Um 4:30 läutet der Wecker. Rasch stehen
wir auf, Michi verschwindet ins Bad und ich in die
Küche. Gemütlich frühstücken
wir, denn wir haben genug Zeit und das wollten wir
auch so.
Die Radarkarte zeigt von Nordosten massive Wolken
herein ziehen
Das gefällt uns gar nicht
Um 6:25 verlassen wir Kapa’a und rollen mit
mäßigem Morgenverkehr in südliche
Richtung.
Klickt auf die Fotos
zum Vergrößern.
Das
Wetter ist unangenehm, dicke Wolken sind am
Himmel zu sehen, im Inselinneren ist es sehr
dunkel. |
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Kurz nach 7 Uhr erreichen wir Waimea und stellen
eine halbe Stunde später unser Auto am Parkplatz
bei der Polihale Ridge Rd. ab, um uns rasch unsere
Volunteerklamotten anzuziehen.
Um 7:45 parken wir uns beim CCC Camp ein.
In diesem Moment kommt ein Auto mit zwei Surfbrettern
am Dach herauf. Der nicht mehr ganz junge Mann grüßt
sehr freundlich
Wir gehen nicht durch das Büro ins Camp, sondern
gehen nach hinten, wo der Mannschaftsraum ist. Wir
platzen in einen Vortrag von Dan Masterson. Er ist
ein blonder, langhaariger, ca. 40 Jahre alter Mann,
sehr sportlich. Mit einer ruhigen Stimme führt
er eine Powerpoint-Ausarbeitung vor. Er ist Surfer
und erzählt über die Namen und Zusammenhänge
zwischen hawaiischen Plätzen und Kulturstätten,
die Gestirne, Himmelsrichtungen, Sonnenauf- und
untergänge, die Pflanzen und unterlegt das
Ganze mit hawaiischen Versen. Auch erklärt
er, nach welchen Gesichtspunkten die Hawaiianer
ihre Hei’aus ausgerichtet haben oder –
anderes Beispiel – mit Namen wird beschrieben,
bis wohin das Wasser reicht, ob eine Welle stark
oder eher sanft ist.
Er beschreibt die Wellen sehr genau, wie die hawaiischen
Namen für den Wellenberg und das Wellental
heißen, wo nur der Chief surfen durfte und
wo die anderen Leute, das Fußvolk, surfen
durften.
Es ist ein überraschendes Erlebnis, dass sich
jemand so tief mit hawaiischer Mythologie und Sprache,
mit Pflanzen- und Ortsnamen der Inseln beschäftigt
und auseinander setzt. Er hat die letzten zehn Jahre
hauptsächlich mit diesem Studium verbracht.
Während Dan spricht, geht hinter uns die Tür
auf und ein Herr kommt herein. Sowohl E. als auch
Dan bekommen große Augen und begrüßen
den Eintretenden mit „Uncle Tru“. Das
ist genau jener, der vorhin mit dem Auto mit den
zwei Surfbrettern am Dach gekommen ist.
Katie erzählt später, Dan ist Lehrer
an einer Schule in Waimea. Von Waimea kamen einige
Zeit zuvor Schüler zu Katie, um etwas von der
Natur gelehrt zu bekommen und Dan kommt nun als
Dank dafür als Ausgleich hier herauf ins CCC
Camp, um einen Vortrag zu halten.
E. plaudert noch Hintergründe über Dans
Leben aus. Er spricht sehr respektvoll über
ihn. Dan lebte einige Zeit auf Tahiti, hat dort
die Mythologie der Polynesier studiert und mit jener
Mythologie der späteren Hawaiianer verglichen.
All das ist äußerst interessant.
Dan erzählt, dass er auch Surfbretter aus
einem speziellen Holz angefertigt hat, beruhigt
Katie aber, dass er nur Holz von toten Bäumen
genommen hat und diese nicht im Koke’e SP
waren
Michi fragt Dan, ob man denn Surfbretter überhaupt
aus solch einem schweren Holz benützen kann.
Dan erzählt, solch ein Holzbrett lässt
sich mit den neumodernen Surfbrettern nicht vergleichen,
das Surfen selbst ist komplett unterschiedlich.
Während man bei den modernen Surfbrettern die
Technik erlernen kann, muss man auf einem Holzsurfbrett
das Surfen aus dem Bauch heraus steuern. Es ist
bei weitem nicht so beweglich, man kann aber viel
mehr den Schwung der Welle nutzen wie bei einem
modernen Surfbrett.
Katie jubelt auf: Ja, deswegen konnten früher
Frauen so gut surfen, denn heutzutage tun sich Frauen
deutlich schwerer. Das ist auch der Grund, weshalb
bei den heutzutage stattfinden Surfweltmeisterschaften
zu 90 % Männer vertreten sind, die deutlich
mehr Kraft als Frauen haben.
Bei den Hawaiianern war Surfen ein Familiensport.
Dan bestätigt das. Frauen taten sich leichter,
da Frauen das Holzsurfbrett mehr mit dem Bauch bewegten
und nicht mit modernen Techniken.
Später erzählt E., dass Dan einen anderen
Surfstil hat, als man üblicherweise sieht.
Dan surft viel ruhiger, eher wie die alten Hawaiianer.
Uncle Tru war ein berühmter Surfer, nahm an
Surfweltmeisterschaften teil. Nebenbei ist er Musiker
aus Leidenschaft. Als sie den Film für das
CCC Camp gefilmt haben, kam zufällig Uncle
Tru und sie fragten ihn, ob er nicht ein bisschen
Musik spielen möchte, es würde sich als
Hintergrund gut machen. Uncle Tru war sofort einverstanden,
ging zum Auto, holte seine Gitarre und so entstand
die Hintergrundmusik.
Welch ein überraschender Start des heutigen
Tages!
Wir fragen Dan, ob es das, was er vorgetragen hat,
irgendwo zum Lesen gibt, sei es in Buchform oder
seiner möglichen Website. Doch leider gibt
es derzeit nichts davon, er hat zum jetzigen Zeitpunkt
auch nicht geplant, etwas zu veröffentlichen.
Das wäre sehr schade.
Dann folgt der übliche Start und zwar mit
der schwierigen Überlegung, ob wir heute Arbeitsgürtel
brauchen oder nicht. Also wenn mich jemand fragt:
Nehmen wir doch einfach jeder den üblichen
Gürtel. Braucht man ihn, hat man ihn, braucht
man ihn nicht, hat man auch nichts falsch gemacht.
Aber nein, so einfach läuft es nicht ab
Da nach 30 Minuten des Überlegens noch kein
Ergebnis fest steht, gehen Michi und ich einfach
zum Schuppen hinunter. Es reicht, wir wollen arbeiten
Plötzlich kommen uns die anderen wie Hühner
hinterher geeilt und fassen ebenfalls einen Gürtel
aus
Zwei Volunteers steigen wieder bei uns in den Jeep
und wir fahren vorerst zum Kalalau Lookout und von
hier noch ein Stück weiter. An einer Stelle,
die man als Tourist nicht vermuten und entdecken
würde, biegen wir ab. Nach einiger Zeit des
Weiterfahrens kommen wir zu einem streng geheimen
Areal, in dem 95 % der Pflanzen endemisch sind.
Von der Pflanzenart stimmt das sicherlich, aber
nicht von der Menge her, denn wir sehen noch vor
dem Betreten des Areals jede Menge Kahili Ginger,
auch Brombeeren wachsen mehr als genug.
Auf dem Parkplatz stellen wir unsere Autos ab und
werden A. und der etwas jüngeren Lady vorgestellt.
Zusätzlich ist noch die große Vorstellungsrunde,
es wird der hawaiische Chant gesprochen, ehe wir
uns ins Gelände und somit zur Arbeit begeben.
Wir gehen innerhalb des Areals nur ein kleines
Stück am Zaun entlang und schon hier sind jede
Menge Kahili Ginger und Blackberry. Katie möchte
aber, dass wir weiter hinten beginnen, also tun
wir das und auf dem Weg nach hinten werden wir angewiesen,
nur ja auf nichts draufzusteigen, was ein endemisches
Pflänzlein sein könnte.
Auf Dauer wird man das Aussterben nicht verhindern
können, aber jeder von uns gibt sich größte
Mühe, nirgendwo draufzusteigen, das eventuell
ein vom Aussterben bedrohtes Pflänzchen sein
könnte.
Nun geht es an die Aufgabenverteilung. Wir sagen,
wir sind Kahili Ginger Spezialisten sowie Spezialisten
für Black Berries, wir knöpfen uns diese
Pflanzen vor. Die anderen sollen sich um andere
nicht-endemische Pflanzen kümmern.
Wir teilen uns in Rufweite auf. E, zeigt eine Coco
Plant, wobei es sich nicht um die Kokosnuss handelt.
Die Coco Plant gehört ebenfalls zu den nicht
endemischen Pflanzen, jedoch hat keiner von uns
das entsprechende Herbizid dabei. Michi und ich
widmen uns den riesigen Mengen von Kahili Ginger
und Black Berries.
Die Brombeeren müssen wir knapp oberhalb der
Erde abschneiden, dort ist jedoch sehr viel Laub
und Gestrüpp, sodass wir zuerst nach dem Schneiden
nicht mehr sehen, wo wir geschnitten haben und entsprechend
auch nicht das Herbizid darauf träufeln können
– daneben träufeln dürfen wir aber
nicht, da wir ein eventuelles endemisches Pflänzlein
damit umbringen könnten
Wir kämpfen uns durch und killen zahlreiche
Kahili Ginger, hier brauchen wir nicht so vorsichtig
mit dem Herbizid zu sein, wie bei den Black Berries.
Artig drücken wir den Counter, die abgeschnittenen
Brombeerstengel müssen wir uns merken.
Wir arbeiten eine Zeit lang, bis C. um 12:30 ruft,
es ist nun Lunch Time, sie wird etwas vorverlegt,
da wir am Nachmittag noch etwas Anderes vorhaben.
Wir verlassen das eingezäunte Gelände
und setzen uns alle auf die Wiese unter den großen
Ohia.
A. und die Lady müssen um 15 Uhr im Stadtbüro
in Lihu’e sein, sind sie nicht pünktlich,
gibt es Ärger. Niemand darf „over time“
arbeiten, sie dürfen auch nicht arbeiten, ohne
„over time“ zu schreiben. Gesetze über
Gesetze…
|
Eine Volunteerin gibt mir
grüne, längliche Früchte,
das sind Banana Poka. Sie müssen jedoch
eine gelbe Farbe bekommen, dann sind sie
genießbar. Ich solle sie mit einem
Apfel in eine Papiertüte geben, dann
reifen sie schneller. Banana Poka sind süß
und sauer zugleich.
|
Um 13 Uhr ist das Early Lunch fertig und es gibt
als Dankeschön für unsere Tätigkeit
eine Führung
A. führt uns in einen anderen Teil des Areals.
Dort gibt es einen schmalen Boardwalk, der aber
zur Maintenance gedacht ist. Er geht ein Stück
hinein, wir ebenfalls. In diesem Areal wachsen Pflanzen,
die sonst nirgendwo auf der Insel, ja nicht mal
irgendwo auf der gesamten großen Welt wachsen,
auch nicht im Alaka’i Swamp. Es sind Pflanzen,
die speziell aus Samen gezogen wurden. Wenn man
100 Samenkörner aussäht, gehen bestenfalls
drei auf und das dauert oftmals acht Monate bis
zu einem Jahr.
E. sagt, wenn es niemandem gelingt, aus Samen eine
Pflanze hervorzuziehen, A. gelingt es. Schon andere
fragten in früheren Zeiten A., wie er das mache,
denn so, wie er das handhabt, dürfe man es
um alles in der Welt nie machen. Jeder wusste immer
schon eine Art der Züchtung, aber sie brachten
nie irgendeine Züchtung zusammen. A. dreht
sich in solchen Momenten um, zeigt eine Pflanze,
von denen es weltweit nur drei Stück gibt und
alle drei Stück wachsen in diesem Areal
|
Wir Volunteers lauschen, was uns A. Wissenswertes
erklärt.
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Wir dürfen nur jene Pflanzen berühren,
für die wir die Erlaubnis von A. bekommen.
Auch müssen wir darauf achten, wo wir gehen.
Die meisten der sehr seltenen und vom Aussterben
bedrohten Pflanzen sehen meist sehr unscheinbar
und fast wie Unkraut aus.
Bei einer bestimmten Pflanze erklärt A.,
dass nur hier in diesem Areal eine einzige dieser
Art wächst und weiter draußen auf einer
Klippe, ansonsten nirgendwo. Da wird man wirklich
ehrfürchtig
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Plötzlich sehen wir einen Dragonfly.
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Aber dann, wieder einmal zur Krönung, eine
äußerst seltene Hibiscusart. A. zeigt
uns eine Blüte, die wir alle übersehen
hätten, so klein ist sie.
Die Zeit vergeht sehr rasch und A. muss die Führung
beenden, da er einen Termin hat.
Nun erfahren wir endlich, was für uns Volunteers
am Programm steht. Wir fahren zum Pihea Trailhead,
aber dort werden wir nicht arbeiten.
Noch
rasch ein Foto von einem Prachtexemplar. |
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Am Pu’u O Kila Lookout ist der Teufel los,
ich kann mich nicht erinnern, jemals dermaßen
viele Autos dort gesehen zu haben. Der Parkplatz
ist gerammelt voll, bis weit hinunter die Koke’e
Rd. parken die Autos entlang der Straße.
Durch Zufall bekomme ich einen Parkplatz, E. stellt
sein Auto weiter unten ab. Gemeinsam gehen wir zum
Lookout und von dort auf den Pihea Trail. Das Wetter
ist traumhaft schön.
Es soll nicht sehr weit sein, bis wir zu einer
im Moment noch nicht blühenden Pflanze kommen,
die irgendwo abseits des Trails steht, aber eine
sehr seltene Pflanze ist.
In einer Riesengeschwindigkeit, als müssten
wir etwas jagen, ziehen wir los. Ich habe kein Problem
mit vielen Kilometern, auch nicht mit unwegsamem
Gelände, aber ich habe wegen meiner Knie Probleme,
in diesem Gelände mit sehr großer Geschwindigkeit
zu laufen, da dann mein Knie gerne aus der Kugel
springt und ich von einer Sekunde auf die andere
am Boden liege. Nach ca. einer halben Stunde gebe
ich auf
Nachfolgend ein paar Fotos, die ich geschossen
habe:
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Der Beginn des Pihea Trails.
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Ich kehre um und Michi eilt der Gruppe hinterher,
kann sie aber nicht einholen. Gemütlich gehe
ich zurück und genieße die Landschaft,
da habe ich mehr davon
Michi kommt nach einiger Zeit zu mir, er meint,
ich sei geeilt, aber das stimmt nicht. Und schon
kommen die anderen Volunteers wieder zurück.
Was haben sie für ein extremes Tempo draufgehabt!
Wir kommen mit E. ins Plaudern. Er ist sehr nett,
weiß sehr viel. Er erzählt, dass früher
im Kalalau Valley 5000 bis 6000 Hawaiianer gelebt
haben, bevor die Weißen kamen. E. ist vor
rund 30 Jahren vom Kalalau Beach hoch ins Kalalau
Valley gegangen. Dort sah er noch die Reste der
Taro-Felder, teilweise waren sie von Büschen
bedeckt und teilweise waren noch die Stufen, oi
oi genannt, vorhanden. Letztes Jahr war E. wiederum
im Kalalau Valley, es war alles komplett vom Unkraut
überwuchert, er konnte nichts mehr von dem
finden, was er 29 Jahre zuvor sah.
Er zeigt uns eine Stelle, von der er bis zu einer
nahe gelegenen Stelle geschlagene zwei Stunden brauchte.
Der Baum, unter dem das Zelt stand, ist sehr markant,
er hat eine große, kugelige Form.
E. sagt, wenn man von dort unten hinauf zu jener
Stelle guckt, wo wir jetzt stehen, möchte man
nicht dort oben stehen, so steil sieht es von unten
aus, viel steiler, als von oben aus – und
das ist schon steil
Als die Weißen kamen, verlangten sie, dass
die Kinder vom Kalalau Valley in die Schule gehen
müssen. Den weiten Weg bis nach Hanalei zur
Schule, 10 Meilen one way, war unmöglich, deswegen
wurden die Leute mehr oder weniger gezwungen, das
Kalalau Valley zu verlassen. Schließlich hat
der Staat das Kalalau Valley übernommen und
dann an die Familie Robinson verpachtet. Vor 30
Jahren weideten im Kalalau Valley noch Rinder.
E. erzählt weiter, dass sein Vater der zweitletzte
Cowboy des Kalalau Valley ist, nur er und ein anderer
leben noch. Sie gingen seinerzeit mit den Rindern
vom Kalalau Valley nach Hanalei, um die Rinder zu
verkaufen bzw. sind mit jüngeren Rindern wieder
ins Tal zurück. E.s Vater ist dzt. 82 Jahre
alt.
E. möchte, dass J., sein Sohn (16 Jahre alt),
mit seinem Großvater (also mit E.s Vater)
redet und sich Notizen macht, was sein Großvater
alles erzählt. Diese Dinge stehen nirgends
und werden vergessen sein, wenn der Großvater
verstorben ist. Aber J. will aus irgendwelchen Gründen
nicht, er hat die Wichtigkeit noch nicht erfasst.
Es
ist äußerst interessant, was E.
alles erzählt. Die Jungen haben ihre
eigenen Themen. |
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Keali’i hat die besondere Pflanze fotografiert,
die Blüte wird in etwa 3-4 Tagen offen sein,
dann möchte er noch mal dort hin laufen und
erneut fotografieren. Die Fotos unterhalb entstanden
einige Tage später. Keali'i hat mir die Fotos
für die Veröffentlichung zur Verfügung
gestellt. Mahalo - Keali'i! Bei der Pflanze handelt
es sich um die seltene Cyanea
hirtella.
Michi fragt E., wie das mit der Contour Rd. ist,
da diese gesperrt ist. E. sagt, die Contour Rd.
und alle von ihr westwärts wegführenden
Pisten sind schon seit einem Jahr gesperrt und zwar
seit dem Großfeuer 2012. Nur am vergangenen
Wochenende, zum ersten Mal seit einem Jahr, war
die Contour Rd. von Sonntag früh bis Montag
früh geöffnet, niemand weiß, warum,
denn das hätte nicht der Fall sein dürfen.
E. hat jenen Herrn getroffen, der auf- und wieder
zugesperrt hat, aber dieser weiß nicht, warum
er das getan hat. Was soll das bitte?
Jäger dürfen nach wie vor nicht hinein,
auch an Wochenenden nicht.
Bei geschlossenem Gate darf man nicht daran vorbeigehen
und hiken. Es gibt angeblich Strafen bis zu $ 4000,-.
Ohh!!!!! Wir zucken zusammen, das war uns überhaupt
nicht klar. Dort, wo richtige Gesperrt-Schilder
waren, dass man wegen Feuergefahr nicht hiken darf,
haben wir es ohnehin nicht getan, aber überall
waren diese Schilder nicht
E. meint, dass man Touristen ev. nicht bestrafen
würde und wenn wir in eine Kontrolle geraten,
sollen wir danach fragen, wo denn die Road ist,
wir hätten uns verlaufen
Ja, klar, wir und verlaufen und dann gerade im einfachsten
Gebiet auf Kaua’i, das nimmt uns doch keiner
ab
Mir würde das Lachen auskommen, müsste
ich mit dieser Notlüge beginnen und dann wäre
ich sofort aufgedeckt
Puhhh, wir hatten echt Glück, dass wir nicht
kontrolliert wurden.
E. sagt, wenn das Gate offen ist, dürfen wir
auch hiken, Voraussetzung ist ein grelles Oberteil,
am besten gelb oder orange, wir brauchen aber kein
Permit.
Nur früher waren die Gates während der
Woche auch immer gesperrt, aber hiken durfte man
trotzdem. Irgendwie ist das Ganze nicht wirklich
verständlich – nicht nur für uns
nicht, auch E. sieht den Grund für die Sperre
nicht ein.
Niemand weiß, ob die Sperre jemals wieder
aufgehoben wird.
Wir erzählen E., dass wir zwölf Stiere
gesehen haben und zwar ohne Ohrmarkierungen und
er sagt, das sind wilde Stiere. Er meint, das sei
in dieser Anzahl schon heikel und man muss unbedingt
auf die Zeichensprache der Tiere achten. Man soll
sie mit in die Hände klatschen versuchen, zu
verscheuchen. Die Tiere haben den Drang, in jene
Richtung zu laufen, wo sie zu Hause sind und wenn
man auf ihrem Nachhauseweg steht, rennen sie einen
über den Haufen. Laufen die Tiere nach dem
in die Hände Klatschen nicht davon, sondern
kommen in jene Richtung, in der man sich befindet,
muss man schnellstens im rechten Winkel ihre Rennspur
verlassen, auf keinen Fall umdrehen und den Tieren
den Rücken zudrehen. Man soll notfalls versuchen,
zwischen die Bäume zu schlüpfen, da sie
dort nicht hin können.
Wir sind beruhigt, da wir das mit dem Lärmen
richtig gemacht haben, aber Glück hatten wir
trotzdem, da wir nicht in der Laufrichtung der Stiere
standen.
Uns fiel schon beim Wandern auf, dass das, was
wir sahen, Kuhfladen gewesen sein müssen, aber
wir dachten letztendlich, wir müssten uns täuschen,
denn Kühe – oder in dem Fall wilde Stiere
– gäbe es doch hier nicht. Tja, Irrtum.
Nun fahren wir zum CCC Camp zurück. Dort erwartet
uns schon Katie. Wir unterhalten uns mit ihr und
kommen auch auf R., ihre Schwiegermutter, zu sprechen.
Michi hat eine gute Idee, die sie nun Katie mitteilt
und zwar möchten wir R. zum Abendessen in Wrangler’s
Steakhouse einladen. Katies Augen leuchten wie
bei einem Autobus mit Scheinwerfern und sie meint,
Samstag sei besser als der Sonntag.
Wrangler’s Steakhouse liebt R. heiß
und innig, sie kennt dort alle.
Nach der Verabschiedung von Katie und den anderen
Volunteers treten wir die Rückfahrt an. Katie
meinte zuvor, wir sollten R. anrufen, aber ich mache
den Vorschlag, doch bei ihr vorbei zu fahren, es
ist ja kaum ein Umweg.
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Glenn
ist nicht zu Hause und kurz darauf sehen
wir, wie von der anderen Seite des Waimea
Rivers zwei Autos durch den Fluss gefahren
kommen.
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Wir stellen das Auto bei R. ab, T. hat im Inneren
Licht und wir rufen ihn. R. ist zu einem Spaziergang
nach hinten gegangen, wir sollen ihr folgen.
Wir sehen sie kurz darauf. M. fragt sie, ob wir
sie zum Wrangler einladen dürfen und sie ist
hoch erfreut. Der Termin ist rasch fixiert, morgen
um 5:30 beim Wrangler!
Sie gibt uns noch grüne Bananen und Papayas.
Die grünen Bananen sollen wir in eine Papiertüte
geben, dann reifen sie am schnellsten.
Wir verabschieden uns von R. und fahren weiter
in Richtung Kapa’a und parken uns um 18:45
beim Foodland
ein
Im Condo bereite ich unser Abendessen zu, das wir
uns schmecken lassen
Um 01:20 gehen wir ins Bett.
Sleep well
|