Das Handy bimmelt wieder einmal und das gleich zwei
Mal, also aufgestanden – ein neuer Tag auf Big Island
beginnt
Wo bleibt denn Michi
Ich gucke nach – er sitzt mit einem seltsamen Gesichtsausdruck
am Bett und fragt "hast du schon mal auf die Uhr
gesehen"
– "Ähem, nein, die habe ich mir nur umgebunden".
Ein Blick verrät, es ist gerade 5.10 Uhr
?Eigenartig...
Dann fällt bei uns der Groschen: Das, was wir für
den Weckruf des Handys hielten, waren zwei SMSen von unserem
Freund auf Gran Canaria
Er schreibt, dass sie regelmäßig den Garten
gießen und dass es auch unserer Katze Bine gut geht
Ach, ist das schön
Aber gut, dann legen wir uns halt nochmal nieder, was
soll's. An Schlaf ist jedoch nicht mehr zu denken.
Ich wage einen Blick aus dem Fenster und sehe den von
der Sonne beleuchteten Mauna Kea.
Die Rucksäcke für den heutigen Tag sind schon
gepackt, doch vorerst brauchen wir sie nicht.
Als Erstes steht nämlich der Heliflug ohne Türen
mit Tropical
Helicopters am Programm, inklusive der Landung bei
Jack
Als Nächstes wäre eigentlich Hula Kahiku geplant,
aber ob wir das zeitmäßig schaffen?? Wir werden
sehen, aber einen Trail im Volcanoes NP möchten wir
auf jeden Fall laufen.
Naja, es ist zwar erst 5.20 Uhr, aber ich setze mich
jetzt mit dem Prospekt der 'Ainahou Ranch auf den Balkon.
Uihh
Die dunkle Wolke über uns wird immer schwarzer
Ein kurzer Blick auf das Flachdach – es regnet
Fantastisch
Wir haben ohnehin nur einen Heli-Flug ohne Türen
Soll das heute wieder so ein Dahinzittern wie gestern
sein
Nicht doch
Um 6.30 Uhr gehen wir zum Frühstück. In dieser
Zeit bessert sich das Wetter zusehens, ein wunderschöner
Regenbogen ist zu sehen, die Himmelsfarbe wird mehr und
mehr blau.
Um 7.30 Uhr fahren wir los und sind 10 Minuten später
am Airport.
Bei Tropical
bzw. Paradise Helicopters
werden wir gefragt, ob wir nicht etwas später –
irgendwann im Laufe des Vormittags – fliegen möchten.
Die Lady erklärt uns auch den Grund: Sie erwartet
noch zwei Personen, sie kommen direkt von O'ahu, aber
deren Flug wurde gecancelt.
Ich frage, mit welcher Airline die beiden fliegen würden.
Die Lady verdreht die Augen und deutet nach links –
aha, alles klar, dort ist der Schalter der Airline "go!".
Warum fliegen immer noch Leute mit dieser Airline, die
außer Schwierigkeiten nichts macht
Nein, auf Leute, die mit "go!" fliegen, warten
wir nicht, denn das kann ewig dauern und wir möchten
nicht zu Mittag oder gar am Nachmittag fliegen, wenn alles
bewölkt ist.
Mal sehen, was nun geschieht, denn dann wären wir
die zwei einzigen Passagiere an Bord, allerdings wird
solch ein Flug verschoben, bis sich vier Passagiere gefunden
haben.
Die Lady bespricht sich – für uns nicht zu
hören – mit ihrer Kollegin.
Um 8.20 Uhr gibt sie uns Bescheid: Wir fliegen mit einer
10-minütigen Verspätung, da ja nicht mal sicher
sei, dass die zwei Leute von O'ahu überhaupt heute
noch kommen.
Sie legt uns einen Zettel vor, der die Überschrift
"land in unimproved area" trägt, den wir
unterschreiben müssen.
Diese "unimproved area" ist bei Jack, der mitten
auf der Lava wohnt.
Wiederum 10 Minuten später kommt eine andere Angestellte
von Tropical Helicopters auf uns zu. Sie hat gehört,
dass wir bereits zum fünften Mal fliegen und meint,
dann brauchen wir ohnehin keine Sicherheitseinweisungen
mehr und umarmt mich.
Nun erklärt sie, wir müssen jetzt gerade aus
gehen und ich unterbreche sie mit "and then we've
to turn right"
Sie beginnt hellauf zu lachen, fragt, ob ich bei Tropical
oder Helicopters mitarbeiten möchte und wünscht
uns einen guten Flug
Wir gehen zu Gate 4 und George kommt uns entgegen. Zwar
sind wir noch nie mit ihm geflogen, aber wir kennen ihn
trotzdem schon. Er fragt, ob wir die Leute sind, die zu
Jack fliegen, was wir bejahen.
Am Flugfeld steht der Helicopter, aber im Moment noch
mit Türen.
Kurz darauf kommen Angestellte und heben die Türen
aus. Wir sind immer noch allein und gehen auch so zum
Helicopter. Dort stellen wir halbwegs verblüfft fest,
dass die rückwärtigen Sitze bereits von zwei
jungen Männern besetzt sind. Sie sind Angestellte
von Paradise Helicopters und dürfen – da die
beiden Leute von O'ahu nicht rechtzeitig gekommen sind
– mit uns fliegen.
Michi sitzt rechts vorne und ich habe den unliebsamen
Platz vorne in der Mitte.
Auf direktem Weg geht es zum Pu'u O'o.
George dreht dort nur eine kleine Runde. Der Pu'u O'o
ist von einer großen Rauchschwade gefüllt.
|
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Messgeräte
am Pu'u O'o Crater
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Und jetzt passiert es: Michi kommt, als er die Hand mit
dem Camcorder aus dem Schoß hebt, unglücklich
bei seinem 4-Punkt-Gurt an und dieser öffnet sich
schlagartig
Michi schließt den Gurt wieder, was aber durch das
Wackeln im Helicopter nicht ganz einfach ist.
Weiter geht's
Wir fliegen in die Kahauale'a Area und können das
Trailende des Kahauale'a Trails erkennen. Heute ist es
extrem trüb.
Es herrschen trade winds, d. h., der Wind bläst
von Nord-Nord-Ost in Richtung Meer, allerdings hat offenbar
die Kahauale'a Area durch einen kleinen Windwirbel etwas
abbekommen.
Es ist kein einziger oberirdischer Lavafluss zu sehen
und George erzählt, dass das schon seit einiger Zeit
so sei, es gäbe nur Skylights in der Lavatube, die
Richtung Meer geht.
Diese Skylights bekommen wir auch zu Gesicht, bei einem
davon qualmt es ziemlich heftig heraus.
Nun fliegen wir Richtung Meer, dort, wo die Lava in den
Pazifik fließt. George fliegt genau über jener
Stelle, wo wir gestern oberhalb der Lavatube mit Chris
standen
Gegenüber gestern hat sich hier kaum etwas verändert.
George zeigt uns auch die Betonsteher des geplanten
Hauses, aus dem nichts wurde.
Von George erhalten wir aber eine völlig andere
Version: Diese runden Betonsteher seien eine wissenschaftliche
Einrichtung. Na, wer's glaubt...
So sieht's gerade aus |
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Vom Meer fliegen wir zum östlichen Ende der Royal
Gardens bzw. das, was davon noch übrig ist.
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Schon von weitem sehen wir Jack's Haus mit dem roten
Dach. Je näher wir kommen, umso mehr suche ich
am Boden eine Art Markierung, die den Landeplatz für
den Helicopter andeutet. Doch ich suche vergebens. |
Wir fliegen näher und näher und die Palmen
und Blätter der Bäume, die um Jack's Haus stehen,
werden ganz schön zerzaust. Nun folgt eine völlig
ruhige Landung – mitten auf der schmalen Straße,
die sich direkt vor Jack's Haus befindet.
Der geschätzte Abstand Rotorblätter zur nächsten
Palme beträgt ca. 5 m, mehr nicht.
Nun müssen wir drei Minuten im Helicopter verbringen,
bis der Ölkreislauf etwas abkühlt. Dann wird
der Motor abgeschaltet und ca. eine Minute später
stehen die Rotorblätter still und wir dürfen
aussteigen
Das geschieht ohne Leiter, wir springen einfach aus dem
Helicopter hinaus.
Für Leute, die sich die kurze Strecke nicht springen
trauen, steht allerdings eine Leiter von Tropical Helicopters
bei Jack bereit, sie lehnt an der Palme bei der Straße.
Wo aber ist Jack
Ich sehe ihn nicht, keiner sieht ihn und dann –
wie aus dem Nichts – sehen wir ihn plötzlich
hinter einer Palme stehen.
Sein Blick ist zum Boden gerichtet, die Hände
hinter dem Rücken, mit den Füßen tritt
er ein wenig Unkraut nieder - ein wenig seltsam, aber
gut, was soll's. Den Kerl werden wir schon auftauen
Aber es ist schon witzig, er steht dort und man könnte
meinen, er habe überhaupt nicht mitbekommen,
dass in Spuckweite vor seiner Haustür ein Heli
gelandet ist |
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Jack sieht sehr jung aus, ist es aber nicht mehr ganz,
man würde ihn glatt auf Mitte 30 schätzen.
Unsere beiden mitreisenden Paradise-Angestellten kümmern
sich überhaupt nicht um Jack, sondern um den Motor
vom Helicopter. Sie öffnen den Deckel, sehen hinein...
Was ist los
Wohnen wir ab heute bei Jack
Da er früher ein B&B betrieb, hätte er die
geeigneten Räumlichkeiten
Egal, warten wir es ab.
Zuerst begrüßen wir jetzt mal Jack und stellen
uns vor. Jack ist ziemlich wortkarg, aber keineswegs unhöflich.
Zwanzig Sätze später sieht das ganz anders aus
– er plaudert und erzählt, als ob er uns schon
lange kennen würde.
Jack ist eigentlich ein richtiger Einsiedler, der es (noch)
nicht gewohnt ist, sich hier zur Schau zu stellen. Wie
hat er das eigentlich bei den Filmen so gut hingebracht
|
Jack fragt uns, ob wir den letzten Lavafluss sehen
möchten und wir sagen begeistert zu. Dieser Lavafluss
ist nicht weit von seinem Haus entfernt. Wir gehen
ein Stück des einspurigen Restes von Straße
in östliche Richtung, es ist brütend heiß. |
|
|
Wenn man Jack genauer betrachtet, schätzt man ihn
auf Ende 40, in Wirklichkeit hat er die 50 schon längst
überschritten.
Verblüfft sind wir, als sich Jack plötzlich
als Plaudertasche heraus stellt.
So hat z. B. sein letzter Nachbar vor kurzem das Haus
verlassen, da sich die Lava nähert und letztendlich
alles unter sich begrub.
Der erste Lavafluss, den wir erreichen, ist vom Oktober
2008, dahinter sieht man ein kleines Stück der Straße
und nochmal dahinter – wiederum in östlicher
Richtung – ist der Lavastrom vom März 2009.
Wir bleiben jedoch beim ersten Lavafluss und sehen Wildschweinspuren.
Jack erzählt, dass jetzt die Locals nicht mehr kommen,
da die Straße nicht mehr durchgängig befahrbar
ist und so lebt er mit den Wildschweinen hier auf der
Kipuka alleine.
Von hier aus haben wir einen wunderschönen
Blick zur Dampfwolke am Meer. |
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Vom Film mit und über ihn, den wir schon zwei Mal
im Fernsehen sahen, wissen wir, dass er mit dem Motorrad
und/oder Fahrrad fährt, um sich Lebensmittel u. ä.
zu besorgen.
Jack erzählt, dass er das jetzt nur mehr in seltenen
Fällen tut. Es ist zwar kein Problem, mit dem Motorrad
über die zwei neuen Lavaflüsse zu fahren, aber
früher hatte er weiter unten auf der Lava ein Auto
stehen, in das er dann umstieg, um weiter zu fahren.
Dieses Auto hat er mittlerweile nicht mehr, denn er ist
Festland-Amerikaner und wird von den Einheimischen auf
Hawai'i nicht akzeptiert. Das hatte zur Folge, dass bei
seinem Auto wiederholte Male Reifen abmontiert wurden,
es wurde eingebrochen und alles so Dinge, die der Mensch
nicht braucht.
Er würde sich eine halbwegs befahrbare Piste wünschen,
aber diese wird nur wegen ihm nicht angelegt.
Jack hätte eine ausgefallene Idee, über die
wir hellauf lachen
Er meint, eine Seilbahn hinunter an die Küste wäre
auch nicht schlecht und zwar dorthin, wo die Chain of
Craters Rd. endet. Dort könnte er etwas beruhigter
sein Auto abstellen.
Andererseits – jetzt werde ich nachdenklich –
wenn er dann zum Einkaufen will, hat er es ganz schön
weit, selbst wenn er nur bis nach Volcano Village möchte.
Mich plagt die Neugier – ich möchte wissen,
wie er sich in den Nächten gefühlt hat, als
der Lavafluss in seiner unmittelbaren Umgebung vorbei
zog und wie laut er es hörte.
Das Ergebnis ist sehr interessant. Es störte ihn
so gut wie nicht, dass der Lavastrom dort floss, er hörte
ihn auch nicht. Noch interessanter ist, dass der Lavafluss
nur ganz langsam den Hügel hinunter ging und Jack
macht sich über diverse Fernsehfilme lustig, in denen
– seiner Meinung nach – vieles im Zeitraffer
dargestellt und den Zusehern etwas vorgegaukelt wird,
was in Wirklichkeit nicht immer stimmt.
Jack fühlt sich auf der Lava sicher. Tagsüber
fliegen die Helicopter, falls sich die Lava seinem Haus
nähern würde, würde er schnell in Sicherheit
gebracht und nachts fliegen die Erkundungs-Helicopter,
somit ist er auch in Sicherheit bzw. noch viel mehr: Durch
die Erkundungsflüge würde er viel früher
von einem etwaigen Lavafluss erfahren, als er ihn selbst
bemerken würde.
Er kann nachts ganz ruhig schlafen, wenn er aufwacht,
sieht er das rote Leuchten.
Jack hat natürlich keine Telefon- oder Stromleitung,
sondern eine kleine Solaranlage und einen Generator. Er
hat ein Handy und Satelliten-Internet. Grundsätzlich
braucht er sehr wenig elektrische Energie, nur für
den Staubsauger muss er den Generator starten, da das
seine Batterieanlage nicht schafft.
Er zeigt uns auf dem neuen Lavafluss auch tree molds,
also Löcher im Lavaboden, wo früher Bäume
standen. Die Bäume sind weg, von den Stämmen
sind die Löcher im Boden übrig geblieben. Wir
sehen hier auch viele verbrannte Baumreste liegen.
Jack redet und redet, wir hören gespannt zu, stellen
zwischendurch Fragen, die er beantwortet und die Zeit
vergeht... Wir sind schon viel länger hier, als es
laut Plan eigentlich sein sollte, denn die ½ Stunde
ist längst überschritten.
Wir haben festgestellt, dass Jack ein sehr sympathischer
Mann ist – man muss nur seine anfängliche Scheu
übersehen.
George nähert sich und wir wissen – jetzt
ist es an der Zeit, den Rückweg anzutreten.
Doch nein – weit gefehlt - George redet gar nicht
davon, er plaudert mit Jack und uns, sieht sich ebenfalls
die verkohlten Baumreste an, geht auf der Lava auf und
ab. Also nein, Eile haben wir wirklich nicht
Dann, nach langer Zeit, spricht George doch das Machtwort.
Er bittet uns darum, in zwei Minuten den Rückweg
anzutreten. Doch da sich George auch nicht trennen kann,
überziehen wir die von ihm angegebenen zwei Minuten
hoffnungslos ?
|
Letztendlich schlendern wir gemütlich zum
Helicopter zurück.
Links im Vordergrund Michi, vor ihm (der Herr mit
der weißen Hose) George.
Rechts im Vordergrund Jack, vor ihm die beiden
Herren von Paradise Helicopters. |
Jack erzählt weiter: Damals – 1982 - als
er das Haus in den Royal Gardens gebaut hat, hat er zuvor
einen Heli-Flug unternommen. Das ganze Gebiet war nur
Urwald, sonst nichts. Er beschloss, sich hier ein Stück
Natur zu kaufen und war der Meinung, dass er bis zu seinem
Lebensende bleiben wird.
Es dauerte dann nicht lange, begann der Pu'u O'o aktiv
zu werden (Anmerkung: die Eruption begann am 3. Januar
1983).
Mehr als zwei Jahrzehnte lebte er dort fast als Eremit
und jetzt rückt er mehr und mehr in das Interesse
der Öffentlichkeit. Er selbst kann sich und sein
Leben nicht richtig vermarkten, dazu ist er nicht geschaffen,
aber er nutzt jetzt diese Gelegenheit – z. B. mit
den Helicoptern – um leben zu können.
Die Heli-Landungen – so sagt er . sind nun sein
neuer Job.
Anmerkung:
Seit 21. Juli 2009 wird diese Tour bis auf weiteres nicht
mehr angeboten. Grund ist, dass ein neuerlicher Lavafluss
in unmittelbarer Nähe von Jack's Haus vorbei zog,
das Haus aber unbeschadet ließ. Die Heli-Touren
wurden vom Staat Hawai'i verboten. Tropical und Paradise
Helicopters bemühen sich, eine neuerliche Lizenz
zu bekommen. Ob und wann das der Fall sein wird, ist derzeit
(August 2009) unklar.
Er kann sein Haus nicht verkaufen, weil es naturgemäß
niemand haben will. Insgesamt ist es schwierig. Eine verkorkste
Situation...
Man merkt Jack aber an, dass es ihm mit der Lava jetzt
doch langsam unheimlich wird, besonders, seit das Haus
seines letzten Nachbarn zerstört wurde und der Nachbar
zuvor noch all seine Habseligkeiten sichern konnte –
Zeit genug hatte er ja.
Aber nun lebt Jack völlig alleine dort und –
wie er selbst sagt – fehlt ihm z. B. das TV-Geräusch
des Nachbarn, es fehlt ihm das "andere" Leben
auf der Lava. Bis vor kurzen waren sie zu zweit, jetzt
ist er alleine und das macht ihn nachdenklich.
Jack denkt 27 Jahre zurück und lässt das anschließend
Vorgefallene mit den Lavaflüssen Revue passieren.
Mehr und mehr wurde rund um ihn der Urwald von der Lava
vereinnahmt und er musste und muss immer noch machtlos
zusehen.
Das ziemlich Einzige, worum er sich kümmern muss
ist, dass er rechtzeitig vor der Landung des ersten Helicopters
am Tag aufsteht. Heute waren das wir
George macht ein Abschlussfoto von uns dreien. |
|
Nun wird es aber wirklich Zeit, dass wir – wiederum
ohne Leiter – in den Heli klettern. Da wir von der
enormen Hitze ordentlich erwärmt sind, ziehen wir
unsere Jacken nicht über, sondern halten sie einfach
fest.
George schnallt uns an – er ist eine echte Ulknudel
und sollte eigentlich statt Jack bei dem einsamen Haus
auf der Lava stehen und den Touristen-Heli empfangen.
Das wäre vielleicht etwas
Nun wird der Motor gestartet und Michi blickt ein wenig
besorgt zu Jack's Haus
Aber wir sind ja nicht der erste Heli, der dort landet,
also wird es das Haus auch diesmal mitmachen.
|
Langsam wird Jack's Haus unter uns immer kleiner,
wir fliegen Richtung Hilo.
Wir wünschen ihm von ganzem Herzen, dass die
Feuergöttin Pele Jack's Haus und Grundstück
als Kipuka verschont... |
Kurz nach dem Rückflug zeigt uns
George, wo das ehemalige Haus von Jack's Nachbar stand,
dort qualmt es sogar jetzt noch ein bisschen. |
|
|
Nochmal ein Blick zurück - wir können
sehr gut sehen, wie der Verlauf der Lava Tube ist. |
Plötzlich fragt George, ob wir nicht ein wenig
über den Wolken fliegen möchten, dann könnten
wir den Mauna Kea sehen!! Na klar doch, welch eine Frage
George macht uns darauf aufmerksam, dass es weiter oben
kälter wird und ev. auch regnen kann, mit fotografieren
und filmen wäre dann nichts. Na – das ist doch
egal, Hauptsache noch ein wenig länger fliegen und
dabei den Mauna Kea sehen
Nun fliegen wir also höher und höher, durch
die Wolken durch.
Oh Gott – und dann
Bei Michis Bauch macht es "klack" und er spürt,
wie sich der Gurt lockert! Er hat ihn wieder – beim
Hantieren mit der Videokamera – geöffnet.
In luftiger Höhe beginnt er, den Gurt wieder zu schließen,
was sich gar nicht so einfach heraus stellt, zumal der
Heli dieses Mal mehr rüttelt.
So, der Gurt ist endlich eingerastet und Michi kann den
Flug wieder entspannt genießen. Es ist schon ein
ungutes Gefühl, plötzlich "frei" am
Ausgang des Helis zu sitzen.
Brrrr....., es ist aber schon verdammt kalt. Unsere Jacken
halten wir gut fest, damit sie nicht davon fliegen.
Für kurze Zeit sehen wir den Mauna Kea, aber wie
George schon vorher sagte - jetzt ist an fotografieren
nicht zu denken.
Wir segeln ein wenig oberhalb der Wolken dahin,
ehe wir wieder die Wolkenwand nach unten durchfliegen
und die Wasserfälle sehen, die außergewöhnlich
viel Wasser führen – eine herrliche Sicht
|
|
Kann man besseres Wetter während eines Heli-Fluges
haben
Ich denke nein.
Nach erfolgter Landung bedanken wir uns bei George und
wie immer tippt Michi entsprechend.
Möchtet ihr von diesem Heliflug meinen Videoclip
sehen? Ihr seid herzlich eingeladen
Um 10.40 Uhr landen wir am Hilo Airport und fahren zum
Hotel, wir brauchen dringend eine Dusche.
Anschließend packen wir unsere Siebensachen zusammen,
denn es geht auf den Mauna Kea
Doch so schnell noch nicht, denn zuvor kaufen wir uns
am Hilo Farmer's
Market Bananen, die die Aufschrift "Dole Ecuador"
tragen, dazu noch ein Sack Orangen, der schon fertig gepackt
ist.
Die Saddle Rd. haben wir hinter uns und biegen rechterhand
in die Mauna Kea Access Rd. ein, um dann bald darauf ein
ganz kleines Stück auf der Mana Rd. zu fahren.
Es dauert nicht lange, entdecken wir einen herrlichen
Aussichtspunkt: Fantastiche Sicht auf den Pu'u O'o, auf
die Dampfwolke des neuen Vents im Halema'uma'u Crater
und auch auf die Dampfwolken am Meer.
Wir verspeisen unser Mitgebrachtes. Dann die große
Enttäuschung – die Orangen
Drei Stück sind auf der Innenseite verschimmelt,
das konnten wir beim Kauf nicht sehen. Geschickt gemacht...
Ok, das kann passieren, es sind ja noch weitere Orangen
in der Tüte. Lieber Himmel, wann habe ich zuletzt
solch entsetzlich schmeckende Orangen gegessen
Sie sind ausgetrocknet und sollten eigentlich als Dörrorangen
verkauft werden
Also gut, nach einem Bissen habe ich genug, die Orangen
kommen demnächst ab in die nächste Tonne.
Wir fahren auf den Mauna Kea weiter.
|
Herrlichstes Wetter auf der Saddle Rd. |
Zwanzig Minuten später sind wir im Mauna
Kea Visitor Center, das sich auf 7.200 Fuß befindet.
Wir kaufen zwei Kaffeesäckchen und zahlen dafür
stattliche $ 2, in früheren Zeiten war 1 Kaffee für
50 Cent zu haben.
Heißes Wasser, Zucker, Süßstoff etc.
gibt es mittlerweile außerhalb des Visitor Centers,
dort steht auch eine Mikrowelle bereit, da man sich Fertigsuppen
kaufen kann.
Nun ein wenig Film ansehen, durch den Souvenirshop gehen,
in dem es aber für uns nichts Neues gibt.
Und jetzt: Gipfelsturm
Kurz nach dem Visitor Center beginnt der ungeteerte Streckenabschnitt.
Die Piste ist zu Beginn in einem ausgezeichneten Zustand.
Grader und Schneepflug stehen rechterhand und warten auf
ihren nächsten Einsatz.
Es dauert nicht lange, wird die Piste rauer und hat eine
gewisse Ähnlichkeit mit einer Waschbrettpiste.
Leider ziehen immer mehr Wolken auf. |
|
|
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Um 14.45 Uhr sind wir bei den Observatorien, darunter
das weltbekannte W.
M. Keck Observatory.
Obwohl es stark bewölkt ist, sehen wir an ein paar
Stellen die Sonne durchkommen.
Auf diversen Vulkankegeln liegt Schnee, auf einem davon
sogar ziemlich viel, bei diesem sehen wir sogar die Spuren
von Snowboardern.
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Und hier ist er - höchstpersönlich
- der Mauna Kea. |
Genau im Nordwesten ragt eine kleine Bergspitze aus
den Wolken, es handelt sich dabei um die Kohala Mountains.
Wir fotografieren, filmen – es ist trotz der Wolken
wunderschön
Ich denke, vom Mauna Kea können wir niemals genug
bekommen
Nicht verheimlichen will ich, dass ich wieder die typischen
Zustände bekomme: Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrasen,
alles Dinge, die der Mensch nicht braucht.
Um 16.20 Uhr fahren wir wieder talwärts.
Je weiter wir nach unten fahren, deste mehr bessern
sich meine Beschwerden - und auch das Wetter.
Im Hintergrund ist der Mauna Loa zu sehen. |
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Auf der Saddle Rd. gibt es ausnahmsweise weder Nebel
noch Regen. Aber was sehen wir
Richtung Hilo ist der Himmel dunkelschwarz
Im Hotel angekommen, gehen wir in die Wai'oli Lounge,
aber nicht, um einen Drink zu uns zu nehmen, sondern wir
möchten eine Kleinigkeit essen.
Michi wählt ein Puten-Gordon-bleu-Sandwich, dazu
werden french fries geliefert.
Ich hätte gerne eine Suppe, aber heute gibt es angeblich
keine, was ich einfach nicht glauben kann. Ich frage ein
zweites Mal, ein dritte Mal – genauso oft bekomme
ich zu hören, nein, heute nicht
Na gut, dann eben nicht
Ich koste ein wenig von Michis Puten-Gordon-bleu, aber
das ist völlig geschmacklos, gut, ein paar french
fries genügen und satt gehen wir auf's Zimmer.
Aber nein – jetzt wird nicht gefaulenzt
Ab in die Laundry
Wäsche waschen, trocknen und anschließend bügeln
ist angesagt.
Anschließend wird der technische Teil erledigt,
die Fotos werden bewundert und wir lassen diesen herrlichen
Tag nochmal Revue passieren.
Um 23.30 Uhr gehen wir ins Bett
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