Donnerstag, 29. 6. 2017:
In der Nacht wache ich auf, weil es wie aus Eimern schüttet
Nachdem mein iPhone geläutet hat, stehen wir unverzüglich
auf. Heute dürfen wir nicht trödeln, sondern
müssen schon in der Früh Gas geben.
Am Programm stehen:
- Tierfütterung
- Pflanzen gießen
- Pool kontrollieren
- 'Ainahou Volunteering
- Tierfütterung
Wir frühstücken noch vor der Tierfütterung,
dann gehen wir hinüber.
Die Katzen sind fast vollzählig hier. Hopi sehe
ich die längste Zeit nicht, doch dann auf einmal
sehe ich ihn zwischen Holzstößen sitzen, wie
er mich anstarrt. Ich stelle ihm den Teller mit dem Fleisch
näher, doch Hopi kommt nicht, dafür kommen drei
andere Katzen, was ich wiederum nicht will. Das Spielchen
wiederholt sich – insgesamt gesehen 45 Minuten!!
Dann werfe ich das Handtuch, Hopi kann jemand anderen
auf die Schaufel nehmen.
Peanut wäre sehr am Fleisch interessiert, versucht
auch zu fressen, doch dann kommen andere Katzen, Peanut
flüchtet, weil sie Angst hat. Dieses arme Wesen kann
ja nicht dicker werden!
Ich sammle dann noch Eier ein, fünf Stück finde
ich.
Die Chlortabletten reichen bis mindestens heute Abend,
der Wasserstand ist in Ordnung.
Ich finde eine Avocado, doch diese ist dermaßen
von den Wildschweinen angefressen, dass ich sie in den
Urwald werfe.
Vorgestern gab Michi Alana Bescheid, dass wir heute –
wie sonst üblich – nicht schon um 8:00 bei
'Ainahou sein werden und es möglicherweise auch nicht
bis 9:30 zum Overflow Parking schaffen. Das ist aber kein
Problem, denn die beiden Nummern der Gates kennen wir
ohnehin.
Um 9:10 verlassen wir das Cottage. Weitaus später,
als sonst an Volunteertagen.
Nach dem Kassenhäuschen fahren wir auf den Overflow
Parking, es ist 9:40. Tatsächlich! Alana, R. und
S. stehen mit ihren Autos noch hier! Wir begrüßen
uns herzlich und fahren im Konvoi nach 'Ainahou.
Bei 'Ainahou ist sehr schönes Wetter, wir gehen
zu R. und fragen, ob wir etwas Spezielles tun sollen.
Die Phoenix Palmen möchte ich heute nicht schneiden,
da ein sehr heftiger Wind weht und es viel zu gefährlich
ist.
R. erklärt, dass der schwarze Schlauch, der bis
zu den großen Wassertanks führt, völlig
zugewachsen ist. Sie arbeiten schon seit Wochen daran,
auch letztes Jahr schon. Es wäre gut, wenn wir S.
helfen könnten.
Wir besorgen uns das nötige Werkzeug und gehen zum
schwarzen Schlauch. G. sitzt am Boden beim Wasserschlauch,
der perfekt freigelegt ist. Sie zupft unter dem Schlauch
ein zartes Würzelchen nach dem anderen heraus. Wir
sind uns nicht im Klaren, was WIR jetzt tun sollen. Schlauch
freilegen oder Würzelchen zupfen?
Wir gehen ein kleines Stück weiter. Dort ist der
Schlauch von Dickicht umgeben, wir kommen fast nicht durch,
aber ab und zu spüren wir, wenn wir am Schlauch gehen,
weil wir dann unweigerlich abrutschen.
Hier scheint es sich um gröbere Arbeiten zu handeln.
Michi läuft zum Schuppen zurück und holt schwereres
Werkzeug und somit können wir uns richtig an die
Arbeit machen.
R. nähert sich mit der Motorsense und wir kommen
ins Gespräch, denn das, was G. macht, erscheint uns
ein wenig seltsam, um es milde auszudrücken.
Wir gehen gemeinsam zu G. Sie will keinesfalls Unkrautmittel
verwenden, R. hingegen sagt, er macht das mit der Motorsense
platt und dann wird Unkrautmittel gespritzt. Alana möchte
dann hinter R. nachgehen und sprühen.
G wehrt sich dagegen, sie möchte keinesfalls, dass
gesprüht wird. Man muss immer wieder von vorne beginnen
und die kleinen Würzelchen entfernt, dann lernt das
Gras, dass es nicht mehr wachsen soll. Sie meint aber,
dass das Jahre dauern wird.
R. kontert dagegen "während du dort hinten
Würzelchen aus der Erde ziehst, wächst uns vorne
der ganze Urwald über den Schlauch". G. ist
jedoch uneinsichtig
und wir brechen die Diskussion ab.
S. kommt und fragt lästernd, ob wir hier vielleicht
eine Einschulung von G. bekommen? Ja, genau!
S. sagt, dass Alana wahrscheinlich nach dem Lunch nach
Hause fahren möchte, daher nehmen wir alle unser
gesamtes Werkzeug mit zurück.
Alana fragt während des Lunches wiederum, wo wir
wohnen und wir erklären es ihr.
Sie sagt zum wiederholten Male, dass das Haupthaus von
Gisella definitiv kein Shipman House ist. Früher
wohnte dort der Boss der Zuckerindustrie von Big Island.
Wir fragen Alana, wann sie fahren will. Das sei nicht
so genau, sagte sie. S. wendet ein, dass um 3pm die Essensausgabe
für die Obdachlosen von Volcano ist, wo R. und sie
wieder helfen werden.
2pm wird S. zu knapp, da sie noch duschen müssen.
Also wird beschlossen, um 1:30pm Schluss zu machen. Schade,
da bleibt uns ja fast keine Zeit mehr zum Arbeiten
Die restliche Arbeitszeit vergeht sehr rasch, weil Michi
und ich wie die Bösen arbeiten, um noch etwas weiter
zu bringen. Doch dann kommt schon S. und wir gehen zur
Ranch zurück.
R. und S. fahren dann sofort, der Rest und wir zögern
das ganze noch etwas hinaus, aber nur zum Reden.
Auf der Rückfahrt zum Visitor Center überlegen
Michi und ich, was wir nun tun könnten. Wir beschließen,
ein paar Ohelo Berries einzusammeln und gehen ein Stück
auf dem gesperrten Crater Rim Trail Richtung Keanakako'i
Crater. Dort wachsen nämlich einige Ohelo Sträucher.
Am Crater Rim Drive spazieren Nene auf dem Hwy. und auch
daneben:
Klickt auf
die Fotos, sie vergrößern sich.
Die
Ohelo Berries sind so köstlich, aber die meistens
sammeln wir in einem kleinen Plastiksack. |
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Kurz vor 15 Uhr beenden wir unsere Sammeltätigkeit
und treten den Rückweg an. Wie schon gestern, weht
auch heute ein massiver Wind.
Später holt Michi im Volcano Store einen Kaffee,
ab hier fährt er dann nach Kea'au, da ich schon wieder
hundemüde bin.
Zu Hause angekommen hüpft Michi in den Pool, ich
jedoch nicht, denn der Krötenteich gehört mit
Wasser aufgefüllt und auch die Chlortabletten fülle
ich nach.
Dann gibt es für uns Kaffee und Eis und umgehend
bereite ich unsere Abendessen zu. Ich esse, wie immer,
nur sehr wenig.
Rechtzeitig gehen wir zum Basement hinüber, wo wir
eine zusätzliche Lichtquelle suchen, die wir auch
bald finden. Das wäre natürlich eine ideale
Stelle für Hopi, wenn ihn endlich mal die anderen
Katzen in Ruhe lassen würden.
Aber jetzt erstmal zu den Hühnern. Dort gibt es
immer wieder kleine Machtkämpfe, aber letztendlich
ging es besser als gedacht.
Doch ab heute haben wir uns eine andere Technik überlegt:
Michi kümmert sich am üblichen Platz um die
anderen Katzen, während ich weit entfernt zur neu
erleuchteten Stelle gehe, wo ich Hopi mit einem Teller,
auf den ich Pastete gegeben habe, suchen gehe. Tatsächlich,
unter einer Holzliege entdecke ich ihn. Ich machte aber
zunächst einen Fehler, der mir zu diesem Zeitpunkt
nicht bewusst war, ich stellte nämlich den Teller
ca. 2 m von ihm entfernt am Boden. Er müsste also
seinen Schutz – die Holzliege – verlassen
und das macht er absolut nicht.
Also gebe ich den Teller, soweit ich kann, näher
zu ihm zur Holzliege und wende mich wieder ab. Ich hocke
mich hinter Schachteln nieder und siehe da, er kommt hervor
und frisst und frisst und frisst! Bis nichts mehr davon
da ist.
So, was tun? Ich möchte ihm noch gerne mehr von
der Katzenpastete geben. Ich nehme die Dose und in gebückter
Haltung nähere ich mich dem Teller. Nur 20 cm (!)
von Hopi entfernt, gebe ich Katzenpastete auf den Teller!
Er kommt, schnuppert kurz und geht aber dann weg.
Also gut, dann suche ich Peanut. Gefunden habe ich sie
schnell. Peanut beginnt zu fressen – und andere
Katzen nähern sich. Peanut erschrickt maßlos
und springt, wie von der Tarantel gestochen, davon. Dieses
Spiel machten wir einige Male, aber mehr als 3-4 Häppchen
kann Peanut nicht bekommen, weil sofort die anderen Katzen
wieder hier sind.
Auch von den Spezialbrekkies frisst Peanut immer nur wenig,
aber nicht, weil sie nicht will, sondern weil die anderen
Katzen dermaßen lästig sind.
Nach der Katzenfütterung gehe ich auf Eiersuche
und finde zwei ohne Markierung.
Wir haben noch die Ohelo Berries für die Kalifornier
mit dabei. Auf einmal hört Michi ein Auto, das können
nur die Kalifornier sein.
Er stürzt hinaus und hält sie auf der Treppe
auf. David, der weibliche Teil der drei, setzt sich auf
die Stufen und genießt jede einzelne Ohelo Berry.
Der Inder kostet nur vorsichtig. Kevin kostet ebenfalls,
aber die beiden letzt genannten gehen dann in die Küche.
Wir plaudern noch mit David, aber bald werden die Moskitos
dermaßen lästig, dass wir uns verabschieden.
Die Kalifornier reisen morgen endgültig ab!
Am Rückweg zum Cottage sehen wir heute 8 (!) Kröten!!
Im Cottage ist dann wieder iPad und Notebook-Time.
Anschließend schmökere ich wieder im Buch
"The Story of the Volcano House". Das Buch fasziniert
mich sehr.
Sleep well
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