Sonntag, 18. 7. 2010

Um 7.45 Uhr holt uns der Wecker unsanft aus unseren Träumen. Schnell stehe ich auf und bereite unser Frühstück zu. Kaum bin ich damit fertig, steht Michi vor mir.

Wir genießen unser Frühstück – endlich mit getoasteten Toasts – am Balkon, wo die Sonne wunderbar her scheint

Der kleine Baum vor unserem Balkon spendet zwar nicht Schatten, aber einen gewissen Sichtschutz. Es ist einfach traumhaft
Auch die Streichwurst, die wir gestern gekauft haben, schmeckt ausgezeichnet

Wettermäßig ist von hier nur Sonne zu sehen, nur Richtung Meer gibt es ein paar Wolken.

Der Haleakala steht heute am Programm.

Um 9.40 Uhr verlassen wir das Hotel und stellen verblüfft fest, dass der Haleakala völlig frei ist, bis auf ein kleines Wolkenkränzchen beim Polipoli State Park.

Über den West Maui Mountains sind dicke schwere Regenwolken, aber das stört uns nicht.

Ehe wir jedoch auf den Haleakala fahren, müssen wir für Michi einen Sonnenhut kaufen. Seinen vorherigen Sonnenhut habe ich gestern gewaschen und anschließend ließen wir ihn erfolgreich in der Laundry liegen Man kann also nicht behaupten, dass wir Sachen ungewaschen weiter geben

So, der Hut ist gekauft, wir fahren weiter.

Von Osten nähern sich dicke Wolken, aber wir haben bis zu Science City völlig freie Sicht.

Einige Zeit später biegen wir linkerhand auf die Old Haleakala Rd. (= 377) ein, strahlender Sonnenschein Der Weg bis zum Crater ist mit 28 Meilen angegeben.

Die Meilenbegrenzung mit 30 mph stört mich (und andere) ziemlich, denn was soll der Scherz auf dieser breiten Straße Egal, wir richten uns danach, Vorschrift ist Vorschrift.

Schließlich zweigen wir in die Haleakala Crater Rd. (= 378) ein. Durch einen anfangs bestehenden Eukalyptuswald schraubt sich die Straße nach oben. Wir zockeln hinter zwei Autos nach, immerhin macht der erste dann Platz.

Beim Kassenhäuschen des Haleakala NPs kaufen wir den Hawai’i Annual Pass für $ 25, so denke ich zumindest. Kaum fahren wir wenige Meter weiter, schreit Michi auf, dass wir $ 80 bezahlt hätten Warum denn das Der Hawai’i Annual Pass kostet $ 25, nicht $ 80. Haben wir etwa den Annual Pass für die gesamten National Parks der USA bekommen Ich drehe sofort um, Michi meint, das sei Unsinn, der Kauf wird sicher nicht mehr rückgängig gemacht.

Die Lady überweist uns ohne mit der Wimper zu zucken $ 55 zurück und stellt eine neue Karte aus Wir fahren zum Visitor Center, wo ein Silberschwert blüht, allerdings ein sehr kleines.

Es ist relativ kalt, 66° F. Die Wolke hat uns eingeholt, hoffen wir, dass es oben besser ist.

Durch feinen Sprühregen fahren wir zum zweiten Visitor Center, wo wir um 11.45 Uhr bei 56° F ankommen. Hier ist der Himmel strahlend blau, es sind über uns keinerlei Wolken zu sehen, der Parkplatz ist hoffnungslos überfüllt. Wir ergattern trotzdem ein Plätzchen. Glück gehabt

Wir fotografieren und filmen wie die Weltmeister, einerseits den Haleakala Crater, aber auch zu White Hill hinauf.

Kurz darauf ist vom Krater nichts mehr zu sehen, es ist bitter kalt und wir flüchten – obwohl wir sehr warm angezogen sind – ins Visitor Center. Wir bleiben jedoch nicht lange, die Wolkenwand im Krater löst sich nicht auf, im Gegenteil, deswegen treten wir die Rückfahrt an. Schade, wir hatten so große Hoffnung

Wir durchfahren diverse Wolkenwände und großteils mit Licht, da der Nebel teilweise sehr dicht ist.

Beim unteren Haleakala Visitor Center fotografiere ich rasch das derzeit einzige blühende Silberschwert.

Es gibt auch ein neues Relief vom Haleakala NP, das sehr gut gemacht ist.
Dann geht es weiter bergab und wir zweigen linkerhand zum Kula Botanical Garden ein, der von 9am bis 4pm geöffnet ist.

Gleich am Parkplatz befindet sich ein rot blühender Eukalyptusbaum.

Ganz automatisch muss man zuerst in den Souvenirshop, denn hier ist auch der Eintritt zu bezahlen:

Erwachsene: $ 10, Kinder 6 bis 12 Jahre $ 3, Kinder unter 6 Jahre frei, der Saisonpass kostet $ 40.

Der Sourvenirshop bietet ein paar recht schöne Dinge, aber u. a. auch einen Getränkeautomaten an und man kann sich mit einem bereit gestellten Heißwasserbehälter vorhandene Chicken Soup oder Noodle Soup with Shrimps zubereiten, aber auch Kaffee, Tee oder Kakao. Kaffee und Tee kostet $ 1, eine „cup of soup“ $ 1,25.

Ehe wir bezahlen können, ist vor uns eine Gruppe von vier Leuten, die irgendwo im Internet eine Info gelesen haben, dass der Eintritt $ 7,50 kostet, davon haben sie sogar den Ausdruck mit Die vier fingen nun eine Diskussion über den Preis an, während die Lady im Souvenirshop dagegen argumentiert, dass es eben noch sehr viele andere Websites gibt, die falsche Infos weiter geben oder auch Reiseführer, die Falsches schreiben und der Kula Botanical Garden hat seine eigene Website, wo klar und deutlich $ 10 darauf steht.“Ja, aber hier [auf den Zettel deutend] steht $ 7.50“. Geht’s noch

Nicht zu fassen – die vier Leute ziehen ab, da sie nicht gewillt sind, $ 2,50/Person mehr zu bezahlen. Wir schütteln unsere Köpfe. Gut, dass man nicht alles verstehen muss.

Mittlerweile scheint die Sonne, sie kommt uns gerade richtig

Wir gehen linkerhand in Richtung Koi Pond, vorbei an wunderschön blühenden Pflanzen.

Im Koi Pond schwimmen einige beachtlich große Kois in verschiedenen Farben, manche sind auch einfärbig.

Ein kleiner künstlicher Wasserfall sorgt für Umlauf. Auch eine kleine Hollywoodschaukel steht hier, sodass man das ganze, so lange man möchte (bzw. geöffnet ist), genießen kann.

Na, du kleiner Klettermax!

Rechterhand des Koi Pond geht es zum Wasserfall weiter, der künstlich angelegt ist. Hier wachsen auch viele Ti-Pflanzen.

Wieder zurück am selben Weg gehen wir linkerhand durch einen natürlichen Tunnel und stehen vor der Covered Bridge.
Interessant ist die unmittelbar rechterhand davor wachsende Umbrella Plant von Madagaskar.

Direkt hinter diesen Umbrella Plants wachsen riesengroße Strelitzien, die aber momentan nicht blühen.

Hinter der Covered Bridge gehen wir linkerhand weiter und kommen zum Aviary (= Gehege), in dem sich diverse Vögel befinden.

Rechterhand des Aviary schlendern wir über Grasland weiter, vorbei an hohen Bäumen.

Vor uns steht eine sehr große Schale auf Steinen, es handelt sich dabei um einen großen Eisentopf aus der Zuckerfabrik.

Von diesem Zuckerwasserkocher gehen wir wieder Richtung Aviary bzw. leicht links und folgen dem Weg ein Stück abwärts, gehen aber nicht über die Covered Bridge, sondern geradeaus. Rechterhand sehen wir einige Bromelien, die gerade zu blühen beginnen. Gegenüber befindet sich eine kleine Höhle.

Vorbei an wunderschönen Blüten geht es weiter.

Wir schlendern über eine kleine Brücke. Rechterhand befindet sich der Shell Ginger.

Schließlich kommen wir in den „Tabu Garden“, wo man gefährliche und giftige Pflanzen kennen lernen kann.

Kurz darauf der nächste Teil, die Bromelien. Ein Tiki wacht über die neuen Pflanzen.

Wieder ein kleines Stück zurück, geht es über Stufen und Platten ein wenig bergauf.

Wir kommen zu einem Paper Tree und linkerhand zu einem Red Bottle Brush. Auch Fuchsien gibt es hier.

Noch ein kleines Stück, dann sehen wir eine 3-er Tiki-Gruppe. Hier drehen wir um, gehen fünf oder sechs Meter zurück und links ein wenig hinauf.
Was die Natur hervor zaubert, ist schon phänomenal!

Hier verharren wir längere Zeit, da wir uns nicht trennen können.

Richtung Haleakala ist es so beeindruckend, dass auch er kurz auf dem Foto festgehalten wird.

Wie wäre es eigentlich mit einer Ananas?

Bald sehen wir linkerhand einen Baum, auf dem Michi den offenbar einzigen Zapfen entdeckt. Es handelt sich um einen Banksia Intergrifolia.

Wir gehen weiter und kommen zur Orchideen-Abteilung, in der es aber auch Flamingo-Blumen gibt.

Die Bird Sanctuary lassen wir es aus, uns läuft langsam die Zeit davon! Unglaublich, wie viel es hier zu sehen gibt.

Also gehen wir gleich links zwischen den Hortensien hindurch. Den grünen Frosch lassen wir rechts liegen und gehen linkerhand bergab, wiederum an schönen Blüten vorbei.
Mit einem schönen Blick in ein Tal und verschiedenen Palmen kommen wir zu einem Liebespärchen.

Anschließend widmen wir uns den Bromelien, von denen einige auf Bäumen aufgepfropft sind.

Die letzten Pflanzen schaffen wir nur mehr in Schnelldurchlauf und um punkt 16 Uhr stehen wir beim Ausgang.

Außerhalb des Visitor Centers erwartet uns ein schwarz-weißer Kater, der auf dem Tisch liegt. Er ist der Hauskater.

Wettermäßig hat es durchgehalten, obwohl es zeitweise so aussah, als würde es jeden Moment schütten. Glück gehabt!

So, wohin jetzt? Statt im Rice Park parken wir uns beim Keokea Park & Kula Communication Centrum ein. Hier picknickten wir schon früher ein paar Mal und so auch jetzt.

Wenn jetzt noch Grandma’s Coffee House geöffnet hätte, wäre das toll und anschließend – wenn es das Wetter zulässt – wäre ein Kurzbesuch im Polipoli State Park schön, allerdings ist es dort drüben rabenschwarz.

Kurz darauf stehen wir vor Grandma’a Coffee House. Links wächst eine Bananenstaude mit sehr vielen, aber noch unreifen Bananen.

Grandma’s Coffee House wurde außen neu gestrichen und auch innen ist es mehr touristisch hergerichtet. Es werden Kaffeehäferl zum Kauf angeboten, ferner Marmeladen, Honig und paketierter Kaffee. Das Ganze ist recht gut gestaltet und auch der Inhalt der Glasvitrinen sieht sehr verlockend aus. Es gibt sowohl Süßspeisen als auch – getrennt davon – Lasagne, die in der Mikrowelle gewärmt wird, aber auch andere warme Speisen.

Im Coffee House fragt mich eine fernöstlich aussehende ca. 25-Jährige, wie sie denn in den Polipoli State Park komme. Ohne Straßenkarte ist es schwierig zu erklären, deshalb hole ich unsere Karte aus dem Jeep. Sie möchte jetzt dort hin fahren, so wie wir auch.

Nach dem Genuss von je einem doppelten Espresso sausen wir bei stark bewölktem Himmel in nördlicher Richtung weiter, bis sich die Straße gabelt. Linkerhand führt der Kula Hwy. weiter, rechterhand ist die Haleakala Rd., die wir nehmen und etwas später zweigen wir von dieser in die Waipoli Rd., die direkt in den Polipoli State Park führt, ein.

Wir zweigen in die Kekaulike Ave. ein, kurz darauf in die Waipoli Rd. und hier schlängeln wir uns in zahlreichen Kurven auf immer schlechter werdender Straße in den Polipoli SP.

Richtung Kahului sieht es wettermäßig nicht besonders gut aus, aber beim Hunter Checkin Häuschen erst recht nicht.

Obwohl es sehr nebelig ist, fahren wir weiter. Wir ignorieren dieses Wetter!

Es gibt in der Folge immer wieder Schilder, die vor „falling trees“ warnen. Dies ist auf den Großbrand im Februar/März 2007 zurück zu führen.

Die Piste ist nur mit einem Auto mit hoher Bodenfreiheit zu befahren , mit einem normalen PKW würde ich davon abraten.
Es sind sehr viele, teilweise auch sehr tiefe Schlaglöcher, andererseits ragen spitze Steine aus dem Boden.

Kurz vor 18 Uhr fahren wir beim Waiohouli Trail, der linkerhand bergauf und rechterhand der Piste liegt, vorbei.
Am Wegesrand sind Himbeeren reif, wir lassen uns ein paar davon schmecken.

Etwas später gabelt sich die Piste, links geht es Richtung Skyline Trail, rechts zur Polipoli Spring State Recreation Area. Wir fahren rechts.

Hier ist ein geöffnetes Gate, das nur bei Feuer bzw. –gefahr geschlossen wird. Nun dauert es nicht mehr lange und wir sind bei der Polipoli Spring State Recreation Area.

Michi filmt, ich fotografiere. Es sind viele Vögel in der näheren Umgebung und sie zwitschern fröhlich vor sich hin. Allzu lange bleiben wir nicht, sondern treten den Rückweg an. Den Tagesmeilenzähler stelle ich auf Null.

Auf dem Rückweg müssen wir jedoch unbedingt eine Pause einlegen Michi pflückt – direkt vom Jeep aus – reife Himbeeren, die wir sogleich verschmausen. Sie schmecken köstlich

Doch die wilden Pflaumen müssen auch noch sein, man kann nie genug Vitamine haben

Komisch… Wir haben seit dem Verlassen der Polipoli Spring State Recreation Area 3,3 Meilen laut Jeep zurück gelegt – auf der Tafel steht jedoch 5,7 Das sind aber auch nicht Kilometer, denn das wären nur 5,28. Hmmm, hier stimmt etwas nicht

Eine Nebelsuppe hat es hier, nicht zu fassen...

Etwas später fahren wir an zwei jungen Frauen vorbei. Eine der beiden Frauen ist jene, die mich in Grandma’s Coffee House nach dem Weg in den Polipoli State Park gefragt hat. Sie grüßt sehr freundlich und strahlt über das ganze Gesicht, wir grüßen freundlich zurück

Nur wenige Meter steht ihr Auto, ein normaler PKW. Etwas leichtsinnig, mit diesem Auto so weit gefahren zu sein.

Der Sonnenuntergang sieht seltsam aus. Vor uns die untergehende Sonne, über uns ziehen schwarze Wolken und der Nebel darüber, schön ist er allemal!

Um 19.50 Uhr sind wir am Hotelparkplatz und bekommen noch ein freies Plätzchen. Die Security-Lady ist schon unterwegs, um zu kontrollieren, ob jedes Auto den nötigen Parkschein hat.

Wir sind noch keine fünf Minuten im Zimmer, läutet das Telefon. Nanu Wer kann denn das sein Moment mal, Karin wäre möglich

Da ich gerade für kleine Mädchen bin, geht Michael ans Telefon und er spricht deutsch! Es ist tatsächlich Karin
(Ich habe von Karin die Erlaubnis, ihren sowohl die Vornamen ihrer Familie bei Bedarf in voller Länge zu schreiben).

Plötzlich höre ich von Michael kurze Wortfetzen wie „was?“, „wie“, „eine Schießerei?“ – Um Gottes Willen, was ist denn passiert

Etwas später übergibt mir Michi den Hörer und Karin erzählt, sie wollten heute die Westumrundung der West Maui Mountains fahren. Curley’s Fruitstand ist nach wie vor geschlossen. Sie seien bis zum Nakalele Blowhole gekommen und noch ein Stück weiter. Karin und ihrer Familie wurde vor Ort gesagt, es gäbe einen Toten! Das Gebiet war großräumig abgesperrt, sie konnten nicht weiter fahren, mussten umdrehen und sind schließlich über die Südroute nach Lahaina und wieder retour.

Karin und ich sprechen noch über alles Mögliche. Witzig, es ist gerade so, als würden wir uns schon ewig kennen, abei haben wir uns noch nie gesehen und telefonieren jetzt das erste Mal mitsammen

Gegen Ende des Telefonats vereinbaren Karin und ich, dass wir uns kurzfristig treffen werden, sie wohnen in einem sehr schönen Condo.

Nach dem Telefonat gehe ich ins Internet und lese die Maui News. Dort steht, dass bei Honolua im Westen (nördlich von Ka’anapali) heute morgen gegen 4 Uhr eine Schießerei gewesen ist. Es gab lt. Zeitung vier Verletzte.

Jetzt haben wir aber Hunger! Deswegen gehen wir ins Maui Beach Hotel hinüber, das nur wenige Gehminuten entfernt ist. Uns steht der Sinn nach einer Pupu Plate.

Doch Fehlanzeige – wir sind um 20.35 Uhr drüben, etliche Leute sitzen beim Essen, die Bar ist geschlossen, das Buffet ist aufgebaut.
Ein Angestellter hinter dem Schinken wartet darauf, dass er wieder etwas abschneiden darf, aber nicht für uns, wir werden nämlich abgewiesen. Auf unsere Frage, weshalb, bekommen wir die Antwort, weil das Buffet schon geschlossen ist. Aja…

Auch egal, dann bekommen sie halt kein Geld von uns.

Wieder zurück richte ich für Michi zwei Toasts und ich esse einen Pfirsch, schmeckt auch gut.

Das Internet funktioniert schon wieder nicht so, wie ich es gerne hätte, es dauert und dauert.
Endlich gelingt es und ich kann die Mails lesen.
E. hat sich gemeldet und ich erfahre, dass am Samstag in ihrer Zeitung stand, dass die Lava bei Kalapana die Viewing Area unter sich begraben hat! Auch ein Foto ist angehängt, auf dem das ersichtlich ist. Wowww!!! Lava ist ja gut und schön, aber die Häuser in Kalapana soll sie bitte in Ruhe lassen!

Um 00.15 Uhr ist Bettruhe. Sleep well