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XII. Feria del Sureste in Vecindario 2015

 

(Der neueste Eintrag steht zuoberst, für den ersten Eintrag bitte nach unten scrollen).

6. November 2015:

Überpünktlich waren wir noch vor 8 Uhr in der Bäckerei. Der Furgon war schon voll beladen, sodass wir unverzüglich losfahren konnten. Nach wenigen Kilometern begann unser Auto seltsam zu ruckeln. Michi meinte, ich solle doch zurück schalten. Ein gut gemeinter Rat aber ich fahre seit 43 Jahren Auto und weiß schon, wann ich hinauf und zurück schalten muss, außerdem fuhr ich auf der Zweiten. Bergab auf die Erste zurück schalten, wäre nun wirklich verkehrt. Ich versuchte es mit hinauf schalten, das Ruckeln änderte sich nicht. Mir fiel auf, dass die Temperaturanzeige gefallen war. Was um alles in der Welt ist mit dem Auto los, das passt doch jetzt überhaupt nicht in unser Konzept, wir müssen pünktlich in Vecindario sein!! Dann stellte sich heraus, ein Zylinder war ausgefallen, nur mehr drei funktionierten. Zum Glück kamen wir bis nach Vecindario und räumten sowohl den Furgon als auch unser Auto aus, in dem ebenfalls vieles war. Michi, schon in kanarischer Tracht, fuhr dann zum Renault. Bald darauf rief er an. Eine Einspritzdüse war im Eimer, eine zweite funktionierte auch nicht mehr richtig. Glücklicherweise waren sie vorrätig, sodass sie rasch getauscht werden konnten. Viel früher als gedacht war Michi wieder bei uns.

Und schon begann der Verkauf.

Klickt auf die Fotos, sie vergrößern sich.

Unser kleines Zelt, die Bäckerstochter und ich. Man sieht, welch schmalen "Durchgang" wir zwischen der Kühlvitrine und dem Tisch hatten.

Trotz des nur ein Viertel großen Zeltes hatten wir ein ganz schönes Sortiment, der Furgon war das Lager für den Nachschub, den wir benötigten. Normalerweise haben wir das Lager direkt im Zelt, weil es viel praktischer ist, aber das war ja nicht machbar. Witzig war, als ich gerade alleine im Zelt stand und unsere Nachbarin kam. Sie guckte mich an und rief laut, sie habe gar nicht gewusst, dass ich hier verkaufe! Und schon orderte sie etliche Dinge, sodass die Kassa klingelte. Da kam richtig Freude auf!

Am frühen Nachmittag, als für viele der Besucher Siesta-Zeit und es dadurch etwas ruhiger war, schlenderten Michi und ich an ein paar Zelten anderer vorbei und ich schoss ein paar Fotos.

Eine große Wut überkam uns, als wir sahen, dass es einige Zelte gab, die das gesamte Zelt, also 3 x 3 m, zur Verfügung gestellt bekamen!!

Beim Anblick dieses Herrn lachten wir uns schief! Seht euch die Kopfbedeckung und die "Schuhe" an!
Diese Wassermelone war ein richtiges Kunstwerk.
Das Fernsehen fehlte natürlich auch nicht.

Nach dieser kleinen Runde ging es mit dem Verkauf weiter, am Abend fuhren wir nach Hause. Für die Bäckerstochter war erst um 22 Uhr Schluss.

Für uns war es wieder sehr schön, mit dabei sein zu dürfen.

 

5. November 2015:

Wir wussten, dass mit dem Dekorieren der Zelte nicht vor 17 Uhr begonnen werden darf, wir waren trotzdem schon 45 Minuten zuvor vor Ort, um einen guten Parkplatz zu bekommen. Wir standen zwar völlig verboten, aber am Nachmittag/Abend, an dem dekoriert wird, wird das üblicherweise geduldet. Üblicherweise...

Uns traf der Schlag, als wir die Zelte sahen! Und nicht nur uns, auch andere Leute, die in Kürze ihr Zelt schmücken werden, regten sich auf. Das Hauptthema war fürs Erste nicht mal die geringe Größe der Zelte, sondern der Aufbau derselben! Wir dachten alle, wir sehen nicht recht!

An drei Seiten jedes Zeltes wurde ein insgesamt 9 m langes weißes Stoffteil montiert. Am Foto sieht man, dass die jeweilige Vorderseite der Zelte geschlossen ist.

Diese Vorderseiten sollen an beiden Seiten zum Öffnen sein, da sie untertags hochgerollt und am oberen Zeltende befestigt werden. Doch hier konnte man nichts hochrollen, weil die jeweils rechte Seite Teil des 9 m langen Stoffes war. Das unmittelbar dahinter befindliche Zelt (sie stehen sozusagen Rücken an Rücken) war ebenfalls auf der Vorderseite nicht zu öffnen. Wir alle, ohne Ausnahme, waren ratlos und entsetzt! Wie konnte so etwas nur passieren?

Und erst die Trenn"wand" zwischen den beiden Zeltteilen!

An beiden Längsseiten sind Reißverschlüsse angebracht. Gedacht war das, damit man die Trenn"wände" damit verschließen kann. Doch man konnte nichts verschließen, da der weiße Stoff störte und abgesehen davon, waren die schwarzen Teile zu kurz in der Breite. Selbst wenn der weiße Stoff getrennt gewesen wäre, hätte man daher die schwarzen Teile nicht zusammen zippen können! Eine Fehlplanung sondergleichen!

Die seitwärts wegstehenden schwarzen Teilchen bestanden aus zwei Teilen und hatten Klettverschlüsse. Das war wohl dazu gedacht, sie an einer senkrecht stehende Stange zu befestigen, aber a) war keine Stange hier und b) hätte man sich die Reißverschlüsse schenken können. Wir schüttelten unsere Köpfe. Doch es half alles nichts: Eine Lösung musste her und zwar rasch! Mittlerweile war es schon nach 16:30 Uhr, erstmalig sollten wir heute Abend keinen Strom und somit kein Licht im Zelt bekommen. Vorsorglich hatten wir eine mit Batterien betriebene Stablampe mitgebracht, für den Fall der Fälle.

Wir mussten unbedingt einen der wenigen Arbeiter finden, die immer noch mit den Zelten beschäftigt waren und dieser war bald gefunden. Wir fragten ihn, was der Unsinn soll. Er verstehe es auch nicht. Sie haben Schachteln mit diesen 9 m langen Teilen bekommen und keine Information, wie sie diese montieren sollen. Sie wissen selbst, dass es so nicht geht und falsch ist, aber sie wissen keine Lösung. Na toll!

Während Michi sich weiter mit dem Arbeiter unterhielt, sah ich in einiger Entfernung einen anderen, der etwas Weißes aus einer Schachtel nahm. Ich eilte zu ihm und fragte ihn, ob das 3 x 3 m-Teile wären und er bestätigte das. Ohne ihn zu fragen, nahm ich drei dieser Teile, mehr benötigen wir nicht. Damit eilte ich zu Michi und dann weiter zu unserem Zelt (bzw. dem Zelt der Bäckerstochter, um genau zu sein). Rasch entfernten wir das 9 m-Teil und begannen, die 3 m-Teile zu montieren. Für das schwarze Mittelteil hatten wir noch keine Lösung, aber es mussten erstmal die weißen Teile montiert sein und das ging ziemlich rasch. Zwischendurch sah ich einen Polizisten und mir schoss durch den Kopf, dass ich verboten geparkt habe. Ich unterbrach meine Arbeit und flitzte zum Polizisten, erklärte, dass wir ein Zelt dekorieren wollen, aber erst mal die richtigen Teile montieren mussten und daher noch nichts aus dem Auto laden konnten. Ich zeigte ihm unser Auto und er genehmigte das falsche Parken, allerdings solle ich dann, wenn das Auto entladen ist, woanders parken, damit auch andere Leute einen Platz näher bei den Zelten zum Ausladen haben. Alles klar, werde ich machen. Und kurz darauf war ich schon wieder bei Michi. Wir liefen zum Auto, schnappten die ersten Dinge, dann lief ich alleine zurück, um weitere Dinge zu holen und schließlich parkte ich das Auto um. Oh Mann, was für ein Stress!

Da das Zelt, wie schon geschrieben, sehr windig ist, konnten wir gar nicht alles anbringen, was wir an Dekorationen hatten, das hätte das Gestänge nicht ausgehalten und hätte sich vermutlich verbogen, das wollten wir nicht.

Bald wurde vom Bruder und dem Cousin der Bäckerstochter die Kühlvitrine geliefert. Sie selbst kam auch und wir erzählten ihr vom Disaster. Sie konnte es gar nicht glauben, freute sich aber sehr, wie wir das Problem auf die Schnelle gelöst haben.

Von den Arbeitern waren immer noch nicht Tisch und Sessel gebracht worden, deshalb holten Michi und ich das selbst. Dieses Mal lief bei den Arbeitern wirklich alles aus dem Ruder, aber nur deshalb, weil sie falsches Material für die Zelte bekamen. Für kein einziges Zelt kann man 9 m am Stück gebrauchen.

Um den im Wind stark flatternden Mittelteil halbwegs zu befestigen, spannten wir am untern Ende der Seitenwände eine Wäscheleine und banden die jeweiligen Enden des schwarzen Innesteiles daran fest. Das ging so halbwegs.

Es war noch nicht ganz finster, waren wir fertig und fuhren nach Hause. Morgen müssen wir um 8 Uhr in der Bäckerei sein, dann fahren wir gemeinsam hinunter.

 

4. November 2015, nachmittags:

Wir wussten, dass es bei dieser Feria neue Zelte geben wird und auch, dass unser Zelt statt der üblichen 6 x 3 m nur mehr 3 x 1,5 m haben wird, also nur mehr ein Viertel (!). Die Bäckerstochter versuchte, ein Doppelzelt zu bekommen, es wurde aber gesagt, dass es ausnahmslos 3 x 1,5 m Zelte geben wird. Das kann ja heiter werden!

Am späten Nachmittag war ich mit meinen Vorbereitungen für heute so weit fertig, dass wir nach Vecindario fuhren, um uns die Zelte anzusehen.

Die Zelte waren nur halbfertig, der Rest würde dann morgen folgen. Wir sahen jedoch schon, wie windig das Ganze ist, völlig auf billig gemacht. Ein Gesamtzelt misst 3 x 3 m.

Auf obigem Bild muss man sich über die gesamte Länge mittig Trennteile vorstellen. Auf der rechten Seite wird der Vorderteil zum Hochrollen, auf der linken Seite ebenfalls.

 

4. November 2015:

Vom 6. bis zum 8. November 2015 findet in Vecindario die 12. Feria del Sureste statt. Dabei handelt es sich um eine Handwerksmesse. Bei dieser werden sowohl Backwaren, als auch Käse, Olivenöl, Obst, Gemüse (um ein paar der Lebensmittel zu nennen), aber auch alle möglichen anderen Dinge zum Verkauf angeboten.

Wie schon in den Jahren zuvor, halfen wir auch dieses Mal bei den Vorbereitungen.

Diese Plakate sieht man derzeit vielfach auf der Insel.

Mehr zur Feria schreibe ich natürlich und es folgen auch mehr Fotos.