Freitag, 24. 4. 2009

Noch ehe das Handy läutet, stelle ich es ab, da ich ohnehin munter bin. Ein Blick nach draußen: Regen, alles grau in grau. Was bietet sich besser an, als mit der längst fälligen Schmutzwäsche die Laundry aufzusuchen? Anschließend bügle ich und um 11.30 Uhr ist alles unter Dach und Fach.

Das Wetter hat sich gebessert, die Sonne lugt ein wenig hervor, es ist unheimlich schwül.

Wir zockeln gemütlich den Kahekili Hwy. entlang und stellen fest, dass Curley's Fruitstand immer noch (oder schon wieder?) geschlossen ist. Auch von seinem Auto ist weit und breit keine Spur zu sehen.

Für jene, die meinen 2007er Hawai'i-Reisebericht nicht gelesen haben - nähere Infos über Curley sind ab dem 29. 9. 2007 beschrieben.

Die vorangegangenen Regenfälle geben unserem Jeep eine etwas andere Farbe.
Ein kurzer Blick auf das kleine Dorf Kahakuloa...

...und schon fahren wir weiter, um uns ein nettes Plätzchen, mit Blick auf den Pu'u Koa'e, zu suchen, eine Pause einzulegen und zu picknicken.

Auch Richtung Norden blickend sieht das Wetter nicht besser aus.

Kaum beginnen wir, unsere Würstchen zu essen, kommt ein Bagger, beseitigt die ersten herabgestürzten Felssteine und baut einen kleinen Wall auf.
Zwei weitere Autos mit der Aufschrift "for official use only" parken sich bei uns ein.

Um 13.20 Uhr fahren wir weiter.

Der Kahekili Hwy. ist in einem schlechteren Zustand als die Jahre zuvor, aber wir bekommen immer wieder die Möglichkeit einer Unterbodenwäsche.

Es gab heute schon zahlreiche Felsstürze, die großen Felsen liegen fast über die ganze Fahrbahnbreite und lassen nur wenig Platz zum Weiterfahren. Aus beiden Richtungen sind Autos zum mühevollen Umdrehen auf diesem einspurigen Teil des Kahekili Hwy. gezwungen, aber mit unserem Jeep fahre ich vorsichtig über die Felsen und so können wir unsere Fahrt wie geplant fortsetzen.

Das Nakalele Blowhole, am gleichnamigen Point befindlich, ist heute besonders aktiv. Nakalele Point befindet sich kurz vor dem MM 38 und ist der nördlichste Punkt von Maui.

Wir ziehen unsere Wanderschuhe an und gehen ein wenig Richtung Blowhole hinunter, allerdings bleiben wir nicht sehr lange.


Unser nächster Stopp ist im Napili Plaza Center, wo wir um 14.10 Uhr ankommen.
Michi genießt einen doppelten Espresso und ich – man höre und staune – trinke einen Becher kalte Milch. Wann ich zuletzt pure Milch getrunken habe, weiß ich nicht mehr…

Nun dauert es nicht mehr lange, bis wir uns um 15 Uhr auf dem kostenlosen Parkplatz in Lahaina einparken.

Wir bummeln auf und ab, gucken in alle möglichen Läden und finden tatsächlich zwei schöne Shorts für Michi.

Es ist sehr schwül und daher führt uns der nächste Weg zum Starbucks.
Doch zuvor steuern wir noch ein activity desk an, in dem heute eine ältere Lady mit langen, grau-weißen Haaren ihre Arbeit verrichtet.
Wir fragen, wie es mit den Eintrittskarten für Ulalena stehen würde. Statt einer Antwort schwärmt sie uns vor, wie sehr sie "Ulalena" liebt, sie hat es schon einige Male gesehen, das sei DAS Musical schlechthin usw. Diesen Text könnte glatt ich gesprochen haben

In einer ihrer Atempausen wiederhole ich die Frage, wann die nächsten verfügbaren Karten für "Ulalena" erhältlich seien. Daraufhin beginnt sie zu telefonieren und teilt uns mit, dass es heute gar keine Show gäbe. Ok, das war nicht die Frage, denn dass es heute keine Show gibt, weiß ich auch selbst.

Anstatt sich weiter mit der Ausgangsfrage zu beschäftigen, empfiehlt sie uns "Kupainaha", die Magic Dinner Show. Nein! Wir wollen kein Dinner, wir wollen auch keine Magic Show, wir wollen "Ulalena" sehen Ist das so schwer zu verstehen Mit dem Versprechen, in den nächsten Tagen nochmal zurückzukommen, verabschieden wir uns vorläufig – jetzt brauchen wir endgültig einen Kaffee

Auf einem der Sessel vor dem Starbucks sitzt ein dürrer Herr, nur mit einer Short bekleidet, er sieht ziemlich verwahrlost aus. Er steht aber immer wieder auf und wühlt in den Mülleimern, findet aber nichts Brauchbares.

Während wir unseren Kaffee trinken, fährt ein Mercedes vor und parkt sich ein. Der Herr am Steuer sieht ziemlich unauffällig aus, er ist ca. 65 Jahre alt. Sehr auffällig hingegen ist sein Hund, der das Augenmerk sämtlicher hier Sitzender erweckt.
Ich habe von Hunderassen so gut wie keine Ahnung, aber dieser Hund sieht wie ein überdimensional großer Pudel aus, der frisch vom Hundefrisör gekommen und gestylt bis zum Geht-nicht-mehr ist. Er trägt ein dickes Goldband um den Hals und hat die beste Erziehung genossen, die ein Hund wohl erhalten kann.
Wider Erwarten begleitet der Hund sein Herrl bis in den Starbucks hinein, bleibt jedoch sofort hinter der Eingangstür stehen.

Sein Herrl hat sein gewünschtes Getränk erstanden und der Hund steigt vorsichtig auf den Beifahrersitz, um dort in aufrechter Haltung den Beginn der Fahrt abzuwarten.

Auch wir ziehen weiter und schlendern die Front Street entlang, sehen uns in diversen Läden um. Am Südende der Front Street drehen wir um und hören plötzlich ein eigenartiges Geräusch: Unsere Mägen knurren Was liegt näher, als dem KFC einen Besuch abzustatten Wir teilen uns sechs winzige Hühnerflügelchen mit potatoe wedges, dazu ein Diet Pepsi und zahlen $ 7.

Draußen zieht ein kühler Wind auf, sodass wir es vorziehen, im warmen Auto statt im eisgekühlten KFC-Laden, zu essen.

Aber jetzt nichts wie auf nach Kahului, wo wir um 19.45 Uhr ankommen.

Morgen möchten wir nochmal auf den Haleakala fahren und einen Teil des Sliding Sands Trails gehen. Sollte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen, käme nachmittags nochmals Lahaina und abends der Besuch von "Ulalena" in Betracht, denn für morgen sind Karten zu haben.