Bohlen ist Wasser):
Dass das Museo de Piratería gesperrt ist, wusste
ich, nicht aber, dass das Castillo de Santa Barbara ebenfalls
nicht zugänglich ist, die Zufahrtstraße ist
gleich zu Beginn gesperrt.
Bereits mit freiem Auge kann man erkennen, dass die Burg
eingerüstet ist (das Foto ist gezoomt):
Wir fahren zum Mirador de los Valles weiter, wo wir eine
Kleinigkeit essen und einen schönen Blick ins Tal
haben:
Hier verweilen wir längere Zeit, um dann festzustellen,
dass es keinen Sinn mehr macht, bis zum Mirador del Rio
zu fahren. Also drehen wir um und fahren nach Hause.
Es erwartet uns ein frisch geputztes Haus, Dorina hat
auch die Bettwäsche gewechselt, die Hand-, Bade-
und Geschirrtücher ebenfalls, Staub gewischt natürlich
auch. Was für ein unglaublich toller Service!
Am und im Pool lassen wir das Gesehene und Erlebte Revue
passieren und beschließen, dass wir morgen zu Hause
bleiben wollen.
Buenas noches 
|