Samstag, 9. 5. 2009

Das Handy bimmelt wieder einmal und das gleich zwei Mal, also aufgestanden – ein neuer Tag auf Big Island beginnt

Wo bleibt denn Michi Ich gucke nach – er sitzt mit einem seltsamen Gesichtsausdruck am Bett und fragt "hast du schon mal auf die Uhr gesehen" – "Ähem, nein, die habe ich mir nur umgebunden". Ein Blick verrät, es ist gerade 5.10 Uhr ?Eigenartig...

Dann fällt bei uns der Groschen: Das, was wir für den Weckruf des Handys hielten, waren zwei SMSen von unserem Freund auf Gran Canaria Er schreibt, dass sie regelmäßig den Garten gießen und dass es auch unserer Katze Bine gut geht Ach, ist das schön

Aber gut, dann legen wir uns halt nochmal nieder, was soll's. An Schlaf ist jedoch nicht mehr zu denken.

Ich wage einen Blick aus dem Fenster und sehe den von der Sonne beleuchteten Mauna Kea.

Die Rucksäcke für den heutigen Tag sind schon gepackt, doch vorerst brauchen wir sie nicht.

Als Erstes steht nämlich der Heliflug ohne Türen mit Tropical Helicopters am Programm, inklusive der Landung bei Jack

Als Nächstes wäre eigentlich Hula Kahiku geplant, aber ob wir das zeitmäßig schaffen?? Wir werden sehen, aber einen Trail im Volcanoes NP möchten wir auf jeden Fall laufen.

Naja, es ist zwar erst 5.20 Uhr, aber ich setze mich jetzt mit dem Prospekt der 'Ainahou Ranch auf den Balkon. Uihh Die dunkle Wolke über uns wird immer schwarzer Ein kurzer Blick auf das Flachdach – es regnet Fantastisch Wir haben ohnehin nur einen Heli-Flug ohne Türen Soll das heute wieder so ein Dahinzittern wie gestern sein Nicht doch

Um 6.30 Uhr gehen wir zum Frühstück. In dieser Zeit bessert sich das Wetter zusehens, ein wunderschöner Regenbogen ist zu sehen, die Himmelsfarbe wird mehr und mehr blau.

Um 7.30 Uhr fahren wir los und sind 10 Minuten später am Airport.

Bei Tropical bzw. Paradise Helicopters werden wir gefragt, ob wir nicht etwas später – irgendwann im Laufe des Vormittags – fliegen möchten. Die Lady erklärt uns auch den Grund: Sie erwartet noch zwei Personen, sie kommen direkt von O'ahu, aber deren Flug wurde gecancelt.
Ich frage, mit welcher Airline die beiden fliegen würden. Die Lady verdreht die Augen und deutet nach links – aha, alles klar, dort ist der Schalter der Airline "go!". Warum fliegen immer noch Leute mit dieser Airline, die außer Schwierigkeiten nichts macht

Nein, auf Leute, die mit "go!" fliegen, warten wir nicht, denn das kann ewig dauern und wir möchten nicht zu Mittag oder gar am Nachmittag fliegen, wenn alles bewölkt ist.
Mal sehen, was nun geschieht, denn dann wären wir die zwei einzigen Passagiere an Bord, allerdings wird solch ein Flug verschoben, bis sich vier Passagiere gefunden haben.

Die Lady bespricht sich – für uns nicht zu hören – mit ihrer Kollegin.
Um 8.20 Uhr gibt sie uns Bescheid: Wir fliegen mit einer 10-minütigen Verspätung, da ja nicht mal sicher sei, dass die zwei Leute von O'ahu überhaupt heute noch kommen.

Sie legt uns einen Zettel vor, der die Überschrift "land in unimproved area" trägt, den wir unterschreiben müssen.
Diese "unimproved area" ist bei Jack, der mitten auf der Lava wohnt.

Wiederum 10 Minuten später kommt eine andere Angestellte von Tropical Helicopters auf uns zu. Sie hat gehört, dass wir bereits zum fünften Mal fliegen und meint, dann brauchen wir ohnehin keine Sicherheitseinweisungen mehr und umarmt mich.
Nun erklärt sie, wir müssen jetzt gerade aus gehen und ich unterbreche sie mit "and then we've to turn right" Sie beginnt hellauf zu lachen, fragt, ob ich bei Tropical oder Helicopters mitarbeiten möchte und wünscht uns einen guten Flug

Wir gehen zu Gate 4 und George kommt uns entgegen. Zwar sind wir noch nie mit ihm geflogen, aber wir kennen ihn trotzdem schon. Er fragt, ob wir die Leute sind, die zu Jack fliegen, was wir bejahen.

Am Flugfeld steht der Helicopter, aber im Moment noch mit Türen.

Kurz darauf kommen Angestellte und heben die Türen aus. Wir sind immer noch allein und gehen auch so zum Helicopter. Dort stellen wir halbwegs verblüfft fest, dass die rückwärtigen Sitze bereits von zwei jungen Männern besetzt sind. Sie sind Angestellte von Paradise Helicopters und dürfen – da die beiden Leute von O'ahu nicht rechtzeitig gekommen sind – mit uns fliegen.
Michi sitzt rechts vorne und ich habe den unliebsamen Platz vorne in der Mitte.

Auf direktem Weg geht es zum Pu'u O'o.

George dreht dort nur eine kleine Runde. Der Pu'u O'o ist von einer großen Rauchschwade gefüllt.

Messgeräte am Pu'u O'o Crater

Und jetzt passiert es: Michi kommt, als er die Hand mit dem Camcorder aus dem Schoß hebt, unglücklich bei seinem 4-Punkt-Gurt an und dieser öffnet sich schlagartig Michi schließt den Gurt wieder, was aber durch das Wackeln im Helicopter nicht ganz einfach ist.

Weiter geht's
Wir fliegen in die Kahauale'a Area und können das Trailende des Kahauale'a Trails erkennen. Heute ist es extrem trüb.

Es herrschen trade winds, d. h., der Wind bläst von Nord-Nord-Ost in Richtung Meer, allerdings hat offenbar die Kahauale'a Area durch einen kleinen Windwirbel etwas abbekommen.

Es ist kein einziger oberirdischer Lavafluss zu sehen und George erzählt, dass das schon seit einiger Zeit so sei, es gäbe nur Skylights in der Lavatube, die Richtung Meer geht.

Diese Skylights bekommen wir auch zu Gesicht, bei einem davon qualmt es ziemlich heftig heraus.

Nun fliegen wir Richtung Meer, dort, wo die Lava in den Pazifik fließt. George fliegt genau über jener Stelle, wo wir gestern oberhalb der Lavatube mit Chris standen Gegenüber gestern hat sich hier kaum etwas verändert.

George zeigt uns auch die Betonsteher des geplanten Hauses, aus dem nichts wurde.
Von George erhalten wir aber eine völlig andere Version: Diese runden Betonsteher seien eine wissenschaftliche Einrichtung. Na, wer's glaubt... So sieht's gerade aus

Vom Meer fliegen wir zum östlichen Ende der Royal Gardens bzw. das, was davon noch übrig ist.

Schon von weitem sehen wir Jack's Haus mit dem roten Dach. Je näher wir kommen, umso mehr suche ich am Boden eine Art Markierung, die den Landeplatz für den Helicopter andeutet. Doch ich suche vergebens.

Wir fliegen näher und näher und die Palmen und Blätter der Bäume, die um Jack's Haus stehen, werden ganz schön zerzaust. Nun folgt eine völlig ruhige Landung – mitten auf der schmalen Straße, die sich direkt vor Jack's Haus befindet.
Der geschätzte Abstand Rotorblätter zur nächsten Palme beträgt ca. 5 m, mehr nicht.

Nun müssen wir drei Minuten im Helicopter verbringen, bis der Ölkreislauf etwas abkühlt. Dann wird der Motor abgeschaltet und ca. eine Minute später stehen die Rotorblätter still und wir dürfen aussteigen Das geschieht ohne Leiter, wir springen einfach aus dem Helicopter hinaus.
Für Leute, die sich die kurze Strecke nicht springen trauen, steht allerdings eine Leiter von Tropical Helicopters bei Jack bereit, sie lehnt an der Palme bei der Straße.

Wo aber ist Jack Ich sehe ihn nicht, keiner sieht ihn und dann – wie aus dem Nichts – sehen wir ihn plötzlich hinter einer Palme stehen.

Sein Blick ist zum Boden gerichtet, die Hände hinter dem Rücken, mit den Füßen tritt er ein wenig Unkraut nieder - ein wenig seltsam, aber gut, was soll's. Den Kerl werden wir schon auftauen
Aber es ist schon witzig, er steht dort und man könnte meinen, er habe überhaupt nicht mitbekommen, dass in Spuckweite vor seiner Haustür ein Heli gelandet ist

Jack sieht sehr jung aus, ist es aber nicht mehr ganz, man würde ihn glatt auf Mitte 30 schätzen.

Unsere beiden mitreisenden Paradise-Angestellten kümmern sich überhaupt nicht um Jack, sondern um den Motor vom Helicopter. Sie öffnen den Deckel, sehen hinein... Was ist los Wohnen wir ab heute bei Jack Da er früher ein B&B betrieb, hätte er die geeigneten Räumlichkeiten

Egal, warten wir es ab.

Zuerst begrüßen wir jetzt mal Jack und stellen uns vor. Jack ist ziemlich wortkarg, aber keineswegs unhöflich.
Zwanzig Sätze später sieht das ganz anders aus – er plaudert und erzählt, als ob er uns schon lange kennen würde.
Jack ist eigentlich ein richtiger Einsiedler, der es (noch) nicht gewohnt ist, sich hier zur Schau zu stellen. Wie hat er das eigentlich bei den Filmen so gut hingebracht

Jack fragt uns, ob wir den letzten Lavafluss sehen möchten und wir sagen begeistert zu. Dieser Lavafluss ist nicht weit von seinem Haus entfernt. Wir gehen ein Stück des einspurigen Restes von Straße in östliche Richtung, es ist brütend heiß.

Wenn man Jack genauer betrachtet, schätzt man ihn auf Ende 40, in Wirklichkeit hat er die 50 schon längst überschritten.

Verblüfft sind wir, als sich Jack plötzlich als Plaudertasche heraus stellt.

So hat z. B. sein letzter Nachbar vor kurzem das Haus verlassen, da sich die Lava nähert und letztendlich alles unter sich begrub.

Der erste Lavafluss, den wir erreichen, ist vom Oktober 2008, dahinter sieht man ein kleines Stück der Straße und nochmal dahinter – wiederum in östlicher Richtung – ist der Lavastrom vom März 2009.

Wir bleiben jedoch beim ersten Lavafluss und sehen Wildschweinspuren. Jack erzählt, dass jetzt die Locals nicht mehr kommen, da die Straße nicht mehr durchgängig befahrbar ist und so lebt er mit den Wildschweinen hier auf der Kipuka alleine.

Von hier aus haben wir einen wunderschönen Blick zur Dampfwolke am Meer.

Vom Film mit und über ihn, den wir schon zwei Mal im Fernsehen sahen, wissen wir, dass er mit dem Motorrad und/oder Fahrrad fährt, um sich Lebensmittel u. ä. zu besorgen.

Jack erzählt, dass er das jetzt nur mehr in seltenen Fällen tut. Es ist zwar kein Problem, mit dem Motorrad über die zwei neuen Lavaflüsse zu fahren, aber früher hatte er weiter unten auf der Lava ein Auto stehen, in das er dann umstieg, um weiter zu fahren.
Dieses Auto hat er mittlerweile nicht mehr, denn er ist Festland-Amerikaner und wird von den Einheimischen auf Hawai'i nicht akzeptiert. Das hatte zur Folge, dass bei seinem Auto wiederholte Male Reifen abmontiert wurden, es wurde eingebrochen und alles so Dinge, die der Mensch nicht braucht.
Er würde sich eine halbwegs befahrbare Piste wünschen, aber diese wird nur wegen ihm nicht angelegt.
Jack hätte eine ausgefallene Idee, über die wir hellauf lachen Er meint, eine Seilbahn hinunter an die Küste wäre auch nicht schlecht und zwar dorthin, wo die Chain of Craters Rd. endet. Dort könnte er etwas beruhigter sein Auto abstellen.
Andererseits – jetzt werde ich nachdenklich – wenn er dann zum Einkaufen will, hat er es ganz schön weit, selbst wenn er nur bis nach Volcano Village möchte.

Mich plagt die Neugier – ich möchte wissen, wie er sich in den Nächten gefühlt hat, als der Lavafluss in seiner unmittelbaren Umgebung vorbei zog und wie laut er es hörte.
Das Ergebnis ist sehr interessant. Es störte ihn so gut wie nicht, dass der Lavastrom dort floss, er hörte ihn auch nicht. Noch interessanter ist, dass der Lavafluss nur ganz langsam den Hügel hinunter ging und Jack macht sich über diverse Fernsehfilme lustig, in denen – seiner Meinung nach – vieles im Zeitraffer dargestellt und den Zusehern etwas vorgegaukelt wird, was in Wirklichkeit nicht immer stimmt.

Jack fühlt sich auf der Lava sicher. Tagsüber fliegen die Helicopter, falls sich die Lava seinem Haus nähern würde, würde er schnell in Sicherheit gebracht und nachts fliegen die Erkundungs-Helicopter, somit ist er auch in Sicherheit bzw. noch viel mehr: Durch die Erkundungsflüge würde er viel früher von einem etwaigen Lavafluss erfahren, als er ihn selbst bemerken würde.

Er kann nachts ganz ruhig schlafen, wenn er aufwacht, sieht er das rote Leuchten.

Jack hat natürlich keine Telefon- oder Stromleitung, sondern eine kleine Solaranlage und einen Generator. Er hat ein Handy und Satelliten-Internet. Grundsätzlich braucht er sehr wenig elektrische Energie, nur für den Staubsauger muss er den Generator starten, da das seine Batterieanlage nicht schafft.

Er zeigt uns auf dem neuen Lavafluss auch tree molds, also Löcher im Lavaboden, wo früher Bäume standen. Die Bäume sind weg, von den Stämmen sind die Löcher im Boden übrig geblieben. Wir sehen hier auch viele verbrannte Baumreste liegen.

Jack redet und redet, wir hören gespannt zu, stellen zwischendurch Fragen, die er beantwortet und die Zeit vergeht... Wir sind schon viel länger hier, als es laut Plan eigentlich sein sollte, denn die ½ Stunde ist längst überschritten.

Wir haben festgestellt, dass Jack ein sehr sympathischer Mann ist – man muss nur seine anfängliche Scheu übersehen.

George nähert sich und wir wissen – jetzt ist es an der Zeit, den Rückweg anzutreten.
Doch nein – weit gefehlt - George redet gar nicht davon, er plaudert mit Jack und uns, sieht sich ebenfalls die verkohlten Baumreste an, geht auf der Lava auf und ab. Also nein, Eile haben wir wirklich nicht

Dann, nach langer Zeit, spricht George doch das Machtwort. Er bittet uns darum, in zwei Minuten den Rückweg anzutreten. Doch da sich George auch nicht trennen kann, überziehen wir die von ihm angegebenen zwei Minuten hoffnungslos ?

Letztendlich schlendern wir gemütlich zum Helicopter zurück.

Links im Vordergrund Michi, vor ihm (der Herr mit der weißen Hose) George.

Rechts im Vordergrund Jack, vor ihm die beiden Herren von Paradise Helicopters.

Jack erzählt weiter: Damals – 1982 - als er das Haus in den Royal Gardens gebaut hat, hat er zuvor einen Heli-Flug unternommen. Das ganze Gebiet war nur Urwald, sonst nichts. Er beschloss, sich hier ein Stück Natur zu kaufen und war der Meinung, dass er bis zu seinem Lebensende bleiben wird.

Es dauerte dann nicht lange, begann der Pu'u O'o aktiv zu werden (Anmerkung: die Eruption begann am 3. Januar 1983).
Mehr als zwei Jahrzehnte lebte er dort fast als Eremit und jetzt rückt er mehr und mehr in das Interesse der Öffentlichkeit. Er selbst kann sich und sein Leben nicht richtig vermarkten, dazu ist er nicht geschaffen, aber er nutzt jetzt diese Gelegenheit – z. B. mit den Helicoptern – um leben zu können.
Die Heli-Landungen – so sagt er . sind nun sein neuer Job.

Anmerkung: Seit 21. Juli 2009 wird diese Tour bis auf weiteres nicht mehr angeboten. Grund ist, dass ein neuerlicher Lavafluss in unmittelbarer Nähe von Jack's Haus vorbei zog, das Haus aber unbeschadet ließ. Die Heli-Touren wurden vom Staat Hawai'i verboten. Tropical und Paradise Helicopters bemühen sich, eine neuerliche Lizenz zu bekommen. Ob und wann das der Fall sein wird, ist derzeit (August 2009) unklar.

Er kann sein Haus nicht verkaufen, weil es naturgemäß niemand haben will. Insgesamt ist es schwierig. Eine verkorkste Situation...

Man merkt Jack aber an, dass es ihm mit der Lava jetzt doch langsam unheimlich wird, besonders, seit das Haus seines letzten Nachbarn zerstört wurde und der Nachbar zuvor noch all seine Habseligkeiten sichern konnte – Zeit genug hatte er ja.
Aber nun lebt Jack völlig alleine dort und – wie er selbst sagt – fehlt ihm z. B. das TV-Geräusch des Nachbarn, es fehlt ihm das "andere" Leben auf der Lava. Bis vor kurzen waren sie zu zweit, jetzt ist er alleine und das macht ihn nachdenklich.
Jack denkt 27 Jahre zurück und lässt das anschließend Vorgefallene mit den Lavaflüssen Revue passieren. Mehr und mehr wurde rund um ihn der Urwald von der Lava vereinnahmt und er musste und muss immer noch machtlos zusehen.

Das ziemlich Einzige, worum er sich kümmern muss ist, dass er rechtzeitig vor der Landung des ersten Helicopters am Tag aufsteht. Heute waren das wir

George macht ein Abschlussfoto von uns dreien.

Nun wird es aber wirklich Zeit, dass wir – wiederum ohne Leiter – in den Heli klettern. Da wir von der enormen Hitze ordentlich erwärmt sind, ziehen wir unsere Jacken nicht über, sondern halten sie einfach fest.

George schnallt uns an – er ist eine echte Ulknudel und sollte eigentlich statt Jack bei dem einsamen Haus auf der Lava stehen und den Touristen-Heli empfangen. Das wäre vielleicht etwas
Nun wird der Motor gestartet und Michi blickt ein wenig besorgt zu Jack's Haus Aber wir sind ja nicht der erste Heli, der dort landet, also wird es das Haus auch diesmal mitmachen.

Langsam wird Jack's Haus unter uns immer kleiner, wir fliegen Richtung Hilo.

Wir wünschen ihm von ganzem Herzen, dass die Feuergöttin Pele Jack's Haus und Grundstück als Kipuka verschont...

Kurz nach dem Rückflug zeigt uns George, wo das ehemalige Haus von Jack's Nachbar stand, dort qualmt es sogar jetzt noch ein bisschen.
Nochmal ein Blick zurück - wir können sehr gut sehen, wie der Verlauf der Lava Tube ist.

Plötzlich fragt George, ob wir nicht ein wenig über den Wolken fliegen möchten, dann könnten wir den Mauna Kea sehen!! Na klar doch, welch eine Frage
George macht uns darauf aufmerksam, dass es weiter oben kälter wird und ev. auch regnen kann, mit fotografieren und filmen wäre dann nichts. Na – das ist doch egal, Hauptsache noch ein wenig länger fliegen und dabei den Mauna Kea sehen

Nun fliegen wir also höher und höher, durch die Wolken durch.

Oh Gott – und dann Bei Michis Bauch macht es "klack" und er spürt, wie sich der Gurt lockert! Er hat ihn wieder – beim Hantieren mit der Videokamera – geöffnet.
In luftiger Höhe beginnt er, den Gurt wieder zu schließen, was sich gar nicht so einfach heraus stellt, zumal der Heli dieses Mal mehr rüttelt.

So, der Gurt ist endlich eingerastet und Michi kann den Flug wieder entspannt genießen. Es ist schon ein ungutes Gefühl, plötzlich "frei" am Ausgang des Helis zu sitzen.

Brrrr....., es ist aber schon verdammt kalt. Unsere Jacken halten wir gut fest, damit sie nicht davon fliegen.
Für kurze Zeit sehen wir den Mauna Kea, aber wie George schon vorher sagte - jetzt ist an fotografieren nicht zu denken.

Wir segeln ein wenig oberhalb der Wolken dahin, ehe wir wieder die Wolkenwand nach unten durchfliegen und die Wasserfälle sehen, die außergewöhnlich viel Wasser führen – eine herrliche Sicht

Kann man besseres Wetter während eines Heli-Fluges haben Ich denke nein.

Nach erfolgter Landung bedanken wir uns bei George und wie immer tippt Michi entsprechend.

Möchtet ihr von diesem Heliflug meinen Videoclip sehen? Ihr seid herzlich eingeladen

Um 10.40 Uhr landen wir am Hilo Airport und fahren zum Hotel, wir brauchen dringend eine Dusche.

Anschließend packen wir unsere Siebensachen zusammen, denn es geht auf den Mauna Kea

Doch so schnell noch nicht, denn zuvor kaufen wir uns am Hilo Farmer's Market Bananen, die die Aufschrift "Dole Ecuador" tragen, dazu noch ein Sack Orangen, der schon fertig gepackt ist.

Die Saddle Rd. haben wir hinter uns und biegen rechterhand in die Mauna Kea Access Rd. ein, um dann bald darauf ein ganz kleines Stück auf der Mana Rd. zu fahren.

Es dauert nicht lange, entdecken wir einen herrlichen Aussichtspunkt: Fantastiche Sicht auf den Pu'u O'o, auf die Dampfwolke des neuen Vents im Halema'uma'u Crater und auch auf die Dampfwolken am Meer.

Wir verspeisen unser Mitgebrachtes. Dann die große Enttäuschung – die Orangen Drei Stück sind auf der Innenseite verschimmelt, das konnten wir beim Kauf nicht sehen. Geschickt gemacht... Ok, das kann passieren, es sind ja noch weitere Orangen in der Tüte. Lieber Himmel, wann habe ich zuletzt solch entsetzlich schmeckende Orangen gegessen Sie sind ausgetrocknet und sollten eigentlich als Dörrorangen verkauft werden Also gut, nach einem Bissen habe ich genug, die Orangen kommen demnächst ab in die nächste Tonne.

Wir fahren auf den Mauna Kea weiter.

Herrlichstes Wetter auf der Saddle Rd.

Zwanzig Minuten später sind wir im Mauna Kea Visitor Center, das sich auf 7.200 Fuß befindet. Wir kaufen zwei Kaffeesäckchen und zahlen dafür stattliche $ 2, in früheren Zeiten war 1 Kaffee für 50 Cent zu haben.
Heißes Wasser, Zucker, Süßstoff etc. gibt es mittlerweile außerhalb des Visitor Centers, dort steht auch eine Mikrowelle bereit, da man sich Fertigsuppen kaufen kann.

Nun ein wenig Film ansehen, durch den Souvenirshop gehen, in dem es aber für uns nichts Neues gibt.

Und jetzt: Gipfelsturm

Kurz nach dem Visitor Center beginnt der ungeteerte Streckenabschnitt.
Die Piste ist zu Beginn in einem ausgezeichneten Zustand. Grader und Schneepflug stehen rechterhand und warten auf ihren nächsten Einsatz.

Es dauert nicht lange, wird die Piste rauer und hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Waschbrettpiste.

Leider ziehen immer mehr Wolken auf.

Um 14.45 Uhr sind wir bei den Observatorien, darunter das weltbekannte W. M. Keck Observatory.

Obwohl es stark bewölkt ist, sehen wir an ein paar Stellen die Sonne durchkommen.
Auf diversen Vulkankegeln liegt Schnee, auf einem davon sogar ziemlich viel, bei diesem sehen wir sogar die Spuren von Snowboardern.

Und hier ist er - höchstpersönlich - der Mauna Kea.

Genau im Nordwesten ragt eine kleine Bergspitze aus den Wolken, es handelt sich dabei um die Kohala Mountains.

Wir fotografieren, filmen – es ist trotz der Wolken wunderschön Ich denke, vom Mauna Kea können wir niemals genug bekommen

Nicht verheimlichen will ich, dass ich wieder die typischen Zustände bekomme: Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrasen, alles Dinge, die der Mensch nicht braucht.

Um 16.20 Uhr fahren wir wieder talwärts.

Je weiter wir nach unten fahren, deste mehr bessern sich meine Beschwerden - und auch das Wetter.

Im Hintergrund ist der Mauna Loa zu sehen.

Auf der Saddle Rd. gibt es ausnahmsweise weder Nebel noch Regen. Aber was sehen wir Richtung Hilo ist der Himmel dunkelschwarz

Im Hotel angekommen, gehen wir in die Wai'oli Lounge, aber nicht, um einen Drink zu uns zu nehmen, sondern wir möchten eine Kleinigkeit essen.
Michi wählt ein Puten-Gordon-bleu-Sandwich, dazu werden french fries geliefert.

Ich hätte gerne eine Suppe, aber heute gibt es angeblich keine, was ich einfach nicht glauben kann. Ich frage ein zweites Mal, ein dritte Mal – genauso oft bekomme ich zu hören, nein, heute nicht

Na gut, dann eben nicht Ich koste ein wenig von Michis Puten-Gordon-bleu, aber das ist völlig geschmacklos, gut, ein paar french fries genügen und satt gehen wir auf's Zimmer.

Aber nein – jetzt wird nicht gefaulenzt Ab in die Laundry Wäsche waschen, trocknen und anschließend bügeln ist angesagt.

Anschließend wird der technische Teil erledigt, die Fotos werden bewundert und wir lassen diesen herrlichen Tag nochmal Revue passieren.

Um 23.30 Uhr gehen wir ins Bett