Freitag, 20. 9. 2002

Um 6.45 Uhr bimmelt der Wecker.. Eine weitere schlimme Nacht liegt hinter mir – Husten, Husten, Husten. Ich konnte kaum schlafen. Meng's Hustensaft hilft zwar halbwegs, aber sie hatte selbst nur mehr einen kleinen Rest und mit dem muss ich haushalten.

Jetzt erst mal wieder Abmarsch in die sanitären Anlagen. Wirklich komisch, dass jedes Mal Frösche jeder Sorte und sonstige Tiere mit mir duschen wollen, aber daran habe ich mich schon gewöhnt.

Da ich gestern eine Laundry entdeckt hatte und wir mittlerweile mehr als genug Schmutzwäsche haben, nehme ich die Gelegenheit wahr, wasche unsere Wäsche und hänge sie anschließend auf einer der beiden Wäschespinnen auf. Nicht übel, wieder etwas erledigt

Anschließend bereite ich das Frühstück zu, wasche das Geschirr ab, trockne es, ab damit in den Bushie zurück – naja, wie es sich halt gehört

Heute steht nochmals der Reynolds River Track bis zu den Surprise Creek Falls am Programm, aber vorerst wollen wir noch zu Merrepen Arts, vielleicht malt doch die eine oder andere Aborigine.
Tatsächlich – als wir dort ankommen, hockt eine zaundürre Aborigine am Boden und bemalt gerade ein T-Shirt mit Bienenwachs. Richtig hingebungsvoll. Immer wieder findet sie eine Stelle, wo sie noch einen Tupfen (= Eier der Regenbogenschlange) unterbringen kann.
Nach einiger Zeit verabschieden wir uns von Meng, wir wollen nach Browns Creek. Bei der Beschreibung von Meng vertue ich mich total, warum, weiß ich auch nicht.

Wir fahren zur Daly River Crossing, über die Crossing drüber und wollen so lange weiterfahren, bis die unsealed road zu Ende ist. Leider gucke ich nicht auf den Km-Zähler, aber es ist schon ein ganz gutes Stück, ehe wir an einem (geöffneten) Zaun mit daneben befestigtem Schild ankommen. Wir sind soeben dabei, Aborigine-Land zu betreten, das mit einer Geldstrafe von $ 1000 geahndet wird. Schreck lass' nach und komm' am besten nie wieder

Wir kaufen im Nauiyu Supermarket ein, denn ein paar Dinge brauchen wir, aber der Laden ist leider sehr knapp bestückt (nur nicht bei den Preisen). Wenigstens Wasser und eine Thunfischkonserve erstehen wir.

Anschließend sehen wir kurz auf der Banyan Farm nach, ob vielleicht ein Teil der Wäsche schon trocken sei. Nein, die Zeit war noch zu kurz. Also nix wie weg Wohin Keine Frage, natürlich auf den Reynolds River Track

Ich vergaß vorhin zu erwähnen, dass wir im Nauiyu Supermarket auch extra ein Cola light für mich erstanden haben und Michi hat es auf der Banyan Farm in den Kühlschrank gestellt. Dort steht es auch jetzt noch – falscher Platz, würde ich sagen
Es sind zwar nicht viele Kilometer bis zur Abzweigung zum Reynolds River Track, aber die ziehen sich gewaltig – überhaupt, wenn man müde ist und die Nacht zuvor kaum geschlafen hat.

Von der Daly River Rd. kaum zu erkennen - die Abzweigung auf den Reynold's River Track.
Kurz darauf lächeln uns die Hinweisschilder an.

Nun geht die holprige Fahrt los, aber diesmal doch etwas schneller als vorgestern in der Finsternis.

Nach nicht allzu langer Zeit, etwa eine Stunde benötige ich, sind wir bei der Abzweigung ”Surprise Creek Falls”. Also rechts abgebogen und nach ein paar Metern sind wir am Parkplatz. Wieder Wanderschuhe anziehen, auch wenn uns die anderen in Badeschuhen entgegenkommen. Jeder soll so tun, wie er möchte.

Zu den Surprise Creek Falls ist es nicht sehr weit, etwa 10 Minuten, aber irgendwie sind wir enttäuscht. Es ist lediglich ein Pool, noch dazu ziemlich schmutzig und – wahrscheinlich auf Grund der Jahreszeit – gibt es keine Falls mehr.

Also machen wir nur kurz ein paar Fotos, gehen zum Auto retour und fahren - vorbei an schönen Cathedral Mouds - wieder zur Banyan Farm.

Es kommt gerade Wind auf und ich möchte meine Wäsche abnehmen, die teilweise nur lose über der Leine hängt.

Bei der Banyon Farm erwarten uns die Pfaue.

Und dann Wir haben Hunger Also auf nach Daly River. Ohje, ohje.....Der Supermarket hat geschlossen (sieht eigentlich so aus, als sei es für immer), das Restaurant ist alles andere als einladend. Also trinken wir lediglich Cola und lassen den Magen weiter knurren.

Da ich von Meng mit guten Tipps bestens versorgt bin, kommt der Browns Creek mit den Krokodilen gerade richtig. Ups, auf Amy’s Hill waren wir auch noch nicht, wie soll sich denn das ausgehen
Der Reihe nach, also erstmal Browns Creek.

Ich fahre schnurstracks die Woolianna Rd. entlang, komme aber nicht weit, denn Michi ruft “wir sind falsch”. Ich frage "wieso" Er: “Wir müssen doch die Woolianna Rd. fahren und das hier ist die Banyan Rd.” (so ein Unsinn ). All meine Erklärungen helfen nichts, ich muss umkehren, denn er will sich bei Kerry die Gewissheit holen, dass er Recht hat. Nix da ICH habe Recht Schließlich kenne ich mich hier doch aus, die Gegend kenne ich fast wie meine Handtasche Wozu habe ich mich denn monatelang auf unsere Reise vorbereitet, mein Herr
Also, wieder retour, wieder die Woolianna Rd. gefahren, elendslange, eine unsealed road in schlechtem Zustand.

Wir kommen am Bamboo Creek vorbei und sehen zahlreiche Enten auf der Wiese.

Nach längerer Zeit stehen wir vor einer Warntafel, die besagt, dass wir ab sofort Aboriginal Land betreten und ein Permit brauchen, zu erhalten in Nauiyu.......Seeeeehr witzig
Demnach setzen wir die Fahrt nicht fort, sondern stellen den Bushie ab und gehen auf Krokodilsuche. Doch die Abenddämmerung ist zu weit fortgeschritten, wir sehen keine mehr.

Gerade als wir zurückfahren wollen, sehen wir aus den Bäumen am gegenüberliegenden Ufer des Daly River tausende Flughunde. So etwas haben wir noch nie gesehen Wir stehen hier, Michi filmt, ich fotografiere, also haben wir halt anstatt der Kroks Flughunde. Man darf nicht so wählerisch sein Beides sind Tiere

Anschließend fahren wir zur Banyan Farm zurück. Das Abendessen besteht aus einer Dose Thunfisch für uns beide, sonst nichts. Macht für den heutigen Tag nur das Frühstück und die Dose Thunfisch. Also wenn unter diesen Bedingungen Michi auch nicht abnimmt, dann weiß ich nicht mehr

Auf mein Drängen hin fahren wir nicht nur bei Kerry vorbei, sondern halten bei ihr an. Ich möchte, dass wir endlich bezahlen, das ist mir wichtig. Kerry ist zu Hause. Für diese drei Nächte will sie AU$ 150.- haben, kein Problem, es ist ja wirklich schön hier.

Achja, natürlich ist duschen etc. auch noch dran, wie üblich mit Fröschen und Geckos.

Mittlerweile ist es 0.20 Uhr, Michi schläft schon längst, ich hocke hier und tippe den Reisebericht mit meiner Stirnlampe Eine feine Sache ist dieses Ding

Sleep well, see you tomorrow

Km-Stand am Ende des Tages: 116.910
Tages-Km: 180