Donnerstag, 19. 6. 2014

Um 6:30 läutet der Radiowecker, die Vögel zwitschern auf unserer Fensterbank. Michi begibt sich ins Bad und ich in die Küche, wo ich unser Frühstück zubereite, das wir uns schmecken lassen

Im Haus ist es frisch. Draußen geht der typische Hilo-Platzregen los, kurz darauf scheint die Sonne und wir haben eine fantastische Sicht zum Mauna Kea.

Klickt auf die Fotos, sie vergrößern sich.

Michi geht, bewaffnet mit dem Fotoapparat nach draußen, um zu sehen, warum die Vögel im Dach ein- und ausfliegen.

Sie haben die eine Hälfte des Fliegengitters zerpeckt!

Heute ist Volunteering im Volcanoes NP bei der 'Ainahou Ranch am Plan.

Um 08:20 verlassen wir das Hilo Hale. Bei Kea'au schüttet es aus Eimern

Bald darauf scheint die Sonne.
Kurz vor 9 Uhr passieren wir das Kassenhäuschen des Volcanoes NPs und fahren zum Jaggar Museum, um den Vent zu bewundern. Zeit genug haben wir dafür.

Der Vent hat sich offenbar ein wenig nach links verschoben, er ist auch größer geworden. Er qualmt nicht besonders stark.


Wir sehen sogar die Kamakaia Hills.

Überpünktlich stehen wir um 09:20 am Overflow Parking Lot und sehen schon eine Mitvolunteerin.

Wir begrüßen sie und schon kommt M. Eine neue Volunteerin namens S. ist auch hier. Schließlich kommen nach und nach die anderen. Alana steigt aus ihrem Auto aus, sieht uns, schlägt erfreut die Hände über dem Kopf zusammen und ruft "oh my god! Here they are! I can't beleave it". Sie freut sich mindestens so wie wir

M. holt das Funkgerät. Im Konvoi fahren wir zur 'Ainahou Ranch.

Wir fragen R., ob er eine besondere Aufgabe für uns hat. Ja, hat er, Alana brachte zwei Magnolienbäumchen mit, die gehören eingepflanzt. Alana zeigt uns die genaue Stelle, wo wir sie einpflanzen sollen, nämlich dort, wo früher schon Magnolien standen.

Zu dumm, genau an einer Stelle, wo wir eine Magnolie pflanzen sollen, ist ein riesengroßer Stein. Dort kann früher keine Magnolie gestanden sein, also pflanzen wir sie wenige Zentimeter daneben.

Ich gieße dann alle drei Magnolienbäumchen (einer wurde schon vor Jahren von Alana gepflanzt). Als nächstes begegnen wir M. und fragen sie, ob es denn dieses Jahr einen Plan gäbe, wer was macht. Nein, sagt sie, einen Plan gibt es nicht, jeder schnippelt halt dort, wo er oder sie meint, es sei nötig. Aber sie wüsste etwas für mich, nämlich die Phönix Palmen, sie wurden schon jahrelang nicht mehr geschnitten. Stimmt, das störte mich schon letztes Jahr.

Michi und ich schnappen uns zwei Leitern, ich klettere hinauf und beginne zu schneiden, während Michi die Leiter hält. Würde er sie nicht halten, würde die Leiter unweigerlich kippen, da das Gelände sehr uneben und der Boden nachgiebig ist.

Um 12 Uhr ist Lunch-Time. Wir stellen die Tische zusammen. P. erzählt von seiner Amerikareise, wo er schließlich in Belize gelandet ist. In Belize kaufte er sich auf einer Insel ein Grundstück. Die Hauptstadt der Insel heißt San Pedro, es ist ein aufgegebenes Fischerdorf. Auf der Insel gibt es nur ATVs, jedoch keine Autos. Das Grundstück ist Teil seines großen Projekts, wie er es nennt

Wir erfahren, weiter geleitet von L. noch eine Neuerung (diese sind nicht von ihr, sondern von jemand anderem), nämlich "uns Volunteers Steine in den Weg legen", um es sanft auszudrücken. Details möchte ich nicht nennen.
Wir dürfen jetzt nicht mehr "'Ainahou Ranch" sagen, sondern nur mehr "'Ainahou Unit". Geht's noch etwas dümmer?

Nach dem Lunch schneide ich die Phönix-Palmen weiter, die Zeit verfliegt. Irgendwann, es kommt uns kurz vor, kommt M. vorbei und fragt, ob wir gar nicht mitbekommen haben, dass sie längst zum Arbeiten aufgehört haben. Nein, haben wir nicht, wir sind viel zu vertieft. Nun müssen wir noch alles wegräumen, denn ich ließ zuvor die abgeschnittenen Palmwedel einfach auf den Boden fallen. Was hätte ich auch sonst tun sollen damit? Die anderen helfen uns beim Zusammenräumen.

Bei der Verabschiedung frage ich Alana nochmal wegen dieser neuen Anordnung, dass wir nur im Konvoi zur 'Ainahou Ranch fahren dürfen. Nein-nein, winkt Alana ab, wir sollen wie schon all die Jahre davor so früh wie wir wollen zur Ranch fahren. Wir kennen ja die Nummern, wissen, wo der Schlüssel ist und was zu tun ist.
Funkt doch glatt S. dazwischen! S. macht Alana klar, dass es ohne Funkgerät nicht mehr erlaubt ist. Den Dispatch anrufen genügt nicht, weil uns dieser im Notfall nicht anrufen könnte – unser AT&T funktioniert in 'Ainahou nicht, nur Verizon. Alana sagt zu S., dass doch wir in der Früh das Funkgerät holen und auch den Dispatch anrufen können, mit der Mitteilung "one car with two vounteers are going to 'Ainahou and we have a radio". S. meint, das wäre eine Lösung, nämlich eine win-win-situation. Ich werfe die Frage ein, wie sollen wir ins Office kommen?

Alana hat, wie könnte es anders sein, bereits eine Idee: Wir sollen uns von K. den Schlüssel fürs Office geben lassen. K. ist jedoch schon vorgefahren und wartet beim Overflow Parking Lot. Also fahren wir hinauf und warten auf K., aber sie kommt nicht. Nach längerer Zeit gehen wir ins Visitor Center, um zu fragen, ob sie K. gesehen haben. Da wir unsere Volunteer-T-Shirts mit entsprechender Aufschrift tragen werden wir gefragt, wo wir Volunteers sind. Bei der 'Ainahou Unit, antworten wir. Kommt als Rückantwort "aina what?" – Wir geben auf und gehen wieder hinaus.

Wir überlegen, was wir tun sollen, K. taucht einfach nicht auf. Wir reden mit einer jungen Volunteerin im Visitor Center, ob sie nicht Kupono bitten könnte, dass er kurz heraus kommt oder wir gehen auch zu ihm, kein Problem. In diesem Moment kommt K. bei der Tür herein, mit dem Funkgerät in der Hand. Wir gehen mit ihr zum Büro und sie zeigt uns, wie man die Tür öffnet, normal mit einem Schlüssel funkioniert das nämlich nicht. Wir gehen den Gang entlang und dann in einen Raum, in dem sich u. a. die Funkgeräte befinden. Man muss sich mit Namen und Uhrzeit eintragen und später wieder austragen. K. übergibt mir die Schlüssel und wir gehen gemeinsam zum Auto.

Wie geil ist DAS denn? Wir haben jetzt den Schlüssel fürs Büro im Kilauea Visitor Center! Wir sind gespannt, wie es abläuft, wenn wir das erste Mal allein ins Büro gehen.

Um 15:30 verabschieden wir uns von K. und fahren Richtung Hilo. 45 Minuten später stellen wir das Auto unter dem Vordach des Hilo Hale ab.

Ich schnappe unsere Schmutzwäsche und belade die Waschmaschine, während Michi Kaffee zubereitet

Anschließend befördere ich die Wäsche in den Trockner und dann gibt's Abendessen, das wir uns schmecken lassen

Dann werfe ich das Bügeleisen an. Michi richtet inzwischen einen GMX-Account an, damit ich Fotos für Frank hochladen kann.

Die Radarkarte sieht gut aus, daher würden wir morgen gerne den Napau Crater Trail laufen.

Um 23 Uhr ist Nachtruhe angesagt.

Sleep well