Um 6.45 Uhr bimmelt der Wecker.. Eine weitere
schlimme Nacht liegt hinter mir – Husten,
Husten, Husten. Ich konnte kaum schlafen. Meng's
Hustensaft hilft zwar halbwegs, aber sie hatte
selbst nur mehr einen kleinen Rest und mit dem
muss ich haushalten.
Jetzt erst mal wieder Abmarsch in die sanitären
Anlagen. Wirklich komisch, dass jedes Mal Frösche
jeder Sorte und sonstige Tiere mit mir duschen
wollen, aber daran habe ich mich schon gewöhnt.
Da ich gestern eine Laundry entdeckt hatte und
wir mittlerweile mehr als genug Schmutzwäsche
haben, nehme ich die Gelegenheit wahr, wasche
unsere Wäsche und hänge sie anschließend
auf einer der beiden Wäschespinnen auf. Nicht
übel, wieder etwas erledigt 
Anschließend bereite ich das Frühstück
zu, wasche das Geschirr ab, trockne es, ab damit
in den Bushie zurück – naja, wie es
sich halt gehört 
Heute steht nochmals der Reynolds River Track
bis zu den Surprise Creek Falls am Programm, aber
vorerst wollen wir noch zu Merrepen Arts, vielleicht
malt doch die eine oder andere Aborigine.
Tatsächlich – als wir dort ankommen,
hockt eine zaundürre Aborigine am Boden und
bemalt gerade ein T-Shirt mit Bienenwachs. Richtig
hingebungsvoll. Immer wieder findet sie eine Stelle,
wo sie noch einen Tupfen (= Eier der Regenbogenschlange)
unterbringen kann.
Nach einiger Zeit verabschieden wir uns von Meng,
wir wollen nach Browns Creek. Bei der Beschreibung
von Meng vertue ich mich total, warum, weiß
ich auch nicht.
Wir fahren zur Daly River Crossing, über
die Crossing drüber und wollen so lange weiterfahren,
bis die unsealed road zu Ende ist. Leider gucke
ich nicht auf den Km-Zähler, aber es ist
schon ein ganz gutes Stück, ehe wir an einem
(geöffneten) Zaun mit daneben befestigtem
Schild ankommen. Wir sind soeben dabei, Aborigine-Land
zu betreten, das mit einer Geldstrafe von $ 1000
geahndet wird. Schreck lass' nach und komm' am
besten nie wieder 
Wir kaufen im Nauiyu Supermarket ein, denn ein
paar Dinge brauchen wir, aber der Laden ist leider
sehr knapp bestückt (nur nicht bei den Preisen).
Wenigstens Wasser und eine Thunfischkonserve erstehen
wir.
Anschließend sehen wir kurz auf der Banyan
Farm nach, ob vielleicht ein Teil der Wäsche
schon trocken sei. Nein, die Zeit war noch zu
kurz. Also nix wie weg
Wohin
Keine Frage, natürlich auf den Reynolds River
Track 
Ich vergaß vorhin zu erwähnen, dass
wir im Nauiyu Supermarket auch extra ein Cola
light für mich erstanden haben und Michi
hat es auf der Banyan Farm in den Kühlschrank
gestellt. Dort steht es auch jetzt noch –
falscher Platz, würde ich sagen 
Es sind zwar nicht viele Kilometer bis zur Abzweigung
zum Reynolds River Track, aber die ziehen sich
gewaltig – überhaupt, wenn man müde
ist und die Nacht zuvor kaum geschlafen hat.
Von der Daly River Rd. kaum zu erkennen
- die Abzweigung auf den Reynold's River Track. |
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Kurz darauf lächeln uns die Hinweisschilder
an. |
Nun geht die holprige Fahrt los, aber diesmal
doch etwas schneller als vorgestern in der Finsternis.
Nach nicht allzu langer Zeit, etwa eine Stunde
benötige ich, sind wir bei der Abzweigung
”Surprise Creek Falls”. Also rechts
abgebogen und nach ein paar Metern sind wir am
Parkplatz. Wieder Wanderschuhe anziehen, auch
wenn uns die anderen in Badeschuhen entgegenkommen.
Jeder soll so tun, wie er möchte.
Zu den Surprise Creek Falls ist es nicht sehr
weit, etwa 10 Minuten, aber irgendwie sind wir
enttäuscht. Es ist lediglich ein Pool, noch
dazu ziemlich schmutzig und – wahrscheinlich
auf Grund der Jahreszeit – gibt es keine
Falls mehr.
Also machen wir nur kurz ein paar Fotos, gehen
zum Auto retour und fahren - vorbei an schönen
Cathedral Mouds - wieder zur Banyan Farm.
Es kommt gerade Wind auf und ich möchte
meine Wäsche abnehmen, die teilweise nur
lose über der Leine hängt.
Bei der Banyon Farm erwarten uns die Pfaue. |
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Und dann
Wir haben Hunger
Also auf nach Daly River. Ohje, ohje.....Der Supermarket
hat geschlossen (sieht eigentlich so aus, als
sei es für immer), das Restaurant ist alles
andere als einladend. Also trinken wir lediglich
Cola und lassen den Magen weiter knurren.
Da ich von Meng mit guten Tipps bestens versorgt
bin, kommt der Browns Creek mit den Krokodilen
gerade richtig. Ups, auf Amy’s Hill waren
wir auch noch nicht, wie soll sich denn das ausgehen

Der Reihe nach, also erstmal Browns Creek.
Ich fahre schnurstracks die Woolianna Rd. entlang,
komme aber nicht weit, denn Michi ruft “wir
sind falsch”. Ich frage "wieso"
Er: “Wir müssen doch die Woolianna
Rd. fahren und das hier ist die Banyan Rd.”
(so ein Unsinn
).
All meine Erklärungen helfen nichts, ich
muss umkehren, denn er will sich bei Kerry die
Gewissheit holen, dass er Recht hat. Nix da
ICH habe Recht
Schließlich kenne ich mich hier doch aus,
die Gegend kenne ich fast wie meine Handtasche
Wozu habe ich mich denn monatelang auf unsere
Reise vorbereitet, mein Herr 
Also, wieder retour, wieder die Woolianna Rd.
gefahren, elendslange, eine unsealed road in schlechtem
Zustand.
Wir kommen am Bamboo Creek vorbei und sehen zahlreiche
Enten auf der Wiese.
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Nach längerer Zeit stehen wir vor einer
Warntafel, die besagt, dass wir ab sofort
Aboriginal Land betreten und ein Permit brauchen,
zu erhalten in Nauiyu.......Seeeeehr witzig
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Demnach setzen wir die Fahrt nicht fort,
sondern stellen den Bushie ab und gehen auf
Krokodilsuche. Doch die Abenddämmerung
ist zu weit fortgeschritten, wir sehen keine
mehr. |
Gerade als wir zurückfahren wollen, sehen
wir aus den Bäumen am gegenüberliegenden
Ufer des Daly River tausende Flughunde. So etwas
haben wir noch nie gesehen
Wir stehen hier, Michi filmt, ich fotografiere,
also haben wir halt anstatt der Kroks Flughunde.
Man darf nicht so wählerisch sein
Beides sind Tiere 
Anschließend fahren wir zur Banyan Farm
zurück. Das Abendessen besteht aus einer
Dose Thunfisch für uns beide, sonst nichts.
Macht für den heutigen Tag nur das Frühstück
und die Dose Thunfisch. Also wenn unter diesen
Bedingungen Michi auch nicht abnimmt, dann weiß
ich nicht mehr 
Auf mein Drängen hin fahren wir nicht nur
bei Kerry vorbei, sondern halten bei ihr an. Ich
möchte, dass wir endlich bezahlen, das ist
mir wichtig. Kerry ist zu Hause. Für diese
drei Nächte will sie AU$ 150.- haben, kein
Problem, es ist ja wirklich schön hier.
Achja, natürlich ist duschen etc. auch noch
dran, wie üblich mit Fröschen und Geckos.
Mittlerweile ist es 0.20 Uhr, Michi schläft
schon längst, ich hocke hier und tippe den
Reisebericht mit meiner Stirnlampe
Eine feine Sache ist dieses Ding 
Sleep well, see you tomorrow 
Km-Stand am Ende des Tages: 116.910
Tages-Km: 180