Mittwoch, 21. 9. 2005:

Es ist 7:20 und bis zu diesem Moment schlafe ich tief und fest. Michis Handy läutet – nein Exclamation Nicht der Wecker, das Handy klingelt, d. h., irgendjemand ruft ihn an Exclamation Ein Blick aufs Handy - es ist Herr R., Michi hebt nicht ab. In 10 Minuten soll der Wecker läuten, außerdem kommen gleich die Straßenarbeiter, ich ergebe mich meinem Schicksal und stehe auf. Michi hält es auch nicht mehr im Bett aus, denn die Bauarbeiter, die soeben eingetroffen sind, machen einen Höllenlärm. Wiederum werden Steine gegen die Finca gedonnert, ich bin gespannt, wie lange das die Wände noch aushalten.

Bis wir dann endlich unsere sieben Zwetschken beisammen haben, ist es schon wieder 10:15 Uhr, dann ist effektiv Startzeit.

Wir fahren über Fataga nach Maspalomas, anschließend auf der GC 503 Richtung Norden. Von dort aus soll es, unseren ganzen Straßenkarten nach (außer der Freytag & Berndt), direkt zum Palmitos Park gehen, wo wir unsere Wanderung starten möchten.

Denkste Exclamation Am Ende der GC 503 geht sie in einer Rechtskurve freundlicherweise in die GC 504 über und führt nach Süden zurück Exclamation Was bleibt uns übrig, als wieder nach Maspalomas zurück zu fahren Question Grrrr...... Straßenkarten..... Manchmal kann ich sie nicht leiden Exclamation

So, und nachdem wir wieder im Süden sind, fahren wir halt die ganz westwärts der GC 503 führende Straße zur Abwechslung wieder mal nordwärts. Na endlich Exclamation Dann haben wir den Parkplatz vom Palmitos Park erreicht. Dort werden gerade Asphaltierungsarbeiten durchgeführt, sodass es nicht allzu viele Parkplätze gibt. Dafür gibt es Einweiser, die einem bekannt geben, wo man parken kann bzw. soll.

Wir ziehen unsere Wanderschuhe an, schnappen uns die Rucksäcke und ziehen los - aber vorerst nur 500 m weit, dort befindet sich nämlich das "Park & Sport Hotel Los Palmitos" von Helga Masthoff. Um 12:30 Uhr treffen wir ein und lassen uns auf der Terrasse nieder. Wir bestellen und konsumieren 2 Espresso sowie 2 Cola light und zahlen dafür stolze € 6,60.

Um 12:50 Uhr beginnen wir endlich mit der eigentlichen Wanderung. Der Einstieg dazu befindet sich unmittelbar hinter dem Hotel und ist als Privatgelände ausgewiesen. Da wir zuvor Getränke im Hotel konsumiert haben, haben wir keinerlei Befürchtungen, dass uns das Betreten des Privatgeländes verboten wird und so ist es auch - keiner kümmert sich um uns.

Vorerst geht der Weg nicht allzu steil in ein paar Windungen nach oben, seitwärts gibt es Straßen- bzw. eigentlich Weglampen und man sieht auf das Sporthotel hinunter.

Kurz darauf erreichen wir die Straße - man höre und staune Exclamation - GC 503 Laughing und sehen haarscharf jenen Aussichtspunkt, auf dem wir ca. 1 Stunde zuvor auch schon waren. Diesen Teil hätten wir also sparen können. Der Aussichtspunkt heißt übrigens "Paso de los Palmitos".

Wir gehen nur wenige Meter auf der Straße und verlassen sie dann, um am links führenden Weg weiter zu gehen. Diese Schotterpiste führt am Paso de los Palmitos entlang und immer wieder haben wir einen schönen Blick auf den Preso de Ayagaures.

Dann kommen wir bei einem sehr schönen, noch nicht ganz fertigen Haus vorbei. Ein Teil der Gartenanlage ist bereits mit schönen Kakteen bepflanzt, dazu die herrliche Aussicht – beneidenswert Exclamation

Wir passieren ein offen stehendes Tor und linkerhand steht dann - im wahrsten Sinne des Wortes - ein Schweinestall.

Bedeutet, es gibt etliche "Gebäude", die nur aus den Außenmauern bestehen, die Dächer bilden Türen mit Messingknöpfen oder Wellblech. Ein paar wenige Schweine grunzen, ein paar Hühner gackern, rundherum sieht es aus - tja, wie im Schweinestall.

Auf den Geruch will ich jetzt gar nicht näher eingehen. Wir sehen zu, dass wir weiter kommen.

Kurz darauf passieren wir ein zweites, ebenfalls offen stehendes Tor und dann sehen wir, was auf uns zukommt: Eine Kletterei entlang eines nicht mehr existierenden Bachlaufes bzw. Wasserfalles nach oben, bis auf das Hochplateau. Laut Autor des Wanderführers soll die Kletterei schweißtreibend sein, aber nur 10 Minuten andauern. Wie hat er das in 10 Minuten geschafft Question

Wie hat er das in 10 Minuten geschafft Question Wir haben keine Ahnung, wir schätzen, dass wir mindestens 1 Stunde brauchen werden.

Ganz selten markiert ein Steinmännchen den Weg nach oben. Seil und Haken wären fast angebracht, aber da ich den Digifoto schon längst in den Rucksack verfrachtet habe, habe ich beide Hände (und beide Beine sowieso) zum Klettern zur Verfügung, das geht so halbwegs. In einem Punkt hat der Autor allerdings Recht: Es ist verdammt schweißtreibend, zumal es überhaupt keinen Schatten gibt.

Ich darf allerdings nicht zu oft daran denken, dass wir dann denselben Weg auch wieder hinunter klettern müssen. Michi schleppt die ganze Zeit mein Manfrotto, aber er schleppt es nicht nur, er benutzt es auch. Ich hingegen weiß kaum noch, wie ich steigen soll, wobei das Steigen selbst nicht das Problem ist. Mein größtes Problem liegt in einer seit Tagen bestehenden großen Blase an einer Zehe am rechten Fuß. Obwohl mehrere Schichten Pflaster darauf kleben, hilft es kaum, ich spüre jeden Schritt, als würde mir jemand das Rückenmark punktieren.

Nach 1,5 Stunden haben wir genug. Laut Autor sollten wir seit 1 Std. 20 Min. oben sein, aber wir haben bzw. hätten noch ein gutes Stück vor uns - und dann erst würde der eigentliche Rundweg beginnen, das jetzige ist ja sozusagen nur die "Anreise".

Um 16:00 Uhr beginnen wir mit der Wanderung bzw. dem Abstieg zurück, es macht wirklich keinen Sinn mehr und Vergnügen ist es schon lange keines mehr. Der Abstieg ist fast noch schwieriger als der Aufstieg und vorsichtshalber habe ich vor Beginn des Abstiegs das Manfrotto in meinen Rucksack gepackt, damit auch Michi seine Hände frei hat.

Wir gehen wiederum am Schweinestall vorbei, sehen kurz darauf einem Mann mit einer Motorharke zu, wie er mühevoll beginnt, ein Feld herzurichten. Eine nicht nur schweißtreibende, sondern auch sehr staubige Arbeit für ihn, da der Boden extrem trocken ist.

Um 17:15 Uhr sind wir beim Sport-Hotel, um 17:30 Uhr beim Auto am Parkplatz des Palmitos Parks, der schon geschlossen ist. Die Asphaltierungsarbeiten sind ein gutes Stück voran gegangen.

So, was tun Question Wir beschließen, ins Faro 2-Shopping Center zu fahren und kommen um 18:15 Uhr dort an. Der Parkplatz ist fast leer, das Shopping Center ebenfalls.

Im "Pub Hawaii" (eh klar, wo sonst Question Laughing ) lassen wir uns nieder und trinken je 1 Cola light, Michi genehmigt sich einen Eisbecher.

Der kleine Supermarkt im Faro 2 bietet uns nicht das, was wir wollen, daher fahren wir über die GC 500 bzw. anschließend GC 1 nach Vecindario ins Atlantico Shopping Center.

Dort bekommen wir fast alles, was wir möchten und machen uns um 21:00 Uhr auf den Weg, um nach Sta. Lucía zu fahren.

Um 21:50 Uhr sind wir bei unserer Gemischtwarenhändlerin, die im Laden noch Licht brennen hat. Wir brauchen noch Eier und gehen auf den Laden zu. Die Mutter, eine ca. 70-jährige Frau, hat heute Dienst. Sie sitzt auf einem Sessel und scheint zu schlafen, die Tür des Ladens ist geschlossen. Michi rüttelt ein wenig an der Tür, was mir gar nicht recht ist, doch plötzlich springt die alte Frau auf, humpelt mit ihrem Batterie-Radio in der Hand auf die Eingangstür zu und sperrt auf. Dann setzt sie sich wieder nieder und kümmert sich überhaupt nicht um uns. Aus dem Radio ertönen immer wieder extrem laute Rufe/Schreie, bis Michi der Groschen, ähhh, Cent, fällt und er sagt, eh klar, heute spielt ja Barcelona gegen .... (irgendwen).

Michi und ich suchen uns im Laden, den wir doch schon ganz gut kennen, unsere Sachen zusammen und legen sie auf den Tisch. Die gute Frau lauscht weiter dem Fußballspiel. Irgendwann bemerkt sie uns dann doch wieder, sie erhebt sich langsam und kommt, natürlich wieder mit dem Radio in der Hand, auf uns zu.

Ich bitte sie noch um Salami und Schinken. Beides schneidet sie, wie immer, frisch auf.

Um 22:30 Uhr sind wir endlich in der Finca, räumen unser Eingekauftes aus und anschließend richte ich unser Abendessen. Es gibt wieder mal Lachstoasts. Als Nachspeise jede Menge Obst.

Bis ich ins Bett komme, ist es schließlich 1:30 Uhr - des nächsten Tages.

 

Kilometerstand am Ende des Tages: 29.396