Freitag, 10. Juni 2022
Lanzarote schafft es, unsere am Vorabend geschmiedeten
Pläne über Nacht umzuwerfen. Aber warte, liebes
Lanzarote, du hast wohl nicht damit gerechnet, dass wir
auch Ersatzpläne haben, richtig? 
Also fahren wir nach Arrecife und stellen das Auto bei
der Disco in der Nähe des Playa del Reducto ab.
Es ist "eisig kalt", auf jeden Fall so kalt,
dass wir unsere Sandalen ausziehen und statt derer die
Wanderschuhe anziehen. Auch unsere dicken Fliesjacken
ziehen wir an. Der Wind bläst richtig kalt.
Nun beginnen wir an der Strandpromenade den Stadtspaziergang.
Rechts im Bild, dieses dunkle hochstehende Etwas, ist
das Gran Hotel & Spa.
César Manrique's Wunsch war es, dass kein Gebäude
auf Lanzarote höher als zwei Stockwerke ist. Das
Gran Hotel hat 15 Stockwerke und andere Bauten in Arrecife
auch deutlich mehr als zwei Stockwerke.
Am Foto unterhalb ist der Playa del Reducto zu sehen.
Mir ist völlig unklar, weshalb er im Internet vielfach
als hässlicher Strand bezeichnet wird. Wir können
absolut nichts Hässliches an ihm finden, im Gegenteil.
Ich kann es drehen und wenden, wie ich will, das Gran
Hotel passt einfach nicht hierher.
Ein Ziel war das Castillo de San Gabriel. Es gibt zwei
Möglichkeiten, dorthin zu gelangen: Entweder (am
Foto unterhalb rechts zu sehen) über den normalen
Zugang oder...
...und das wählen wir - über die Kugelzugbrücke.
Vor dem Castillo erklärt ein Canario auf spanisch
oder wahlweise englisch, was es im Castillo zu sehen gibt.
Es sei am besten, man läuft zuerst den Rundgang,
in dem es sehr viel zu sehen gibt - inklusive einer Mumie
- und geht dann über Steinstufen hinauf auf das Dach.
Von der Mumie ist nur bekannt, dass sie aus dem ersten
(!!) Jahrhundert ist (kaum vorstellbar), man weiß
jedoch nicht, woher sie ist und wie sie hierher kam.
Am Dach stehen zwei Kanonen aus früheren Zeiten.
Michi guckt durch das Kanonenrohr:
Der Glockenturm:
Nun muss aber dringend ein leche y leche für Michi
und für mich ein Cola zero her. Wir lassen uns in
einem Straßencafé nieder und staunen nicht
schlecht, als wir von einem Südtiroler bedient werden!
Er erzählt, er sei schon 12 J. hier, viel zu lange
sei das. Er möchte gerne wieder zurück. Wir
auf Gran Canaria haben wenigstens Berge, ihm fehlen die
Dolomiten sehr.
Nachdem wir gestärkt sind, steuern wir direkt die Iglesia
de San Ginés an, die im 16. Jahrhundert errichtet
wurde.
Im nicht weit entfernten Innenhof des Ayuntamiento lassen
wir uns auf einer Bank im Schatten nieder.
Abgekühlt gehen wir zum Hiperdino, kaufen uns Brötchen,
etwas Schinken, Käse und Cola zero und lassen es
uns auf den Stufen im Schatten des Kinos schmecken. Nach
und nach setzen sich andere Leute auf die Stufen und beginnen,
etwas zu verspeisen.
Der Rückweg zum Auto zieht sich sehr, aber nach
insgesamt 5,5 Stunden sind wir dort.
Es waren sehr schöne Stunden in Arrecife und wir
konnten die Hauptstadt ein wenig kennen lernen, was wir
ohnehin vor hatten.
Zurück im Haus gönnten wir uns je einen Espresso,
ich löffelte mein zucker- und sojafreies Eis dazu,
das ich Dank der mitgenommenen Eismaschine zubereitet
habe.
Michi geht dann ein paar Runden schwimmen, während
ich mich in der Küche den hausfraulichen Arbeiten
widme.
Buenas noches 
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