11.05.2018 MahaulepuAm Vorabend war unser Plan nochmals nach Poipu zu fahren und dort am Mahaulepu Beach baden zu gehen. Der Wetterbericht hatte im Süden perfektes Wetter gemeldet. Hier im Norden war der Wetterbericht nicht so toll. Als wir jedoch aufwachten, sahen wir draussen blauen Himmel und Sonnenschein. Was also tun? Wir waren früh wach und fuhren direkt nach dem Morgenessen zum Hideaway Beach Parkplatz... der schon voll war. Sogar die Zufahrt war schon zugeparkt. Was also tun? Das Valet Parking von St. Regis nutzen? Der Blick Richtung Berge verhiess jedoch nichts gutes. Dunkle Wolken näherten sich. Sollte der Wetterbericht doch recht haben? Wir fuhren zurück zur Wohnung und füllten die Kühlbox. Als wir das Auto beluden war der Himmel schon fast wieder mit Wolken bedeckt, also ab in den Süden. Leider war es schon wieder ein wenig später und der Verkehr durch Kapaa war ein wenig zäher. In Poipu angekommen wollten wir den Weg bis zum Gillins Beach fahren. Davon wurde im Internet oft abgeraten, da die Strecke in einem recht üblen Zustand sein soll. Wir haben ein paar, ältere, Videos am Vorabend auf Youtube angeschaut. Die Strecke sah echt mies aus, aber mit einem Pick-Up Truck sollte das kein Problem sein, wir haben ja Zeit. Jeder der den Weg den Klippen entlang noch nicht gelaufen ist, empfehle ich aber ganz klar das zu tun. Der Trail ist sehr schön und bietet wunderschöne Aussichten.
Wir fuhren also los auf die Dirtroad. Der erste Teil hatte ein paar Schlaglöcher, aber wenn man den richtigen Weg nahm, ging das ganz gut. Locker auch für einen normalen Midsize SUV ohne 4x4 (wenn es trocken ist). Auf der Höhe einer Ranch war ein Tor, welches geschlossen war. Hmmm... normalerweise sollte dies offen und nur in der Nacht (ab 6 PM) geschlossen sein. Das stand auch so an den Schildern vor Ort. Was nun? Der Weg hier hin war nicht so weit, also fuhren wir zur Ranch. Von dort könnte man an die Küste runter fahren. Die Strecken waren teilweise aber extrem zerbombt. Mit dem Ford sicher vorsichtig machbar, aber es lohnte sich kaum, da nach weniger als 50 m sowieso schluss wäre. Also parkten wir auf der Dirtroad bei der Ranch (von wo aus man auch mit Pferden dem Mahaulepu Trail entlang reiten kann) und liefen. Zur Makauwahi Cave Trail sind es von hier knapp 5-10 min zu Fuss. Wir liefen aber dem Trail entlang weiter bis zum Ende der Dirtroad und machten hier Rast. Bis hier hin sind es von der Ranch ca. 25 min. Nach Google heisst das hier Kawailoa Bay und soll im südlichsten Teil gut zum Schnorcheln sein. Wir waren, neben einem Paar aus Montana, alleine dort. Richtig, richtig schön ist es hier.
Man sah einen umzäunten Bereich. Ich erhoffte mir schon Honus oder gar Mönchsrobben, sah aber keine. Also sprangen wir erstmal zur Abkühlung ins Meer. Die Wellen waren heftig und die Strömungen ebenso. Es ging aber. Die Frau aus Montana lief bereits den Strand ab und erzählte uns dann als sie zurück kam, dass "ums eck" eine Mönchsrobben Mutter mit ihrem kleinen liegt. Ich packte sogleich meinen Rucksack und lief durch den tiefen Sand dort hin. Das ist anstrengend...
Und wirklich, da lagen die beiden.
Eine Meeresbiologin war am volontieren und ich sprach eine Weile mit ihr. Sie sind hier um die Tiere zu schützen, aber auch die Menschen. Eine Robbenmutter kann gefährlich für Menschen sein, wenn sie ihr junges bedroht sieht. Deshalb wurde auch grosszügig abgezäunt und auch im Meer davor herrschte Badevorbot. Zum Glück waren diese Leute vor Ort, sonst wäre es wieder wie am Vortag und keiner würde Abstand halten. Sie erzählte weiter das die Robben ihre Jungen normalerweise an der Northshore zur Welt bringen, aber aufgrund der Sturzfluten ist dort das Wasser zu trüb. Deshalb seien diese intelligenten Lebewesen in den Süden umgezogen. Der kleine ist übrigens ein Junge und erst 21 Tage alt. Die Mutter ist schon älter mit 21 Jahren. Sie erzählte mir sehr viel interessantes. Das Tor vorne würde momentan nur am Wochenende für Fahrzeuge geöffnet (evtl.) und ansonsten geschlossen bleiben, damit nicht zu viele Menschen die Tiere stören. Finde ich super. Der kleine wollte nicht ruhig liegen und versuchte ins Wasser zu kommen. Er war aber zu leicht und die Wellen schleuderten ihn immer wieder umher. Die Mutter blieb ruhig und schaute ab und zu mal hoch. Auch als er der Mutter rief liess sie ihn machen, er muss das selber lernen.
Wieder zurück am Platz wollte natürlich auch Nadine die Tiere sehen. Ich sprach währenddessen mit dem Mann aus Montana. Er Taucht und Schnorchelt sehr viel und erzählte das er selten so grosse Trompetenfische wie hier gesehen hat. Dafür musste man aber ziemlich weit raus Schnorcheln, was mir zu gefährlich war. Ich hatte keine Flossen dabei, wie er. Zudem waren die Strömungen wirklich sehr stark und soweit raus mit der Kamera in der Hand... lieber nicht. Es war aber trotzdem sehr schön, auch wenn es im strandnahen Bereich nicht so viele Fische gab. Deshalb blieb dann auch die Kamera draussen.
Wir schnorchelten und badete noch ziemlich lange. Leider kamen dann ein SUV und ein Wrangler hinter uns auf dem Parkplatz an und eine grosse Flodder Familie stieg aus. Sie packten ihre Liegestühle aus und tranken zuerst mal alle ein Bier. Zudem machten sie einen riesen Lärm... und die waren über 50. Eine der Damen sprach Nadine an. Nadine fragte sie, wie sie hier her fahren konnten und sie sagten, dass sie hier ein Ferienhaus hätten... evtl. das Gillins Haus? Uns egal, wir packten unsere Sachen und liefen weiter Richtung Osten.
Die Aussichten waren einfach grandios. Diese Farben und Kontraste, der Wahnsinn.
Leider lag hier an den unberührteren Stränden auch sehr viel Plastikmüll rum. Richtig schlimm. Das meiste stammte wohl von Fischern.
Wie liefen noch bis zum letzten zugänglichen Strand und drehten dann wieder um.
Wir machten oft Halt und genossen die Aussichten. Ein Traum hier. Der Trail gehört unserer Meinung zu jedem Kauai Besuch dazu, vor allem wenn man ihn noch nie gelaufen ist. Wir liefen anschliessend wieder zurück zum Auto und fuhren wieder nach Poipu und dort direkt zum Poipu Beach Park. Wir wollten hier ein wenig Schnorcheln, mit Kamera.
Als wir ankamen lagen die selben beiden Mönchsrobben auf der Sandbank wie gestern. Was für ein Glück, das hätte ich eher nicht erwartet. Ich packte mal die Kamera im Unterwassergehäuse und schnorchelte rüber. Und da ist auch die grosse Schildkröte von gestern, die sich gerade den Weg an Land erkämpft.
Natürlich hatte es wieder viele Touris, welche sich den Tieren näherten und die Schildkröte sogar berührten. Der Lifeguard musste immer wieder mit dem Megafon rüber rufen. Ein chinesisches Paar wollte nicht hören und ich schrie zu ihnen: "Go away!" Es kam dann doch unfreundlicher rüber als ich es wollte, aber erst dann reagierten sie. Der Rettungsschwimmer hatte ja bereits drei mal gerufen und das hat jeder mitbekommen. Leider sind die Lebensretter ja nur bis 4 PM oder 5 PM vor Ort und danach sind die Tiere sich selbst überlassen. Die Mönchsrobben zeigen schnell wenn sie sich gestört fühlen... die Schildkröten können dies leider nicht... Ich machte noch ein paar Bilder.
Ich liess die Tiere weiter ausruhen und schnorchelte eine Runde. Gestern hatte es ein wenig mehr Fische, aber auch heute wurde es einem nicht langweilig. Die Fische waren irgendwie an Menschen gewöhnt hier, so kam es mir jedenfalls vor. Sie schwammen teilweise weniger Zentimeter vor einem, so dass sie sogar zu nahe für ein Foto waren. Unglaublich. Sie gingen erst weg, wenn man nach ihnen greifen wollte. Sowas hatte ich noch nie erlebt beim Schnorcheln.
Das Wasser war sehr klar. Nur beim Sand war es teilweise ein wenig trüb, aber das Riff schützte den Bereich sehr gut. Ideal für Anfänger hier. Nicht tief, viele Fische, einfach perfekt.
Die Unterwasserwelt war dafür ohne Korallen und nur Felsen. Damit also nicht so spannend wie auf Big Island. Aber das war bei den vielen Anfänger hier sogar von Vorteil, die überall auf den Felsen rum liefen und wie wild mit den Füssen fuchtelten.
Nadine und ich wechselten und mehrmals ab. Ein ältere Gruppe aus zwei Ehepaaren, dass eine aus LA, dass andere aus Texas, setzte sich zu uns. So wurde es auch im Trockenen nie langweilig. Sie hatten ein Haus an der North Shore nach Hanalei, was sie jedoch im Moment nicht besuchen können, da der Zugang noch immer nicht möglich ist. Das Haus ist jedoch in Ordnung und das ist momentan das wichtigste. Sie rechnen nicht vor August mit der Zufahrt... Wir schnorchelten währenddessen munter weiter.
Teilweise hatte es Schwärme von grossen Fischen, welche interessiert um einen kreisten.
Es wurde langsam spät und wir packten zusammen. Wir hatten richtig Hunger. Der Sonnenuntergang sah vielversprechend aus, aber es wurde zu knapp um noch einen schönen Spot anzufahren und der Magen knurrte. Also fuhren wir nochmals zu Merriman's um etwas zu essen und schauten von da dem Sonnenuntergang zu. Richtig schön und auch das Essen war gewohnt lecker. Danach ging es auf den Rückweg Richtung Norden.