Samstag, 25. 6. 2011

Um 5.30 Uhr läutet der Wecker. Dieses Mal ist es eine weibliche Stimme.

Wir wälzen uns nicht lange im Bett herum, sondern stehen auf. Michi geht ins Bad, ich bereite unser Frühstück zu

Wir sind uns zuerst nicht sicher, ob es draußen regnet oder nicht, aber es sind nur die Palmwedel, die so rauschen.

In Richtung der West Maui Mountains sieht es dunkelschwarz aus.
Wir sprechen noch viel über den gestrigen Tag.

Da es wettermäßig sehr unbeständig ist, kommen wir erst um 8.25 Uhr vom Hotel weg.

Mittlerweile packe ich einen Koffer gepackt, er hat 23 kg, er wird also nicht mehr angerührt, außer zum Transport.

Wir fahren erstmal Richtung Hana, aber dort drüben sieht es schon wieder sehr stark bewölkt aus.

Der Haleakala ist gemischt bewölkt bzw. frei.

Bei der Kreuzung Hwy. 36 mit 360 biegen wir rechts in die Kaupakalua Rd. ein und sehen rechterhand einen Zaun, der nur aus Surfboards besteht.

Kurz darauf drehen wir um, um den an der Kreuzung 36/360 stehenden MM Null auf der Hana Rd. zu fotografieren und zu filmen (zum wievielten Male eigentlich? ).

Um 9 Uhr parken wir uns rechterhand bei MM 2 beim Twin Falls Fruit Stand ein. Michi möchte ein banana bread kaufen.

Es stehen schon ziemlich viele Autos hier, der Großteil der Leute dürfte bereits auf dem Weg zu den Twin Falls sein, beim Fruit Stand steht niemand.

Wie es der Zufall so will, kommen wir mit der Lady hinter der Verkaufstheke ins Gespräch. Sie ist ca. 60 Jahre alt, aus Ostfriesland und lebt seit 30 Jahren hier. Sie lebt auf der Farm und sagt, dass es ihre eigene ist.

Sie hat in Deutschland Biologie studiert, in Bremen gearbeitet, aber das wollte sie dann nicht mehr und ist nach Maui gegangen.

Sie hat früher auch für Meyer's Weltreise und als Wilderness Guide gearbeitet.

Irgendwann kommt das Gespräch auf Touristen und zwar auf jene, die – mit ihren und unseren Augen betrachtet – viele Pflanzen und Obstsorten nicht kennen oder jene Touristen, die immer noch meinen, eine Ananas würde auf einem Baum wachsen.

Sie ist entsetzt darüber, wie es insgesamt bergab geht. Auch jene, die jetzt Biologie studieren, haben noch nie wirklich die Natur gesehen und erlebt. Man merke die ersten Auswirkungen der Computergeneration, die jungen Leute wissen oftmals gar nicht, woher Brot, Bananen oder Wasse komme.

Es kommen einige Touristen und wir verabschieden uns. Gerade als ich das Auto starten will, sehe ich im Rückspiegel, dass die Lady zu uns läuft, mit irgendetwas in der Hand. Sie hat eine Kokosnuss aufgeschnitten und schön auf einer kleinen Platte gerichtet Das banana bread ist noch nicht hier, das kommt samstags immer später. Wir bedanken uns für die Kokusnuss und fahren weiter

Um 10 Uhr parken wir uns zwischen MM 9 und 10 beim Waikamoi Nature Loop Trail ein. Wir schnüren unsere Wanderschuhe und starten den Trail.

 

Wir laufen den Waikamoi Natur Loop Trail entgegen dem Uhrzeiger. Die meisten Touristen laufen im Uhrzeiger, was ich persönlich nicht so günstig finde, aber jeder, wie er möchte.

Schon nach der ersten Rechtskurve steht rechterhand ein überdachter Picknicktisch, mit Schotter umgeben.

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Wir gehen durch einen herrlichen Regenwald, die Sonne scheint durch die Bäume hindurch, es weht ein sanfter Wind, Vögel zwitschern.

Es wachsen sehr viele Paperbarktrees hier, die Heliconias blühen gerade.

Um 10.15 Uhr kommen wir zur Kreuzung, an der es rechterhand zur Upper Picknick Area über Naturboden geht, der stark mit Wurzeln durchsetzt ist. Linkerhand führt der Loop Trail weiter. Wir gehen jedoch zuerst einmal zur Upper Picknick Area.

Der Boden ist sehr feucht und sehr rutschig. Es sind unheimlich viele Wurzeln. Es wachsen Ti-Pflanzen, Pandanuss-Bäume und viele andere Gewächse.

Kurz nach dieser Kreuzung legen wir eine Foto- und Filmpause ein. Es weht ein ziemlich starker Wind.

Genug pausiert, weiter geht's!

Um 10.35 Uhr sind wir bei der steinernen Bank, von der man kaum eine Aussicht hat.

Ca. 10 m vor dieser Bank geht der Trail rechts haarscharf weiter. Heute liegen zwei umgestürzte Bäume davor, gerade so, als dürfte man hier nicht weiter laufen, aber andererseits sieht es sonst nicht danach aus.

Gleich dahinter sehe ich wieder Heliconias.

Auf sehr rutschigem Untergrund gehen wir weiter.

Wir erreichen schließlich eine Wiese, auf der rechterhand ein überdachter Picknicktisch steht. Links steht eine kleine Bank.
Unmittelbar vor dem Picknicktisch wachsen Golden Fruited Palms und Monsteras, leider aber auch Kahili Ginger mitten drinnen.
Wenn man beim Picknickplatz gerade vorbei sieht, sieht man das Schild "End of trail".

Nach nur wenigen Minuten Rast treten wir um 10.55 Uhr den Rückweg an. Der Himmel verdustert sich immer mehr und einen noch rutschigeren Trailabstieg wie jenen, den wir vor uns haben, möchten wir nicht unbedingt.

25 Minuten später sind wir bei der kleinen Bank, wo sich der Trail teilt und der Loop Trail gerade aus zum Beginn verläuft.

Dieser Teil des Loops Trails ist ebenfalls ziemlich feucht und daher rutschig, wurzelig bleibt es genauso.

Rechterhand wachsen Strelizien, ansonsten Pananüsse, Macadamia Nuts, links sehe ich Heliconias und sehr viele Strawberry Guavas. Kurz darauf wachsen beidseits enorm viele Torch Ginger, sie sehen wunderschön aus!

Nach ein paar wunderschönen Heliconias zur Linken sehen wir rechterhand schon die Stufen und unterhalb den Picknickplatz.

Um einige Moskitosticher reicher steigen wir um 11.50 Uhr bei leichtem Tröpfeln ins Auto

Wir fahren Richtung "Garden of Eden" weiter, sind aber skeptisch, was das weitere Wetter angeht.
Ein Local kommt uns entgegen, aber auf unserer Straßenseite!!! Ich fahre so weit rechts ran, wie ich kann und im allerletzten Augenblick verreißt der Local das Steuer und gelangt so wiederum auf seine Fahrspur. Das ist mehr Glück als Verstand!! Zudem ist seine Geschwindigkeit enorm hoch.

Um 12 Uhr drehen wir beim "Garden of Eden"-Eingang wieder um.

Schon wieder kommt uns ein Auto entgegen, wieder auf unserer Straßenseite!! Wir sehen, dass der Fahrer den Kopf im Nacken hat und sich während der Fahrt Nasentropfen eingibt. Ja, geht's denn noch???

Um 12.20 Uhr parken wir uns wieder beim Twin Falls Fruit Stand ein. Es sind unheimlich viele Autos hier, sodass ich in zweiter Spur stehen bleiben muss und Michi alleine aussteigt, damit ich im Falle des Falles wegfahren kann.

Michi kauft ein banana bread, kostet $ 5. Jetzt beginnt es richtig zu schütten und ein kräftiger Wind setzt ein. Michi kommt zum Auto geeilt und ist patschnass.

Kurz nach 13 Uhr parken wir uns am Ho'okipa Beach Park ein und verspeisen im Auto unsere Würstchen.

Draußen sind einige Windsurfer unterwegs, die in rasantem Tempo auf und ab sausen. Ostseitig sind die Wellenreiter unterwegs mit ihren Boogy Boards.

Weiter geht's zur Maui Mall ein und wir müssen einige Runden drehen, bis wir endlich einen Parkplatz bekommen. Michi wünscht sich dringend einen Espresso

In der Maui Mall findet das Maui Okinawan Festival statt. Wir beobachten Trommler, eine Gruppe von ca. zwölf Leuten, jung und alt gemischt. Es laufen einige Mönche umher. Es gibt einige Verkaufsstände, wo selbst Hergestelltes verkauft wird.

Michi genießt seinen Kaffee und um 13.45 Uhr verlassen wir die Maui Mall.

Nun fahren wir Richtung Lahaina.

Um 14.10 Uhr, zwischen Ma'alaea und dem Scenic Point in 1000 feet biegt plötzlich – uns entgegen kommend – ein Auto quer vor uns auf die rechte Straßenseite ab, es ist ein Tourist. Ich bremse auf Teufel komm' raus und kann einen Unfall verhindern. Puhhh!! Das war Nummer 3 des heutigen Tages, ich glaube, es reicht!

Lahaina erreichen wir um 14.25 Uhr und biegen in die Shaw Street ab.

Wir parken uns am 3 Stunden-kostenlosen-Parkplatz Ecke Front Street/Prison Street ein.

Auch in Lahaina ist es wider Erwarten sehr stark bewölkt. Das Auto zeigt 84° F. Michi ist vom Kaffee wieder munter geworden, ich dafür hundemüde.

Wir ziehen unsere Wanderschuhe an, aber nicht, weil wir jetzt plötzlich in Lahaina wandern möchten, sondern damit der viele Schmutz auf den Sohlen durch das Laufen in Lahaina hoffentlich abfällt.

Vorbei am Bubba Gump Shrimp gehen wir in nördliche Richtung.

Wir streifen durch das Lahaina Center, das nach wie vor einen verlassenen Eindruck macht. Lt. Maui Gold (dieser kleinen kostenlosen Broschüre, die man fast überall ausfassen kann) sollen mittlerweile 30 Geschäfte wieder geöffnet sein, aber das kann ich nicht bestätigen.

Nur einzelne haben geöffnet, aber nicht in der Summe 30. Es ist aber nicht leicht, die geöffneten Läden zu entdecken.

Auffällig ist, dass die Holzfiguren frisch gestrichen wurden.

Im Old Lahaina Center, südlich vom Lahaina Center gelegen, hat hingegen fast alles geöffnet.

Nach nicht allzu langer Zeit laufen wir wieder zur Front Street zurück.

Wir gehen zu Tahar, Michi trinkt zwei doppelte Espresso , einen für sich und einen für mich und unterhält sich mit Tahar. Nach längerer Zeit verabschieden wir uns und gehen zum Auto zurück.

Unsere Sohlen der Wanderschuhe sind allerdings genauso schmutzig wie zuvor. Egal, wir fahren nach Kahului zurück, wo wir um 17.45 Uhr ankommen.

Wir nehmen alles Persönliche, die Wanderschuhe ausgenommen, aus dem Auto.

Nun heißt es, lange Hose anziehen und Jacke mitnehmen, da wir zum Maui Beach Hotel gehen, um hoffentlich ein gutes Pupu auszufassen.

Im Maui Beach Hotel angekommen, gehen wir in den ersten Stock ins Restaurant und setzen uns direkt an die Bar, denn nur dort kann man die Pupu Plate bestellen. Es ist derselbe Barkeeper wie letztes Jahr hier.

Michi bestellt zwei Budweiser und fragt den Barkeeper, ob wir eine Pupu Plate haben könnten.
Der Barkeeper sieht uns an, zwinkert mit den Augen und sagt "No!" und flüstert uns zu, dass er sehen wird, was er für uns tun kann. Aha, Pupu Plates gibt es also nicht mehr!

Kurz darauf kommt er zurück und hat vom japanischen Buffet einige Köstlichkeiten ausgesucht. Fisch, Rippchen, gebratene Nudeln mit Gemüse sowie orange chicken. Es schmeckt hervorragend und ist für uns beide genug.

Michi bestellt sich ein zweites Bier und bittet um die Rechnung.
Der Barkeeper lehnt sich auf die Bar, guckt Michi an und sagt "54.000 Dollar" und lacht dabei. Er breitet sich noch weiter aus, die Ellenbogen noch weiter weg als zuvor und liegt fast auf der Bar

Schließlich will er für die Pupu Plate nur $ 5 (sie kostete immer $ 10!) und pro Bier $ 4, die Endabrechnung – ohne Rechnung – ist $ 17. Michi gibt ihm $ 20.

Wir bedanken uns und Michi sagt zum Barkeeper, dass wir uns an ihn erinnern und dieser kontert sofort, er könne sich auch an uns erinnern, wir waren doch zuletzt erst voriges Jahr hier!
Das wundert uns aber schon und Michi fragt ihn, wie das möglich ist, nach so langer Zeit. Er sagt, er kann sich Gesichter sehr gut merken, Namen allerdings nicht.

Wir verabschieden uns und gehen wieder zum Hotel zurück.

Es ist 19 Uhr. Ich packe den zweiten Koffer, die Gewichtskontrolle ergibt 18,2 kg, also geht noch einiges hinein, was nicht in den Rucksack muss.

Michi reinigt in der Zwischenzeit unsere Wanderschuhe.

Kurz darauf ist auch der zweite Koffer voll und wird geschlossen. Der Rest kommt in die Rucksäcke.

Unser morgiger Flug geht um 9.29am, mit der Hawaiian Airline.
Es wird ein kurzer Flug, da wir nur auf die Nachbarinsel Big Island fliegen und dort werden wir hoffentlich weitere wunderschöne 25 Tage verbringen können.

Michi wird morgen versuchen, Alana anzurufen

Nebenbei sind auch die Fotos und Filme des heutigen Tages überspielt.
Jetzt müssen sich nur noch die Akkus laden, ab mit den Ladgeräten in die Rucksäcke.

Rückblickend noch etwas zum Maui Seaside Hotel: Während unseres Aufenthaltes hatten wir direkten Blick auf die Condos und in exakt zwei Nächten (!) brannte in zwei Condos Licht, ansonsten nie. Uns schienen die Condos großteils unbewohnt gewesen zu sein. Warum sich die unsympathische Lady bei der Rezeption dagegen verwehrte, uns für den nötigen Aufpreis ein solches Condo zu vergeben, wird sich uns nie erschließen.

Um 00.30 Uhr verschwinden wir ins Bett

Sleep well!


Big Island – wir kommen!!!!!!!!!!