Sehr unfreundlich holt uns der Wecker um 7 Uhr
aus dem Tiefschlaf. Nach dem Motto „Morgenstund
hat Gold im Mund“ hüpfen wir auf und
gehen zu den sanitären Anlagen. Bis auf eine
etwas ältere Dame schlafen offensichtlich
noch alle.
Witzig ist, dass mir am Weg zu den sanitären
Anlagen ein Känguru begegnet, so zutraulich,
dass ich es sogar ein klein wenig streicheln
kann
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Dann geht’s zum Frühstück zubereiten.
Dabei lachen wir Tränen, denn Michi will
mir erstmals dabei helfen
Also gebe ich ihm die Aufgabe, drei Spiegeleier
zuzubereiten. Dabei braucht er allerdings ein
wenig Hilfestellung, denn Eier aufschlagen ist
nicht sein Ding
Doch letztendlich haben wir ein äußerst
ausgiebiges Frühstück
Als es beendet ist, möchten wir uns eigentlich
auf den Weg machen, aber Wally begegnet uns. Wir
sitzen lange Zeit mit ihm auf den Stufen vor seinem
Haus und plaudern über Gott und die Welt.
Genau genommen, über die diversen Wets, wann
sie kommen, was sie schon angerichtet haben, dann
die KSA,
er unterrichtet beide Kinder auf diese Art.
Als nächstes schildert uns Wally seine Zukunftspläne,
z. B. wolle er eine Art Irrgarten bauen, damit
die Gäste ein wenig Unterhaltung haben, auch
an einen 9 ()
– Loch-Golfplatz denkt er. Ich denke vielmehr
insgeheim, er sollte zuerst mal Ordnung neben
und hinter sein Haus bringen, denn dort sieht
es grauenvoll aus
Ein einzigartiges Kramelsurium, großteils
verrostet. Ich hätte eine Idee: Er könnte
doch viel besser ein Museum eröffnen, das
wäre eine zusätzliche Einnahmequelle
Sehr spät, nämlich nach 11am,
fahren wir nun wirklich los und zwar zu Meng
bzw. Merrepen
Arts, das sich in Nauiyu befindet. |
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Nauiyu ist eine Aborigine Community, die
für Touristen zugänglich ist. |
Allerdings ist unser gewählter Zeitpunkt
für Meng ungünstig, denn es ist beinahe
Lunch-time. Sie zeigt uns ein paar Malereien von
den Aborigines, auch T-shirts etc. Wir schlagen
vor, sie solle Mittag machen, wir ebenso, später
kommen wir wieder. Das ist ok für sie.
Wir machen nicht Mittag, sondern nützen
die Zeit und fahren zum „Red Lilly Billabong“.
Uihhh, das ist vielleicht ein Blütenteppich
Allerdings ziehen wir unsere hohen Wanderschuhe
an, denn das Gestrüpp, durch das wir gehen,
erscheint uns nicht ganz einwandfrei. Lieber vorsorgen
ist die Devise.
Korrektur zu „wir machen nicht Mittag“:
Naja, ein klein wenig schon, wir öffnen eine
Thunfischkonserve und teilen uns den Inhalt. Das
genügt.
Auch fahren wir zur Daly River Crossing. Mit
weit aufgerissenen Augen sehen wir zu, wie erwachsene
Aborigenes und auch Kinder im Daly River baden
Im Daly River, wo bekanntermaßen Salzwasserkrokodile
leben
Wir fahren über die schmale Brücke
drüber und auf der anderen Seite hoch
bis zum höchsten Punkt. |
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Bis hierher stand also 1999 während
der Wet das Wasser - einfach unvorstellbar
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Im Anschluss daran fahren wir wieder zu Merrepen
Arts. Meng erklärt uns in ihrer Werkstatt,
wie die Muster auf z. B. T-Shirts entstehen, es
ist ziemlich kompliziert.
Täglich, von Montag bis Donnerstag, ev. am
Freitag auch noch, kommen maximal vier bis fünf
Aborigines-Frauen, um künstlerisch tätig
zu sein. Freitags eher selten, da „müssen“
sie auf ihre Tax warten, die sie ausbezahlt bekommen
(und dann sofort in Alkohol umsetzen). Meng erzählt,
dass oft ein oder zwei Mal pro Nacht das vergitterte
Polizeiauto durch die Gegend fährt und die
voll betrunkenen Aborigines zurückholt. Danach
wird allerdings in Nauiyu weitergegrölt,
auch nicht gerade angenehm.
Meng lädt uns auf einen Tee ein, den wir
auf der Terrasse von Merrepen Arts trinken. Ich
allerdings nur Wasser, bei der Hitze habe ich
nicht unbedingt Lust auf Tee
Dann verlautet Meng etwas, das Michi und mich
beinahe aus den Socken, die wir nicht anhaben,
wirft: Sie lädt uns zum Abendessen zu sich
nach Hause ein
Wir äußern zwar vorsichtige Bedenken,
dass die Kocherei nach einem Arbeitstag wohl etwas
viel sei, aber sie meint, das gehe nebenbei, außerdem
gäbe es Pasta, die macht sich ohnehin fast
von alleine. Mit Freude nehmen wir die Einladung
an.
Das heißt auf gut deutsch, zur Banyan Farm
fahren, duschen und retour zu Meng. Um 7pm sollen
wir bei ihr sein. Nun ja, 5 Minuten Verspätung
haben wir, aber Meng ist ohnehin noch nicht fertig
und daher stört unsere geringe Verspätung
nicht im geringsten.
Es gibt, wie beschrieben, Pasta, dazu eine Sauce,
bestehend aus Barramundi-Stücken, Fisolen,
rotem und grünem Paprika, Basilikum, Pfeffer
und etwas Schlagobers. Das schmeckt wirklich fantastisch
Muss ich zu Hause ausprobieren, nur den Barramundi
werde ich wohl oder übel durch einen anderen
Fisch ersetzen müssen
Irgendwann fragt mich Meng, ob ich nicht meine
Emails checken wolle – dankend nehme ich
an
In kurzer Zeit habe ich vier Mails geschrieben.
Solche Gelegenheiten muss man beim Schopf packen,
die bekommt man nicht alle Tage. Und vor allem
habe ich dzt. überhaupt keine Ahnung, wann
ich das nächste Mal meine Mail-Box ansehen
kann.
Wir plaudern bis gegen 11pm, es gibt ja so viele
Themen. Allerdings sind meine gesprochenen Sätze
dazwischen etwas seltsam. Schon in Linz hatte
ich Halsweh, die Aircondition in den Flugzeugen
war auch nicht besonders günstig und ernsthaft
verschlimmert hat die Situation unsere mehrmaligen
Touren durch die diversen Woolworth’s, Hardware-Stores
in Darwin und wie sie alle heißen. Dort
drinnen war es so bitter kalt, ich fror erbärmlich.
Das Resultat ist nun, dass ich seit zwei Tagen
eine grauenvolle Stimme habe (Meng meint, wie
Marlene Dietrich ).
Ich huste, was das Zeug hält, aus meiner
Nase kommt purer Eiter. Naja, ich bin froh, dass
ich mich ansonsten fit fühle, kein Fieber
habe.
Ehe wir uns verabschieden, schenkt mir Meng ein
Fläschchen Hustensaft - danke schön
Km-Stand am Ende des Tages: 116.730
Tages-Km: 64