Donnerstag, 4. 6. 2015
Um 4:30 läutet der Wecker und reißt uns erbarmungslos
aus dem Schlaf. Heute ist Volunteering angesagt. Während
Michi im Bad ist, bereite ich unser Frühstück
zu, das wir uns in aller Gemütlichkeit schmecken
lassen. Dank der frühen Uhrzeit haben wir jede Menge
Zeit und keinerlei Eile ist angesagt
Draußen ist es stockfinster, aber die ersten Hähne
krähen schon in der Ferne. That's Kaua'i.
Um 6:55 fahren wir los und sind 35 Minuten später
beim CCC Camp. Was für ein Genuss!
Als wir noch in Kapa'a wohnten, brauchte ich für
die Strecke bis zum CCC Camp 1,5 Stunden.
Klickt auf die Fotos,
sie vergrößern sich.
Auf der Fahrt zum CCC Camp wechseln wir an "unserem"
Campground die Klamotten, denn in Kürze sind
Arbeitsklamotten angesagt.
Sehr gut ist der Text auf dem Zettel, der außen
am WC des Campgrounds hängt.
|
|
Wir gehen auf eine Gruppe von drei Jugendlichen zu,
die vor dem Büro warten. Eine Italienerin und ein
amerikanisches Pärchen.
Dann gehen wir zum Office hinauf und sehen, dass Katie
telefoniert. E. und ein anderer junger Mann sind auch
dort. E. gibt uns die schon bekannten Formulare zum Ausfüllen.
Und dann ist, was noch jedes Mal ist: Es wird kein Termin
eingehalten und das, obwohl vereinbart ist, dass alle
Volunteers um 8 Uhr beim Secret Place sein sollen.
Michi versucht, ein wenig Druck zu machen, indem er fragt,
ob wir nicht schon mal unser Werkzeug ausfassen könnten.
Wir bekommen das OK dafür und gehen zum Schuppen
hinunter, in dem sich das Werkzeug befindet, räumen
Handschuhe, Arbeitsgürtel etc. heraus. Weitere zwei
Volunteers richten zwei verschiedene Pestizide her, das
grüne ist für Ginger und Brombeeren, das rote
für die Guavas. Bei letzteren braucht man aber eine
Machete, um sie am Stamm aufzuhacken und dann das Pestizid
hinein zu träufeln.
Mittlerweile kommen ein etwas älterer Herr und zwei
junge Damen auf uns zu. Es sind Schweizer, Vater mit seinen
beiden Töchtern.
Und wieder geht nichts weiter, die Zeit schreitet voran!
Michi fragt E., ob wir nicht schon mal hochfahren sollen,
wir fahren ja schließlich zehn Minuten. E. stimmt
erfreut zu, wenn das Tor offen ist, sollen wir gleich
hineinfahren.
Um 8:15 parken wir uns vor dem Secret Place ein. Das
Tor ist noch zugesperrt, wir parken uns entlang des Zaunes
ein.
Nach und nach kommen die anderen Volunteers nach, das
Tor bleibt verschlossen, was sehr eigenartig ist
|
Endlich, nach einer
halben Stunde, kommt ein F 350 Truck und A. und
ein zweiter Herr (ein Hawaiianer) steigen aus und
öffnen das Tor. |
Katie hält wieder das übliche Security Briefing,
dann erklärt sie ein paar Pflanzen.
Wir nehmen unsere Rucksäcke mit, da wir weit drinnen
in der Enclosure arbeiten werden.
Dort gehen wir rechts am Zaun entlang, ziemlich weit nach
hinten. Katie stellt fest, dass sie ihr GPS vergessen
hat. Wir haben unser eigenes und Katie möchte nach
dem Volunteering das File auf ihren PC kopiert haben.
Wir stellen uns wieder in einer Reihe auf und beginnen,
ins Gebüsch zu gehen.
Michi und ich stürzen uns auf die Kahili Ginger,
in der Folge dann vermehrt auf die Brombeeren, die in
Hülle und Fülle vorhanden sind. Bei den Brombeeren
ist interessant, dass man die jüngeren Pflanzen einfach
ausreißen und irgendwo hinhängen kann, sie
treiben nicht mehr aus. Macht man dasselbe mit dem Kahili
Ginger, treibt dieser wieder aus. Daher kann man das nur-ausreißen
des Kahili Ginger gleich bleiben lassen, wenn man die
Schnittstelle oder Wurzeln anschließend nicht mit
dem Pestizid beträufelt.
Michi trifft auf eine Riesenansammlung von Kahili Ginger
und bittet mich um Hilfe. Das ist wirklich gewaltig viel.
Wir kämpfen uns tapfer voran, so lange, bis Katie
"end" sagt. Kurz vor dem Zaun stoßen wir
auf den Bordwalk und um 11:30 ruft A. "lunch time".
Er hat nur zwei Stunden am Tag, die er hier verbringen
darf.
Wir picknicken unter dem großen Baum und es beginnt
ein wenig zu nieseln. Wir holen abgeschnittene Palmenblätter
und setzen uns darauf.
Auch unterhalten wir uns mit den Schweizern. Die drei
volunteeren insgesamt vier Wochen, zwei Wochen haben sie
bereits hinter sich.
Gegen 12:45 beenden wir das Lunch, A. führt uns
am Bordwalk entlang und zeigt uns seltene, aber auch schon
bekannte Pflanzen.
Mountain
Naupaka. Es gibt auch eine Beach Naupaka, die ebenfalls
nur halbe Blüten hat. |
|
Das Nieseln wird immer mehr.
|
Auch den Hibiscus
mit der winzigen Blüte sehen wir wieder. Dieser
Hibiscus ist eines der letzten Exemplare, die es
überhaupt auf der Welt gibt. |
Das Exclosure ist jedoch von nicht endemischen Pflanzen
sehr bedroht. Wenn hier nicht mehr getan wird, kann man
erahnen, wie es weiter geht.
Nun noch
kurze Besprechung und dann fahren wir gemeinsam
zum CCC Camp. |
|
Beim Restaurant ist der Parkplatz gesteckt voll, wie
gerne hätte ich jetzt eine Clam Chowder!
Wir fahren jedoch zum Office und geben Katie unser GPS,
damit sie sich das File herunter laden kann. Auch die
Zählerstände, wer wie viele Pflanzen "gekillt"
hat, werden abgenommen.
Um 14:30 verlassen wir das CCC Camp und fahren nach Hause.
Michi glaubt, seine Erkältung ist zurück gekehrt!
Wieder zu Hause, genehmigen wir uns einen Kaffee, anschließend
schneide ich Michi im Garten die Haare.
Später wandere ich in die Küche, um unser Abendessen
vorzubereiten. Anschließend folgt der allabendliche
technische Teil, während ich im Forum bin, schreibt
Michi ein paar Emails.
Um 23:45 ist Licht aus. Ich bekomme kurz danach wieder
einige Hustenattacken.
Sleep well
|