Donnerstag, 6. 6. 2013

Um 4:30 läutet der Wecker. Rasch stehen wir auf, Michi verschwindet ins Bad und ich in die Küche. Gemütlich frühstücken wir, denn wir haben genug Zeit und das wollten wir auch so.

Die Radarkarte zeigt von Nordosten massive Wolken herein ziehen Das gefällt uns gar nicht

Um 6:25 verlassen wir Kapa’a und rollen mit mäßigem Morgenverkehr in südliche Richtung.

Klickt auf die Fotos zum Vergrößern.

Das Wetter ist unangenehm, dicke Wolken sind am Himmel zu sehen, im Inselinneren ist es sehr dunkel.

Kurz nach 7 Uhr erreichen wir Waimea und stellen eine halbe Stunde später unser Auto am Parkplatz bei der Polihale Ridge Rd. ab, um uns rasch unsere Volunteerklamotten anzuziehen.

Um 7:45 parken wir uns beim CCC Camp ein.

In diesem Moment kommt ein Auto mit zwei Surfbrettern am Dach herauf. Der nicht mehr ganz junge Mann grüßt sehr freundlich

Wir gehen nicht durch das Büro ins Camp, sondern gehen nach hinten, wo der Mannschaftsraum ist. Wir platzen in einen Vortrag von Dan Masterson. Er ist ein blonder, langhaariger, ca. 40 Jahre alter Mann, sehr sportlich. Mit einer ruhigen Stimme führt er eine Powerpoint-Ausarbeitung vor. Er ist Surfer und erzählt über die Namen und Zusammenhänge zwischen hawaiischen Plätzen und Kulturstätten, die Gestirne, Himmelsrichtungen, Sonnenauf- und untergänge, die Pflanzen und unterlegt das Ganze mit hawaiischen Versen. Auch erklärt er, nach welchen Gesichtspunkten die Hawaiianer ihre Hei’aus ausgerichtet haben oder – anderes Beispiel – mit Namen wird beschrieben, bis wohin das Wasser reicht, ob eine Welle stark oder eher sanft ist.

Er beschreibt die Wellen sehr genau, wie die hawaiischen Namen für den Wellenberg und das Wellental heißen, wo nur der Chief surfen durfte und wo die anderen Leute, das Fußvolk, surfen durften.

Es ist ein überraschendes Erlebnis, dass sich jemand so tief mit hawaiischer Mythologie und Sprache, mit Pflanzen- und Ortsnamen der Inseln beschäftigt und auseinander setzt. Er hat die letzten zehn Jahre hauptsächlich mit diesem Studium verbracht.

Während Dan spricht, geht hinter uns die Tür auf und ein Herr kommt herein. Sowohl E. als auch Dan bekommen große Augen und begrüßen den Eintretenden mit „Uncle Tru“. Das ist genau jener, der vorhin mit dem Auto mit den zwei Surfbrettern am Dach gekommen ist.

Katie erzählt später, Dan ist Lehrer an einer Schule in Waimea. Von Waimea kamen einige Zeit zuvor Schüler zu Katie, um etwas von der Natur gelehrt zu bekommen und Dan kommt nun als Dank dafür als Ausgleich hier herauf ins CCC Camp, um einen Vortrag zu halten.

E. plaudert noch Hintergründe über Dans Leben aus. Er spricht sehr respektvoll über ihn. Dan lebte einige Zeit auf Tahiti, hat dort die Mythologie der Polynesier studiert und mit jener Mythologie der späteren Hawaiianer verglichen. All das ist äußerst interessant.

Dan erzählt, dass er auch Surfbretter aus einem speziellen Holz angefertigt hat, beruhigt Katie aber, dass er nur Holz von toten Bäumen genommen hat und diese nicht im Koke’e SP waren

Michi fragt Dan, ob man denn Surfbretter überhaupt aus solch einem schweren Holz benützen kann. Dan erzählt, solch ein Holzbrett lässt sich mit den neumodernen Surfbrettern nicht vergleichen, das Surfen selbst ist komplett unterschiedlich. Während man bei den modernen Surfbrettern die Technik erlernen kann, muss man auf einem Holzsurfbrett das Surfen aus dem Bauch heraus steuern. Es ist bei weitem nicht so beweglich, man kann aber viel mehr den Schwung der Welle nutzen wie bei einem modernen Surfbrett.

Katie jubelt auf: Ja, deswegen konnten früher Frauen so gut surfen, denn heutzutage tun sich Frauen deutlich schwerer. Das ist auch der Grund, weshalb bei den heutzutage stattfinden Surfweltmeisterschaften zu 90 % Männer vertreten sind, die deutlich mehr Kraft als Frauen haben.

Bei den Hawaiianern war Surfen ein Familiensport. Dan bestätigt das. Frauen taten sich leichter, da Frauen das Holzsurfbrett mehr mit dem Bauch bewegten und nicht mit modernen Techniken.

Später erzählt E., dass Dan einen anderen Surfstil hat, als man üblicherweise sieht. Dan surft viel ruhiger, eher wie die alten Hawaiianer.

Uncle Tru war ein berühmter Surfer, nahm an Surfweltmeisterschaften teil. Nebenbei ist er Musiker aus Leidenschaft. Als sie den Film für das CCC Camp gefilmt haben, kam zufällig Uncle Tru und sie fragten ihn, ob er nicht ein bisschen Musik spielen möchte, es würde sich als Hintergrund gut machen. Uncle Tru war sofort einverstanden, ging zum Auto, holte seine Gitarre und so entstand die Hintergrundmusik.

Welch ein überraschender Start des heutigen Tages!

Wir fragen Dan, ob es das, was er vorgetragen hat, irgendwo zum Lesen gibt, sei es in Buchform oder seiner möglichen Website. Doch leider gibt es derzeit nichts davon, er hat zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht geplant, etwas zu veröffentlichen. Das wäre sehr schade.

Dann folgt der übliche Start und zwar mit der schwierigen Überlegung, ob wir heute Arbeitsgürtel brauchen oder nicht. Also wenn mich jemand fragt: Nehmen wir doch einfach jeder den üblichen Gürtel. Braucht man ihn, hat man ihn, braucht man ihn nicht, hat man auch nichts falsch gemacht. Aber nein, so einfach läuft es nicht ab

Da nach 30 Minuten des Überlegens noch kein Ergebnis fest steht, gehen Michi und ich einfach zum Schuppen hinunter. Es reicht, wir wollen arbeiten Plötzlich kommen uns die anderen wie Hühner hinterher geeilt und fassen ebenfalls einen Gürtel aus

Zwei Volunteers steigen wieder bei uns in den Jeep und wir fahren vorerst zum Kalalau Lookout und von hier noch ein Stück weiter. An einer Stelle, die man als Tourist nicht vermuten und entdecken würde, biegen wir ab. Nach einiger Zeit des Weiterfahrens kommen wir zu einem streng geheimen Areal, in dem 95 % der Pflanzen endemisch sind. Von der Pflanzenart stimmt das sicherlich, aber nicht von der Menge her, denn wir sehen noch vor dem Betreten des Areals jede Menge Kahili Ginger, auch Brombeeren wachsen mehr als genug.

Auf dem Parkplatz stellen wir unsere Autos ab und werden A. und der etwas jüngeren Lady vorgestellt. Zusätzlich ist noch die große Vorstellungsrunde, es wird der hawaiische Chant gesprochen, ehe wir uns ins Gelände und somit zur Arbeit begeben.

Wir gehen innerhalb des Areals nur ein kleines Stück am Zaun entlang und schon hier sind jede Menge Kahili Ginger und Blackberry. Katie möchte aber, dass wir weiter hinten beginnen, also tun wir das und auf dem Weg nach hinten werden wir angewiesen, nur ja auf nichts draufzusteigen, was ein endemisches Pflänzlein sein könnte.

Auf Dauer wird man das Aussterben nicht verhindern können, aber jeder von uns gibt sich größte Mühe, nirgendwo draufzusteigen, das eventuell ein vom Aussterben bedrohtes Pflänzchen sein könnte.

Nun geht es an die Aufgabenverteilung. Wir sagen, wir sind Kahili Ginger Spezialisten sowie Spezialisten für Black Berries, wir knöpfen uns diese Pflanzen vor. Die anderen sollen sich um andere nicht-endemische Pflanzen kümmern.

Wir teilen uns in Rufweite auf. E, zeigt eine Coco Plant, wobei es sich nicht um die Kokosnuss handelt. Die Coco Plant gehört ebenfalls zu den nicht endemischen Pflanzen, jedoch hat keiner von uns das entsprechende Herbizid dabei. Michi und ich widmen uns den riesigen Mengen von Kahili Ginger und Black Berries.

Die Brombeeren müssen wir knapp oberhalb der Erde abschneiden, dort ist jedoch sehr viel Laub und Gestrüpp, sodass wir zuerst nach dem Schneiden nicht mehr sehen, wo wir geschnitten haben und entsprechend auch nicht das Herbizid darauf träufeln können – daneben träufeln dürfen wir aber nicht, da wir ein eventuelles endemisches Pflänzlein damit umbringen könnten

Wir kämpfen uns durch und killen zahlreiche Kahili Ginger, hier brauchen wir nicht so vorsichtig mit dem Herbizid zu sein, wie bei den Black Berries.

Artig drücken wir den Counter, die abgeschnittenen Brombeerstengel müssen wir uns merken.

Wir arbeiten eine Zeit lang, bis C. um 12:30 ruft, es ist nun Lunch Time, sie wird etwas vorverlegt, da wir am Nachmittag noch etwas Anderes vorhaben.

Wir verlassen das eingezäunte Gelände und setzen uns alle auf die Wiese unter den großen Ohia.

A. und die Lady müssen um 15 Uhr im Stadtbüro in Lihu’e sein, sind sie nicht pünktlich, gibt es Ärger. Niemand darf „over time“ arbeiten, sie dürfen auch nicht arbeiten, ohne „over time“ zu schreiben. Gesetze über Gesetze…

Eine Volunteerin gibt mir grüne, längliche Früchte, das sind Banana Poka. Sie müssen jedoch eine gelbe Farbe bekommen, dann sind sie genießbar. Ich solle sie mit einem Apfel in eine Papiertüte geben, dann reifen sie schneller. Banana Poka sind süß und sauer zugleich.

Um 13 Uhr ist das Early Lunch fertig und es gibt als Dankeschön für unsere Tätigkeit eine Führung

A. führt uns in einen anderen Teil des Areals. Dort gibt es einen schmalen Boardwalk, der aber zur Maintenance gedacht ist. Er geht ein Stück hinein, wir ebenfalls. In diesem Areal wachsen Pflanzen, die sonst nirgendwo auf der Insel, ja nicht mal irgendwo auf der gesamten großen Welt wachsen, auch nicht im Alaka’i Swamp. Es sind Pflanzen, die speziell aus Samen gezogen wurden. Wenn man 100 Samenkörner aussäht, gehen bestenfalls drei auf und das dauert oftmals acht Monate bis zu einem Jahr.

E. sagt, wenn es niemandem gelingt, aus Samen eine Pflanze hervorzuziehen, A. gelingt es. Schon andere fragten in früheren Zeiten A., wie er das mache, denn so, wie er das handhabt, dürfe man es um alles in der Welt nie machen. Jeder wusste immer schon eine Art der Züchtung, aber sie brachten nie irgendeine Züchtung zusammen. A. dreht sich in solchen Momenten um, zeigt eine Pflanze, von denen es weltweit nur drei Stück gibt und alle drei Stück wachsen in diesem Areal

Wir Volunteers lauschen, was uns A. Wissenswertes erklärt.

Wir dürfen nur jene Pflanzen berühren, für die wir die Erlaubnis von A. bekommen. Auch müssen wir darauf achten, wo wir gehen. Die meisten der sehr seltenen und vom Aussterben bedrohten Pflanzen sehen meist sehr unscheinbar und fast wie Unkraut aus.

Bei einer bestimmten Pflanze erklärt A., dass nur hier in diesem Areal eine einzige dieser Art wächst und weiter draußen auf einer Klippe, ansonsten nirgendwo. Da wird man wirklich ehrfürchtig

Plötzlich sehen wir einen Dragonfly.

Aber dann, wieder einmal zur Krönung, eine äußerst seltene Hibiscusart. A. zeigt uns eine Blüte, die wir alle übersehen hätten, so klein ist sie.

Die Zeit vergeht sehr rasch und A. muss die Führung beenden, da er einen Termin hat.

Nun erfahren wir endlich, was für uns Volunteers am Programm steht. Wir fahren zum Pihea Trailhead, aber dort werden wir nicht arbeiten.

Noch rasch ein Foto von einem Prachtexemplar.

Am Pu’u O Kila Lookout ist der Teufel los, ich kann mich nicht erinnern, jemals dermaßen viele Autos dort gesehen zu haben. Der Parkplatz ist gerammelt voll, bis weit hinunter die Koke’e Rd. parken die Autos entlang der Straße.

Durch Zufall bekomme ich einen Parkplatz, E. stellt sein Auto weiter unten ab. Gemeinsam gehen wir zum Lookout und von dort auf den Pihea Trail. Das Wetter ist traumhaft schön.

Es soll nicht sehr weit sein, bis wir zu einer im Moment noch nicht blühenden Pflanze kommen, die irgendwo abseits des Trails steht, aber eine sehr seltene Pflanze ist.

In einer Riesengeschwindigkeit, als müssten wir etwas jagen, ziehen wir los. Ich habe kein Problem mit vielen Kilometern, auch nicht mit unwegsamem Gelände, aber ich habe wegen meiner Knie Probleme, in diesem Gelände mit sehr großer Geschwindigkeit zu laufen, da dann mein Knie gerne aus der Kugel springt und ich von einer Sekunde auf die andere am Boden liege. Nach ca. einer halben Stunde gebe ich auf

Nachfolgend ein paar Fotos, die ich geschossen habe:


Der Beginn des Pihea Trails.




Ich kehre um und Michi eilt der Gruppe hinterher, kann sie aber nicht einholen. Gemütlich gehe ich zurück und genieße die Landschaft, da habe ich mehr davon

Michi kommt nach einiger Zeit zu mir, er meint, ich sei geeilt, aber das stimmt nicht. Und schon kommen die anderen Volunteers wieder zurück. Was haben sie für ein extremes Tempo draufgehabt!

Wir kommen mit E. ins Plaudern. Er ist sehr nett, weiß sehr viel. Er erzählt, dass früher im Kalalau Valley 5000 bis 6000 Hawaiianer gelebt haben, bevor die Weißen kamen. E. ist vor rund 30 Jahren vom Kalalau Beach hoch ins Kalalau Valley gegangen. Dort sah er noch die Reste der Taro-Felder, teilweise waren sie von Büschen bedeckt und teilweise waren noch die Stufen, oi oi genannt, vorhanden. Letztes Jahr war E. wiederum im Kalalau Valley, es war alles komplett vom Unkraut überwuchert, er konnte nichts mehr von dem finden, was er 29 Jahre zuvor sah.
Er zeigt uns eine Stelle, von der er bis zu einer nahe gelegenen Stelle geschlagene zwei Stunden brauchte. Der Baum, unter dem das Zelt stand, ist sehr markant, er hat eine große, kugelige Form.
E. sagt, wenn man von dort unten hinauf zu jener Stelle guckt, wo wir jetzt stehen, möchte man nicht dort oben stehen, so steil sieht es von unten aus, viel steiler, als von oben aus – und das ist schon steil

Als die Weißen kamen, verlangten sie, dass die Kinder vom Kalalau Valley in die Schule gehen müssen. Den weiten Weg bis nach Hanalei zur Schule, 10 Meilen one way, war unmöglich, deswegen wurden die Leute mehr oder weniger gezwungen, das Kalalau Valley zu verlassen. Schließlich hat der Staat das Kalalau Valley übernommen und dann an die Familie Robinson verpachtet. Vor 30 Jahren weideten im Kalalau Valley noch Rinder.

E. erzählt weiter, dass sein Vater der zweitletzte Cowboy des Kalalau Valley ist, nur er und ein anderer leben noch. Sie gingen seinerzeit mit den Rindern vom Kalalau Valley nach Hanalei, um die Rinder zu verkaufen bzw. sind mit jüngeren Rindern wieder ins Tal zurück. E.s Vater ist dzt. 82 Jahre alt.

E. möchte, dass J., sein Sohn (16 Jahre alt), mit seinem Großvater (also mit E.s Vater) redet und sich Notizen macht, was sein Großvater alles erzählt. Diese Dinge stehen nirgends und werden vergessen sein, wenn der Großvater verstorben ist. Aber J. will aus irgendwelchen Gründen nicht, er hat die Wichtigkeit noch nicht erfasst.

Es ist äußerst interessant, was E. alles erzählt. Die Jungen haben ihre eigenen Themen.

Keali’i hat die besondere Pflanze fotografiert, die Blüte wird in etwa 3-4 Tagen offen sein, dann möchte er noch mal dort hin laufen und erneut fotografieren. Die Fotos unterhalb entstanden einige Tage später. Keali'i hat mir die Fotos für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Mahalo - Keali'i! Bei der Pflanze handelt es sich um die seltene Cyanea hirtella.

Michi fragt E., wie das mit der Contour Rd. ist, da diese gesperrt ist. E. sagt, die Contour Rd. und alle von ihr westwärts wegführenden Pisten sind schon seit einem Jahr gesperrt und zwar seit dem Großfeuer 2012. Nur am vergangenen Wochenende, zum ersten Mal seit einem Jahr, war die Contour Rd. von Sonntag früh bis Montag früh geöffnet, niemand weiß, warum, denn das hätte nicht der Fall sein dürfen. E. hat jenen Herrn getroffen, der auf- und wieder zugesperrt hat, aber dieser weiß nicht, warum er das getan hat. Was soll das bitte?
Jäger dürfen nach wie vor nicht hinein, auch an Wochenenden nicht.

Bei geschlossenem Gate darf man nicht daran vorbeigehen und hiken. Es gibt angeblich Strafen bis zu $ 4000,-. Ohh!!!!! Wir zucken zusammen, das war uns überhaupt nicht klar. Dort, wo richtige Gesperrt-Schilder waren, dass man wegen Feuergefahr nicht hiken darf, haben wir es ohnehin nicht getan, aber überall waren diese Schilder nicht
E. meint, dass man Touristen ev. nicht bestrafen würde und wenn wir in eine Kontrolle geraten, sollen wir danach fragen, wo denn die Road ist, wir hätten uns verlaufen

Ja, klar, wir und verlaufen und dann gerade im einfachsten Gebiet auf Kaua’i, das nimmt uns doch keiner ab Mir würde das Lachen auskommen, müsste ich mit dieser Notlüge beginnen und dann wäre ich sofort aufgedeckt

Puhhh, wir hatten echt Glück, dass wir nicht kontrolliert wurden.

E. sagt, wenn das Gate offen ist, dürfen wir auch hiken, Voraussetzung ist ein grelles Oberteil, am besten gelb oder orange, wir brauchen aber kein Permit.

Nur früher waren die Gates während der Woche auch immer gesperrt, aber hiken durfte man trotzdem. Irgendwie ist das Ganze nicht wirklich verständlich – nicht nur für uns nicht, auch E. sieht den Grund für die Sperre nicht ein.
Niemand weiß, ob die Sperre jemals wieder aufgehoben wird.

Wir erzählen E., dass wir zwölf Stiere gesehen haben und zwar ohne Ohrmarkierungen und er sagt, das sind wilde Stiere. Er meint, das sei in dieser Anzahl schon heikel und man muss unbedingt auf die Zeichensprache der Tiere achten. Man soll sie mit in die Hände klatschen versuchen, zu verscheuchen. Die Tiere haben den Drang, in jene Richtung zu laufen, wo sie zu Hause sind und wenn man auf ihrem Nachhauseweg steht, rennen sie einen über den Haufen. Laufen die Tiere nach dem in die Hände Klatschen nicht davon, sondern kommen in jene Richtung, in der man sich befindet, muss man schnellstens im rechten Winkel ihre Rennspur verlassen, auf keinen Fall umdrehen und den Tieren den Rücken zudrehen. Man soll notfalls versuchen, zwischen die Bäume zu schlüpfen, da sie dort nicht hin können.

Wir sind beruhigt, da wir das mit dem Lärmen richtig gemacht haben, aber Glück hatten wir trotzdem, da wir nicht in der Laufrichtung der Stiere standen.

Uns fiel schon beim Wandern auf, dass das, was wir sahen, Kuhfladen gewesen sein müssen, aber wir dachten letztendlich, wir müssten uns täuschen, denn Kühe – oder in dem Fall wilde Stiere – gäbe es doch hier nicht. Tja, Irrtum.

Nun fahren wir zum CCC Camp zurück. Dort erwartet uns schon Katie. Wir unterhalten uns mit ihr und kommen auch auf R., ihre Schwiegermutter, zu sprechen. Michi hat eine gute Idee, die sie nun Katie mitteilt und zwar möchten wir R. zum Abendessen in Wrangler’s Steakhouse einladen. Katies Augen leuchten wie bei einem Autobus mit Scheinwerfern und sie meint, Samstag sei besser als der Sonntag.
Wrangler’s Steakhouse liebt R. heiß und innig, sie kennt dort alle.

Nach der Verabschiedung von Katie und den anderen Volunteers treten wir die Rückfahrt an. Katie meinte zuvor, wir sollten R. anrufen, aber ich mache den Vorschlag, doch bei ihr vorbei zu fahren, es ist ja kaum ein Umweg.

Glenn ist nicht zu Hause und kurz darauf sehen wir, wie von der anderen Seite des Waimea Rivers zwei Autos durch den Fluss gefahren kommen.

Wir stellen das Auto bei R. ab, T. hat im Inneren Licht und wir rufen ihn. R. ist zu einem Spaziergang nach hinten gegangen, wir sollen ihr folgen.

Wir sehen sie kurz darauf. M. fragt sie, ob wir sie zum Wrangler einladen dürfen und sie ist hoch erfreut. Der Termin ist rasch fixiert, morgen um 5:30 beim Wrangler!

Sie gibt uns noch grüne Bananen und Papayas. Die grünen Bananen sollen wir in eine Papiertüte geben, dann reifen sie am schnellsten.

Wir verabschieden uns von R. und fahren weiter in Richtung Kapa’a und parken uns um 18:45 beim Foodland ein

Im Condo bereite ich unser Abendessen zu, das wir uns schmecken lassen

Um 01:20 gehen wir ins Bett.

Sleep well