Sonntag, 14. Juli 2019:Schon beim Frühstück ahnte ich, dass wir heute unseren Plan - den Palila Forest Discovery Trail laufen - wieder einmal umwerfen werden. Und wie Recht ich haben sollte!
Wir fuhren also wie geplant die Saddle Rd. entlang. Noch ehe wir den Pu'u Huluhulu erreichten sahen wir zahlreiche Autos abseits der Saddle Rd. geparkt, der Parkplatz war mehr als voll.
Zahlreiche Protectors des Mauna Kea waren vor Ort, sie versuchen seit vielen Jahren, das Großprojekt namens TMT (Thirty Meter Telescope) abzuwenden.
Bei dem TMT geht es nicht in 1. Linie um die Beobachung des Weltraums bezüglich ev. neuer Sterne, sondern es geht hauptsächlich zur Nutzung militärischer Zwecke.
Wir sprachen auch heute - wie schon früher - mit einigen Protectors. Die Stimmung war insgesamt bedrückt, so wie unsere auch. Die Protectors sagten, heute werden sie wieder viel beten. Ihre Gebete sehen jedoch völlig anders aus, als wir es von unseren Religionen kennen. Ihre Gebete sind viel eindrucksvoller und voller Emotionen. Teilweise sind es Klage-Chants.
Jung und alt waren vertreten.
Schließlich wurde hinter dem großen Ahu an der Saddle Rd. eine große Runde der Protectors geformt, das 13-Uhr-Gebet war an der Reihe. Wir wurden gebeten, uns ebenfalls zu ihnen zu gesellen und jeder hielt die Hand des nächst Stehenden.
Dieses Gebet - eigentlich waren es mehrere - dauerten etwas mehr als eine Stunde.
Warme und kalte Speisen wurden zubereitet, Getränke verteilt, die Protectors ließen vier Dixie-WC's auf ihre Kosten kommen (wir sahen heute die Lieferung), sie sorgten selbst für das nötige WC-Papier - alle Kosten wurden von den Protectors übernommen, wie immer.
Und wo auch immer ein klitzekleiner Müll lag - der, der gerade daran vorbei gehen wollte bückte sich, hob es auf und warf es in die von den Protectors mitgebrachten Müllbehälter.
Fernsehteams waren vorhanden und in den 22-Uhr-Nachrichten sahen wir deren Ergebnisse. Ergebnisse, bei denen wir selbst dabei waren.
Später als vermutet verabschiedeten wir uns. Für uns waren es sehr berührende Stunden. Wir sahen auch Uncle Billy, der uns im Juli 2015 in seine Ohana aufnahm und wir sahen auch Lanakila, beide standen jedoch sehr weit entfernt und sprachen mit anderen Protectors, wir wollten sie nicht stören.
Wir fuhren dann noch nach Waimea zum KTA, Starbucks (Kaffee für Michi) und zum ACE (Michi brauchte einen speziellen Kleber, weil mein Koffer von einer Airline leicht beschädigt wurde).
Auf der Rückfahrt nach Ainaloa hatten wir nur ein einziges Thema: Die Protectors und wie es ab morgen 7:00am weiter gehen wird.
Die Protectors rechnen wieder mit Verhaftungen, das stört sie aber nicht, weil sie nach 24 Std. ohnehin wieder frei kommen und später aller Voraussicht nach wieder ein Entgelt dafür bekommen, wie es schon 2015 war.
Wir sind ab morgen für zwei Tage in Volcano, denn wir haben wie üblich an diesen Tagen etwas Spezielles zu feiern