Das Handy weckt uns um 5.30 Uhr, wir wälzen
uns jedoch noch ein wenig im Bett, ehe wir uns entschließen,
aufzustehen. Die Pflicht ruft!
Die morgendliche Routine setzt ein: Michi im Bad
und ich bereite unser Frühstück zu, das
wie immer sehr gut schmeckt. Dabei haben wir einen
herrlichen Blick zum Mauna Kea. Ein Schlepper zieht
einen Frachter herein.
Vom Hurrikan, der heute Nacht hätte viel Regen
bringen sollen, ist derzeit nichts zu sehen. Laut
Internetkarte hat er sich verflüchtigt.
Um 7.35 Uhr verlassen wir den Banyan Drive bei
strahlendem Wetter.
Klickt auf die Bilder
zum Vergrößern.
40
Minuten später fahren wir zum Kassenhäuschen
des Volcanoes NPs. |
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Um 8.20 Uhr parken wir uns vor dem Kilauea
Visitor Center ein, um uns, wie immer, telefonisch
anzumelden. Im Visitor Center ist Allison hinter
der Theke. Kurz darauf ist bekannt, dass jetzt zwei
Volunteers zu ’Ainahou fahren.
Allison ist bezüglich der Auswirkungen des
Hurrikans auf die Hawai’i-Inseln skeptisch.
Im TV habe sie zwar auch gehört, dass der Hurrikan
seine Richtung geändert hat, aber sie meint,
das könne er wieder tun und doch seine Richtung
wieder nach Hawai’i verlegen.
Die Anmeldung wäre also erledigt und wir fahren
Richtung Süden. Es ist das herrlichste Wetter,
das man sich vorstellen kann
Um 8.50 Uhr stellen wir das Auto bei der ’Ainahou
Ranch ab.
Ich arbeite dort weiter, wo ich letzte Woche aufgehört
habe, nämlich bei den Cooking Glass Plants.
Davon habe ich erst die Hälfte. Michi meint,
man sieht es den Sträuchern an, dass sie jetzt
einen ordentlichen „Haarschnitt“ bekommen
haben.
Letzte Woche sagte Alana, seit sie hier ist –
und das ist nun wirklich schon sehr lange –
wurden die Sträucher noch nie geschnitten und
sie sei sehr froh, dass ich mich darum kümmere.
Michi recht unter der großen Korkeiche zusammen
und legt das zusammen Gerechte in der Nähe
der Lilien ab, da er nicht weiß, ob M. letzte
Woche mit dem Sprühen fertig wurde und ehe
das nicht erledigt ist, soll nicht gemulcht werden.
Deutlich später kommen weitere Volunteers,
es ist schon nach 10 Uhr!
Das Wespennest ist mit einem weißen Pulver
eingestaubt worden, Wespen sind keine mehr hier,
also entfernt Michi das gelbe Band. M. nimmt ihm
gleich das Band ab, da sie es für einen Baum
benötigt, der vom Umfallen bedroht ist.
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Zwischendurch
schneiden Michi und ich einen Native Hawaiian
Hibiscus, dieser sieht schon sehr mitgenommen
aus. Läuse oder ähliche Tiere haben
die Blätter angefressen. Nach dem Schnitt
sieht er wieder sehr schön aus. |
Zu Mittag bin ich mit dem Schneiden der Cooking
Glass Plants fertig und Alana stellt fest, dass
ich offenbar etwas vom Strauch- und Baumschnitt
verstehe und bittet mich, etwas weiter unten an
den Sträuchern auch die Gartenschere anzulegen.
Das sind U’ule Hawaiian Native Plants, jene
mit den kleinen grünen Perlen, die ähnlich
wie Nene Bush aussehen. Dieser hier blüht weiß.
Michi bekommt von M. die Freigabe zum Mulchen bei
den Lilien und beginnt umgehend damit.
Gegen Mittag kommt D., aber nicht jener D., den
wir schon kennen, sondern ein Ranger. Er hat einen
Fotoapparat mit einem riesigen Objektiv mit. Alana
erklärt, dass D. der Fotograf für den
Volcanoes NP ist, er dokumentiere alles.
Alana bittet D., dass er ein Foto von uns macht
und so entsteht ein solches, aber auch noch eines
mit Alana zusammen, das muss einfach sein. Schließlich
fotografiert er die ganze heutige Volunteergruppe.
Schließlich erzählt Alana, dass Cindy
Orlanda in Alanas Rundmail unsere Namen gelesen
hat und daraufhin schrieb Cindy eine Mail an Alana,
sie möge doch mal bei ihr (Cindy) vorbei kommen
und ein Foto von uns mitbringen, damit sie weiß,
wer wir sind.
Anschließend ist Lunch und wir plaudern über
alles Mögliche. Auch D. kommt zu uns
Er sagt, er wird Alana eine CD geben, die sie dann
an uns weiter geben soll. Es sind sehr viele Bilder
von ’Ainahou drauf, aber auch Fotos vom Mauna
Loa Silversword.
Alana zeichnet für uns eine Karte, damit wir
zu ihrem Haus finden.
Eine Volunteerin hat wieder eine Wassermelone mit,
diesmal vom KTA. Die Melone ist sehr saftig und
schmeckt köstlich, wir dürfen uns alle
bedienen
Wir fragen in die Runde, ob jemand wisse, wohin
die Obdachlosen, die an der Westküste O'ahus
wohnten, gegangen sind. S. weiß sofort die
Antwort: Im Herbst 2011 war irgendeine internationale
Sitzung von einigen Politikern in Honolulu und da
sich die Politiker im Rahmen ihres Aufenthaltes
ein wenig O'ahu ansehen wollten, musste die Westküste
von den Obdachlosen "gereinigt" werden.
Vielen Obdachlosen wurden one-way-Tickets zurück
in ihre Heimat gekauft, sie bekamen auch ein wenig
Geld und verließen somit Hawai'i. Wohin die
restlichen Obdachlosen gegangen sind, weiß
sie nicht. Man habe erwartet, dass sie zu Weihnachten
an die Westküste zurück kehren würden,
das war jedoch nicht der Fall.
Wie fast immer, bleiben die anderen Volunteers
nach dem Lunch noch lange sitzen, während sich
Michi und ich davon schleichen, wir möchten
schließlich etwas arbeiten, dazu sind wir
ja hier.
Nach einiger Zeit arbeiten auch die anderen weiter,
allerdings nicht mehr lange, Alana, S. und V. verabschieden
sich, während M. und wir weiter arbeiten.
Um 15.15 Uhr ist endgültig Schluss, wir verfrachten
unser Werkzeug in den Schuppen und fahren schließlich
hinter M. zum Gate.
Beim Abschluss-Tratsch gibt Michi die CD, die Alana
vergessen hat, an M., doch diese meint, ob wir nicht
Alana morgen oder übermorgen sehen, denn sie
sieht sie erst nächste Woche wieder, dann könnten
wir Alana die CD geben. M. sagt, die CD sei interessant,
denn es sind Fotos vom Mauna Loa Silversword drauf.
Michi fragt, wo denn die Mauna Loa Silversword
wachsen. Derzeit blühen sieben davon, wie wir
erfahren. Sie schildert uns, wo die Stelle ist und
meint, wir haben doch die Volunteer-T-Shirts an
und selbst wenn nicht, wir sind während unseres
Urlaubes auf Big Island Volunteers, mit entsprechendem
T-Shirt oder einem anderen. Wir dürfen daher
zu den Mauna Loa Silverswords laufen. Sie bittet
uns jedoch, nicht zu erzählen, wo sie wachsen.
Wir bedanken und verabschieden uns und Michi und
ich beschließen, umgehend dorthin zu fahren.
Beim
Kilauea Iki Overlook halten wir kurz für
eine weitere Fotopause an. |
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Ein sehr langsam fahrender Motorradfahrer kommt
uns entgegen, ein älterer Herr. Er grüßt
uns sehr freundlich, so, als sollten wir ihn kennen
– tun wir aber nicht, zumindest können
wir den Herrn nirgendwo zuordnen. Michi meint, es
liege an unseren Volunteer-T-Shirts, die offenbar
so etwas wie ein Markenzeichen sind.
Kurz vor 17 Uhr stellen wir das Auto dort ab, wo
uns M. dazu riet und laufen zu Fuß weiter.
Wirklich einfach ist es nicht, die richtige Richtung
einzuschlagen, denn es gibt natürlich keine
Markierung, nur einen gewissen Anhaltspunkt, aber
so deutlich ist dieser nun auch wieder nicht. Trotzdem
gehen wir davon aus, dass dieses Etwas der Anhaltspunkt
seien soll, wo wir dann rechts weiter laufen sollen,
querfeldein.
Wir irren herum und suchen die Silverswords. Plötzlich
meine ich, in einiger Entfernung eines zu sehen,
also gehen wir mal dorthin.
Tatsächlich! Wir finden ein großes Silversword,
das wunderschön blüht und ein kleines
noch ohne Blüte.
Während Michi filmt, suche ich nach den anderen
Silverswords, wir müssen (oder sollten) doch
sieben Stück finden
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Ich suche und
suche und suche, stapfe vor und wieder zurück
und dann auf einmal sehe ich drei blühende
Silverswords. |
Wir filmen und fotografieren viel und treten um
18 Uhr den Rückweg an, auch wenn wir „nur“
vier Mauna Loa Silverswords gefunden haben, aber
vielleicht sind die anderen schon abgeblüht,
sodass wir sie nicht gesehen haben.
Kaum
sind wir eine Minute am Rückweg, sage
ich zu Michi „noch mehr Silverswords
wird es hier ja nicht geben, vielleicht sind
die Fotos doch schon älter, oder…“
– den Satz spreche ich nicht fertig,
denn genau in diesem Moment entdecke ich drei
weitere Silverswords. |
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Also haben wir alle sieben blühende Silverswords
gefunden und noch viele junge, die noch nicht blühen.
So, jetzt aber endgültig auf den Rückweg
gemacht.
Ich entdecke ein kleines Silversword, weitab von
den anderen.
Um 18.30 Uhr sind wir wieder beim Auto und fahren
nach Hilo.
Der Vent im Halema’uma’u Crater qualmt
fröhlich vor sich hin.
Wir nähern uns dem Puainako
Center und es regnet wie aus Eimern. Eh klar,
jetzt, wo wir beim Sack’N Save aussteigen
wollen!
Bei der Kassa sitzt wieder die Lady, die wir schon
kennen. Sie sagt, wir seien ja oft hier, dann bekämen
wir heute einen extra Discount – wir staunen
nicht schlecht! Dass es so etwas gibt, war uns bis
jetzt nicht bekannt.
Um 20 Uhr stellen wir das Auto in der Parkgarage
des Hotels ab.
Im Zimmer packen wir die wenigen eingekauften Dinge
aus und ich bereite unser Abendessen zu.
Während des Essens sehen wir den Wetterbericht
im TV und es wird erzählt, dass der Tropensturm
Daniel höchstens morgen Früh etwas Regen
bringen wird, ab Mittag sei dann alles vorbei.
Auch erklärt der Wetterfrosch, dass die Regenwolken,
die westlich von Big Island auf der Radarkarte sichtbar
sind, keine Regenwolken sind, sondern durch militärische
Übungen vorgetäuscht wurden. Aha….
Verstehen müssen wir das aber nicht, oder?
Ich tippe ein paar Emails und um 23.15 Uhr gehen
wir ins Bett.
Sleep well
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