Um 7.30 Uhr weckt uns das Handy. Wir schlummern
jedoch weiter. Heute wollen wir es ganz gemütlich
angehen. Zeitweise schüttet es draußen,
was uns nicht stört.
Irgendwann während des Schlummerns reißt
uns eine tiefe amerikanische Stimme aus dem Schlaf:
„Good Morning“ brüllt er. Ein Herr
über oder neben uns auf dem Balkon unterhält
sich mit jemandem, der unten auf der Wiese steht.
Um die erstaunliche Uhrzeit von 10 Uhr (!) stehe
ich dann doch auf, Michi schlummert selig weiter.
Unser Frühstück bereite ich so leise wie
möglich zu und wecke Michi.
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zum Vergrößern.
Wir
genießen das Frühstück auf
dem Balkon
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Unsere Überlegungen, was wir heute tun, enden
in zwei Möglichkeiten: Entweder wir fahren
die Chain of Craters Rd. bis zu ihrem Ende oder
wir fahren nach Kona zum Treasure Island, falls
dort die Hawaiian Kingdom Flag eingetroffen ist.
Letzteres muss nur zuvor telefonisch geklärt
werden, nicht, dass wir umsonst nach Kona fahren.
Michi ruft bei Treasure Island an, aber es heißt,
keine Verbindung zu dieser Nummer. Ok, vielleicht
ist die Lady gerade beim Lunch.
Kurz darauf probiert er es noch einmal und die
Lady hebt ab. Leider hat sie die Hawaiian Kingdom
Flag nicht bekommen. Michi bedankt sich. Somit ist
dies geklärt und wir werden ans Ende der Chain
of Craters Rd. fahren.
Michi kratzt sich immer mehr am Bauch und ich frage
ihn, was denn los ist. Er wisse es auch nicht und
sieht nach. Dort, wo ihn letzte Woche Donnerstag
die Wespe gestochen hat, sind jetzt zahlreiche kleine
rote Flecken, die ihn jucken.
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Um 13 Uhr fahren
wir los. Je mehr wir uns dem Volcanoes NP
nähern, umso dunkler wird der Himmel.
Nein, das macht keinen Sinn und wir drehen
um. |
Wer hätte das gedacht – um 14.10 Uhr
sind wir wieder in der Hotelgarage. Wir fahren zum
Zimmer hoch und tauschen unsere Rucksäcke.
Unsere zerrissenen Arbeitshosen finden den Weg in
die Tonne.
Wir gehen zur Rezeption, Kandell hat Dienst. Michi
überreicht ihm den Safe-Schlüssel und
muss jetzt das erste Mal unterschreiben, obwohl
wir uns in diesem Urlaub schon mehrfach den Safe
aushändigen ließen.
Kaum wollen wir uns verabschieden, kommt der Papagei
und deutet, wir sollen warten, sie habe etwas für
uns. Kurz darauf übergibt sie uns wieder zwei
Frühstücksgutscheine fürs Buffet!
Sie sind morgen gültig, von Sun Islands.
Unser Zimmer ist bereits fertig, nur Handtücher
fehlen, aber da das Zimmermädchen gerade am
Gang beschäftigt ist, fragt Michi nach Handtüchern.
„Sorry, we run out of towels“. Sie wird
sie bringen, sobald sie welche hat. Ok, kein Problem.
Um 14.40 Uhr fahren wir los und acht Minuten später
parken wir uns vor dem Hilo
Hattie ein.
Unser
Rundgang beginnt mit einem Foto eines 200-XL-T-Shirts.
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Ich finde zwei sehr schöne Kalender, der Rest
ist ziemlich zügig durchgegangen, sprich: Wir
finden nichts. Michi fragt, wo es eine Hawaiian
Kingdom Flag gibt, doch die Angestellten wissen
gar nicht, dass es so etwas gibt. Innerlich kopfschüttelnd
bezahlen wir die Kalender und verlassen Hilo Hattie.
Wir fahren zur Prince
Kuhio Plaza und gehen dort zur kleinen Fressmeile.
Wir möchten eine Mini Plate bestellen, aber
es stellt sich heraus, dass keine Speise ohne Soja
ist. Der Koch wird sicherheitshalber geholt, dieser
schwört, dass die einzige Speise ohne Soja
das Chicken Katsu ist. Andere Kochs bereiten es
nur mit Soja zu, aber er nicht. Also wählen
wir das Chicken Katsu um $ 5,99 inklusive einem
kleinen Soda dazu. Es schmeckt sehr gut, ist sehr
saftig und mit einer knusprigen Panier
Dazu Salat, Reis und die eine Portion ist für
uns völlig ausreichend.
Nun gehen wir zum Macy’s
hinüber, dort sind wir aber schnell wieder
draußen.
Über das Zentrum dieser Mall, dort, wo auch
der Espresso Stand ist, gehen wir zum Sears und
dort ist ein Hawaiian Art Shop mit einer Statue
davor. Diese Lava Statue sieht haarscharf genauso
aus wie jene, die zumindest früher bei der
Kaulana Bay nahe des South Points stand und zwar
hat die Figur eine Kette um den Körper gewickelt.
Dies soll die Fesselung der hawaiischen Kultur durch
die amerikanische Besatzung darstellen. In diesem
Shop sind viele schöne hawaiische Kunstgegenstände,
Skulpturen, Schüsseln. Man könnte sich
durchaus einiges finden.
Wir fragen an der Kassa eine weibliche „Angestellte“,
die höchsten 15 Jahre alt ist und immer vor
sich hin kichert.
Sie wisse zwar von der Hawaiian Kingdom Flag, wisse
aber nicht, wo man sie bekommen kann. Insgesamt
verhält sich die Jugendliche mehr als eigenartig
und wir wundern uns, wie sie alleine in diesem Shop
sitzen kann.
Wir gehen nochmals zum Sears. Wie es genau geht,
weiß ich nicht, aber auf einmal ist Michi
weg, spurlos verschwunden. Ich gucke hier, ich gucke
dort – kein Michi. Plötzlich, nach wenigen
Minuten, steht er vor mir.
Beim Verlassen der Mall sehen wir vor dem Ausgang
in einem Laden, bei dem wir schon zig Mal vorbei
gegangen sind, hawaiische Dinge: Taschen, Rucksäcke,
T-Shirts etc., der Laden sieht eher ramschmäßig
aus. Aber warum dort nicht nach der Hawaiian Kingdom
Flag fragen, vielleicht wissen die dortigen Angestellten,
wo man so etwas käuflich erwerben kann? Doch
zur Frage kommt es gar nicht, denn – vom Gang
aus nicht zu sehen – sehe ich an der Wand
eine Hawaiian Kingdom Flag hängen!!!
Wir sind verblüfft. Die Flagge hat nur einen
Nachteil, sie ist zu groß, misst nämlich
ca. 1 m mal ½ m. Ich frage, ob es die Flagge
etwas kleiner gibt, ohne dass ich den Funken einer
Hoffnung habe und spontan bekomme ich zur Antwort,
ja, aber dort drüben an der Wand. Jetzt liegen
wir endgültig flach!
Diese kleine Ausführung um $ 15 erstehen wir.
Ich bin happy!
Wir stiefeln zum Kaffeestand. Gestärkt und
durch den Flaggenkauf beflügelt, habe ich ein
offenes Ohr, was meinen Geburtstag angeht, denn
Michi überlegt hin und her, was er mir schenken
könnte. Dass es ein Schmuckstück sein
soll, ist klar, aber er weiß nicht, welches
ich gerne möchte.
Hmmm, ich habe doch schon so viel… Mit „man
kann nie genug Schönes haben“ kontert
Michi. Nun ja, freuen würde ich mich schon.
Ein Schmuckgeschäft wird geentert, aber dort
ist nichts, was gefällt.
Wir gehen weiter zu einem anderen Schmuckgeschäft.
Dort gibt es eine schöne Hawai’i-Abteilung
und wir werden vom 66-jährigen Inhaber bedient.
Er erzählt, dass diese Schmuckstücke alle
auf Hawai’i hergestellt werden.
Wir lassen uns die zeigen und nach kurzer Zeit
finden wir einen schönen Plumeria-Ring. Beim
Preis will Michi verhandeln, aber erfolglos. Mit
dem Hinweis, dass wir zuerst noch einen Kaffee trinken
möchten, verabschieden wir uns.
Wir drehen eine größere Runde durch
die Mall, um die Zeit verstreichen zu lassen (noch
ein Espresso wäre Luxus gewesen ).
Nach einiger Zeit kehren wir wieder zum Schmuckgeschäft
zurück. Der Chef meint, der Ring würde
am besten zu mir passen – Verkaufsgespräche
halt. Er fragt, woher wir kommen und erzählt,
dass er ursprünglich aus Hongkong ist. Er erzählt,
dass er vier Geschäfte hatte, zwei in Honolulu
und eines auf Maui, diese seien schon verkauft.
Er möchte dieses Geschäft hier auch verkaufen,
er möchte in Rente gehen, aber es gelingt ihm
nicht. Er zeigt uns eine Zeitschrift, die wir kennen
(Hawaiian Real Estate), dort ist eine Annonce von
ihm drinnen. Um $ 800.000,- möchte er verkaufen,
mit all dem Schmuck und dem ganzen Inventar. Er
ging mit dem Preis schon auf $ 500.000,- herunter,
kann den Laden aber trotzdem nicht verkaufen. Seine
Frau, die ursprünglich von O’ahu ist,
möchte ebenfalls weg von Hawai’i und
nach Hongkong und er verzweifelt, weil der Laden
wie ein Kloss an seinem Bein hängt.
Dann hatte er die Idee, er macht einen Schlussverkauf
wegen Geschäftsschließung, das wurde
ihm jedoch von den Betreibern der Mall verboten.
Er darf das Wort „Geschäftsschließung“
oder ähnliche Wörter nicht verwenden,
da sich das negativ für die Mall auswirken
könnte.
Nun beginnt Michi erneut wegen des Preises zu verhandeln
und jetzt gelingt es. Der Ring wird sehr schön
verpackt und Michi übergeben und wir ziehen
davon.
Michi erzählt, dass er beim Hilo Hattie vorhin
ein Hemd gesehen hat, das ihm gut gefallen hätte,
also fahren wir noch mal hin. Zu spät –
Hilo Hattie hat vor drei Minuten geschlossen. Um
7pm wird gesperrt.
Jetzt noch zum Sack’N Save, wir brauchen
Milch, Cola light und Obst und sparen $ 11 durch
die Maika’i Card.
Wir fahren zum Hotel zurück, wo ich unser
Abendessen zubereite. Anschließend genehmigt
sich Michi noch ein Drittel eines Blueberry Cobbler,
der ihm bei weitem nicht so gut schmeckt wie der
Custard Cobbler.
Ich werfe das Netbook an und überspiele die
Fotos. Michi guckt fern und kratzt sich mehr und
mehr am Bauch. Er sieht nach und die kleinen roten
Flecken von heute Morgen sind riesengroß geworden!!
Gut und gerne insgesamt 30 cm im Durchmesser.
Michi meint, es wäre eine Gürtelrose,
aber das sieht für mich gar nicht danach aus.
Ich habe früher beruflich schon etliche Gürtelrosen
gesehen, aber so wie Michis Flecken sah keine aus,
nicht mal annähernd. Trotzdem beginne ich sicherheitshalber
zu googlen und komme dadurch auch zu dem Ergebnis,
dass es keine Gürtelrose ist. Es scheint eine
späte Allergie auf den Wespenstich zu sein.
Morgen möchten wir früher aufstehen,
da wir einen Frühstücksgutschein haben.
Mittlerweile ist es 21 Uhr.
Um 23.15 Uhr gehen wir ins Bett. Schlaf gut, mein
Schatz!
Sleep well
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