Warnung
Das ist schon wieder ein sehr Foto-lastiger Tag 
Um 6 Uhr läutet Handy Nr. 1, kurz darauf Nr. 2.
Ich springe aus dem Bett und nach der Morgentoilette richte
ich unser Frühstück, das wir in aller Ruhe mit
aller Zeit der Welt genießen.
Ein Blick aus dem Fenster zeigt einen strahlend blauen
Himmel, keine einzige Wolke ist zu sehen 
Im Garten ist aber noch alles nass, aber was soll's, das
stört uns nicht.
Unsere Rucksäcke haben wir gestern schon gepackt
und um 8.30 Uhr fahren wir Richtung Pt. Allen.
Dort angekommen, ist der Mt. Wai'ale'ale ausgezeichnet
sichtbar, keine Wolke ist am Himmel. Ja, das gefällt
Wir ziehen unsere Wanderschuhe an und harren der Dinge,
die da kommen, der Helicopter ist irgendwo, aber nicht
am Flugfeld.
Doch dann wird er aus der Garage gezogen, quer über
die Straße, ein etwas zu schnell fahrendes Auto
kann sich gerade noch einbremsen
Nun steht er sicher dort, wo er stehen sollte. |
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Unser Pilot ist Ken D'Attilio, er ist der Vizepräsident
von Interisland
Helicopters. Er ist ein äußerst netter
Mensch und wir verstehen uns auf Anhieb, zumal er offenbar
unser enorm großes Interesse am Heliflug bzw. den
Aussichten auf den Waimea Canyon, die Na Pali Coast etc.
ankennt.
Um 9.55 Uhr starten wir.
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Ken fliegt extrem niedrig – so niedrig sind
wir noch bei keinem einzigen Heliflug ohne Türen
geflogen. Dabei dürfen Helis ohne Türen
niedriger fliegen als Helis mit Türen. |
Nun schweben wir über dem Waimea Canyon und
obwohl bereits die ersten Wolken aufziehen, ist auch
noch genug Platz für Sonnenstrahlen. |
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und
jetzt zur Na Pali Coast |
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Und nun sehen wir das, worauf wir
schon so lange gewartet haben: Honopu Beach mit
Honopu Arch
Wenn wir schon so tief unten sind, könnten
wir doch eigentlich auch landen
Halt, geht nicht, Landungen jeder Art sind am Honopu
Beach verboten, nicht einmal Boote dürfen das.
Also gut, dann eben nicht – fliegen wir halt
weiter 
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Honopu
Beach mit Honopu Arch
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Den Kalalau Trail können
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wir sehr gut erkennen.
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Ken fliegt jedes einzelne Valley der Na Pali Coast ab,
aber jeweils so tief – kaum zu glauben
Es ist einzigartig schön und kann wohl kaum mehr
übertroffen werden.
Wir sind heilfroh, dass wir gestern nicht geflogen sind,
denn gestern flog Ken nicht. Der gute Fee von Interisland
Helicopters können wir nicht dankbar genug sein 
Die Hanalei Bay mit dem Princeville Resort liegt unter
uns und über Tarofelder geht es wieder landeinwärts.
Aber nicht lange... Ich blicke auf die Uhr: Es ist 10.35
Uhr...
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... welch ein schöner Anblick. Die Sonne sorgt
für gute Lichtverhältnisse. |
Wir fliegen tiefer,
tiefer, tiefer... |
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...noch tiefer... |
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...geht aber bald nicht mehr,
sonst... |
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...landen
wir mitten im Dschungel
- da stehen wir jetzt
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Michi sieht mich an, ich sehe ihn an, vor Staunen bringen
wir kein einziges Wort heraus 
Nein, aber halt, das kann doch nicht sein
Wir sind schon einige Male mit Interisland Helicopters
geflogen, aber noch nie irgendwo im Dschungel gelandet
– immer nur am Airport.
Und es ist doch wahr
Der Heli steht tatsächlich am Boden, die Rotorblätter
laufen, wir dürfen selbstverständlich nicht
aussteigen, aber das spielt in diesem Moment überhaupt
keine Rolle. Wir sind überwältigt, fassungslos
und total happy 
Alles mögliche hätten wir uns träumen
lassen, aber eine Landung im Dschungel wäre selbst
mir in meinen kühnsten Träumen nicht eingefallen
Ich sehe zu Ken, der links von mir sitzt. Ken strahlt
ebenfalls über das ganze Gesicht und grüßt
mit "hang loose" 
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Michi berührt mit den Fingern die noch nicht
geöffneten Blüten eines Ohelo – es
ist so unglaublich und unbeschreiblich, wo soll ich
die entsprechenden Worte hernehmen... |
Hier stehen wir nun, zwar immer noch fassungslos, aber
immerhin sind wir schon fähig, zu filmen und zu fotografieren.
Nach einigen Minuten heben wir wieder ab und fliegen
weiter. Der Himmel ist mittlerweile stark bewölkt.
Jaaaa
Jetzt geht's zum Blue Hole des Mt. Wai'ale'ale
Genau genommen ist das, was manche unter Blue Hole kennen,
der Olokele Canyon.
Am Weg dorthin sehen wir Wasserfälle, den Sleeping
Giant und dann ist auch schon der Mt. Wai'ale'ale
in Sicht
Sein Gipfel ist nicht in Wolken gehüllt, diese
sind oberhalb. |
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Wir kommen dem Blue Hole, ääähhh - dem
Olokele Canyon, immer näher und fliegen so tief,
wie hier sonst noch nie
Es ist ein einzigartiges Erlebnis 
Doch was kommt jetzt 
Wir werden doch nicht schon wieder lan.......
....den
Doch
Wir fliegen tiefer, tiefer, tiefer – ich sehe Michi
an, er mich – träumen wir oder ist das Realität
Unter uns ist sumpfiges Gebiet, ähnlich wie beim
Alaka'i Swamp – wir kommen aus dem Staunen einfach
nicht mehr heraus!!
Wiederum filmen und fotografieren wir, was das Zeug hält
Nach einigen Minuten heben wir wieder ab und schon höre
ich eine Stimme vom Tower an Ken: "I won't you to
come back". Auf gut deutsch: Er möge sich bitte
auf den Rückflug machen.
Mir schießt durch den Kopf "ups, was ist jetzt
passiert, dass Ken aufgefordert wird, zurückzufliegen
"
Keine Ahnung, das werden wir nie erfahren.
Gemütlich und nicht übereilt fliegen wir zum
Airport zurück, wo wir pünktlich um 11 Uhr landen.
Michi läuft rasch zum Jeep, denn er hat vergessen,
den Tip für Ken einzustecken. Genauso schnell
kommt er wieder zurück, läuft zum Heli und
drückt Ken den Tip in die Hand. Ken freut sich
sehr darüber, zumal es die anderen beiden nicht
für nötig erachteten. |
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Update 29. Mai 2010: Mein
Videoclip vom Heliflug
ist fertig 
Und nun fahren wir in den Koke'e State Park, genau genommen
zum Trailhead des Honopu Ridge Trails.
Um 10.15 Uhr, bei 35,1° C, starten wir mit dem Honopu
Ridge Trail.
Blauer Himmel ist im Moment überhaupt nicht zu sehen
(schade für diejenigen, die jetzt im Heli sitzen...).
Es weht ein leichter Wind, aber das ist auch gut so.
Zu Beginn ist der Honopu Ridge Trail ca. 30 bis 40 cm
breit, Waldboden mit Wurzeln und Lavasteinen durchsetzt,
über letztere bin ich vorhin fast geflogen
Aber klar: Heute ist Flugtag 
Der Trail ist momentan mit rosaroten Bändern markiert.
Schließlich kommen wir zum selbst ernannten "Wahrzeichen"
des Trails, nämlich dem großen, blätterlosen
Baum mit der weißen Rinde.
Ab diesem Baum geht es linkerhand ziemlich abwärts.
Wir müssen ein wenig aufpassen, damit wir nicht ausrutschen.
Nach wie vor ist der Trail mit rosaroten Bändern
markiert.
Bald darauf wird er schmäler und schmäler,
wir gehen durch mannshohen Farn. Links geht es relativ
steil bergab. Diverse Spuren von Vorgängern zeigen,
dass man leicht ausrutschen kann. An einigen Stellen geht
der Trail so steil bergab, dass ich zur Sicherheit auch
meine Arme einsetze, um mich festklammern zu können.
Bei der ersten Trinkpause muss ich feststellen, dass
dummerweise mein Getränk über Nacht zu gären
begonnen hat
Na klasse
Eine Flasche weniger 
Der erste Kilometer des Honopu Ridge Trails ist steil,
sandig, rutschig – also kurzum: Ideal für mich
Wir hören zahlreiche Vögel, doch plötzlich
ist schlagartig Schluss damit. Eigenartiges Phänomen...
Wenn ich so zurück denke, ist der Trail eigentlich
nur zu Beginn etwas gesäubert und teilweise auch
etwas verbreitert worden gegenüber 2007, später
ist das nicht mehr der Fall.
Neu sind in der Tat die rosaroten Bänder, die waren
2007 nicht so einheitlich.
Um 13.30 Uhr kommt uns ein älteres Ehepaar entgegen.
Michi will gleich wissen, ob sie am Ende waren. Ja, es
sei sehr nett dort und die Aussicht sowie das Sitzen unter
dem einzigen dort stehenden Baum sei schön.
Ähem... Es hört sich so an, als seien sie demselben
Irrtum unterlegen wie wir 2007...
Nach 1,7 gelaufenen Kilometern kommen wir aus dem Wald
heraus und gehen auf einem schmalen Pfad am Ridge entlang.
Linkerhand geht es steil bergab, rechterhand wächst
Farn.
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Endlich kommen wir bei "unserem" Picknickbaum
an. Wir haben ihm diesen Namen 2007 gegeben, da
wir an dieser Stelle dachten, der Trail sei zu Ende
und hier picknickten, ehe wir den Rückweg antraten.
Ich lasse mich vor dem Baum gemütlich nieder
und genieße den Ausblick. |
Bis zu diesem Baum sind es vom Trailhead exakt 2 Km.
Es hat 29,6° C, ist sehr stark bewölkt, ab und
zu sehen wir in der Ferne ein wenig blauen Himmel. Immer
wieder hören wir Hubschrauber kreisen.
Tief unter uns liegt der Honopu Beach mit dem Honopu
Arch, beides durften wir heute schon vom Heli aus
sehen. |
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Vom Picknickbaum geht es verdammt steil bergab.
Nur notdürftig können wir uns an ein paar
Gräsern festhalten. |
Nun haben wir diesen Teil überwunden und wandern
auf dem Honopu Ridge, beidseits geht es steil hinunter.
Das Gelände ist jedoch so dicht bewachsen, dass
abstürzen nicht leicht möglich ist. |
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etwas für Botanikliebhaber, die Blüte
einer Lilikoi, also einer Passionsfrucht. Links unten
ist bereits die Frucht entwickelt. |
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Um 14.20 Uhr treten wir den Rückweg an, nachdem
wir noch schöne Blicke auf den Honopu Beach werfen
können. |
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Langsam hüllt uns der Nebel von allen Seiten ein,
auch Awa'awa'puhi Ridge und Kalepa Ridge stecken im Nebel.
Schließlich tauchen wir in den Wald ein, nachdem
wir uns erfolgreich die Beine und Arme zerkratzt haben
Um 17.15 Uhr stehen wir wieder am Trailhead des Honopu
Ridge Trails. Es hat 23,8° C. Wir sind insgesamt 5,67
Km gelaufen.
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Auf der Fahrt Richtung Süden machen wir ein
paar Fotostopps, da der Waimea Canyon noch ganz schön
im Licht ist. Weit im Hintergrund ist Regen zu erkennen. |
Schon knapp unterhalb der Koke'e Lodge ist wieder blauer
Himmel sichtbar.
So, was tun mit dem angebrochenen Nachmittag
Dafür gibt's nur eine Antwort: Polihale State Park
> Sonnenuntergang 
In Kekaha kaufen wir eine eiskalte Cola light und ausnahmsweise
Chips.
Ich gebe Gas, was geht, denn die Zeit bis zum Sonnenuntergang
wird knapp... Schneller als gedacht sind wir auf der Piste
in den Polihale State Park.
Die Piste ist heute in einem ganz passablen Zustand.
Schlaglöcher gibt es fast keine, die Waschbrettpiste
ist nicht allzu sehr ausgeprägt.
Wir sehen und fahren über die beiden neuen kleinen
Brücken, die von Einheimischen errichtet wurden,
da der Staat – nach den Wetterschäden vom vergangenen
Winter – kein Geld dafür hergeben wollte.
Nun fahren wir hinter einem Einheimischen nach, der partout
nicht Platz machen will. Ich kann auch nicht überholen,
da er zick-zack fährt.
Er biegt noch vor dem eigentlichen Parkplatz links ab,
wir hinter ihm her und bleiben fast im Sand stecken.
Mit Allrad geht es dann wieder und wir kommen auf einem
festeren Teil zum Stehen.
Nun ist filmen und fotografieren angesagt, denn wir haben
es gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang geschafft.
Weiter unten am Strand sind einige Einheimische, teilweise
mit Zelt, teilweise mit Pickups, es wird gegrillt –
es herrscht eine richtig heitere Stimmung.
Um besser fotografieren zu können, gehe ich in
Richtung Meer, doch ich bleibe nicht lange und gehe zu
Michi zurück, der beim Jeep auf mich wartet.
So, mal sehen, wie ich jetzt am besten das Auto aus
dem Sand bekomme...
Achja, dort vorne müsste es gehen, dort ist nur
eine ganz leichte Steigung, an anderen Stellen ist es
nicht so einladend.
Los geht's 
Aber nicht sehr weit...
Der Sand unter den Rädern wird tiefer und tiefer
und plötzlich sitzen wir mit einem Ruck fest. Ok,
Rückwärtsgang hinein, ein Stück retour
und das Ganze nochmals, aber mit wenige Luft in den Reifen.
Müssen wir halt dann wieder auffüllen, was soll's.
Mit mehr Gas als zuvor nehme ich den Kampf mit dem Sand
auf – vergebens. Ich komme zwar ein kleines Stück
weiter, aber nicht auf die Ebene. Verflixt
Das gibt's doch gar nicht, ich fahre doch nicht das erste
Mal im Sand
In Australien bin ich 50 km nur durch 30 bis 40 cm hohen
Sand gefahren, dort waren auch einige kleinere Steigungen
drinnen und es war möglich. Warum denn jetzt nicht
Weil ich jetzt keinen Bushcamper, sondern einen Jeep habe
Nein-nein, nicht so mit mir, nochmal 
Der nächste Versuch bringt nichts und der vierte
auch nichts. Jetzt kann ich nicht mal mehr zurück
fahren, so weit stecken wir drinnen.
Gut, was habe ich vor unseren Outbackreisen durch Australien
gelernt
Wie man sich aus Sand und Matsch befreit - habe ich in
Australien erfolgreich praktiziert.
Also erstmal Reifen ausgraben, wozu hat man denn Hände
In Australien hatte ich eine Schaufel, irgendwie war das
praktischer...
Dann sammle ich Äste von Büschen und alles,
was noch in dieser Art dienlich sein könnte ein und
gemeinsam mit Michi verfrachten wir das hinter alle Reifen
– genauso wie damals in Australien.
Der Unterschied ist nur, wir sind hier nicht in Australien,
sondern auf Hawai'i und das weiß unser Jeep anscheinend
Trotz dieser Tricks will er einfach nicht aus dem Sand
heraus 
Nochmal von vorne, so schnell gebe ich nicht auf 
Dass es mittlerweile stockfinster ist, erwähne ich
nur am Rande...
So, die Äste sind wieder neu hinter den Reifen sortiert,
ein Stück zurückgefahren – klappt wunderbar
und jetzt vorwärts 
Zack
Schon stecken wir wieder fest 
Ok, wenn es so nicht geht, dann nochmal anders: Neuerlich
sammeln wir Äste ein, neuerlich stecken wir das fein
säuberlich hinter und diesmal auch vor die einzelnen
Reifen, neuerlich starte ich den Versuch, den Jeep aus
dem Sand zu fahren 
Jetzt wird's deprimierend 
Wir brauchen fremde Hilfe, alleine schaffen wir es nicht
und hier übernachten möchten wir eigentlich
auch nicht, zumal sich bis morgen Früh das Problem
ja nicht von selbst lösen würde.
Während ich den Jeep bewache, macht sich Michi auf
den Weg zu den Einheimischen am Strand.
Später erfahre ich von Michi folgendes:
Er fragt die dortigen Männer, was sie vorschlagen
würden, ob es besser sei, mit dem Auto am Strand
entlang bis zur Piste zu fahren oder...
Sofort haben die Männer einen Tipp parat: Wir sollen
es mehr links versuchen, dort ist der Sand fester und
dort sei es auch leichter, in der Nähe der Duschen
und Toiletten auf die Piste zu gelangen.
Wenn es nicht funktioniert, soll Michi wieder kommen und
dann ziehen die Männer unseren Jeep heraus.
Mit diesem Wissen kommt Michi zurück.
Und nun darf er sein Glück versuchen, vielleicht
bin ich heute nur etwas ungeschickt.
Zu diesem Zweck muss Michi ein Stück zurückfahren.
was durch die Äste fast kein Problem darstellt und
dann geht es auf dem empfohlenen Stück zentimeterweise
dahin.
Jetzt noch ein Stück hoch, dann ist es geschafft.
Denken wir...
Es kommt nämlich wieder mal anders: Im Handumdrehen
steckt der Jeep wieder fest. Michi nimmt drei Anläufe,
doch nichts geht, der Jeep will einfach nicht 
Wir sehen ein, es geht ohne herausziehen einfach nicht
und auch wenn es uns widerstrebt, so wird – hoffentlich
– einer der Männer unseren Jeep auf die Piste
oder zumindest in die Nähe davon fahren.
Michi geht wieder zu den Männern, während ich
auf Wachposten spiele.
Die Männer sind sehr hilfsbereit und sagen, Michi
solle schon mal zum Jeep zurück gehen, sie kämen
gleich.
Im Nu sind zwei Autos mit sieben hilfsbereiten Männern
unterwegs. Doch noch ehe sie beim Jeep sind, kommt ein
anderes Auto und bleibt neben mir stehen. Ob es denn ein
Problem gäbe... Ich deute fast wortlos auf den festgefahrenen
Jeep und das ist der Auslöser, dass die zwei im Auto
sitzenden Männer heraus springen und gleich mal damit
beginnen, ein Abschleppseil anbringen zu wollen.
Dass das bei einem Mietauto nicht so einfach möglich
ist, ist auch klar, denn Abschlepphäken vorne sind
abmontiert. Nur rückwärts hat der Jeep einen.
Dummerweise ist aber das Abschleppseil schon angerissen,
sodass es in kürzester Zeit völlig durchreißt.
Einer der Männer knüpft das Seil wieder zusammen,
während Michi und ich wieder mal die Reifen mit den
Händen freilegen.
So, nun gelingt es endlich, den Jeep zurückzuziehen.
Einer der Männer versucht, den Jeep unter dem extrem
lauten Aufheulen des Motors hinauf zu treiben –
nichts, auch er bleibt stecken, fährt wieder zurück,
neuer Versuch, der auch misslingt. Nach dem dritten erfolglosen
Versuch gibt er auf, schafft es aber, den Jeep rückwärts
auf den Strand zu fahren – und dann ist er mitsamt
Jeep weg. Einfach weg – in der Finsternis der Nacht
verschwunden und delikaterweise sind unsere Rucksäcke
im Jeep
Alarm 
Ok, ruhig bleiben, was passiert, wenn die Rucksäcke
mal wieder wegkommen 
Die Fotoapparate sind weg, Bargeld haben wir seit dem
Vorfall von 2007 fast keines mit, bleibt also noch meine
Kreditkarte, die können wir notfalls sehr schnell
sperren lassen. Jedenfalls schneller, als er damit etwas
anstellen kann. Führerschein habe ich keinen mit,
da ich nur mehr mit der Kopie fahre – ok, also so
schlimm wird es also im Falle des Falles nicht. Ruhig
bleiben 
Die anderen jungen Leute erklären, dass ihr Freund
anscheinend versucht, über das alte Flussbett herauszukommen.
Ein anderer meint, sicher sei das aber nicht, denn dort
ist eine Brücke, über die man nicht hinauf kommt.
Na super
Wie soll das enden 
Wir können gar nicht lange nachdenken, denn kurz
darauf kommt jener Mann, der unseren Jeep fuhr, zu Fuß
von oben auf uns zu und sagt, der Jeep stehe oben auf
der Piste. Es ist alles bestens, nur musste er hinten
herum fahren, da an anderen Stellen der Sand doch zu tief
ist.
Mit einem großen Hallo erfolgt die Verabschiedung
und wir bedanken uns ganz herzlich bei ihm.
Die jungen Leute verschwinden mit ihren Autos und ich
kontrolliere als Erstes den Inhalt unserer Rucksäcke.
Puhhh! Alles ist hier, kein einziger Dollar fehlt
Es gibt halt doch noch ehrliche Menschen 
Jetzt fahren wir endlich zurück, aber ich wage nicht,
sehr schnell zu fahren, da wir einen unterschiedlichen
Reifendruck haben. Bei der Tankstelle in Waimea füllen
wir die fehlende Luft wieder auf.
Um 21.20 Uhr sind wir im Hotel und beginnen sofort mit
dem technisches Teil. Wir genehmigen uns auch eine Kleinigkeit
zum Essen, der Kühlschrank ist ja voll 
Um Mitternacht fallen wir total happy, müde und
erschöpft zugleich ins Bett 
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