Freitag, 15. 6. 2012

Der heutige Tag beginnt ungewöhnlich, nämlich nicht mit Weckerläuten, sondern mit dem Müllauto, das mit lautem „tüt-tüt-tüt“ rückwärts reversiert und die Container entleert. Nun gut, es ist 8 Uhr und somit kein Problem, zumal wir ausgeschlafen sind.

Ich stehe auf, bereite unser Frühstück zu und Michi schlummert trotzdem noch weiter.

Nach dem sehr gemütlichen Frühstück geht es genauso ruhig weiter. Wir überlegen, ob wir eventuell zu R. fahren sollen, beschließen aber, uns vorerst zum Pool zu begeben. Nur eine einzige Lady liegt in der Sonne

Zwischendurch ziehen Wolken durch und es wird beinahe frisch. Schon ein seltsamer Sommer dieses Jahr.

Wir springen einige Male ins Wasser, ein Angestellter repariert zwischendurch etwas an einem Sonnenschirm. Michi fragt ihn, wie man den Hot Tube einschaltet, aber das weiß der gute Mann nicht. Er geht zur Hütte, an der ein Rettungsring hängt und dort findet er an einer etwas versteckten Stelle ein Kästchen, hebt den Deckel, dahinter ist ein Knopf, den er betätigt. Über eine Zeitschaltuhr wird die Pumpe vom Hot Tube eingeschaltet. War da nicht etwas, dass er nicht weiß, wie man den Hot Tube einschaltet? Naja, egal, jetzt ist er es jedenfalls. Michi geht in den Hot Tube und ist sehr angetan, er kann ab sofort Hot Tube Fans verstehen.

Nach einiger Zeit gehen wir ins Condo zurück, ich bereite unser Lunch zu, das wir uns schmecken lassen

Wir machen uns anschließend fertig und fahren um 14.05 Uhr vom Hotel weg und zwar Richtung Süden bzw. Waimea, um R. zu besuchen.

In der Nähe von R.s Haus begegnen wir Katie mit ihrem Auto, zwei Kinder sind vorne und weitere zwei Kinder sitzen auf der Ladefläche, aber es sind nicht Katies Kinder. Katie freut sich sehr, dass wir Mom besuchen. Sie fährt jetzt auf die andere Seite hinüber, weil sie die Pferde holen muss. Wir sollen weiter fahren, R. ist entweder im Haus oder hinten am Grundstück.

Kurz darauf parken wir uns bei R.s Haus ein. R. steht heraußen und winkt uns zu.

Klickt auf die Bilder zum Vergrößern.

Die Blütenpracht nahe dem Haus ist wunderschön.
Sie zeigt uns die Baby Bananas, eine riesengroße Bananenstaude mit sehr kleinen Bananen, die sehr gut schmecken, im Moment allerdings noch nicht reif sind.

T. arbeitet bei den Bananenstauden und wirft die Reste auf seinen Pickup.

Wir gehen mit R. hinauf auf die Terrasse, nehmen uns Wasser und kehren wieder auf die Terrasse zurück. R. richtet Bananenkuchen.

R. erzählt wieder viel aus ihrem Leben und oftmals müssen wir lauthals lachen, nicht zu glauben, was sie schon alles erlebt hat!

Kurz darauf kommt eine Lady zu Besuch, sie ist gut 81 Jahre alt. Diese Lady ist sehr viel gereist und möchte von T. Bananenstaudenwurzeln. Sie war früher Lehrerin, war besonders im nahen und fernen Osten und auch in China unterwegs und hat in diversen Schulen unterrichtet. Auch sie berichtet viel aus ihrem Leben höchst Interessantes!

Durch das viele Erzählen vergeht die Zeit wie im Flug und um 16.30 Uhr kommen S.

Auf der dann beginnenden Tour durch den Garten stoßen wir weit hinten auf die Kinder, die bereits auf Pferden sitzen. Katie brachte die Pferde irgendwie übers Wasser.

Diese wunderschöne Heliconia muss ich aufs Foto bannen.

Diese Unmengen von Moskitos! Katie gibt uns einen OFF Deep Wood Spray, in der Zwischenzeit laufen zahlreiche junge Hunde um uns und zwischen den Beinen herum.

Mit T. und den anderen gehen wir wieder in den Garten. Er zeigt uns, wo er jetzt Bamboo angepflanzt hat, verschiedene Sorten, darunter auch schwarzen Bamboo. Aus den Bamboos, die einen sehr großen Stammumfang haben werden und 120 Fuß hoch werden sollen, möchte er einen Zaun machen.

Langsam gehen wir wieder zu R.s Haus zurück und verabschieden uns von ihr. Immerhin ist es schon 17.45 Uhr.

Schon nach einem kurzen Stück sind wir bei Glenn, stoßen dort auf zwei Pferde mit zwei Reitern, die jedoch Kinder sind. Glenn steht bei den Kindern und macht unserem Auto Platz, wir bleiben jedoch stehen und steigen aus. Jetzt erkennt uns Glenn wieder und ruft „oh, the Austrians are back!“. Es folgt eine herzliche Begrüßung.

Glenn erzählt, dass er früher Paniolo werden musste, obwohl er gar nicht wollte. Im Haus läuft gerade Reggie Musik. Michi sagt zu Glenn, die Stimmung ist gut, die Reggie Musik ist gut, aber wir haben eine bessere Musik im Auto

Ja?? Fragt Glenn. In diesem Moment läuft auf unserer CD das Kaua’i Lied, von Israel gesungen, Glenn hält den Kopf durch die geöffnete Fensterscheibe, Michi dreht lauter und Glenn sagt, klar, das Lied von IZ kenne er und beginnt zu singen!!! Den Text kennt er natürlich auswendig. So stehen wir, ich die Augen geschlossen, doch alle drei im Takt der Musik mitschwingend, mitten auf der Menehune Rd. und ich denke, Israel singt. Glenn ist vollkommen entrückt und uns bleibt die Sprache weg...

Es ist eine ganz, ganz eigenartige Stimmung, eine ganz Besondere, die ich mit Worten gar nicht schildern kann.

Mensch, schickt Glenn zum Frisör, zum Zahnarzt, kauft ihm schöne Klamotten und stellt ihn auf die Bühne, dann ist sozusagen Israel auferstanden. Wieso bleibt ein solches Talent unentdeckt?

Schließlich verabschieden wir uns sehr herzlich von Glenn, der Tränen der Freude in den Augen hat. Einer seiner Hunde will bei uns ins Auto steigen, aber Michi sagt zu dem Hund „no, stay here, you’re living in a wonderful paradise“. Glenn lacht hellauf!

Endlich steigen wir ein und spielen ununterbrochen dasselbe Lied, immer wieder Glenn vor Augen.

Um 18.15 Uhr parken wir uns in Waimea vor Wrangler’s Steakhouse ein.

Es ist einigermaßen viel Betrieb, er öffnet um 4pm an Freitagen für Dinner.

Wir möchten im Freien sitzen und bekommen einen Tisch hinten auf der Terrasse. Wir lesen die Speisekarte, aber für mich ist klar, dass ich ein Pfeffersteak esse. Michi wählt ein Pulehu Steak, ein Filetsteak. Beides schmeckt hervorragend. Als Vorspeise wählt Michi den zum Dinner dazu gehörigen Salat, ich die ebenfalls dazu gehörige Suppe, heute Clam Chowder. Zum Dinner trinkt Michi zuerst ein Glas Rotwein, dann ein Long Beer, letzteres schmeckt ihm aber nicht

Beim Nachbarn sehen wir, dass er Knoblauchbrot isst, das möchten wir auch und Michi ordert es, aber es kann mit dem von Gran Canaria gewohnten Knoblauchbrot überhaupt nicht mithalten.

Da Michis Steak ein wenig kleiner als meines ist, gönnt er sich zum Nachtisch eine Eistorte. Sie heißt mud pie, ein riesengroßes Stück von Eistorte, die ihm sehr gut schmeckt.

Um $ 90 erleichtert verlassen wir um 19.45 Uhr das Steakhouse, fahren Richtung Kapa’a, wo wir uns um 20.40 Uhr am Hotelparkplatz einparken.

Ich werfe das Netbook an und überspiele die wenigen Fotos des heutigen Tages. Dann plaudern wir über den wunderschönen abgelaufenen Tag und beschließen, dass wir morgen bei schönem Wetter den Kukui Trail laufen wollen. Allerdings liegt lt. Satellitenkarte eine große Wolke über Kaua’i.

Um 22.30 Uhr verziehen wir uns ins Bett.

Sleep well