Aloha

Der Allerton Garden ist ein Teil des National Botanical Garden, der sich im Süden von Kaua'i, unweit von Poipu, befindet.

Klickt auf die Fotos zum Vergrößern.

Um den Allerton Garden zu sehen, muss man die Allerton Garden Tour buchen, die kostenpflichtig ist. Die Touren werden mehrmals täglich angeboten und dauern ca. 2,5 Stunden. Ein Tripod ist nicht gestattet.

Mittlerweile wird auch ein Lu'au angeboten, siehe im obigen Link unter "Allerton on fire". Auch eine Sunset Tour ist im Angebot, siehe selben Link.

Im Visitor Center wird die Tour gebucht.

Insektenschutzmittel ist dringend angeraten.

Geht man nach dem Ticketkauf vor dem Visitor Center ein Stück in westliche Richtung, sieht man bald diese Überdachung. Hier ist der Treffpunkt.

Der Guide spricht einführende Sätze über die Tour und den Hintergrund dieser Pflanzensammlung. Es gibt drei Arten von Pflanzen, die hier wachsen:

1. Hawaiian Native Plants
2. Kanu Plants
3. Exotic Modern Plants

Die Hawaiian Native Plants kann man auch ohne Eintritt zu bezahlen bewundern.
Die Kanu Plants bezeichnet Juan als die ersten Pflanzen, die von den Einwanderern vor ca. 1000 Jahren mitgebracht wurden. Sie hatten auf ihren Kanus verschiedene Pflanzen, von denen sie dachten, dass sie gebraucht werden, z. B. die Brotfrucht, Kräuter etc.
Später, als Captain Cook kam, begann die echte Invasion von modernen Gartenpflanzen. So hat sich das ganze entwickelt und nun ist es ein Gemisch, die endemischen Pflanzen drohen immer geringer zu werden, sodass versucht wird, sie aus Samen und Ablegern wieder nachzuziehen.

Dann beginnt die Tour und die anfängliche Fahrt im Bus ist ident mit jener bei der McBryde Tour.

Zuerst kommt man zu einer Station, an der noch von früher ein mit Kohle befeuertes Kesselhaus steht, das aber nicht mehr in Betrieb ist. Neben dem Kesselhaus sind Zivilisationsankerpunkte, wie der Guide sie nennt, nämlich Toiletten sowie ein kleiner Teich, der eine interessante Entstehung hat: Früher war dort das Aschebecken des Kessels, beim Ausräumen durchstieß man den Boden und Grundwasser trat ein. Dieses Grundwasser steht jetzt in diesem Teich.

Der nächste Halt ist die Aufzuchtstation für endemische Pflanzen, allerdings nicht das Labor, sondern unter einem Netz. Es stehen leere Becken dort, mit feinem Lavagestein von Big Island, da die Pflanzen in diesem porösen Lavagestein am besten wachsen. Es werden verschiedene Pflanzen gezüchtet und später werden sie ausgepflanzt.

Der Allerton Garden liegt direkt am Meer und auch am Lawa’i River, der McBryde Garden liegt nördlich davon.

Der Guide erzählt weiter:

Mr. Allerton war ein Geschäftsmann und der Garten war nicht wirklich sein Ding. Er wäre lieber Künstler gewesen, reiste viel herum, absolvierte in Italien vier Jahre lang ein Kunststudium. Allerton hatte so viel Geld, dass er nicht wusste, wohin damit. Er war auch auf Big Island, nicht aber auf Kaua’i. Von einer Bekannten erfuhr er, dass auf Kaua’i ein ganzes Tal verkauft wird, sie meinte, das sei das Richtige für ihn. Er unternahm einen Tagestrip vom Festland nach Kaua’i, es war ungefähr 1920. Allerton blickte in das Tal hinunter und verliebte sich sofort, sodass er es noch am selben Tag kaufte und zwar um $ 50.000. Daraufhin wurde er zum Landschaftsgärtner und hat im jetzigen Allerton Garden sozusagen „Räume“ inszeniert mit Landschaften und Bäumen. Seine Gärtner brachte er fast zum Wahnsinn, da er heute sagte „pflanzt dieses Gewächs hier ein, jenes dort“ und am nächsten Tag gab er die Anweisung, das gestern Gepflanzte wieder auszugraben und doch an einer anderen Stelle einzupflanzen.

Die Winter verbrachte Allerton nicht in Chicago, da es ihm zu kalt war, sondern auf Kaua’i und sofort gab es für die Gärtner wieder die Anweisungen, was sie nicht alles ausgraben und woanders einpflanzen sollten. Es wurde mehrfach umkonstruiert und er schuf einige Plätze, die speziell zum Meditieren und Ausspannen von der Business Welt gedacht waren.

Eines Winters, Allerton war wieder auf Kaua’i, begann die Seeblockade Krieg im Pazifik. Der General oder wer auch immer verbot, nach und von Hawai’i zu reisen. Die Insel konnte von niemandem verlassen werden und Allerton musste drei Jahre auf Kaua’i bleiben. In dieser Zeit dachte er ein bisschen um, organisierte andere Pflanzen und ließ auch Nutzpflanzen setzen. Diese sind in einem anderen Teil des Gartens zu sehen.

Der Guide erklärt u. a., dass es auch die Brotfrucht gibt und von dieser gäbe es (aber nicht im Allerton Garden) ungeahnt viele Sorten. Es gibt eine Brotfruchtorganisation, weil man meint, dass die Brotfrucht in Asien zur Ernährung der Bevölkerung einen wichtigen Beitrag leistet.

Nun einige exotische Blüten und Pflanzen:

Der Guide weist mehrfach auf diversen Stellen hin, zeigt händisch angelegte Wasserfälle und auch Figuren buddhistischer Mönche, wobei zuvor niemand wusste, welche Figuren das sind. Erst als eines Tages buddhistische Zen Mönche den Allerton Garden besuchten, waren sie hellauf begeistert und nicht nur deswegen. Ein spezieller Wasserfall war von Allerton bzw. seinen Gärtnern genauso angelegt worden, wie es sein sollte, nämlich mit keramischen Fliesen in Form von Treppenstufen, das gäbe besonders tiefe Frequenzen, wenn das Wasser darüber läuft, was wiederum sehr beruhigend wirken soll.



An einer Stelle erzählt der Guide eine sehr schöne Story. Allerton sah in Italien eine Lampenschale mit einer Meerjungfrau und wollte unbedingt solch eine Statue haben, dies war 1938. Der Künstler war bereits 1931 verstorben und so war ein Nachbau nicht mehr möglich. Um drei Ecken herum erfuhr Allerton, dass es von dem Künstler irgendwo in Süditalien noch Bronzestatuen geben soll und zwar in seinem Atelier. Da der Weltkrieg vor der Tür stand bzw. Vorbereitungen dazu bereits getroffen wurden, befürchtete man, dass die Bronzestatuen eingeschmolzen werden, um daraus Kanonenkugeln zu erzeugen. Allerton musste Italien wegen des zweiten Weltkrieges verlassen.
Durch Zufall kam ein Schiff, das unter italienische Flagge fuhr, trotzdem noch durch die britische Seeblockade durch, tauchte irgendwo vor Amerika auf und durch Allertons gute Beziehungen kam er darauf, dass genau auf dem Schiff, auf dem er mitfuhr, zwei dieser Statuen des Künstlers sind. Hämische Stimmen wurden laut, dass Allerton den Transport der Statuen eingefädelt hat.

Heutzutage sind diese Statuen im Allerton Garden aufgestellt. Sie sind insofern bemerkenswert, weil Meerjungfrauen mit einem gefiederten Schwanz auf einem kleinen Sockel, der Wellenlinien darstellt und dann noch eine große Schale am Kopf haltend, unüblich sind.

Zwischen den Statuen läuft eine Wassertreppe.

Am unteren Ende platscht das Wasser durch die natürlichen Schwingungen exakt mit der Herzfrequenz heraus.

Allerton hat den Garten inszeniert und sich genau ausgesucht, was wohin kommt. Es handelt sich also nicht um einen botanischen Garten im klassischen Sinn. Er hinterließ ein Vermächtnis, dass eine Stiftung gegründet werden soll, was auch geschah. Diese Stiftung bezahlt auch heute noch die Angestellten. Allerton hat auch genaue Regeln aufgestellt, was in seinem Garten nicht gemacht werden darf und das hat heute noch Gültigkeit. Z. B. dürfen die Pflanzen nicht mit Namen versehen werden, denn dann würde der Garten ein „botanischer“ Garten sein und genau das wollte er nicht.

Auf der Tour sehen wir unheimlich viele exotische Pflanzen, etliche sind uns bereits bekannt.



Wenn man sich für die Tour interessiert, was durchaus lohnenswert ist, sollte man bedenken, dass es glühend heiß sein kann. Man ist 1,5 Stunden zu Fuß unterwegs. Von Vorteil ist, wenn man zumindest halbwegs gut die englische Sprache versteht.
Genug Wasser und Insektenspray mitnehmen.