In der Nacht werde ich einige Male munter und
höre, wie es draußen prasselt. Es schüttet
wie aus Eimern
Kaua’i halt.
Um 6.30 Uhr läutet das Handy und ich bin sehr
froh darüber, denn ich habe geträumt,
dass ein sehr guter Bekannter Selbstmord begangen
hat Meine Güte, hoffentlich ist das nicht wahr…
Wir wälzen uns noch etwas im Bett herum, stehen
aber bald auf. Während Michi mit den Badezimmeraktivitäten
beschäftigt ist, bereite ich unser Frühstück
zu, das wir heute im Zimmer genießen
Draußen schüttet es schon wieder
Nach dem Frühstück wirft Michi das Netbook
an und wir sehen uns die Wettervorhersage für
Kaua’i an. Es sieht nur für den östlichen
Teil mies aus, im Westen hingegen nicht. Also trödeln
wir nicht mehr lange herum, ich bereite die restlichen
Sachen vor, da wir in den Koke’e SP fahren
möchten. Einerseits möchten wir den nur
eine Meile langen Water Tank Trail laufen, andererseits
den namenlosen Trail, das ist jener, den uns Katie
eingezeichnet hat. Dieser geht vom Kaluapuhi
Trail Richtung Berry
Flat Trail. Am Kaluapuhi Trail ist nur mehr
ein Eisensteher, aber kein Schild mehr montiert.
Mittlerweile ist es 8 Uhr, draußen regnet
es zufällig nicht, aber es stehen ziemlich
große Wasserlacken. Die Brandung ist sehr
laut. Die Palme vor unserem Balkon täuscht
immer wieder Regen vor.
Um 8.15 Uhr verlassen wir das Hotel.
Kurz vor 9 Uhr fahren wir durch Eleele. Hier ist
es etwas freundlicher, aber trotzdem sind bedenkliche
Wolken am Himmel.
Wenige Minuten später erreichen wir Waimea.
Noch ehe ich bei der kleinen weißen Kirchen
rechts abbiegen kann, kommt uns ein Auto mit überhöhter
Geschwindigkeit auf unserer Straßenseite entgegen!!!
Mein Adrenalinspiegel steigt innerhalb von Millisekunden!!!
Nach rechts kann ich so gut wie nicht ausweichen,
bleibt nur die Gegenfahrbahn. Aber was, wenn der
Fahrer des anderen PKWs drauf kommt, dass er die
falsche Fahrtrichtung hat und korrigiert? Dann prallen
wir auf der anderen Straßenseite zusammen!!!
Es ist keine Zeit zum Überlegen, alles geht
riesig schnell und mir bleibt nur das wilde Betätigen
der Lichthupe. In allerletzter Sekunde verreißt
der Lenker des entgegen kommenden Autos das Steuer
und es passiert glücklicherweise nichts. Puhhhh!!!
Glück gehabt!
Klickt auf die Bilder
zum Vergrößern.
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Die Waimea Canyon Rd. (= 550),
zeitweise ganz schön kurvenreich. |
Bezüglich Wetter macht sich leichte Skepsis
breit, aber warten wir mal ab, bis wir im Koke’e
SP sind.
Um 9.35 Uhr fahren wir beim Koke’e
Museum vorbei. Das Auto zeigt 22° C Außentemperatur.
Wir fahren zum Water Tank Trailhead hoch, dann sehen
wir weiter.
In einer Linkskurve biegen wir, ausgeschildert
rechterhand mit „Koke’e Discovery Center,
Department of Education, Kaua’i“ ab
und schon ist linkerhand das Schild vom Water Tank
Trailhead zu sehen. Wettermäßig ist es
im Moment wunderschön!
Jetzt erstmal durchstrecken, etwas trinken, Wanderschuhe
anziehen, eincremen (Michi) und bis wir startbereit
sind, ist es 9.55 Uhr.
Wir gehen auf Waldboden, der etwas mit Wurzeln
und abgeschnittenen Baumstämmen durchsetzt
ist. Es liegt ziemlich viel Laub und geht nur sanft
bergauf, um dann gleich eben zu werden. Zu Beginn
wachsen sehr viele Hawai’i Cherries und auch
Kahili Ginger. Leider haben wir keine entsprechenden
Mittel dabei, sonst würden wir den Ginger vernichten.
Sowohl wetter- als auch temperaturmäßig
ist es ideal. Es zwitschern sehr viele Vögel.
Ab und zu sehen wir Wildschweinspuren. Vielleicht
bekommen wir heute solch ein Tierchen vor die Linse.
Der Trail ist bisher nicht markiert, aber unschwer
zu finden, er ist selbsterklärend.
Wie der Berry Flat Trail wurde auch der Water Tank
Trail 1982 vom Hurrikan Iwa verwüstet. Es liegen
immer noch Baumstämme herum, dadurch wirkt
es aber sehr naturbelassen.
Am Trail muss man besonders auf die aus dem Boden
heraus ragenden Wurzeln achten.
Nach kurzem Weitergehen sehen
wir rechterhand das Education Center.
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Um 10.20 Uhr hören wir unter uns einen Bach
rauschen, ich kann ihn jedoch nicht sehen. Laut
GPS heißt der Bach Elekeni Iki Stream.
Und wir wandern gemütlich weiter.
Bald darauf geht es nach einer scharfen Rechtskurve
durch einen Gingerwald. Das Plätschern des
Elekeni Iki Stream begleitet uns.
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Ein Baum, der
sich als gutes Fotomotiv für uns selbst
darstellt, beschäftigt uns eine Zeit
lang. |
Zu meiner Linken wachsen Wild Plums, aber sie
sind noch unreif, trotzdem koste ich eine, sie ist
aber erwartungsgemäß sehr hart. Nebenbei
wachsen viele Hawai’i Cherries, der Boden
ist deutlich feucht, aber hier hat es geregnet.
Dieser Teil des Trails ist mehr vom Hurrikan gezeichnet
als der andere.
Es dauert nicht lange, erreichen wir einen natürlichen
Picknickplatz, zu dem wir später nochmal zurück
kommen werden, doch das wissen wir in diesem Moment
nicht.
Um
11.20 Uhr sehen wir links vom Trail ein freigelegtes
Areal, in dessen Mitte ein riesengroßer
Baum mit riesengroßen Seitenästen
wächst. Sieht fast nach einem Koa aus,
ist aber keiner. Dieser Baum ist ein Redwood. |
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Nach etlichen Fotoaufnahmen gehen wir weiter.
Ginger links, Ginger rechts, wir mitten drinnen.
Da wartet noch viel auf Katie und die Volunteers.
Vielleicht sollten sie doch nicht zwei Tage Pause
pro Woche einlegen.
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Wenige Minuten
später gehen wir durch einen Redwood
Wald. |
Quer
vor uns verläuft eine Wasserleitung,
zuerst vermute ich eine Wurzel! Eine Wurzel
wäre im Wald nichts Außergewöhnliches,
die Wasserleitung hingegen wirkt fehl am Platz. |
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Es dauert nicht
sehr lange, stehen links Schilder: Rechts
geht es zum Berry Flat Trail und wenn man
gerade aus blickt, sieht man dort einen Metallpfosten
ohne Schild. Dort führt der Unnamed Trail
weiter, den wir jetzt versuchen wollen und
von dem Katie sagte „it’s hard
to find“. |
Vorerst ist der Trail als Trail zu erkennen, auch
ausgetreten.
Ich ernte eine Ginger Blüte und wir genehmigen
uns den Nektar, wie wir es beim Volunteering gelernt
haben
Zugegeben: Der Trail wird schmaler, er wird auch
undeutlicher, aber wir meinen, ihn immer noch erkennen
zu können, es ist traumhaft schön! Die
Sonne beleuchtet einen Baumstamm, der am Boden liegt
und auf dem sehr schönes Moos wächst.
Um 12 Uhr beginnen wir mit unserer persönlichen
Wegmarkierung, damit wir später leichter zurück
finden. Das GPS hat sich schon längst verabschiedet.
Zur Wegmarkierung knicken wir ein paar dünne
Äste am Rande des „Trails“ ab.
Plötzlich ist der Trail wieder ½ m
breit und sehr gut zu erkennen. Trotzdem sind meine
Klamotten nass, da die Blätter nass sind.
Auf einmal ist ein Sumpf vor uns, irgendein kleines
Bächlein fließt und ich weiß momentan
nicht, wo der Trail weiter verläuft. Es gibt
offenbar mehrere Möglichkeiten, die so aussehen,
als ob, aber ob es eine davon ist, wissen wir nicht.
Michi bleibt an einer bestimmten Stelle stehen,
somit habe ich, wenn ich zurück laufen muss,
einen Orientierungspunkt und vor allen Dingen sind
wir in Hörweite.
Kreuz und quer zwänge ich mich durch die eng
stehenden Stämme hindurch, ich finde den weiteren
Weg einfach nicht.
Ich gehe ein Stück zurück, wieder ein
Stück vor auf die andere Seite.
Es ist 12.15 Uhr und Michi versucht, zu mir durchzudringen.
Gemeinsam
kämpfen wir uns durch den Dschungel des
Koke’e SP und um 12.35 Uhr stehen wir
vor einer Palme!! Sie passt ja gar nicht hierher… |
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Nach einer weiteren halben Stunde bleibt Michi
stehen und ich versuche, den weiteren Weg zu finden,
was einige Zeit in Anspruch nimmt und auf einmal
sehe ich ein gelbes Band.
Daraufhin kommt Michi zu mir. Wie es nun weiter
geht, wissen wir aber noch nicht
Wir spielen Pfadfinder
Ich gehe wieder ein Stück vor, stehe aber
dann endgültig an, es ist keinerlei Weg zu
sehen. Also gehe ich ein kleines Stück zurück,
vielleicht habe ich vorhin etwas übersehen?
Nein, auch nichts zu erkennen. Schließlich
gehe ich zu Michi zurück und wir beschließen,
zurück zu gehen, um es von der anderen Seite
zu versuchen. Von dieser Seite geht es offenbar
nicht weiter. Jetzt wissen wir, was Katie mit „hard
to find“ gemeint hat.
Doch ehe wir umdrehen, studieren wir die Karte,
vergleichen mit Katies Ausdruck, aber wir kommen
nicht weiter. Also wirklich umdrehen.
Ich bleibe stehen, Michi geht ein Stück vor
und so erkämpfen wir uns nach und nach den
Rückweg.
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Um 13.35 Uhr
sind wir bei der Picknickstation, die freundlicherweise
jemand errichtet hat, abgeschnittene Baumstämme,
die zum Niedersetzen verleiten. Hier werden
wir nun picknicken
Es wächst sehr viel Farn, es ist wunderschön! |
Insgesamt, vom Auto inklusive allem, sind wir
erst 1,74 Km zurück gelegt, erstaunlich, denn
wir haben das Gefühl, mindestens 5 Km gelaufen
zu sein.
Links von uns höre ich Stimmen, kurz darauf
sehe ich ein Wildschwein kommen. Das Wildschwein
hebt den Kopf und entpuppt sich als Hund - so kann
man sich täuschen
Dahinter kommen vier Leute, die sehr freundlich
grüßen.
Plötzlich wird es richtig lebendig am sonst
so einsamen Trail, immer mehr Wanderer gehen vorbei.
Nach einer halben Stunde Pause gehen wir Richtung
Auto weiter. Über uns hat sich der Himmel zugezogen.
Um 14.30 Uhr sind wir beim Auto. Die Sonne kommt
heraus!
Wir waren 4 Std. 28 Min. unterwegs und sind lächerliche
2,88 Km gelaufen.
So, nun ab zum südlichen Kaluapuhi
Trailhead, wor wir um 14.45 Uhr das Auto
abstellen.
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Genau zu diesem Zeitpunkt parkt sich ein Pickup
ein. Der Herr aus dem Pickup steigt aus, hat Kniestützen
an und geht sehr schwer, holt zwei Bier aus der
Kühlbox, die auf der Ladefläche steht
und steigt wieder ins Auto. Wahrscheinlich wartet
er auf jemanden.
Nun kommen uns geschätzte 20 Leute entgegen,
die zu diesem Pickup gehören und steigen großteils
auf die Ladefläche.
Wir trödeln nicht mehr lange herum, sondern
machen uns auf den Kaluapuhi Trail und zwar so weit,
bis wir den schildlosen Metallpfosten sehen, der
zum Unnamed Trail gehört, nur halt von der
anderen Seite. Vielleicht schaffen wir es von hier
aus.
Es zwitschern im Moment nur wenige Vögel,
am ehesten hört man unsere Schritte und das
Summen der Bienen.
Da wir von Süd nach Nord gehen, gehen wir
naturgemäß bergauf. Zwischendurch gibt
es jedoch ebene Stellen.
Um 15.10 Uhr erreichen wir die Abzweigung zum Unnamed
Trail und somit den Metallpfosten ohne Schild.
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Der Pfeil besagt, dass hier der Kaluapuhi
Trail weiter geht. Rechts, nicht im Bild,
steht der Eisensteher, der am Bild direkt
oberhalb zu sehen ist.
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Zu Beginn ist der Unnamed Trail sehr breit und
hat den üblichen Waldboden, der mit vielen
Blättern bedeckt ist.
Gleich
nach der Linkskurve steht auch solch ein dominanter
Redwood Tree. |
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Durch einen Redwood Wald geht
es weiter.
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Kurz darauf stehen beidseits imposante Redwood
Trees. Oh ja!
Das gefällt!
Rasch wird der Weg sehr schmal. Ab und zu müssen
wir über umgefallene Bäume steigen, aber
das ist problemlos möglich. Wir sehen wunderschönes,
weiches Moos.
Rechterhand liegen ein paar große Steine,
wir sehen dort ein bisschen in die Landschaft hinein.
Lt. Michi geht es rechts bei den Steinen hinunter,
dort ist auch ein Weg, er stimmtmit unseren anderen
GPS-Aufzeichnungen von heute überein. Andererseits
führt vorbei am Stein ebenfalls ein Weg, wir
wissen aber nicht, wohin.
Dort, wo es am steilsten ist, müssen wir wieder
mal gehen, ich dachte, es sei nur ein kurzes Stück!
Nachdem ich mich weigere, 100 m ins Nirgendwo zu
klettern, nicht zu wissen, ob wir richtig wären
oder nicht, gehen wir wieder zurück und gehen
den Weg, den ich ursprünglich gehen wollte,
von dem wir aber auch nicht wissen, wohin er führt.
Dieser geht im Moment eben dahin. Es ist ein begangener
Pfad. Schon nach wenigen Metern findet sich rechterhand
ein rosarotes Bändchen.
Bald haben wir eine ähnliche Situation wie
zuvor: Michi wartet und ich gehe wieder ein Stück
vor. Zuerst denke ich, ich bin richtig, doch das
ist ein Irrtum, daher kehre ich wieder zu Michi
zurück.
Wir
irren herum, Michi entdeckt genau solch eine
Palme, wie wir sie heute schon vor der anderen
Seite her gesehen habe. Diese Palme hat ein
blaues Band, das ganz um den Stamm herum gewickelt
ist. Es ist also nicht dieselbe Palme, die
wir heute schon sahen. |
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Noch ein paar Fotos vom "Dschungel"
vom Koke'e SP.
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Nach einiger Zeit, es ist
16.40 Uhr, sind wir wieder am Kaluapuhi Trail,
der quer vor uns liegt. Recht neben dem Metallpfosten
sieht man den Holzpfeil, bei dem wir zuvor
- am Bild von links kommend, nach rechts abgezweigt
sind. |
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Am Weg zum Auto...
... bei dem wir um 17.10 Uhr ankommen.
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Am Trailhead
steht dieser wunderschöne Lilikoi Tree. |
Nun auf Richtung Süden,
aber nicht, ohne noch ein Foto vom Waimea
Canyon zu schießen. |
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Auf der Fahrt nach Kapa’a legen wir bei Grinds
Café in Eleele einen Stopp ein, denn
wir möchten einen Espresso. Das scheitert jedoch
daran, dass die Kaffeemaschine defekt ist. Also
gut, dann nicht.
Rundherum sieht es grimmig aus. Man glaubt nicht,
dass die Straße immer noch trocken ist. In
den Bergen ist es vollkommen schwarz. Es weht ein
kräftiger Wind.
Um 19 Uhr stellen wir das Auto am Hotelparkplatz
ab. Im Zimmer bereite ich unser Abendessen zu, das
hervorragend schmeckt
Dann wird rasch der Abwasch erledigt und ein Hemd
von Michi gebügelt.
Heute möchten wir früher ins Bett gehen,
morgen umso früher aufstehen, denn wir möchten
noch einmal einen Trail im Koke’e SP laufen.
Der Wetterbericht für morgen besagt, dass
es wunderschön wird. Daraufhin gehen wir zügig
duschen
und um 22.15 Uhr beginnen wir mit dem Matratzenhorchdienst.
Sleep well
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