Handys können sehr zuverlässig sein
Um 6 Uhr holt es uns aus unseren süßen Träumen.
Aber nein, alles lassen wir uns auch nicht gefallen und
stehen erst 30 Minuten später auf.
Wettermäßig sieht es nicht gerade super aus.
Der Mauna Kea ist nicht sichtbar. Wenn ich so darüber
nachdenke... Wir haben ihn – außer vom Flugzeug
– dieses Jahr überhaupt noch nicht zu Gesicht
bekommen.
Nachts scheint es geregnet zu haben, denn am Parkplatz
vor Coconut Island stehen Wasserpfützen. Es ist stark
bewölkt, ab und zu sieht man kleine Stückchen
von blauem Himmel.
Wir genießen das Frühstücksbuffet und
verlassen um 8.30 Uhr das Hotel, allerdings sind wir jetzt
– um 9 Uhr – immer noch in der Hotelgarage...
Das hat zwei triftige Gründe. Ein Grund: Ich habe
das Diet Coke vergessen, Michi bietet an, es zu holen
und weg ist er. Ich lese inzwischen in einem Prospekt
vom Volcanoes NP und plötzlich schießt mir
ein Gedanke durch den Kopf: Weshalb ist eigentlich heute
mein Rucksack so leicht? Da stimmt doch etwas nicht! Moment
mal – als ich vorhin die Jause in meinen Rucksack
gab, war kein Widerstand namens Fotoapparat
Und tatsächlich, der Fotoapparat fehlt... Das ist
der zweite Grund
Michi kommt, ich nehme ihm den Zimmerschlüssel ab,
um den Fotoapparat zu holen. Ich beeile mich, so gut es
geht, komme auch bald darauf zum Jeep zurück –
kein Michi weit und breit, das Auto verschlossen und verwaist.
Wo steckt er denn
Ich sehe ihn nirgends, absolut nirgends, er scheint vom
Erdboden verschluckt worden zu sein. Dabei sollten wir
endlich losfahren.
Ok, dann spaziere ich halt in der Parkgarage auf und
ab, irgendwann wird er schon kommen. Plötzlich sehe
ich hinter einem großen Pickup Haare, farblich könnten
sie zu Michi passen und tatsächlich: Hier steckt
er
Er sieht mich an und fragt "Wo bleibst du denn die
ganze Zeit?" – Sehr witzig
Aber nun nix wie los...
Am heutigen Plan steht die Fahrt nach Kailua Kona.
Wir fahren also am Hwy. 11 Richtung Westen und biegen
beim Namakanipaio Campground rechterhand ein.
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Es gibt (wiederum rechterhand) Cabins zum Mieten,
linkerhand geht es zum Campground. Toiletten –
nach Geschlecht getrennt – sind vorhanden. |
In der Wiese sehen wir drei Zelte, Autos sind jedoch
nicht vorhanden.
Es riecht sehr stark nach Eukalyptus. Augen und Hals brennen,
Auslöser dafür sind die SO2-Gase.
Wir halten uns nicht lange hier auf und fahren auf
den Hwy. 11 zurück. |
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Da die SO2-Wolke heute wieder einmal mehr Richtung Norden
und Nordwesten zieht, ist die Fernsicht gleich Null und
es erscheint alles wie durch Nebel. Den Mauna Loa können
wir überhaupt nicht sehen, er hält sich hinter
der SO2-Wolke versteckt.
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Wir fahren am Ka'u Desert Trail vorbei, der gesperrt
ist. |
Um 10.30 Uhr sind wir am Punalu'u Black Sand Beach.
Es sind nur wenige Leute hier und außer ein
paar Krabben bekommen wir keine Tiere zu Gesicht. |
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Wir bleiben jedoch nur kurz und unser nächster
Stopp sollte bem linkerhand befindlichen Keoki's Café
in Na'alehu sein, dort haben wir zuletzt 2007 mehr als
ein Mal sehr guten Espresso getrunken.
Doch Fehlanzeige! Keoki's Café steht zum Verkauf
und ist geschlossen
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Unser nächster Stopp ist bei der Ka'u Desert
Organic Farm, die sich am Hwy. 11 zwischen MM 67 und
68 befindet. |
Diese Farm gehört Elizabeth und Barney, die 2001
vom Festland nach Big Island übersiedelten.
Elizabeth hat neben ihrer Tätigkeit als Farmerin
bereits zwei sehr erfolgreiche Inka-Bücher geschrieben
und Barney betreibt nicht nur die Farm, sondern auch den
Fruit Stand.
Wir kennen die beiden schon seit einigen Jahren und machen
mindestens ein Mal pro Urlaub Stopp bei ihnen.
Uns fällt auf, dass die rechte (östliche) sowie
die nördliche Seite des Fruit Stand mit einem dicken
Plastik versehen ist, da der dort oftmals sehr starke
Wind einen längeren Aufenthalt manchmal ungemütlich
machte.
Barney erzählt uns viel von seinen Zukunftsplänen.
Er möchte eine Ölpresse kaufen, da er aus den
auf seiner Farm wachsenden Macadamianuts in verschiedenen
Qualitätsklassen Öl pressen möchte.
Er hat schon das Internet nach solchen Ölpressen
gesucht, aber egal, wo er sucht, diese Pressen sind immer
"Made in Germany".
Zwischendurch kommt eine Einheimische und kauft Obst.
Kurz darauf kommen zwei Autos mit Touristen aus Fernost.
Diese trinken aber nur den kostenlos angebotenen Kaffee,
lassen sich Macadamianuts geben, für die sie auch
nichts bezahlen müssen und fahren schließlich
weiter, ohne etwas gekauft zu haben. Auch andere Touristen,
die kurz darauf kommen, kosten nur und fahren wieder.
Barney stört das nicht. Auf einem Hocker neben ihm
steht sein Laptop, er hat Internet und das ist das für
ihn das ziemlich Wichtigste.
Weiter erzählt er, dass Elizabeth an ihrem dritten
Buch schreibt.
Zwischendurch trinken wir Kaffee und kaufen Macadamianuts
sowie Grapefruits.
Schließlich fragen wir Barney, ob die dichte Wolke,
die auch hier in diesem Gebiet ist, die SO2-Wolke ist,
was er sofort bejaht. Das sei vom neuen Vent des Halema'uma'u.
Um 12.30 Uhr verabschieden wir uns von Barney und fahren
Richtung Kona weiter. Zwischendurch tröpfelt es ganz
leicht.
Unser Auto hat Durst, deswegen stoppen wir im Pohue Plaza
Shopping Center, das sich gegenüber den Ocean View
Estates befindet.
Dort ist auch "Desert's Rose Café",
wo wir uns je ein Diet Coke gönnen, doch dann
geht's weiter. |
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In Captain Cook bremsen wir uns bei Kona
Pacific Farmers Cooperative ein, wo wir zuletzt 2007
köstlichen Espresso und Eis genießen konnten.
Diesmal ist der Laden noch ansprechender, obwohl wir
2007 auch nichts zu bemängeln hatten. Mittlerweile
gibt es einen neuen Besitzer.
Wiederum trinken wir Espresso und setzen uns mit einem
Eis auf die Terrasse.
Aber nun endlich auf nach Kona.
Meine Güte, sind die Straßen leergefegt. Es
fahren kaum Autos, Fußgänger sieht man nur
ganz wenige und es ist überhaupt kein Problem, einen
Parkplatz zu bekommen.
Ein schlechtes Zeichen – die Krise lässt grüßen...
Wir schlendern ein wenig herum. Die Geschäfte, die
geöffnet haben, sind schön heraus geputzt, die
Toiletten sind sauber (Kunststück, wenn so wenige
Leute unterwegs sind).
Einige Restaurants und auch Hotels sind versperrt.
Wenn man Kona mit Lahaina vergleicht, kommt unter dem
Strich ungefähr dasselbe heraus: Fast eine Geisterstadt,
das gilt für beides.
Hier in Kona hat man das Gefühl, als wäre morgen
ein größeres Fest, für das sich alle vorbereitet
haben, aber dem ist nicht so. Die Geschäftsbesitzer
und Angestellten versuchen alles mögliche, um bei
den sehr spärlichen Touristen Eindruck zu schinden.
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Beim "WaterFront Row Shops & Restaurants"
sieht es besonders betrüblich aus, wie die Anzeige
der noch spärlicheren vorhandenen Läden
zeigt.
Meinen heiß geliebten "Seargent Leisure"
gibt es auch nicht mehr. |
das schon beinahe
übliche Foto
Wir machen es uns für kurze Zeit an der Kaimauer
gemütlich. |
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sportlich,
sportlich! |
im Hintergrund das
Royal Kona Resort |
Wettermäßig ist es ganz gut, nur über
den Bergen sind dicke Wolken zu sehen, die sich aber ein
wenig auflösen. Über dem Meer sehen wir Schäfchenwolken
und bewundern den schönen Sonnenuntergang.
Nun ist es schon 18.30 Uhr und wir sind immer noch in
Kona. Warum eigentlich
Also zurück nach Hilo, wobei ich die Saddle Rd. fahren
möchte.
Aus unerfindlichen Gründen fahren wir plötzlich
am Kona Airport vorbei
Ich habe doch glatt die Abzweigung verpasst Also
rasch umgedreht und bei jener Ampelkreuzung, die sich
fast genau gegenüber des Airports befindet und bei
der keinerlei Richtungsschilder stehen, biegen wir linkerhand,
also ostwärts, in den Kaiminani Drive ein. Hier geht
es ständig bergauf und wir erreichen den Ort "Kalaoa",
in dem fast ausnahmslos neu gebaute Häuser stehen.
Alles ist sehr gepflegt, aber – wie könnte
es anders sein – sind sehr viele Häuser zum
Verkauf ausgeschrieben.
Wir biegen linkerhand (nördlich) auf den Old Mamalahoa
Hwy. (190) und einige Zeit später in die Saddle Rd.
(200) ein.
Bis MM 44 ist die Saddle Rd. in dem erbärmlichen
Zustand, wie wir sie seit jeher kennen. Es sind unheimlich
viele Schlaglöcher, denen man nicht ausweichen kann.
Beim Schild "District of Hamakua" ändert
sich die Beschaffenheit der Saddle Rd. schlagartig. Ab
hier ist niegelnagelneuer Asphalt, es gibt eine Mittellinie
und die weißen Randlinien. Schmal ist sie aber immer
noch.
Typisch für die Saddle Rd. – nun beginnt auch
der Nebel, der immer dichter wird. Ich komme aber trotzdem
halbwegs gut voran und um 21.30 Uhr sind wir im Hotel.
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