Mittwoch, 27. 6. 2012

Um 4.40 Uhr bimmelt das Handy und reißt uns aus dem Tiefschlaf. Wir trödeln nicht lange herum, sondern stehen auf.

Während Michi im Bad ist, bereite ich unser Frühstück zu, das wir aber im Zimmer genießen Der Blick zu Coconut Island ist wunderschön!

Klickt auf die Bilder zum Vergrößern.

Dann gucke ich noch mal die Satellitenkarte an, keine Änderung.

Um 6.30 Uhr verlassen wir das Hotelzimmer, etwas spät, aber immerhin.

Bei der Rezeption geben wir einen Zettel ab, auf diesen hat Michi gestern Abend noch eine detaillierte Fehlerbeschreibung für Oceanic notiert. Zufällig hat Kendall Dienst, das passt hervorragend, da Kendall sehr engagiert ist. Er verspricht, dass er bei Oceanic anrufen und zusehen wird, dass jemand von Oceanic kommt.
Der Witz ist ja, dass Oceanic nicht mal fünf Minuten vom Hilo Hawaiian Hotel entfernt ist.

So, jetzt aber nichts wie weg.

Das Auto zeigt 75° F. Wir fahren in den Volcanoes NP, da wir uns für die Pu’u Poa Lava Cave Tour anmelden möchten, hoffentlich gelingt das auch.

Je näher wir dem NP kommen, umso mehr schüttet es. Zahlreiche Fahrzeuge kommen uns unbeleuchtet entgegen und man sieht sie sehr spät.

Beim Steinschild „Volcanoes National Park“ wird der Regen weniger. Der Farn leuchtet so grell-grün, dass es richtig kitschig ist.

Um 7.20 Uhr stehen wir vor dem Kilauea Visitor Center, das noch gesperrt ist, es öffnet erst um 7.45 Uhr. Wir wollten aber auf jeden Fall sehr frühzeitig hier sein, was uns auch gelungen ist.

Neben uns steht ein einheimisches Auto, es sieht so aus, als hätte er hier campiert. Unter dem Dach stehen zahlreiche Kartons mit allen möglichen Nahrungsmitteln.
Alles ist gerammelt voll, auch Klamotten sind aufgelegt und das Pärchen versucht, das alles in Rucksäcke zu verstauen, aber wir können auch nach 10 Minuten nicht erkennen, ob das Chaos weniger oder eher mehr wird.

Mit der Zeit lässt der Regen nach. Ein junger Mann mit Rucksack kommt aus der Richtung Volcano House zum Kilauea Visitor Center und rechnet offenbar nicht damit, dass dieses noch geschlossen ist. Er knallt mit dem Kopf gegen die Tür! Moment! Will er etwa auch Plätze für die Pu’u Pua Lava Cave Tour reservieren lassen? Er rüttelt an der Tür, diese geht natürlich nicht auf. Eine Hilfsrangerin kommt, macht ihm aber klar, dass das Visitor Center erst um 7.45 Uhr aufsperrt.

Wir verlassen das Auto und stellen uns neben die Eingangstür des Visitor Centers. Es dauert nur wenige Minuten, parkt sich ein schwarzes Auto ein, zwei junge Leute springen heraus und rütteln ebenfalls an der Tür. Das Schild mit den Öffnungszeiten ignorieren sie.

Ich sehe drinnen Kupono, mit einem Kaffee in der Hand geht er ins Office. Doch die jungen Männer rütteln weiterhin an der Tür. Kupono hört dies, kehrt ohne Kaffee zurück, öffnet kurz die Tür des Visitor Centers und sagt zu den beiden jungen Männern „Sorry, it’s still closed“, schließt die Tür und plötzlich erkennt er mich, macht den „Daumen hoch“ und lacht

Einige Minute später öffnet Kupono die Tür und bedankt sich, dass wir schon so bald hier sind, um uns für die Tour nächste Woche anzumelden.

Die zwei jungen Männer belagern daraufhin Kupono und halten ihm einen Zettel vor die Augen und lassen sich von ihm beraten. Aber von wegen beraten! Die beiden haben die seltsamsten Fragen, die es gibt, nämlich welche Art Regenschutz sie brauchen und ob dieses Regencape besser wäre oder doch lieber das andere oder vielleicht statt dessen einen Regenschirm. Ja Himmel noch mal, wo ist denn der Hausverstand so früh am Morgen?

Ein junger Hilfsranger nähert sich dem Desk und bittet uns, vorzutreten, er sei nun für die Registrierung bereit. In sehr hölzernem Ton betet er uns den Zettel herunter, den wir schon letzte Woche von Kupono bekamen. Dort steht alles „Normale“ drauf, wie lange Hose, feste Schuhe usw.
Nun werden wir als Erste auf die Liste geschrieben. Beim Kilauea Lookout um 12.30 Uhr ist nächste Woche der Treffpunkt.

Anschließend gucken wir uns noch kurz im Verkaufsladen um, kaufen aber nichts.

Kupono wendet sich dann noch mal uns zu. Michi zeigt ihm den Zettel, den uns Alana schrieb. Auf diesem steht, dass wir donnerstags, ehe wir alleine nach ’Ainahou fahren, zuvor eine bestimmte Telefonnummer im Volcanoes NP anrufen müssen, da wir ohne Radio unterwegs sind in dem ach so entlegenen Gebiet. Kupono liest den Zettel und sagt, kein Problem, da wir nur ein spanisches Handy haben, können wir gerne vom Kilauea Visitor Center aus anrufen und bekanntgeben, dass zwei Volunteers nach ’Ainahou fahren.

Wir verabschieden uns, steigen ins Auto und verlassen bei leichtem Regen den National Park, um in Richtung Hilo fahren. Der Mauna Kea steht am Programm.

Beim Hotel wollen wir allerdings einen Stopp einlegen, da wir Handschuhe und Kopfbedeckung holen möchten, das haben wir nämlich zuvor vergessen.

Um 8.40 Uhr tanken wir bei der Aloha Tankstelle um $ 4,199.

Kurz darauf stellen wir das Auto in der Parkgarage des Hilo Hawaiian Hotels ab. Michi bleibt im Auto sitzen, während ich ins Zimmer flitze, um unsere warmen Jacken und sonstige warme Dinge zu schnappen. Um 9 Uhr fahren wir Richtung Saddle Rd. weiter.

Noch ehe wir den Pu’u O’o Horse Trailhead erreichen, legen wir rechterhand einen Stopp ein, uns ist irgendwie nicht gut. Das ist auf der Saddle Rd. zum ersten Mal. Nach wenigen Minuten geht es uns besser, wir fahren weiter und biegen um 9.50 Uhr in die Mauna Kea Access Rd. ein. Es nieselt etwas und die Wolken hängen bis zum Boden.

Kurz vor 10 Uhr ändert sich schlagartig das Wetter, der Himmel über uns ist strahlend blau
Wenige Minuten später stellen wir das Auto beim Mauna Kea Visitor Center ab.

Es ist fast wolkenlos, das Auto zeigt 54° F an und es weht ein mäßiger Wind.

Wir schnappen unsere Jacken und Rucksäcke und gehen ins Visitor Center. Hier akklimatisieren wir uns, ziehen die langen Hosen und Wanderschuhe an, denn wir wollen ein kleines bisschen am Humu’ula Trail wandern.

Um 10.40 Uhr starten wir. Wir laufen ein kleines Stück die Piste hoch, bis linkerhand der ausgeschilderte Humu’ula Trailhead erreicht ist.

Ich ziehe meine rote Wanderjacke aus, setze die Haube ab und stecke die Handschuhe ein, mir ist viel zu warm. Außerdem bekomme ich heute kaum Luft, habe Herzrasen, leider unter Schwindel und das, obwohl wir wirklich sehr langsam gehen.

Der Humu’ula Trail ist zu Beginn eine Fahrpiste, wir sehen zahlreiche Reifenspuren.

Nach ca. 20 Minuten gabelt sich der Trail, links führt die Fahrpiste weiter, rechts der ausgeschilderte Humu’ula Trail. Dieser ist aber hier noch so breit, dass mindestens ein Auto fahren könnte.

Von rechts vorne kommen ein paar weiße Wolken auf uns zu, ansonsten ist der Himmel strahlend blau und die Sonne scheint auf uns herab.

Auch wenn das auf dem Foto nicht so ersichtlich wird, aber hier geht es jetzt steiler bergauf als zuvor.

Wir laufen nicht auf Pahoehoe Lava bergauf, sondern es geht über ein grobes Sand-Stein-Gemisch. Wir müssen immer wieder zick-zack gehen, da es zahlreiche große Schlaglöcher gibt.

Schließlich erreichen wir ein linkerhand stehendes Schild, das besagt, dass man ab hier öffentliches Jagdgebiet betritt. Schräg links vorne geht der Humu’ula Trail weiter.

An dieser Stelle legen wir eine Trinkpause ein

Wir befinden uns hier beim großen Schild auf 2.974 m Höhe und haben 1,08 Km zurück gelegt. Wenn wir uns umdrehen, haben wir eine wunderschöne Sicht auf den Mauna Loa und vorne auf einen größeren Vulkankegel, auf dem ein Strauch oder Bäumchen wächst.

Der Beschluss ist gefasst und wir picknicken beim großen Stein, es ist herrlich warm. Jedoch ziehen bald von allen Seiten Wolken herein, sodass wir den Rückweg antreten, zumal der Trail nicht interessant ist. Die Temperatur ist von 39.5° C auf 25.7° C gesunken.

Um 12.50 Uhr erreichen wir bei leichtem Regen den Asphalt und sind wenige Minuten später beim Auto.

Nun fahren wir zur Saddle Rd. und dann Richtung Waimea.

Kurz vor dem MM 41 beginnt es heftig zu regnen, die Straße dampft nur so. Schon bald hört es zu regnen auf und die Straße ist trocken. Auch das Grasland beidseits ist sehr trocken.

 

Waimea können wir jedoch nicht sehen, eine Wolke sitzt knapp darüber. Über uns hingegen scheint die Sonne.

Um 13.50 Uhr biegen wir auf die 190 Richtung Kona ab. Plötzlich ruft Michi „Ich sehe einen Berg, schau’ mal, dort über dem Meer!“ Ich antworte lachend „Yes, Sir, das ist der Haleakala auf der Nachbarinsel Maui!!!“ Eifrig fotografiert Michi den von ihm entdeckten Berg und kann nicht genug bekommen.

Zu unserer Linken ist der Pu’u Wa’awa’a.

Wir sind beim MM 34 auf dem Hwy. 190 und somit in Kaloko.


Wir biegen ostwärts in die Hina Lani Street ab. Hier ist eine sehr schöne Gegend, es wächst viel Grünes.

Wenige Minuten später parken wir uns beim Sports Authority ein. Hier suchen wir sehr lange nach Rucksäcken, aber wir finden keinen geeigneten. Die Preise bewegen sich zwischen $ 150 und $ 170 und wenn uns einer zusagt, dann hat er 70 l, was wiederum zu groß ist.

Unverrichteter Dinge ziehen wir nach ungewöhnlich langer Zeit wieder ab. Vielleicht finden wir in Hilo etwas.

Um 17.15 Uhr fahren wir bei der Kreuzung zur Saddle Rd. gerade aus nach Waimea weiter . Wir fahren im Sonnenschein, aber vor uns regnet es.

Um 17.35 Uhr parken wir uns im Parker Ranch SC in Waimea ein.

Nach einem kurzen Blick auf die Längsseite entern wir den KFC. Heute sind die Hähnchenteile jedoch relativ kühl, obwohl es in diesem KFC nicht mal eine Aircondition gibt bzw. wenn doch, dann ist sie glücklicherweise nicht eingeschaltet.

Beim Foodland kaufen wir Milch, Brot und Nüsse. Michi fragt einen Menschen unbekannten Geschlechts, ob es hier in der Nähe ein Sportgeschäft gibt, bekommt aber zur Antwort, dass es so etwas hier nicht gibt. Wir bedanken uns, zahlen $ 16 und sparen mit der Maika’i Card $ 5.

Beim Starbucks genehmigen wir uns zwei doppelte Espresso

Um 18.30 Uhr fahren wir Richtung Saddle Rd.

Zu unserer linken Seite ist ein wunderschöner Regenbogen, passend ist auch das Schild mit der Parker Ranch und somit entstehen einige Fotos.

Der Himmel nimmt unterschiedliche Farben an, die Wolken leuchten in den verschiedensten Farben, auch die Wiesen leuchten wunderschön.

Weit unten über dem Meer bildet sich ein Schleier, der ins Rötlich-Orangefarbene geht.

Es ist 19 Uhr und wir stehen 10 Minuten entlang der Saddle Rd., natürlich im Militärgebiet, aber es ist schließlich ein Notfall, denn ich muss doch die untergehende Sonne fotografieren, da kann ich nicht einfach weiter fahren

Um 19.15 Uhr fahren wir gerade beim Pu’u Huluhulu vorbei. Es herrscht dichter Nebel.
Außerdem gibt es Neues zu vermelden: , aber das ist für die Saddle Rd. ohnehin normal.

Zwischen MM 17 und 16 sehen wir rechterhand zwei Ausfahrten, diese könnten ev. zum Kaumana Trail führen, zu dem es insgesamt drei Zugänge gibt bzw. zumindest vor dem Ausbau der Saddle Rd. gab.

Ab dem MM 15 Richtung 14 hören sowohl Nebel als auch Regen auf, die Sicht ist hervorragend.

Ich bin schwer beeindruckt: Von Waimea bis in die Parkgarage des Hilo Hawaiian habe ich exakt 1 Std. 30 Min. benötigt, trotz nahezu Dauerregens, des holprigen Kaumana Drive – nicht übel!

Im Zimmer angekommen, räumen wir die wenigen Sachen, die wir im Foodland gekauft haben, aus. Während dessen ich Getränke für den morgigen Tag vorbereite, wirft Michi das Netbook an und ich kann umgehend mit dem Überspielen der Fotos beginnen. Auffällig beim Betreten des Zimmers ist, dass die Hilo Hawaiian Map quer auf der Glasplatte der Kommode liegt, dabei habe ich sie bereits am allerersten Tag hinter der Tischlampe aufgestellt, da sie mich dort nicht stört und bis heute Morgen stand sie auch dort.

Schießt mir in den Kopf, es wird doch nicht jemand von Oceanic hier gewesen sein?

Während dessen sich die Fotos überspielen, werfe ich das Internet an und kann mich sofort problemlos einloggen. Skeptisch wirft Michi den Fernseher an, der – wie bereits gewohnt – vorerst keinen Ton haben sollte und siehe da: Fernseher mit Ton!

Das Überspielen der Fotos dauert ein wenig, in der Zwischenzeit gehe ich ins Forum und kann problemlos Beiträge schreiben und auch abschicken. Nur ein einziges Mal fliege ich hinaus „Die Website kann nicht angezeigt werden“, also in einer Stunde nur ein Mal.

Kurz bevor ich das Netbook herunter fahre, werfe ich noch einen Blick auf die Satellitenkarte und mich trifft fast der Schlag. Von Südosten scheint eine riesengroße Regenfront auf Big Island zu treffen und zwar zieht sie sich vom Puna District bis zum Ka’u Desert hinüber. Ich zoome die Karte näher heran und interpretiere, wenn wir morgen sehr, sehr viel Glück haben, ist ’Ainahou im Trockenen.

Mittlerweile ist es 22.15 Uhr, Michi überspielt die Filme sowie GPS-Daten und die Sequenzen des Voice Recorders, während ich mich unter die Dusche begebe.

Anschließend bereite ich unsere Volunteer-T-Shirts an, die wir von Alana geschenkt bekamen.

Um 23 Uhr begeben wir uns ins Bett, um die neuesten Nachrichten der Kopfpolster zu hören.


Sleep well