Freitag, 5. 6. 2015
Um 7:30 weckt uns der Wecker etwas unsanft, aber wir
stehen nicht sofort auf, schließlich sind wir im
Urlaub. Ich schleiche mich dann in die Küche, während
Michi weiter schlummert.
Ich wecke ihn dann liebevoll und wir genießen das
Frühstück
Alles was wir heute für untertags mitnehmen wollen,
habe ich schon bereit gelegt.
Unser Plan ist der Iliau
Nature Loop Trail, er wird auch für den angeschlagenen
Michi nicht zu anstrengend sein und wenn doch, brechen
wir ihn einfach ab.
Klickt auf die Fotos,
sie vergrößern sich.
Um 10:35 fahren wir
Richtung Waimea Canyon und sind bald am Kukui bzw.
Iliau Nature Loop Trailhead. Für Fotos ist
es heute wettermäßig nicht gerade ideal. |
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Leider sehen wir
nur sehr wenige nicht abgeblühte Iliaus. |
Ukiuki, eine endemische
Pflanze. |
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Möchte man den
Kukui Trail laufen, geht man an dieser Kreuzung
gerade aus weiter. Für den Iliau Nature Loop
Trail läuft man links weiter. |
Und nun noch weitere Impressionen vom Iliau Nature Loop
Trail:
Die Strawberry Guavas
sind noch nicht reif. |
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Eine Stunde später sind wir wieder beim Auto und
fahren nach Hause, wo keine einzige Wolke zu sehen ist.
Wir essen eine Kleinigkeit, lesen ein wenig und ich füttere
zwischendurch die Waschmaschine und anschließend
den Trockner, dann bügle ich noch, während Michi
eingeschlafen ist 
Um 16:45 fahren wir zu Wrangler's Steakhouse, R. ist
noch nicht hier, doch plötzlich steht sie vor uns
Wir setzen uns zum reservierten Tisch und ich frage, ob
das Steak bzw. die Sauce dazu Soja enthält, was glücklicherweise
nicht der Fall ist.
R. und wir erzählen alles Mögliche. Witzig
ist, dass C. mit ihrem Mann D. nun auch in Kekaha wohnt
und zwar in der Elepaio Rd., ganz in unserer Nähe.
D. ist Fischer, besitzt einen Katamaran und fährt
täglich mit Touristen hinaus aufs Meer. Die Touristen
können, wenn sie möchten, ihren Fang verkaufen.
C. ist seit etlichen Monaten für den Vogelschutz
zuständig und soll Ratten und wilde Katzen im Sumpfgebiet
in Koke'e mit Fallen bekämpfen. Sie arbeitet aber
auch im Blue Hole und auch oberhalb davon. Sie hat ein
Dienstfahrzeug bekommen, einen Allrad-Truck und ist super
glücklich.
Wir begeben uns zwischendurch zur Salat- und Suppenbar.
R. und ich wählen die Corn Chowder, Michi bedient
sich am Salat.
Dann bestellen wir unsere Hauptspeisen, R. das Japanese
Tempura mit der doppelten Menge Shrimps, Michi das Surf
& Turf, das ist eine Lobster- und Steak-Kombination
mit Reis und ich ein Pfeffersteak. Schon bald wird das
Essen serviert und schmeckt uns dreien köstlich.
R. bestellt sich wie immer ein doggy bag, so hat sie
für morgen auch etwas.
Wir sind noch am plaudern, plötzlich hören
wir eine Sirene und sehen auch schon ein Feuerwehrauto
aus dem Feuerwehrhaus schräg gegenüber Wrangler's
Steak House heraus und Richtung Kekaha fahren. Mir wird
ganz anders. Wo brennt es denn? R. meint spontan, es brennt
an der Koke'e Rd. Aber die Koke'e Rd. ist ja sozusagen
gleich hinter unserem Haus!! 
Ca. zehn Minuten später kommt ein Feuerwehrauto
von Hanapepe, weitere 15 Minuten später noch eines
von Lihu'e. Wir sehen zwar keine Rauchschwaden, aber wir
beschließen alle drei, dass wir lieber nach Hause
fahren, um nach dem Rechten zu sehen. R. bittet uns, sie
sofort anzurufen und ihr Bescheid zu geben, ob bei unserem
Haus ohnehin alles ok ist.
In ihrer Familie sind vier Leute von der Feuerwehr, sie
wird uns Bescheid geben, wenn sie von diesen erfährt,
dass wir unser Haus besser verlassen sollen. Somit würden
wir es früher erfahren als andere. Hoffentlich ist
das nicht nötig!
Wir fahren nach Kekaha, beim Haus vorbei und schon sehen
wir Rauchsäulen bei der Koke'e Rd. und auch, wie
sich die ersten Flammen zeigen.
Wir möchten zwar in die Koke'e Rd. fahren, aber
sie ist bereits gesperrt.
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Vom Garten sehen wir
immer wieder Flammen hochlodern, das Feuer breitet
sich enorm rasch aus!! 
Es entwickelt sich zu einem Großbrand. |
Mir wird immer mulmiger, Michi ist auch nicht mehr wohl,
sodass ich beschließe, die Koffer zu packen. Jetzt
habe ich noch genug Zeit dazu, was in wenigen Stunden
vielleicht ist, wissen wir nicht. Erinnerungen an den
Großbrand auf Gran Canaria Ende Juli 2007 werden
munter.
Michi geht um 23 Uhr ins Bett, während ich Wache
halte und alle Momente in den Garten gehe, die immer größer
werdende Feuerbrunst beobachte und auch Fotos schieße.
Lieber Himmel, lass' bloß die Häuser von
Kekaha in Ruhe!!
Zwischendurch bin ich im Forum, lese im Buch "Ich
bin Malala" weiter und dann bin ich schon wieder
im Garten. Ich bin aber nicht die einzige, auch Nachbarn
sind um diese späte Uhrzeit noch auf und beobachten
wie ich gespannt das Feuer.
Löschhelicopter fliegen schon lange nicht mehr,
mit einsetzender Dämmerung hörten sie zum Fliegen
auf, genau wie auf Gran Canaria, es ist zum verrückt
werden!
Wenn aber nächtliche Übungsflüge anstehen,
dann wird selbstverständlich geflogen, hier wie dort,
aber ein noch so großes Feuer lässt die Helis
ab der Abenddämmerung am Boden bleiben. Verstehe,
wer das will 
Ok, unsere Sachen wären für den Notfall gepackt
und wir wären rasch weg, bleibt nur die Hoffnung,
dass ein Wunder geschieht, aber woher soll dieses mitten
in der Nacht kommen?
Ich weiß nicht, wie oft ich in den Garten gehe,
unzählige Male auf jeden Fall. Dann – es ist
3 Uhr nachts – bei einem der vielen Kontrollgänge
– sehe ich auf einmal wenig und dann kein Feuer
mehr!?!? Wo ist das hin? Nach rechts gezogen, wo ich vom
Garten aus nicht hinsehe? Gut, dann gehe ich halt auf
die Straße, auch von dort sehe ich kein Feuer mehr.
Die Nachbarn sind auch nicht mehr hier, in den Häusern
brennen keine Lichter mehr – außer in unserem.
Ist das Wunder geschehen, auf das nicht nur ich gehofft
habe? Es scheint so. Ich warte noch ein klein wenig, kontrolliere
nochmals und dann beschließe ich, duschen und ins
Bett zu gehen. Michi wird kurz munter, fragt nach dem
Feuer und nach der guten Meldung meinerseits schläft
er selig weiter.
Was wird uns erwarten, wenn wir wieder aufwachen? Hoffentlich
nicht ein wieder entfachtes Feuer, darauf hat doch niemand
Lust.
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