Dienstag, 16. September 2003 :
So wie auch schon gestern, läutet der Wecker um 7.15 Uhr. Ab ins Bad, Michi wecken, ins Bad schicken. Um diese frühe Uhrzeit braucht er haarscharfe Anweisungen, sonst wird nix daraus
Anschließend gehen wir wieder ins Motel-eigenen Restaurant zum Frühstück. Da wir jedoch die einzigen Gäste sind, gibt es nur ein continental breakfast. Das ist für Michi weiters nicht schlimm, denn er darf Marmelade, Erdnussbutter mit Toasts und anschließend noch ein Müsli verspeisen. Naja, ich muss mich mit Toasts + Butter zufrieden geben. Schade, nicht mal ein einziges winziges Blättchen Schinken findet sich
In Ballarat stürmt und regnet es ohne Ende, daher finden wir es unsinnig, in Richtung Grampians zu fahren. Also kommt das Ersatzprogramm an die Reihe, nämlich das Melbourne Museum.
Richtig gedeutet – zu diesem Zwecke müssen wir nach Melbourne fahren , was bei diesem Wetter nicht unbedingt lustig, aber notwendig ist.
Abfahrt von Ballarat um 10.25 Uhr
Tankstelle BP Ballarat:
vorne: 30,0 l
hinten: 72,15 l
$/l: 0,909
Summe total: $ 92,80
Anhand einer Straßenkarte wissen wir ungefähr, wie wir zum Museum kommen, aber Michi findet die Straßenkarte zu ungenau. Deshalb kreisen wir erst mal rund um „Carlton Gardens“ herum, ohne Aussicht auf einen Parkplatz, es ist alles Kurzparkzone. Der Zufall kommt uns zu Hilfe, wir entdecken plötzlich einen öffentlichen Parkplatz, der zwar 10 $ kostet, aber was bleibt uns übrig Der Parkplatz, der uns zugewiesen wird, befindet sich am anderen Ende vom Kiosk, an dem wir bezahlt haben. Oh Gott, ist das vielleicht eine winzige Parklücke und direkt dahinter grenzt ein Haus. Also was nun – mit der Vorderseite des Bushies zum Haus einparken oder lieber verkehrt hinein fahren Letztes finde ich besser und habe ich keine Probleme beim Einparken – dafür beim Aussteigen, da ich die Autotür kaum aufbringe > Platzmange
Direkt beim Parkplatz befindet sich eine Tankstelle und Michi will unbedingt eine „Melbourne Straßenkarte“. Also hinein, eine ausgefasst und nun beginnt das Studium der Karte. Wo sind wir eigentlich Wie weit würde es zum Museum sein (es regnet nämlich genau in diesem Moment auch in Melbourne). Wir orten unseren Parkplatz auf der Karte und brechen in schallendes Gelächter aus – das Museum ist schräg gegenüber der Tankstelle, einen Steinwurf entfernt und mit freiem Auge – ohne Straßenkarte – zu erkennen Ist ja wieder mal typisch
Wir marschieren also in Richtung Museum, kommen aber vorher beim „Royal Exhibition Building“ vorbei, einem recht ansehnlichen Gebäude. Gleich daneben/dahinter (wie man will) steht das Museum.
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Wir bezahlen insgesamt 8 $ Eintritt, können unsere warmen Jacken kostenlos abgeben und dann ziehen wir los.
Zuerst in die „Mind and Body Gallery“, das ist eine neuartige Ausstellung von den Wundern des menschlichen Körpers und Geistes.
Der Rest vom Obergeschoss ist nicht mehr interessant.
Am frühen Nachmittag gehen wir ins Museums-Kaffee und bestellen uns leichtsinnigerweise die „soup of the day“. Was uns genau geliefert wird, wissen wir nicht – es sieht jedenfalls schon alleine farblich nicht sehr appetitlich aus, es ist eine mittelbraune Suppe, soll eventuell in Richtung Cremesuppe gehen. Geschmacklich ist sie an Grausamkeit wohl kaum zu überbieten, wobei ungeklärt bleibt, ob es einzig und alleine an den sweet potatos liegt oder an anderen Zutaten. Wir lassen jedenfalls die Hälfte stehen und essen ein paar Pommes, die Michi vorsichtshalber mit bestellt hat.
Nachfolgend sehen wir uns im Erdgeschoss um, denn im Museums-Prospekt lese ich etwas von einer Aborigines-Ausstellung und das ist etwas, was uns sehr interessiert.
Die Ausstellung heißt „Bunjilaka“ und der Zufall will, dass wir eine Minute nach 15 Uhr dort auftauchen. Als wir lesen, dass die Führung um 3 pm begonnen hat und ansonsten kaum jemand zu sehen ist, sind wir enttäuscht, dass wir sie verpasst haben. Aber dem ist nicht so – eine Aborigine kommt auf uns zu und fragt, ob wir etwas wissen wollen. Na klar wollen wir das Nämlich, wie wir noch auf den „Zug“ zur Führung aufspringen können. Das ist gar nicht nötig, denn die Führung hat noch nicht begonnen, da sich keine Interessierten fanden und just diese Aborigine soll die Führung leiten.
Mit uns gehen letztendlich noch vier Mädchen bzw. Teenager
im Alter von ca. 16 – 17 Jahren. Für sie ist es wohl
eine Art Hausaufgabe, denn sie müssen sich Etliches
notieren (sahen wir vorher auch schon beim "Menschlichen
Körper"). Die Aborigine erklärt uns sehr viel,
beantwortet unsere Fragen, erzählt, dass ihr Vater
von Cape York stamme und ihre Mutter aus Victoria sei. Ihre
Führung dauert 45 Minuten, aber das ist das Beste vom
ganzen Museum. Anschließend sehen wir uns noch einen
Film über die Aborigines an, ist sicher noch mal eine
dreiviertel Stunde und ebenso lohnenswert wie die Führung.
Wir gehen anschließend noch ein wenig im Museums-Shop
umher, ohne etwas zu kaufen. Ich entdecke die CD-Play-Maschine,
wo ich auch die CD von Warangatti finde und natürlich
das Knöpfchen betätige. Somit läuft mein
Lieblingslied ab und das nicht nur ein Mal
Nun steht noch der Rückweg nach Ballarat am Programm, aber es ist schon kurz nach 17 Uhr. Da wir noch gerne einen Kaffee möchten, machen wir uns auf die Suche und werden nur unweit vom Museum fündig. Es ist offenbar ein Insider-Lokal, in das wir geraten, mit allen möglichen Spielautomaten. Der Kaffee, den wir konsumieren, ist echte Spitzenklasse.
Als wir dieses Lokal verlassen, entdecke ich gegenüber ein Internet-Café. Also nix wie hinein mit mir T&A, S., B. haben geschrieben, ich antworte natürlich und anschließend schreibe ich noch eine Mail an M.
Eh klar, innerhalb kürzester Zeit wird es finster. Somit steht mir wieder eine Nachtfahrt bevor. Nur gut, dass es in dieser Gegend nicht so viel Tierleben auf den Straßen gibt, das Verkehrsaufkommen ist dafür offenbar viel zu hoch.
Doch erst mal steht ein Megastau aus Melbourne raus am Plan.
Na, lieber Himmel, wir stehen mehr, als dass wir fahren.
Mehr als eine Stunde benötigen wir, um aus Melbourne
hinaus zu kommen.
K urz nach 20 Uhr sind wir in Ballarat. Beim Vorbeifahren
an unserem Motel sehen wir, dass sie bereits im Restaurant
Ordnung machen, also brauchen wir dort gar nicht erst anzuhalten.
Was bleibt übrig
Wir fahren wieder ins "GeeCees". Michi bestellt sich das
Wok-Gericht, das ich gestern hatte und ich verspeise Fish
& Chips
– beides viel zu viel.
Wir gehen anschließend noch eine kleine Runde spazieren, aber das Wetter ist ziemlich unfreundlich, daher fahren wir zum Motel zurück.
Nun ist duschen etc. angesagt und auch das Schreiben vom Tagebuch will ich nicht unnötig lange aufschieben.
Soeben haben wir im TV gesehen und auch gehört, dass es gestern ( ) oder heute ( ) – jedenfalls vor ganz kurzer Zeit, im Kakadu NP einen Unfall mit einem Saltie gegeben hat. Eine junge Aborigine ging in den Yellow River baden und das Saltie biss sie ins Bein. Angeblich baden die Aborigines immer in diesem Fluss und noch nie ( ) sei etwas passiert. Ich vermute, für die nächste Zeit werden sie vorsichtiger sein.
Aber beim Daly River bzw. der Crossing ist es ja auch nicht anders, Aborigines baden mit den Salties zusammen...
Morgen soll es nach Tailem Bend gehen, wir müssen uns allerdings noch um ein Motelzimmer umsehen. Der Wetterbericht (laut TV) ist für die nächsten Tage nicht nur sehr regnerisch, sondern auch verdammt kalt. Ohje, und das auf Kangaroo Island Seltsamerweise spricht meine Wetteruhr das genaue Gegenteil.
Wann ich ins Bett gegangen bin Eine gute Frage mit einer ehrlichen Antwort – um 2.30 Uhr morgens, bereits am Mittwoch......
Tageskilometer: 225,0
Gesamtkilometer: 180.023
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