Mittwoch, 8. 7. 2015
Um 7 Uhr läutet das Handy, die Vögel sind schon
wieder sehr aktiv. In der Nacht gab es zahlreiche extreme
Regenfälle. Hawai'i nähert sich ein Tropensturm
namens Ela, dieser soll 800 Meilen von Hilo entfernt sein.
Wir lassen uns das Frühstück schmecken
Die Radarkarte sieht gar nicht so übel aus. Um 10
Uhr fahren wir los, tanken noch bei der Safeway. Nun geht
es zum Mauna Kea Visitor Center.
Bei MM 18 kommt zum Regen auf der Saddle Rd. noch dichter
Nebel hinzu. Im Augenwinkel sehe ich einen PKW mit der
Aufschrift "oversized vehicle". ALARM!! Soll
das ein Transporter für das TMT sein? Hoffentlich
sind die Protestler informiert!
Hinter dem PKW fährt ein Tieflader mit einem Muldenkipper,
der für den Straßenbau benötigt wird.
Noch mehr ALARM!
Nach einem kurzen Stopp beim Pu'u Huluhulu fahren wir
die Mauna Kea Access Rd. hoch.
Um 11:05 sind wir beim Visitor Center. Dort stehen vier
Hawaiianer.
Ein paar Impressionen:
Klickt auf die Fotos,
sie vergrößern sich.
Wir steigen aus und sie begrüßen uns sehr
freundlich. Wir kommen mit einem Hawaiianer ins Gespräch.
Er erzählt, dass das Visitor Center erweitert werden
soll, auch soll ein Hotel gebaut werden – wir fallen
in Ohnmacht!!
Michi fragt, ob während der Baustelle die Mauna
Kea Access Rd. gesperrt wird und er antwortet, ja, die
nächsten sieben Jahre wird dann die Straße
dicht sein, da es nicht zulässig wäre. Dann
ist auch das Visitor Center für Jahre gesperrt!
Erst wenn das TMT, das Hotel und das neue Visitor Center
fertig ist, soll alles gemeinsam eröffnet werden
und dann wird auch die Straße wieder geöffnet.
Geht's noch??
Er erzählt weiter, dass von den derzeit oben stehenden
Observatorien vier nicht in Betrieb sind. Er meint, dass
der Betreiber der Observatorien die Pacht von $ 1 (in
Worten: ein Dollar!!!) pro Jahr bezahlen wird, somit besteht
keine Notwendigkeit, die vier nicht in Betrieb befindlichen
Observatorien abzureißen.
Weiters sagt er, die Arbeiten in dieser großen
Höhe sind ziemlich gefährlich. Es kommt immer
wieder zu Abstürzen, zu Herzinfarkten etc. vor Überanstrengung.
Noch bei jedem Bau von einem Observatorium sind einige
ums Leben gekommen.
Unterhalb des Gebietes, wo das TMT errichtet werden soll,
ist sehr hartes Gestein, das sehr selten ist, es nennt
sich "blue rock". Das TMT würde den höchsten
Punkt des Mauna Kea überragen. Das TMT soll unterhalb
der beiden Keck's errichtet werden.
Der Bundesstaat Hawai'i wurde 1959 zu diesem erklärt,
weil er als militärischer Stützpunkt gebraucht
wurde.
Nun erzählt er noch folgendes: Touristen waren hier
oben und liefen auf den Pu'u Kalepeamoa. Als sie zurück
kamen merkten sie, dass sie sich aus dem Auto ausgesperrt
hatten. Die Verzweiflung war groß, die Protestler
telefonierten mit einem Schlüsseldienst, dieser hätte
$ 400 verlangt. Die Touristen riefen bei der Autovermietung
an und bekamen den Tipp, ein Fenster einzuschlagen, das
sei in der Versicherung inkludiert.
Michi lacht und sagt, aber die Gefahr war doch groß,
dass es dann heißt, ihr, die Protestler, habt die
Scheibe eingeschlagen. Sagt der Hawaiianer, ja, das haben
sie auch bedacht und sie haben alles gefilmt, fotografiert
und somit dokumentiert, damit sie sich verteidigen können,
falls es zu einer Anklage kommen sollte
Ein anderer Hawaiianer sagt, jeden Tag um 13 Uhr dürfen
zehn Hawaiianer, begleitet von einem Ranger Auto, hoch
fahren, um oben ein Gebet zu sprechen.
Transporter erwarten sie nur von Kona, von Hilo eher
nicht und das Gute ist, sie haben beim Mauna Kea Visitor
Center Handy-Empfang.
Wieder ein anderer bekommt, während wir mit dem
anderen reden, einen Anruf auf sein Handy, springt in
sein Auto und weg war er. Wie sich später heraus
stellt, war es ein Fehlalarm über eine Transportermeldung.
Wieder zurück sehen wir, dass die beiden Dixie WCs,
die beim Visitor Center stehen, mit Schlössern versehen
sind. Auch darf kein inoffizielles Auto mehr auf den Parkplatz.
Um 12 Uhr ist das Mittagessen der Hawaiianer. Sie laden
uns zum Essen ein, aber wir lehnen dankend ab, es ist
ja ihr Essen, das wollen wir ihnen nicht wegnehmen, auch
wenn es noch so lieb von ihnen gemeint ist. Allerdings
nehmen wir am Chant teil, der vor jedem Essen gesprochen
wird. Während des Chants reicht einer dem anderen
die Hände. Es ist eine ergreifende Situation.
Danach verabschieden wir uns und fahren nach unten.
Nach wenigen Metern auf der Saddle Rd. biegen wir in
die Mauna Loa Observatory Rd. ein.
Bei einer kleinen Ausweiche verspeisen wir unser Mitgebrachtes
und fahren anschließend nach Hilo zurück.
Zuerst fahren wir auf der Saddle Rd. in dichtem Nebel,
doch je näher wir Hilo kommen, umso mehr bessert
sich das Wetter.
Unser Jeep zeigt plötzlich eine kleine Unpässlichkeit:
Die Intervallschaltung des Scheibenwischers funktioniert
nicht mehr.
Um 13:30 sind wir zu Hause. Hilo zeigt blauen Himmel
mit ein paar Wölkchen
Knapp eine Stunde später fahren wir zur Macadamia
Nut Farm. Das Visitor Center hat lt. Internet bis
17 Uhr geöffnet.
Die Mauna Loa Macnut Farm ist es auf jeden Fall wert,
besucht zu werden. Nach einer ca. 3 Meilen langen Fahrt,
an der man zur Linken auch an einer großen Papayaplantage
vorbei kommt, fährt man zwischen Macadamia-Bäume
und steht schließlich am Parkplatz.
Das Visitor Center ist sehr schön gestaltet. Die
Macnuts bekommt man in allen möglichen Variationen.
Es gibt natürlich auch T-Shirts, Käppchen,
Kühlschrankmagneten und vieles mehr. Auch gibt es
Kostproben.
Michi kauft sich ein Coconut Macnut-Eis, das ihm sehr
gut schmeckt.
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Anschließend
gehen wir ins Freie und laufen den Nature Walk,
der viele schöne tropische Pflanzen bietet.
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Auf nachfolgenden Fotos ist links immer das Gesamtarrangement
bzw. die ganze Pflanze zu sehen, rechts jeweils eine Detailaufnahme.
Und nun ein paar Einzelaufnahmen:
Nebenbei bietet er auch noch etwas aus der Welt der
Zoologie, nämlich aus der Klasse der Moskitos, was
wir aber zu spät bemerken und halb zerstochen das
Gebiet verlassen.
Wir gehen zur Self
Guided Tour hinüber, das sind zwei langgestreckte
Gebäude und man kann durch die Glasfenster
zusehen, wie die Macadamia Nuts sortiert, getrocknet,
geröstet usw. werden. Heute ist allerdings
schon die Schokoladestation gesperrt. |
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Sehr interessant und wirklich empfehlenswert
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Um 16:10 sind wir
am Richardson Beach. Hier ist ein Gate, das von
7am bis 9pm geöffnet ist und wir fahren durch. |
Dahinter beginnt eine Gravel Road, die an einem Parkplatz
endet, wo wir das Auto abstellen.
Wir gehen ein wenig umher, auf der Suche nach dem Hilo
Trail. Es kommen uns drei Einheimische entgegen, Michi
fragt, ob hier irgendwo der Hilo Trail weggeht, doch das
wissen sie nicht. Sie wissen nur, wenn man "dort"
geradeaus geht, kommt man zu drei Ponds Ja, das ist ja
der Hilo Trail!
Um 16:40 sind wir wieder beim Auto.
Kurz darauf fahren wir die Kapoho Coast Road,
das ist eine außergewöhnlich rumpelige
Piste.
Es ist wunderschön, aber die Piste ist eine
echte Herausforderung und da wir uns heute um
19 Uhr mit Markus und seiner Familie treffen,
ist es zu spät fürs Weiterfahren, daher
drehen wir um.
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In Hilo fahren wir zum KTA,
um eine Gallone Wasser zu zapfen.
Anschließend holen wir beim Foodland
French Bread und fahren nach Hause. Michi bereitet Kaffee
zu, wir haben noch etwas Zeit
Kurz vor 19 Uhr fahren wir zum Coconut Grill. Michi fragt
einen Hawaiianer nach dem Tisch von Markus. Er deutet
auf einen Tisch, um den sechs Sessel stehen, drei davon
sind besetzt und zwar von Markus' Frau und den beiden
Kindern, wobei das ältere "Kind" schon
18 Jahre alt ist.
Kurz darauf kommt schon Markus. Es ist schön, wieder
einen User meines Hawai'i-Forums persönlich kennen
zu lernen und seine Familie gleich mit dazu
Die Kinder sind unglaublich selbständig und diszipliniert.
Wir kommen auf das Erdbeben vor wenigen Tagen zu sprechen
und der Sohn sagt spontan "5,2" – zum
Schieflachen!!
Wir bestellen unser Essen, das sehr gut schmeckt. Die
beiden Kinder gehen nach dem Essen aufs Zimmer, Markus
und seine Frau wollen dann noch mal zum Vent fahren.
Ein Erinnerungsfoto gibt es natürlich auch noch:
Gegen 22 Uhr verabschieden wir uns. Das war richtig toll,
dass wir Markus und seine Familie kennen lernen durften
Um Mitternacht gehen wir ins Bett.
Sleep well
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