Samstag, 19. 6. 2004:

Oh Gott, ich kann Urlaube nicht leiden, wenn sie sich langsam dem Ende nähern, insbesonders Urlaube auf Hawaii Exclamation Der Wecker bimmelt aber um 6:00, also liegt ein langer Tag vor uns.

Nach dem Frühstück, wiederum im hoteleigenen Restaurant, nehmen wir unsere Rucksäcke und ab geht es in Richtung Volcanoes National Park. Der Naulo Trail steht am Programm. Zu diesem Zwecke müssen wir uns beim Visitor Center registrieren lassen (endlich, beim zweiten Anlauf Exclamation ) und unterschreiben, dass wir uns im Klaren sind, dass der Pu'u O'o jederzeit ohne Vorwarnung so viel Lava von sich geben kann, dass es gefährlich werden kann. Das ist uns aber ohnehin klar. Diese Registrierung wird nun etwas anders gehandhabt als 2001. Damals, als wir uns für den Napau Crater Trail registrieren ließen, hieß es, wenn am darauf folgenden Morgen unser Auto immer noch beim Mauna Ulu Parkplatz stehen würde, würde eine Suche eingeleitet werden, da wir angegeben hatten, dass wir am selben Tag noch vor Einbruch der Dunkelheit zurückkehren würden.

Nun ist es anders: Es wird nur nach Leuten gesucht, die vermisst werden. Da niemand, außer der Dame im Visitor Center, von unserem Vorhaben Bescheid weiß , würde also gar nicht nach uns gesucht werden. Irgendwann wird halt jemand feststellen, dass am entsprechenden Parkplatz schon ewig lange ein Harper-Auto steht und Harper selbst wird dann langsam auch wieder Interesse an seinem Auto zeigen - nehmen wir zumindest an.

Vom Visitor Center fahren wir zum Kealakomo Parkplatz, stellen das Auto ab, ziehen uns um, schnappen unsere Rucksäcke und ziehen los.

Der Naulu Trail soll, bis zur Abzweigung zum Kalapana Trail 2,0 Meilen lang sein, also 3,6 km. Im Visitor Center wurde uns mitgeteilt, dass der Kalapana Trail komplett gesperrt sei und Camping entlang unseres Trails und überhaupt dort in der Gegend dzt. verboten sei. Gut, Camping haben wir ohnehin nicht vor.

Um genau 9:45 starten wir, es ist sonnig, mit nur ganz wenigen Wolken durchsetzt. Die Temperatur beträgt 33,1° C, Höhe ü.d.M. 681 m.

Einen Teil des Weges kennen wir schon von gestern. Wir gehen hauptsächlich über pahoehoe-Lava, auf der sich sehr gut gehen lässt. Bedeutet, sie ist ganz gut grifffest, man rutscht kaum aus. Wenn das doch passiert - dann gute Nacht Exclamation Die Lava ist fast so scharfkantig wie ein Diamant Exclamation Verletzungen jeglicher Art sollte man, wenn möglich, vermeiden. Auch Stricklava ist vorhanden.

na klar Exclamation Heute wandern wir mit Permit Exclamation

Wegmarkierung durch Steinmännchen

Gegen 11:45 am machen wir Rast und verspeisen unsere beiden kleinen Fischkonserven mit ein wenig Brot. Anschließend ziehen wir weiter, doch plötzlich fängt es zu nieseln an, das in Regen übergeht. Also legen wir uns unsere Regencaps an und nehmen sie nach kurzer Zeit wieder ab. So ein verrücktes Wetter Exclamation Laughing

Im starken Wind trocknen die Regencaps rasch und wir setzen unseren Weg fort.

Bald kommen wir zu einem Wald, der gespenstisch aussieht, denn die Bäume sind nur noch ein Gerüst. Sie stehen zwar noch, haben aber weder Blätter noch Blüten und sind abgestorben.


Ohia-Strauch

Was allerdings immer wieder zu bewundern ist, sind die blühenden Ohias.

Im gestern beim Borders erstandenen Reiseführer steht, dass wir auch auf die alte Chain of Craters Road treffen würden. Alte Chain of Craters Road Question Question Question Was sollte denn das nun heißen Question Wir kennen nur die bisherige und eigentlich dachte ich - bis heute - unter der jetzigen "neuen" Chain of Craters Road verbirgt sich die von der Lava Verschüttete. Offenbar ein völlig falscher Gedanke und der Verlauf der früheren Chain of Craters Road war anders Exclamation

Wir sind jedenfalls hin und weg, denn kurz darauf sehen wir ein etwa 100 m langes Stück Straße vor bzw. linkerhand von uns - das muss die alte Chain of Craters Road sein Exclamation Exclamation Exclamation

Laut Reiseführer würde nun die alte Chain of Craters Road sich mit Lava-Boden abwechseln, was auch tatsächlich stimmt Exclamation

die alte Chain of Craters Road

abwechselnd Lava und alte Chain of Craters Road

Und immer wieder sehen wir Orchideen.

Bald kommen wir zu einem Schild, das besagt, rechterhand geht es zum (gesperrten) Kalapana Trail und geradeaus (bzw. links Question ) zum Napau Crater Trail.

Das Schild sollte geändert werden: Lae'apuki und ein Großteil des Kalapana Trails liegen unter der Lava.

hier zwischen den Bäumen müsste der Kalapana Trail sein

Gut, die Markierung zum Napau Crater Trail ist sichtbar, aber eine Markierung zum Kalapana Trail suchen wir vergebens.

Wir gingen ein Stück in der Richtung, wo wir den Kalapana Trail vermuten, aber es ist bereits alles mehr oder weniger überwuchert. Wir stoßen auf weitere schön blühende Pflanzen.

Kilauea pilo

Es ist an der Zeit, den Rückweg anzutreten, denn wir haben wieder mal einen Termin Exclamation Das Blind Date mit E&A aus der Schweiz ist angesagt. E. lernte ich durch ein Reiseforum "kennen". D. h., wir schrieben uns per Email und vereinbarten, da wir darauf kamen, dass wir zur selben Zeit im selben Hotel in Hilo übernachten würden, einen Termin, wo wir uns persönlich kennen lernen wollten.

Am Rückweg begegnet uns, da wir offenbar nicht exakt nach der vorgegebenen Route gehen, nochmal ein ganz kleines Stück von der alten Chain of Craters Road, aber dieses Stück ist wirklich klein, ca. 2 x 1 m, mehr nicht.

der Ohia und ich

lava tube

Um 15:45 sind wir wieder am Parkplatz, wobei ich 16:00 als äußerste Zeit veranschlagt hatte - wegen des Blind Dates mit E&A.

Oh Gott, bin ich müde Exclamation Zuerst fällt es mir überhaupt nicht auf, aber nach ein paar Meilen Fahrt wird selbige zur Tortur. Das bisschen Diat Pepsi, das wir haben, ist durch die Hitze im Auto absolut nicht mehr genießbar. Irgendwie kommen wir doch nach Hilo und das Erste ist, wir steuern das Starbucks an. Der dort angestellte Herr erkennt uns - weshalb eigentlich Question - sofort wieder und ehe wir etwas bestellen können, sagt er "two double espresso, ya Question " Wir denken, wir hören nicht richtig Exclamation Es ist richtig lustig. Michi geht dann zum zweiten Mal zur Theke, muss aber gar nichts sagen, der Herr weiß schon, was kommen wird: two double espresso Michi nimmt sich dazu noch ein Brownie, dann fahren wir rasch ins Hotel, restaurieren uns und sind ganz knapp vor 6:30 pm in der Lobby.

Nicht lange darauf öffnet sich die Aufzugstür, ein paar Leute steigen aus. Hmmm, aber nach E&A sieht das gar nicht aus. Wir warten einfach ab, was kommt. Es ist aber gerade die richtige Zeit zum "Aufzug-aufgehen", auf gut deutsch - die Leute wollen alle ins Restaurant. Irgendwann steigen wieder Leute aus und knapp vor uns bleibt ein Ehepaar stehen, bei deren Anblick ich ganz schön stutzig werde. Das müssen sie sein Exclamation A. sieht mich an, ich deute mit meinem Zeigefinger auf sie, sie umgekehrt auf mich, dann ist alles klar - wir haben uns gefunden Exclamation Gegenseitig stellen wir uns vor und eigentlich ist geplant, ins hoteleigene Restaurant zu gehen, doch Fehlanzeige Exclamation Dort bekämen wir erst nach 8:00 pm einen Platz, das ist uns eindeutig zu spät. Also beschließen wir, zu Fuß ein Stück weiter zu gehen.

Unser Lokal, jenes niedrige Gebäude linkerhand, in dem man früher gut essen konnte (wir waren 1995/96 u. a. mit O. dort) und jeden Abend Hula-Vorführungen stattfinden, hat fix geschlossen. Das Gebäude existiert zwar noch, aber das ist schon alles.

Fündig werden wir im Naniloa Hotel, im Sandalwood Restaurant. Gegenüber 1995/96, wo wir das Erste und bis heute das letzte Mal waren, hat sich das Naniloa ganz schön gewandelt - auch was die Preise betrifft Exclamation Michi und ich essen Ahi in Curry-Sauce, Michi vorher eine Mini-Tasse Tomatensuppe und anschließend eine Art Eiscremetorte. Zum Trinken haben wir uns je einen Mai Tai bestellt, den anschließenden Rotwein bezahlt E.. Unsere Rechnung macht, ohne Tip, knapp $ 80,00 aus Exclamation Exclamation Exclamation Ok, das Essen war gut, aber der Preis ist heftig.

Wir gehen gemeinsam ins Hilo Hawaiian zurück und beschließen, uns noch einen Drink von der Bar zu holen. Der Drink ist je ein Bier, auch nicht übel. Mit den Getränken lassen wir uns allerdings im Foyer niedergelassen, da in der Bar Live-Musik (extrem laut Exclamation) und Tanz angesagt ist.

Obwohl E&A nach ihren eigenen Aussagen üblicherweise gegen 9:00 bis spätestens 9:30 pm schlafen gehen, sitzen wir bis fast Mitternacht zusammen, erzählen, lachen viel und entdecken auch Gemeinsames.

Beim Verabschieden meint E. noch "wir bleiben doch in Verbindung, ja Question " Na klar doch Exclamation Exclamation Exclamation

Zurück im Hotelzimmer tippe ich dann noch den Reisebericht, währenddessen Michi schon längst schläft. Um 1:30 am - des morgigen Tages - gehe ich ins Bett.