Donnerstag, 25. September 2003 :

Wie immer läutet um 6.45 Uhr der Wecker. Um 7.30 Uhr tauchen wir beim Frühstück auf, dürfen aber nicht lange herumtrödeln, denn schließlich haben wir heute einen echten Termin – wir müssen nämlich bis um 10 Uhr im Willow Springs Homestead sein und bis dahin sind einige Kilometer zurückzulegen, teilweise unsealed.

Wir machen uns daher ziemlich unverzüglich auf den Weg. Die Abzweigung zu Willow Springs zu finden, ist nicht schwer, aber das Gebäude, das dann nach einiger Zeit linkerhand erscheint und das wir für das Homestead halten, ist es nicht. Es ist komplett geschlossen und auch auf Rufe reagiert niemand. Auch steht kein Auto vor der Tür, sodass man auf Anwesende hätte schließen können.

Was man nicht übersehen kann, ist das Blumenmeer Exclamation


Da fällt mir ein, dass wir ganz kurz vorher ein Schild fotografiert haben – es aber nicht gelesen haben Laughing Also was tun Question Zurückfahren Question Neiiin ExclamationLaughing Ich blende auf der Kamera das letzte Foto ein und da können wir klar und deutlich erkennen, dass wir zum Homestead gerade aus fahren müssen – und nicht links abbiegen, so wie wir Exclamation

Beim Homestead angekommen, werden wir gleich freundlich vom Eigentümer und dessen Gattin begrüßt. Wir bekommen einen genauen Plan vom Skytrek und den Schlüssel für ein paar Gates, die wir auf- und auch wieder zusperren müssen. Auch bekommen wir nochmals den Hinweis, dass diese 4WD-Tour den ganzen Tag in Anspruch nehmen werde, aber das wissen wir ohnehin schon.

Und los geht's Exclamation

Michi darf gleich nach wenigen Metern das erste Gate (ohne Schlüssel) öffnen, doch dahinter verbergen sich ca. 500 Schafe, die partout nicht weichen wollen Exclamation

Wir lachen uns halb kaputt und fragen uns, wie das wohl weitergehen werde.
Nun, der Kampf mit den Schafen ist nur halb so schlimm, je näher ich ihnen mit dem Bushie komme, umso lieber verstreuen sie sich rechts und links neben den Track.

Der Anfang des Tracks ist überhaupt ein Kinderspiel. Michi meint noch, der Boss hätte zum Eingewöhnen ein paar Humps extra eingebaut, sozusagen als Aufwärmrunde Laughing

Apropos Aufwärmrunde – dieser Track ist in Loop-Form angelegt, d. h., es ist wie eine Einbahnstraße, es gibt also keinen Gegenverkehr. Abgesehen davon, hätte ein Gegenverkehr auch keinerlei Platz – oder umgekehrt Winken

Nach ca. 10 km ändert sich das Bild, es wird laut Informationsblatt dringend geraten, den Allrad einzulegen – und das zu Recht, wie sich sehr bald herausstellt.

Das, was jetzt folgt, erfordert doch schon ein wenig Geschick. Es geht wie auf einer Hochschaubahn zu und zeitweise geht es so steil aufwärts, dass ich mir tatsächlich Gedanken mache, ob wohl jemals ein Bushie rücklings den Hügel hinunter gekollert ist. Spätestens hier wird einem klar, weshalb es heißt, dass der Skytrek nichts für 4WD-Anfänger ist. Es ist schon ein gewisses Können erforderlich, ansonsten ist man halbwegs aufgeschmissen. Kurz darauf geht es wieder bergab.

Landschaftlich ist es wunderschön, man sieht weit über die Flinders Ranges.

Auf dieser Fahrt gibt es auch ein paar ganz tolle Aussichtsplätze, z. B. den Mt. Caernarvon, ein traumhafter Ort, an dem man elendslange verweilen könnte. Die Sicht, die man vom Gipfel des Mt. Caernarvon rund um die Flinders Ranges - bis zu den Gammon Ranges hat, ist einfach wunderschön.

Der nächste fantastische Blick ergibt sich beim Wilpena Pound Lookout. Auch hier könnten wir ohne Zeitlimit stehen und nur die Landschaft in Verbindung mit den Tiergeräuschen genießen.

Übrigens habe ich mitgezählt......Wir bekamen Schlüssel Nummer 3, uns überholten mit der Zeit noch 5 Autos (was ein Kinderspiel ist, wir sind sehr viel mit fotografieren und filmen beschäftigt) – demnach sind am heutigen Tag 8 Autos unterwegs. Macht eine Tageseinnahme von 320 $ aus. Wie diese Dollar nun zwischen dem Grundbesitzer und dem Wilpena Resort, die ja die Buchungen vornimmt, aufgeteilt werden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ziemlich am Ende des Tracks fahren wir noch einen kleinen Abstecher, und zwar zum „Phantom“. Das ist eine ganz eigenartige Felsformation, die in der Tat etwas Mystisches an sich hat. Laut Sage wohnt in diesem Felsen das Phantom, das aber noch von niemandem gesichtet wurde. Sollte man es sehen, muss man es fotografieren und dem Besitzer des Areals zeigen Laughing Leider hält sich in unserer Anwesenheit das Phantom versteckt.

Um 6.30 pm sind wir beim Homestead und retournieren den Schlüssel, es ist schon ziemlich dämmrig, um nicht zu sagen, dunkel. Und es liegen noch einige Kilometer bis zum Resort vor uns, aber das schaffe ich auch noch.

Abendessen gibt es im Resort, wir essen beide Lammkoteletts mit irgendetwas Seltsamen obendrüber, das uns aber überhaupt nicht schmeckt – das Obendrüber meine ich Winken das Lamm selbst ist erstklassig. Michi bestellt sich dann noch einen Eisbecher, den er aber nicht mehr vollständig verdrücken kann, er ist einfach zu satt Laughing

In unserem Apartment lassen wir den heutigen Tag nochmal Revue passieren und stellen fest, dass selbst die Zufahrt zu den Bungle Bungles im Vergleich zum heute gefahrenen Track ein Witz ist. Und letztes Jahr dachten wir, die Bungle-Zufahrt sei schon etwas Besonderes gewesen. Tja, so ändern sich die Zeiten Winken


Tages-km: 114,1, davon 60 km Skytrek
Gesamt-km: 182.158