Montag, 1. 6. 2015

Wir sind bereits gegen 6 Uhr munter. In der Nacht hatte ich einige Hustenattacken, sie hören nicht und nicht auf! Ich stehe nach einiger Zeit auf und bereite unser Frühstück zu, das wir uns schmecken lassen. Diese elenden Hustenattacken!! Mir geht es wiederum mieser, nicht beim Aufstehen, aber danach. Ich setze mich auf die Couch und die Augen fallen mir zu. Ich kann nicht mehr, ich brauche einen Arzt! Wir beschließen, zum Wilcox Hospital nach Lihu'e zu fahren, Michi fährt, ich schlafe daneben.

Beim Wilcox Hospital erfahren wir, dass der Urgent Care beim Costco in der Nähe vom Nawiliwili SC ist. Besten Dank und schon sind wir wieder weg.

Rasch ist der Urgent Care gefunden und wir betreten den Empfangsraum, der auf Tiefkühlschrank herunter gekühlt ist. Ich schlüpfe sofort in meine Jacke, das ist ja nicht zum Aushalten! Ich muss meine ganzen Daten angeben, kurz darauf ruft eine weibliche Stimme "Angelika" und schon gerate ich in die Anamnese inkl. Puls- und Blutdruckmessen. Es ist alles in Ordnung, aber meine Hustenattacken gefallen ihr nicht, was mich nicht wundert. Wir sollen ein paar Minuten warten, der Arzt wird bald kommen.

Es dauert ca. zehn Minuten, kommt ein japanisch aussehender Arzt, horcht mich ab, fragt mich, wie lange das schon andauert und meint, es sei keine bakterielle Infektion, sondern eine virale und schlägt Penicillin vor, zusätzlich ein Codein-Präparat sowie ein weiteres Präparat, das den Auswurf beschleunigen soll. Mit "I meet you at the printer" zieht er von dannen.

Wir geben an, in welcher Pharmacy wir die Medikamente abholen, nämlich im Walmart in Lihu'e. Nach dem Bezahlen von $ 280 für den Arzt wird mir gesagt, dass wir eine detaillierte Rechnung mit der Post bekommen.

Draußen setzen wir uns in der Wärme zuerst mal auf eine Bank und sortieren die erhaltenen Papiere.

Zwei Rezepte sind für normale Medikamente, ein drittes ist ein spezielles Rezept für das Codein, das ich persönlich bei der Pharmacy einreichen muss und auch ich entgegen nehmen muss.

Wir sind schneller beim Walmart als das Fax. Bei der Abgabe des speziellen Rezeptes wird der Reisepass von mir verlangt. Ja, gut und schön, aber dieser liegt in Kekaha. Darf es der Führerschein sein, der auch einen Lichtbildausweis darstellt? Nein, darf es nicht, es muss bei ausländischen Leuten der Reisepass sein.

Die Lady versucht, in der Pharmacy des Wilcox Hospitals anzurufen, ob diese das Codein haben und auch heraus rücken würden, doch dort geht niemand ans Telefon.

Sie fragt uns, ob uns Eleele auch Recht wäre? Ja klar, dort ist ein Longs. Sie ruft in Eleele an, diese haben das Codein vorrätig.

Auf die anderen beiden Medikamente müssen wir noch weitere 20 Minuten warten, gut, dass der Walmart nicht so stark herunter gekühlt ist.

Dann wird mein Name aufgerufen, Michi zahlt mit der Kreditkarte und wir müssen warten, bis eine Apothekerin mir einen Vortrag über das Medikament und dessen Einnahme erklärt.

Gegen 14 Uhr fahren wir Richtung Kekaha, wiederum fährt Michi, ich schlafe.

Im Haus angekommen schnappe ich meinen Reisepass, wir essen eine Kleinigkeit und schon ist es 16 Uhr. Ja, wir haben getrödelt, weil ich auch nicht schneller kann. Jeder Handgriff fällt mir schwer.

Wir fahren nach Waimea und folgen dem Schild zum Krankenhaus. Wir möchten hier versuchen, das Codein-Rezept einzulösen. Beim Vorweisen des Codein-Rezeptes treffen mich sehr strenge Blicke. Ich muss einen Zettel ausfüllen und meinen Reisepass vorweisen. Wir sehen, wie im Hintergrund ein Angestellter sich über das Rezept stürzt und irgendwelche Dinge zusammen mischt. Michi meint, er mischt Schlangengift mit Drachenblut und Krähenzehen gemahlen zusammen Dann geht es an den Zahlvorgang und wir bekommen gesagt, dass wir einen Spezialpreis bekommen. Na lieber Himmel, was heißt denn das jetzt wieder? Wir machen uns auf das Schlimmste gefasst und bekommen zu hören, dass wir 10 Dollar zahlen sollen. Wie bitte? 10 Dollar für eines der schlimmsten Dinge wie Codein?? Ich muss mir, obwohl es mir mies geht, das Lachen verkneifen.

Dieses Codeingemisch, um das solch ein Wirbel gemacht wird, ist das billigste an Medikamenten, was wir heute gekauft haben.

Vom Krankenhaus fahren wir zum Big Save weiter, um Wasser zu zapfen und French Bread zu kaufen.

Im Big Save darf man – eigentlich – nicht mit einem Rucksack hinein. Letztes Jahr wurden wir von einem Security Menschen davon zurück gehalten und dieses Jahr wurde der Security Mensch eingespart, stattdessen steht ein Schild beim Eingang, dass man mit Rucksäcken den Big Save nicht betreten darf. Und was haben wir gestern schon gemacht und machen es auch heute wieder? Mit unseren Rucksäcken den Big Save betreten Die sollen sich schön mal an uns gewöhnen, wir kommen jetzt öfter hier vorbei und werden alles tun, nur nicht unsere Rucksäcke abgeben

Ein paar Leute gucken zwar, als wir mit den Rucksäcken unterwegs sind, aber keiner sagt etwas.

Nun fahren wir nach Kekaha, wobei wir "hinten herum" fahren. Ausnahmsweise schlafe ich nicht, aber ich huste frisch und "munter" weiter. In Kekaha gibt es einige herunter gekommene Häuser mit verwahrlosten Gärten zu sehen. Bei der ehemaligen Zuckerfabrik vorbei biegen wir nach links in die Kala Street ein, wo unser Haus steht.

Wir trinken Kaffee und ich beginne, das Zürcher Geschnetzelte vorzubereiten, das ich gestern nicht mehr geschafft habe. Schließlich soll Horst zumindest zwei warme Mahlzeiten am Abend bekommen, zu mehr werde ich nicht fähig sein, denn unser Programm ist gut gefüllt. Zwischendurch gehe ich ins Internet, bin aber immer wieder am Einschlafen. Ich nehme meine Codein Tropfen und zum Abendessen versuchen wir die Ananas-Wurst, die wir von Evelyne geschenkt bekamen bzw. genauer genommen, sie bekam sie von ihrem Vermieter geschenkt und spendierte sie dann uns. Die Wurst schmeckt sehr seltsam, sodass wir sie bleiben lassen und kaum sitze ich vor dem PC, schlafe ich wieder ein.

Michi ruft Sarah an und sagt ihr, dass Wasser vom Gefrierfach in den Kühlschrank darunter läuft. Sarah vermutet, dass der Icemaker defekt ist. Diesen haben wir ohnehin nicht verwendet. Sie meint, die Abtauautomatik hat einen Defekt. Morgen wird ein Techniker kommen.

Michi repariert in Horsts Zimmer eine Jalousie, jetzt ist alles blickdicht.

Um 21:45 gehen wir ins Bett, ich bin hundemüde.

Sleep well