Samstag, 17. 9. 2005:

Das Handy holt mich um 8:00 aus dem Schlaf. Die Sonne scheint bereits vom Himmel, das ermuntert mich zum Aufstehen. Wie auch sonst üblich, richte ich unser Frühstück und wir genießen es.

Während Michi im Bad ist, fotografiere ich einen von vielen Äpfeln, die wir hier schon gekauft haben. Sie wurden von Südtirol ( Exclamation ) importiert. Wenn ich Äpfel in Linz kaufe, bekomme ich weder österreischiche noch südtirolerische Äpfel, sondern Äpfel aus Neuseeland ( Exclamation ). Die Welt ist doch wirklich verrückt...

Um 10:40 fahren wir endlich los. Es steht die Fahrt in den Norden bevor, Richtung Agaete, dann wollen wir den Dedo de Dios endlich bei schönem Wetter sehen und dann, je nachdem, wie viel Zeit wir noch haben, eine der zahlreichen zur Verfügung stehenden Routen nach Sta. Lucía retour fahren.

Getränke und Äpfel haben wir dabei, viel kann also nicht passieren, außer, dass uns an ungeeigneter Stelle der Sprit ausgeht (welche Stelle ist geeignet Question Achja, jene, wo die nächste Tankstelle in Sichtweite ist Winken ).

Über San Bartolomé geht es zum Cruz de Tejeda.

Dort ist heute Markttag. Michi will nicht so richtig, aber ich möchte ganz kurz eine Runde drehen.

Die Verkäufer sind dermaßen lästig, dass man nicht mal in Ruhe etwas ansehen kann und wir gehen zum Auto zurück.

Bei jenem Aussichtspunkt, wo man sehr gut an die Ostküste sieht, machen wir wieder Halt. Die anderen wenigen Autofahrer kriechen daran vorbei. Gut für uns, somit haben wir Ruhe.

Bei der Weiterfahrt kommen wir nach einiger Zeit nach Puerto de las Nieves, wo heute einiges los ist. Ich muss zuerst ein paar Mal kreisen, um überhaupt an einen Parkplatz heranzukommen. Schließlich finden wir einen, wofür wir € 2,00 bezahlen müssen, das aber sehr gerne tun. Wir könnten dort bis 20 Uhr stehen bleiben.

Wir gehen in Richtung Hafen und sehen ein Restaurant, in dem sehr wenige Gäste sitzen. Üblicherweise stimmt mich so etwas bedenklich, aber es ist auch bereits schon 14:00. Nach genauem Studium der Speisekarte beschließen wir, wir essen heute gegrillten Zackenbarsch.

Beide wissen wir nicht, wie er schmeckt, keiner von uns hat jemals einen Zackenbarsch gegessen. Zuvor bekommen wir Knoblauchbrot, das sehr gut schmeckt und nach einiger Zeit wird der Zackenbarsch geliefert, genau genommen das Filet davon, ein riesengroßes Stück, dazu Pommes und Salat. Dafür sowie je 1 Cola light sowie für Michi zum Abschluss einen Espresso zahlen wir € 17,00.

Anschließend gehen wir zu jener Stelle, von wo aus man den Dedo de Dios ("Finger Gottes") ganz gut (naja, darüber lässt sich streiten) sieht.

Vier Deutsche, ausnahmslos Männer, sind in meiner unmittelbarer Nähe. Drei von ihnen erkennen den Dedo de Dios, der vierte nicht und als ihm von den anderen dreien genau erklärt hat, was er zu erkennen hat, meint der vierte "und deshalb sind wir hierher gefahren Question Wäre es nicht besser gewesen, wir hätten eine Autoausstellung besucht Question Oder sie hätten den Finger blau angestrichen, dass man ihn wenigstens sieht Question ". Köstlich, der Vergleich Autoausstellung zum Dedo de Dios Laughing

Am Rückweg zum Parkplatz schieße ich noch einige Fotos von Canarios. Sie sitzen auf Stufen, am Rand von Gehsteigen und reden-reden-reden.

Aus der Parklücke komme ich kaum heraus, rundherum ist alles zugeparkt und der Jeep ist ja nicht gerade klein und handlich, aber schließlich setzen wir unsere weitere Fahrt an der Westküste fort.


El Risco lassen wir links liegen, das kennen wir schon.

Unser (mein) eigentliches Interesse gilt jener "Straße" kurz nach El Risco. Sie soll linkerhand weg gehen und ist möglicherweise (=wahrscheinlich) nicht geteert, was mir nur Recht sein kann.

Zu dumm: Wir sind beim Aussichtspunkt "Anden Verde" und nun ist es gewiss: Wir haben die Abzweigung verpasst Crying or Very sad

Also retour und neuerlicher Versuch. Mensch, da steht es doch Exclamation "Casas de Tirma" - als wäre das nicht deutlich genug gewesen.....

Die Abzweigung befindet sich genau in einer Kurve und exakt in diesem Moment, wo ich dort abzweigen will, biegt vor mir ein Motorradfahrer ein, bleibt stehen, stellt sein Motorrad ab und legt sich auf die Bank von einem Wartehäuschen. Er dürfte wohl die Hitze nicht so gut vertragen.

Nur mit Müh und Not komme ich mit dem Jeep zwischen dem parkenden Motorrad und dem Wartehäuschen vorbei.

Yipp Exclamation Das ist jetzt eine Piste, wie ich sie mir wünsche Exclamation Es geht über Stock und Stein, nein, eigentlich nur über Stein, aber über welche Exclamation Zwischendurch sind tiefe Schlaglöcher zu überwinden.

Landschaftlich ist es wunderschön.

Plötzlich ein Motorgeräusch.... Ist das ein Scherz Question Wer will denn hier herauf Question Unter uns die Straße, auf der die Touris fahren, wir oben "am Thron". Ein dunkelblauer Allrad kommt des Weges, der Fahrer ist auf alle Fälle ein Spanier, ich grüße vorsichtshalber freundlich, er grüßt ebenso zurück.

Hmmm, und was soll ich jetzt von unserer Straßenkarte halten Question

Wir haben mehrere Straßenkarten. Auf einer einzigen ist auf der Piste, auf der wir uns jetzt gerade befinden, eine Sperre eingezeichnet, von der anderen Seite der Straße her ebenfalls, aber von hier aus Kilometer entfernt. Auf allen anderen Straßenkarten gibt es diese Sperre nicht, d. h., sie ist nicht eingezeichnet. Würde uns der Spanier nicht aufmerksam gemacht haben, dass wir hier nicht weiterfahren können Question Ich beginne zu zweifeln, welche Karte Recht hat.

Egal wie, wir beschließen, so weit zu fahren, wie wir kommen.

Und dann kommt das, was mich immer an den 11. Juni 2001 erinnert - ein Gate...

Ende, Aus, Pause, nichts geht mehr. Hinter dem Gate sehe ich eine Finca, möglicherweise gehört sie dem Besitzer des blauen Autos. Tatsache ist, wir kommen nicht mehr weiter und müssen umdrehen.

Doch bevor wir das tun, gehe ich linkerhand einen ausgetretenen Pfad entlang. Kakteen wachsen rechter- und linkerhand, gegenüber ist der Fels grün, genauso wie Aculejos.

Ich kann mich kaum von dieser Landschaft trennen und muss es doch tun.

Zurück beim Auto stelle ich fest, dass Michi noch filmt. Wir packen unsere Sachen in den Jeep und dann geht es über die holprige Piste mit einer fantastischen Aussicht auf die Westküste zurück auf die Hauptstraße.

Beim "Mirador de Balcón" machen wir Halt, aber das bringt nichts. Trotz Sonnenschein gelingen uns keine schönen Aufnahmen, zudem geht wieder ein sehr starker Wind.

Also was soll's, wir fahren weiter und zwar bis San Nicolas.

Dort tanken wir zur Sicherheit, man weiß ja nie und auf der Suche nach einem Espresso landen wir in "meinem" Café Smile Dort stehen wir unter den Einheimischen und verstehen kein Wort von dem, was sie sagen, macht nichts.

Ich schmiede schon wieder Pläne, wie wir weiter fahren, denn es gibt immer noch mehrere Möglichkeiten.

Wir entscheiden uns, über Mogan zu fahren.

Anschließend bei Maspalomas vorbei und in El Doctoral suchen wir das große Shopping Center auf. Michi ersteht seinen heißgeliebten Grapefruit-Saft, anschließend fahren wir zur Finca zurück.

Hier gibt es noch etliche Aufgaben: Akkus laden, Fotos auf den Laptop überspielen, Handys laden, Reisebericht schreiben und mit Letztgenanntem bin ich um 00:20 Uhr fertig, eigentlich schon am nächsten Tag.

Buenas noches, hasta manana Exclamation

 

Kilometerstand am Ende des Tages: 28.973