Sonntag, 22. 6. 2014

Um 5 Uhr läutet der Radiowecker. Flugs stehen wir auf, Michi geht ins Bad und ich in die Küche, wo ich unser Frühstück zubereite, das wir uns schmecken lassen

Von der Küche aus habe ich einen wunderschönen Blick zum Mauna Kea, zwar nur ein kleines Stück, aber immerhin.

Heute steht Kahuku am Plan. Die Radarkarte sieht ganz gut aus, nur im Puna District scheint es zu regnen, aber das ist uns egal.

Um 07:30 Uhr fahren wir los.

Klickt auf die Fotos, sie vergrößern sich.

Um 08:05 fahren wir beim Volcanoes NP vorbei, es ist schönstes Wetter.

Kurz nach dem MM 51 geht es rechts nach Pahala.

Nur wenig vor dem MM 67,5 ist rechts die Ka'u Desert Organic Farm, die Barney und Elizabeth gehört. Heute am Sonntag ist gesperrt.

Beim MM 69,5 ist links die Abzweigung zur South Point Rd.

Um 09:05 biegen wir zur Kahuku Unit ein.
Die Kahuku Unit ist nach wie vor jeden 1. Samstag im Monat gesperrt, ansonsten Samstag und Sonntag von 9am bis 3pm geöffnet.

Wir sehen eine weiße Überdachung sowie eine Stopp-Tafel. Der freundliche Herr notiert sich die Autonummer. "Just in case, if you get lost". Ich lache mich kaputt! WIR und hier herinnen verloren gehen, das ist so was von ausgeschlossen!

Neben uns parkt sich die Tourguide ein. Mit ihr werden wir heute den Pu'u o Lokuana Trail laufen.

Die heutige Tour beginnt um 09:30 und läuft unter dem Titel "The People and Land of Kahuku", die Teilnahme ist kostenlos.

R. ist ein unheimlich guter Tourguide, hat ein enormes Wissen und ist mit Leidenschaft bei der Sache. Ihre Augen funkeln nur so von Begeisterung, während wir schon am Weg sind.

Und sie erzählt:

Kahuku erstreckt sich von 2000 Feet bis zu 14.000 Feet. 75 % von Kahuku besteht aus Steinen.

Kahuku war eine der ersten Ranches auf den Hawai'i-Inseln. Captain George Vancouver brachte die ersten Rinder im Jahr 1793 als Geschenk für King Kamehameha. Die Tiere vermehrten sich rasch, beschädigten Wälder und verwüsteten Gärten.

Um die Rinder unter Kontrolle zu bekommen, wurden mexikanische Cowboys in den 1830er Jahren nach Hawai'i gebracht. In hawaiischer Sprache heißt Cowboy "paniolo" und das ist bis heute so geblieben.

In den Folgejahren war Kahuku für die Paniolos und deren Familie eine schöne neue Heimat geworden, man hatte Sicht bis zum Meer.

1861 wurde Kahuku zur Cattle Ranch ernannt, als Kamehameha IV. Kahuku an Charles Harris verkaufte, Harris war der erste private Besitzer. Es wurde ein Netzwerk an Zäunen und Pisten errichtet.

Wir kommen zu einem in einem Stein am Boden eingravierten "D". Die Geschichte des "D" ist derzeit unbekannt.

Ab 1865 wohnte Captain Robert Brown mit seiner großen Familie in einem aus Stein erreichteten Haus in der Kahuku Ranch.

Ende März 1868 kam es im Ka'u District und somit auch in Kahuku zu katastrophalen Erdbeben. Captain Brown verließ mit seiner Familie das Haus und campierte außerhalb von Kahuku bis zum 7. April 1898. Plötzlich, aus heiterem Himmel, öffnete sich nahe ihrem Haus eine Erdspalte und eine Lavafontäne schoss heraus. Die Familie lief barfuß auf einen Hügel, von wo aus sie dem Lavafluss zusahen, der u. a. auch ihr Haus sowie das Grab der an Typhus verstorbenen Tochter vereinnahmte.
Nach dieser Eruption suchte Captain Brown das Grab seiner Tochter und fand es auch.

Diese Eruption kreierte zahlreiche Lava Tubes.

Ranching in Kahuku war nie einfach, das raue Terrain sowie das sehr regenreiche Wetter trugen dazu bei.

Ein paar weitere Fotos, die während der Tour entstanden sind:



Nun kommen wir zum 1898er Lava Flow.

Und gehen dann am Old Airstrip entlang.

Der Himmel verdunkelt sich immer mehr.

 

Auch können wir die Blüte eines gelben Ohia lehua entdecken!

Pu'u o Lokuana ist ein Cinder Cone. Die intensive rote Farbe ist vom Eisenoxyd.

Das Gebiet hat eine lange militärische Geschichte. Der Hügel wurde als Lookout genutzt. Während des zweiten Weltkrieges wurde am Pu'u o Lokuana eine Radarstation errichtet.
Ungefähr 30 m von Pu'u o Lokuana wurde Cinder abgegraben (siehe Panoramafoto oberhalb) und dieser ist in Gärten im Ka'u District zu finden, als Zierde rund um Pflanzen zum Beispiel.

Kahuku war auch für seine enorm großen Koa Trees bekannt, aus denen Kanus hergestellt wurden.

2003 wurde Kahuku Teil des Hawai'i Volcanoes National Parks. Es wurden zahlreiche Versuche unternommen, Teile des nicht endemischen Grases zu entfernen, was jedoch bis dato scheitert.

Bis inklusive 2014 gibt es bereits mehrere Trails in der Kahuku Unit:

- zwei Trails, die zum Forested Pit Crater führen, ein Trail vom Lower Glover Trailhead, der andere vom Upper Glover Trailhead
- Kona Trail
- Pu'u o Lokuana Trail
- Palm Trail

Um 12:20 ist die Tour beendet, es beginnt zu regnen. Typisch für diese Gegend!

Wir gehen mit R. und ihrer Kollegin L. zum Zelt und R. erzählt weiteres, was sehr interessant ist.

Nach einiger Zeit verabschieden wir uns und gehen zum Auto. Hier verspeisen wir unser Mitgebrachtes

Um 13:30 treten wir die Rückfahrt an.

Zwischen MM 67 und 66,5 ist auf der linken Seite eine neue Kampfhahnfarm, direkt neben dem Hwy.

Kurz vor Pahala beginnt es stärker zu regnen

Mittlerweile ist es 14:35 und wir belegen den letzten freien Parkplatz beim Kilauea General Store in Volcano. Das große Rätselraten beginnt: Gibt es heute Clam Chowder oder nicht? Klar, natürlich haben sie keine mehr. Es gibt überhaupt keine Suppe mehr, nur mehr trockenen Reis. Nein, danke

Im Kühlschrank sehe ich Chili und Minestrone von vorgestern und vorvorgestern. Ich frage sicherheitshalber, ob Soja enthalten ist. Die Angestellte fragt im Lava Rock Café nach, nein, Soja ist nicht enthalten. Also nehme ich die Suppe und wärme sie in der Mikrowelle auf.

Michi nimmt einen doppelten Espresso sowie einen Bread Pudding,

Anschließend fahren wir zum Volcanoes NP zurück und dort bis zum 'Ainahou Gate, wo wir das Auto abstellen und unsere Wanderschuhe schnüren.

Wir starten um 15:20 und sind um 15:50 bei der 'Ainahou Ranch – äh – 'Ainahou Unit

Wir gießen die Magnolienbäumchen und ich begutachte meine bereits geschnittenen und auch noch nicht geschnittenen Phönix-Palmen und ja, ich bin sehr zufrieden.

Dann gehen wir am Gelände weit nach hinten und sehen, dass auf eine Hütte ein großer Baum gefallen ist und die Hütte in zwei Teile geteilt hat. Es sieht schlimm aus

Unterhalb sind die traurigen Reste von Shipman's Orchideenzuchtanlage:

Um 16:40 treten wir den Rückweg an und sind 25 Minuten später beim Auto und fahren nach Hilo. Während es am Hwy. 11 schüttet, erwartet uns in Hilo die Sonne.

Um 18 Uhr stellen wir das Auto beim KTA ab und zapfen zwei Gallonen Wasser. Wenige Minuten später sind wir zu Hause.

Ich bereite unser Abendessen zu, aber nicht viel, da wir im General Store etwas gegessen haben.

Morgen könnten wir den Perimeter Horse Trail in Angriff nehmen oder wir fahren wieder in den Volcanoes NP.

Nach Mitternacht gehen wir ins Bett.

Sleep well