Aloha

Auf O'ahu gibt es Trails, die nur mit einem gültigen Permit erreichbar sind und für die Allrad zwingend vorgeschrieben ist. Dass man damit auf ungeteerten Pisten keinen Versicherungsschutz hat, muss ich auch an dieser Stelle erwähnen.

Bisher kenne ich zwei Gebiete auf O'ahu, nämlich:

1. Wai'anae Mountains im Nordwesten und
2. Poamoho-Gebiet im Zentrum der Insel

Ersteres befindet sich auf militärischem Gelände, zweiteres auf dem Privatgrundstück der Dole Company.

Zu Punkt 1:

Die Wai'anae Mountans sind mit dem Allrad-Auto (!) ausnahmslos über die Satellite Tracking Station Access Road zu erreichen, die sich im Westen von O'ahu, in unmittelbarer Nähe der bekannten Yokohama Bay, rechterhand befindet.

Das Befahren ist von Montag bis Sonntag gestattet.

Gleich zu Beginn steht ein kleines Häuschen, in dem Wachposten ihren Dienst versehen. Jeder Hiker (und nicht nur einer pro Fahrzeug) muss den Reisepass vorzeigen sowie ein Permit pro Auto (wie man zu dem Permit kommt, weiter unten).
Unbedingt beim Wachposten darum bitten, dass der erste Schranken geöffnet wird!

Nach dem Passieren fährt man die Satellite Tracking Station Access Rd. hoch und steht dann vor einem meist geschlossenen Schranken. Links dahinter, gut sichtbar, befindet sich wiederum ein Wachposten-Häuschen, das aber nur selten besetzt ist. Es ist zwar an der Außenseite ein Telefon vorhanden, aber die dort angegebenen Telefonnummern stimmen meist nicht. Es genügt seit einiger Zeit, einfach den Hörer abzunehmen und zu warten, bis sich jemand am anderen Ende der Leitung meldet.

Hat man also zuvor vergessen, beim ersten Wachposten um das Öffnen zu bitten, bleibt nichts Anderes übrig, als nochmals nach unten zu fahren und die Bitte nachzuholen. Anschließend wieder hinauf fahren, dann stand zumindest bei unseren mehrmaligen Besuchen des Mokule'ia-Gebietes immer ein Wachposten, um den Schranken zu öffnen.

Rechterhand fährt man weiter und ist bald auf der Kuaokala Access Road, einer ungeteerten Piste in wechselndem Zustand. Vorsicht, falls es zuvor geregnet hat oder man selbst in den Regen kommt. Die Piste kann sehr rutschig werden, ähnlich wie Schmierseife.

Der Kuaokala Trail ist nicht sehr weit entfernt und ist wunderschön.

Möchte man den Mokule'ia Trail laufen, ist der Weg allerdings weit, sehr weit... Und man kommt nicht rasch vorwärts.

Wie sagte 2007 Aaron Loewe von Na Ala Hele, dem wir auch hier oben begegneten? "It's a really long way" - und Recht hat er!

 

Zu Punkt 2:

Weshalb die Poamoho Access Rd. lange Zeit nicht einmal mit Permit befahren werden durfte, hatte einen Haken. Na Ala Hele brauchte die Zustimmung der Dole Company, da die Poamoho Access Rd. auf ihrem Grundstück verläuft. Unmittelbar an Dole befindet sich militärisches Gelände.
Nach längeren Verhandlungen erklärte sich Dole bereit, die Zustimmung zu geben. Voraussetzung sei allerdings, dass entlang des Tracks ein Zaun und von Beginn des Tracks bis zum Trailhead drei Gates errichtet werden. Auch müsse dafür gesorgt werden, dass der Track regelmäßig kontrolliert und die Ziffern der Zahlenschlösser laufend geändert werden. Letzteres ist auch der Grund, weshalb man erst bei Permit-Ausstellung die Gate-Nummern erfährt.

Es wurden einige Gefangene zur Arbeit herangezogen, die 10 Stunden pro Tag in der brütenden Hitze schufteten. Doch das war ihnen allemal lieber, als im Gefängnis zu sitzen. Probleme mit den Gefangenen gab es überhaupt keine.

Das Befahren der Poamoho Access Road ist nur an Wochenenden und Staatsfeiertagen gestattet, von Montag bis Freitag nicht.

Am Ende der ca. 8 Meilen langen Piste befindet sich der Trailhead für den Poamoho Ridge Trail, der in die Ko'olau Mountains führt. Wir sind zwar die Poamoho Access Rd. schon gefahren, konnten aber letztendlich den Trail nicht laufen, weil es zu regnen begann. Vielleicht schaffen wir es einmal.

 

Wie kommt man nun an die Permits?

Üblicherweise muss man sich die Permitansuchen von Na Ala Hele herunterladen, ausdrucken, ausfüllen und spätestens zwei Monate vor Fahr-/Trailantritt nach Honolulu schicken. Na Ala Hele in Honolulu versieht das Permit mit Stempel und Unterschrift und man bekommt es am Postweg zurück geschickt. So viel zur Theorie, denn die Praxis sieht anders aus.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, das geht schief. Das Permitansuchen, das ich im Sommer 2007 nach Honolulu geschickt habe, ist nie bei mir eingelangt.

Somit bleibt als einziger Ausweg, man fährt in Honolulu zu Na Ala Hele und lässt sich das Permit direkt ausstellen, haben wir seither einige Male praktiziert, funktioniert einwandfrei.

Na Ala Hele, die für die Trailinstandsetzung und -erhaltung zuständig sind und dem DLNR (Department of Land and Natural Resources) unterliegen, befinden sich in

2135 Makiki Heights Drive in Honolulu.

Am besten stellt man das Auto vor dem Gate linkerhand am Parkplatz für die Hiker ab und läuft zu Fuß weiter hoch.

Am Permit muss das Kennzeichen des Mietwagens eingetragen werden, daher vor dem Betreten des Na Ala Hele Gebäudes dieses auswendig lernen oder abschreiben.

Hier das Gebäude von Na Ala Hele bzw. auf dem braun/gelben Schild steht "Devision of Forestry and Wildlife", was auch zum DLNR gehört.

Der Eingang befindet sich auf der Rückseite des Gebäudes.

Das liest sich jetzt vielleicht unheimlich kompliziert, ist es aber nicht.

Besonders in den Wai'anae Mountains lernt man O'ahu von einer Seite kennen, wie man es nicht für möglich halten würde. Hier findet man eine nahezu unberührte Natur, die uns immer wieder anzieht.