Mittwoch, 10. 6. 2015
Nachdem wir gestern schon vor Mitternacht ins Bett gegangen
sind, ist der Wecker auf 7 Uhr gestellt, ich bin jedoch
früher wach.
Ich will mich in die Küche schleichen, um Michi
mit einem fertigen Frühstück zu verwöhnen,
doch nichts da, er wird munter und will unbedingt mit
mir aufstehen.
Wir genießen das Frühstück in aller Ruhe
in Gemütlichkeit
Heute Abend wird unser bester Freund aus Deutschland,
namens Horst, in Lihu'e landen und in den nächsten
knapp drei Wochen können wir ihm die Schönheiten
von Kaua'i, Maui und Big Island zeigen. Wir freuen uns
schon sehr!
Ich checke das Wetter, doch die diversen Websites könnten
noch konträrer nicht sein. Den Plan, doch den Nualolo
Trail zu laufen, verwerfen wir. Michi macht den Vorschlag,
wir könnten doch die Lookouts an der Waimea Canyon
Rd. und Koke'e Rd. der Reihe nach schön gemütlich
abklappern. Das wird's! 
Bei sonnigem Wetter fahren wir in Kekaha los. Rechts
der Koke'e Rd. ist alles bis zur Straße herunter
abgebrannt. Das war gestern nicht! Es scheint noch mal
aufgeflammt zu sein.
Beim Kalalau Lookout steht Katie's Auto. Beim Pu'u o
Kila Lookout bleiben wir erstmal im Auto sitzen. Das Wetter
ist alles andere als toll, aber es ändert sich auch
nach einer längeren Wartezeit nicht, daher fahren
wir zum Kalalau Lookout zurück. Mist! Auch hier hängen
die Wolken mittlerweile sehr tief.
Also fahren wir noch ein Stück weiter hinunter und
biegen in die Kumuwela Rd. ein. Vielleicht ist uns der
Berry Flat Trail wohl gesinnt. Wie sich zeigt, ist am
Trailhead das Wetter so-so-la-la
Na gut, dann fahren wir zur Waiakoali Picnic Area, vielleicht
gibt es jetzt reife Wild Plums, nachdem am Wochenende
sicher alles geplündert wurde. Viele finden wir nicht,
aber wir begnügen uns mit den wenigen.
Klickt auf die Fotos,
sie vergrößern sich.
Michi macht den Vorschlag,
zumindest einen Teil des Kawaiko'i Stream Trail
zu laufen, ja, warum nicht? Wir parken uns beim
Trailhead ein und starten kurz nach 12 Uhr  |
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Zu Beginn führt der Trail über Naturboden,
der mit unzähligen Nadeln der Sugi Trees übersät
ist. Man läuft auch über grobe Wurzeln, die
aus dem Boden ragen. Unter einem rauscht der Kawaiko'i
Stream.
Außer Sugi Trees wachsen auch sehr viele Strawberry
Guavas, auch Redwood Trees wachsen sehr viele ( von letzteren
die beiden Fotos unterhalb):
Schon nach wenigen Minuten ab Trailbeginn fangen die
Holzbohlen an, doch sie sind nur auf wenigen Metern verlegt,
dann geht es auf Waldboden weiter.
In der Folge wächst
unheimlich viel Kahili Ginger. |
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Leider beginnt es bald zu nieseln, hoffentlich wird
der Regen nicht stärker.
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Wir laufen weiter,
unter uns fließt der Kawaiko'i Stream. Das
Foto links unten zeigt eine Ukiuki, eine endemische
Pflanze. |
Schon bald gehen
wir über eine kleine Brücke, aus drei
Holzbohlen bestehend. |
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Auf einem schmalen
Weg, ca. 40 cm breit, geht es zum Kawaiko'i Stream
hinunter. Das sieht jetzt ganz nach einer Stream-Durchquerung
aus  |
Rechts hinter einem
Stein und zwischen Kahili Ginger versteckt ist das
Schild "Pihea Trail" zu sehen. |
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Möchte man ab
nun den Pihea Trail laufen, muss man an dieser Stelle
den Kawaiko'i Stream überqueren, auf der anderen
Seite geht es hoch, dort sieht man dann das nächste
Schild. |
Wir folgen jedoch
dem Kawaiko'i Stream Trail. |
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An einer Y-Gabelung
gehen wir rechts weiter, da das ganze ein Loop ist. |
Die Blüte des
Kahili Ginger ist zwar wunderschön, aber dieser
Ginger ist der Tod vieler endemischer Pflanzen,
weil er unheimlich rasch wuchert. |
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Dann heißt es, über diese wackligen Baumstämme
zu laufen.
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Je weiter wir laufen,
umso mehr Moos sehen wir, es sieht toll aus! Leider
auch vermehrt Kahili Ginger, was sehr bedenklich
ist. |
Bald sind wir bei der ersten Bachüberquerung.
Unmittelbar danach sehen wir den 1,25 MM. Danach
geht es links weiter und in der Folge sollten
wir über Steine den Kawaiko'i Stream überqueren.
Doch hier ist Schluss mit uns. Besonders für
mich ist die Gefahr auszurutschen zu groß.
Zudem liegen einige Steine für mich zu weit
auseinander. Ich könnte einige gar nicht
erreichen und fliegen kann ich noch nicht
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Wir drehen um. Vor uns wären mindestens weitere
vier Wasserdurchquerungen.
Bei der ersten Y-Gabelung gehen wir zur ersten Stream
Crossing hinunter. Schon bei dieser wäre ich nicht
darüber gekommen.
Das Trailende ist noch nicht erreicht, begegnen wir
einer Lady in unserem Alter. Sie bittet uns, ein Foto
von ihr mit einem Redwood zu schießen, das zeigen
soll, wie hoch ein Redwood ist. Ich lege mich dazu auf
den Boden, trotzdem gelingt mir nicht das perfekte Foto,
der Redwood ist einfach zu hoch. Wir kommen mit der Lady
näher ins Gespräch. Sie ist die Autorin eines
Buches, das bereits vor einem Monat hätte heraus
kommen sollen. Sie schreibt uns ihren Namen und Telefonnummer
auf, damit wir nächstes Jahr gemeinsam etwas unternehmen
können. Sie liebt Koke'e heiß und innig, wie
wir. Sie erklärt uns noch den Unterschied zwischen
eines Sugi Astes und eines Redwood Astes.
Beim Sugi sind die Nadeln rund um das jeweilige
Ästchen wachsend und auf jeder Seite grün.
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Beim Redwood sind
die Nadeln nur jeweils rechts und links wachsend
(nicht rund um den Ast) und die Unterseite der Nadeln
schimmert bläulich. |
Auch erklärt sie uns, von wo aus wir die Po'omau
Falls sehen können.
Sie beschreibt uns den Weg. Den "Weg" dann zu
finden, von wo aus man die Falls sieht, ist nicht ganz
einfach, aber sie sagt, es ist machbar. Wir sollen gut
aufpassen. Wir bedanken uns und laufen weiter, sie ebenso.
Um 14:35 sind wir bei - ähem - zwei roten
Jeep Wrangler.
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Flott wie nie verspeisen wir unser Mitgebrachtes und
ich "flitze" dann zu jener Stelle, an der wir
das Auto abstellen und von hier zu Fuß weiter laufen
sollen.
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Wir sind auf der "Jagd"
nach dem Wasserfall. |
Wir laufen weiter, gucken immer wieder zwischen
Bäumen und Sträucher hindurch, finden
aber keine Falls. Doch dann auf einmal hören
wir Wasserfälle, das müssen sie sein!
Wir gehen ein Stück nach vorne, tatsächlich
– wir sehen die Falls. Aber sind es wirklich
die Po'omau Falls? Nein, das sind sie nicht, das
sind offenbar die Mohihi Falls. Die Meoloa Falls
liegen hinter uns, also gehen wir noch mal zurück,
müssen wir ja ohnehin.
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Nun laufen wir bis zum Aussichtspunkt, von wo
aus wir zuvor die nackte Felswand und einen Trampelpfad
sahen.
Zurück an dieser Stelle horchen wir noch
einmal, können aber keinen Wasserfall hören
und sehen erst recht nicht.
Wir gehen ein Stück nach vorne, dort geht
es tatsächlich auf die Ridge hinaus!!
Zuerst zögere ich, doch der Reiz ist zu groß,
wir packen Fotoapparate und Camcorder in unsere
Rucksäcke und beginnen den Abstieg, ganz,
ganz langsam. Der Pfad auf der Ridge ist wirklich
sehr schmal. Bei ausrutschen hat man Abfahrt bis
ins Tal...
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Erst nachdem die Gefahr gebannt ist, dürfen
Fotoapparate und Camcorder wieder ans Tageslicht.
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Ein kleines Stück gehe ich noch weiter.
Es geht noch weiter auf der Ridge auf der anderen
Seite hoch, aber auf krümeliger Erde. Doch
dort ist es noch schmaler, nicht die geringste
Chance, sich irgendwo anzuhalten. Nein, das ist
nun wirklich zu gefährlich, die Vernunft
muss siegen, auch wenn es schwer fällt.
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Wir treten den Rückweg an und fahren Richtung Koke'e
Rd. Um 17:30 sind wir zu Hause.
Ich gucke im Internet nach den Ankunftszeiten der Flieger
auf Lihu'e. Horst wird mit 20 Minuten Verspätung
erst um 20:02 ankommen.
Wir duschen rasch, dann überspiele ich die Fotos
und um 18:05 verlassen wir unser Haus. Getränke für
Horst haben wir dabei, damit er seinen vermutlich vorhandenen
Durst gleich stillen kann.
Die Sonne knallt herunter, über dem Mt. Wai'ale'ale
ist eine schwarze Wolke.
Am Airport angekommen, behauptet Michi steif und fest,
wir müssen beim Baggage Claim B auf Horst warten.
Auf meine Frage, warum beim Baggage Claim B antwortet
Michi, wenn wir von LAX kommend in Lihu'e landen, kommen
wir IMMER beim Baggage Claim B an. Ähem? Wie bitte?
Wann sind wir nur ein einziges Mal von LAX kommend in
Lihu'e gelandet? Von LAX kommen wir IMMER in Honolulu
an, aber NIE in Lihu'e!!
Also gut, wir parken uns beim Baggage Claim B ein. Dort
fragt Michi einen Officer, wo die Maschine aus LAX landet
und der Herr fragt, welche Airline. Ich antworte: Delta.
Ja, die Delta kommt beim Baggage Claim A an. Ätsch
Daher fahren wir zum Baggage Claim A hinüber. Michi
meckert, dass es hier keine Anzeigetafeln gibt, wann welcher
Flieger ankommt. Und was ist das dort drüben bitte?
Eine Anzeigetafel! 
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Horsts Flug ist gar nicht gelistet, aus LAX kommt
heute überhaupt kein Flieger hier mehr an.
Wie bitte?
Was soll denn dieser Käse?
Auch die Uhrzeit, zu der Horst ankommen soll,
steht nicht auf der Anzeigentafel.
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Daraufhin hole ich mein iPad hervor, aber am Airport
funktioniert AT&T nicht. Wir gehen nach draußen
und Michi fragt einen anderen Angestellten. Dieser sagt,
die Delta kommt definitiv beim Baggage Clam A an und wenn
der Flug nicht auf der Anzeigetafel steht, macht das gar
nichts, das hat nichts zu bedeuten. Auf der Anzeigetafel
stimmt oftmals etwas nicht 
Wir warten geduldig. Auf einmal kommt eine Menschentraube
und geht auf das Förderband zu.
Bald darauf kommt Horst. Wir begrüßen
uns herzlich 
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Dann muss er sich
vor das Schild "Welcome to Kaua'i" stellen,
damit ich ein Foto schießen kann  |
Wir schnappen einen Teil seines Gepäcks, ab mit
uns allen ins Auto und wir fahren nach Kekaha. Gut, dass
die Fahrt fast eine Stunde dauert, so können Horst
und auch wir schon viel erzählen.
Morgen steht der Heliflug mit Mauna
Loa Helicopters als Erstes am Plan, hoffentlich verhält
sich das Wetter ordentlich.
Da es ohnehin schon sehr spät ist, verschwindet
Horst bald unter die Dusche und ins Bett, wir machen es
ihm nach, verschwinden allerdings in unser Schlafzimmer.
Sleep well 
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