Sonntag, 19. Juni 2022

Petrus hält sich nicht immer an das, was der staatliche Wetterdienst vorhersagt. Eigentlich wollten wir zwei weitere Highlights besuchen, aber auf Grund des schönen Wetters mit nicht allzu viel Wind wollen wir wandern.

Die Entscheidung, wo wandern, fällt sehr rasch: "Lava bei La Florida". Nachdem ich noch auf Gran Canaria meine Planung großteils wegen Michis Knie umwerfen musste, bin ich auf diese Wanderung gestoßen, die über Lava führen und ziemlich eben sein soll.

Wir fahren zur Bodega Bermeja, von dort startet die Wanderung

Wie es sich für eine Bodega gehört, wird in weitem Umkreis sehr viel Wein angebaut, der auf Grund des Windschutzes sowie des fruchtbaren Bodens sehr gut gedeiht.

Am Foto unterhalb sieht man Norfolk-Tannen, die auch auf Hawai'i wachsen.

Am Foto unterhalb sieht man sehr junge Mango-Früchte...

...und am nächsten Foto sogar einen Apfelbaum!

Bald ist die Forstpiste zu Ende und wir laufen auf unserer geliebten Lava

Es dauert nicht sehr lange, bis wir die erste Lavatube sehen.

Ich versuche, so gut es geht, Fotos vom Inneren zu machen:

Am Foto unterhalb sieht man rechts einen Schlund, der offenbar steil abwärts geht. Es wäre sehr interessant zu wissen, wie lange er ist und wohin er führt.

Hier ein Panoramafoto, Pahoehoe-Lava mit aufgeworfenem Lavakegelchen:

Stricklava, wie man sie im Buch sieht

Wir sind in unserem Element, ein Mal lege ich mich sogar auf die Pahoehoe-Lava und genieße sie ein paar Minuten

Diese Wanderung ist wie für uns gemacht. Hätte ich meinen Reiseplan nicht umwerfen müssen, hätte ich diese Wanderung wahrscheinlich nie gefunden, was sehr, sehr schade gewesen wäre.

Wir nähern uns der LZ 58, aber muss man denn wirklich überall seinen Müll loswerden und sei es in solch einer traumhaften Landschaft? Wofür gibt es "punto limpios", wo man derlei Dinge kostenlos loswerden kann?

Außer uns ist kein einziger Wanderer unterwegs. Wir hören nur Vögel zwitschern und die Tritte unserer Schuhe.

Wie diese zarten weißen Blümchen heißen, weiß ich nicht. Ich sah sie in keinem meiner Pflanzenbücher der Kanaren.

Zuerst müssen wir auf der LZ 58 ein Stück laufen. Wenn man meint, die LZ 58 sei eine vernünftig asphaltierte Straße, täuscht man sich. Sie sieht so aus, als hätte sie noch nie Asphalt gesehen.

An einer bestimmten Stelle verlassen wir die LZ 58 und gehen wieder auf Lava weiter. Kurz darauf sehen wir sie - die Höhle, deren genauen Namen und Lage man nicht nennen soll, da sie geschützt ist.

Am Foto unterhalb Michi als Größenvergleich.

Wie bei vielen Lavahöhlen ist der Zugang nur über mehr oder weniger große Steine abwärts möglich. Für Michis Knie ist das nichts, außerdem möchten wir in der geschützten Höhle nichts durch unsere etwaige Unachtsamkeit beschädigen. Was im Inneren beschädigt wird, kann nicht mehr repariert werden.


Schweren Herzens verabschieden wir uns von der Lavahöhle und laufen weiter. Ach, ist DAS herrlich!

Hawai'i, wohin man sieht - ok, nicht ganz, aber fast

An dieser Stelle gehen wir rechts, wir müssen ja wieder zur Bodega Bermeja.

Ob sich darunter eine Lavatube bzw. ein Teil davon verbirgt? Möglich wäre es.

Dasselbe von vorne:

In weiteren kleinen eingestürzten Lavatubes wurde entweder Wein angebaut oder er hat sich selbst hierher gepflanzt

Michi staunt nicht schlecht, wie gut der Wein gut geschützt wächst.

Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus!

Hier der Beweis, wie gut der Wein in geschützter Lage gedeiht:

Zwischendurch beginnt es zu nieseln, die Vulkane in der Umgebung sind plötzlich unsichtbar, weil sich dichter Nebel davor geschoben hat. Aber es ist wie auf Hawai'i: Kurz darauf kommt die Sonne ein wenig heraus und wir trocknen genau so schnell, wie wir nass geworden sind.

In der Nähe der Bodega Bermeja müssen wir einen Umweg von 1 km einlegen, er führt um das Grundstück der Bodega herum.

Auf der Straße gehen wir den letzten halben Kilometer bis zu unserem Auto.

Es war eine wunderschöne tolle Wanderung, die wir gewiss nicht zum letzten Mal unternommen haben. Lavagebiete wie diese sind das, was uns besonders gut gefällt.

Zu Hause gibt es den üblichen Espresso, denn wir sind doch etwas müde

Morgen stehen ev. die ausständigen zwei Highlights am Programm.

 

Buenas noches