Donnerstag, 27. Juni 2019:Gerade heute - am Volunteertag - schüttete es in der Früh aus Fässern. Wie wird es erst im Volcanoes NP sein? Besser normalerweise nicht.
Da ich von M. keine Absage-Mail erhielt, fuhren wir zeitgerecht los. Die ganze Fahrt regenete es unterschiedlich stark und just in dem Moment, als wir die Day Use Area bei Kipuka Puaulu erreichten, stoppte der Regen. Sehr gut!
Wir zogen unsere Schuhe um und in dem Moment kam M.! Die gegenseitige Wiedersehensfreude war riesengroß!
Gemeinsam fuhren wir zum Parkplatz von Kipuka Puaulu, wo weitere vier Volunteers warteten. Somit waren wir heute nur 7 Volunteers, M. mit einberechnet. Die anderen Volunteeers waren in "Streik", weil wir nicht in 'Ainahou arbeiten dürfen.
Es ist ja wirklich zum Mäuse Melken, wenn einem (uns Volunteers) immer Steine in den Weg gelegt werden, nur damit wir nicht bei 'Ainahou arbeiten können, was wir aber sehr gerne tun.
Aktuell wird gemäht (schon lange und wie lange eigentlich noch? Soooo groß ist die 'Ainahou Unit nun auch wieder nicht). Sind die Mäharbeiten fertig, soll das Ranch House gestrichen werden, was auf Grund der Größe "unzählige" Wochen dauern wird. Und wenn dann das Ranchgebäude gestrichen ist, muss man die Fire Brigade abwarten, denn nur sie kann die Freigabe für uns Volunteers zum Arbeiten geben. Nur hat die Fire Brigade leider sehr viel zu tun...
Verzögerungs-Taktik auf allen Ebenen, die man sich vorstellen kann und noch mehr...
Wir gingen vom Parkplatz des Kipuka Puaulu ein wenig am Trail hoch und starteten dann mit unserer Arbeit, zahleiche Äste und Baumstämme von den Morning Glories zu befreien.
Morning Glory sind endemisch in Hawai'i, sodass wir nicht mit Herbazids arbeiten durften.
Wie versuchten, die teilweise bis zu 20 (!) m langen am Boden dahin kriechenden Morning Glory heraus zu ziehen, so weit wir konnten, die Äste und Baumstämme davon zu befreien. Was höher war, als wir hinauf reichen konnten, mussten wir abschneiden. Somit konnte dann der obere Teil der Morning Glory nicht mehr weiter wachsen.
Die Morning Glory "Schlangen" darf man nicht auf Wiese oder sonstiges Grün legen, sonst treiben sie wieder aus. Legt man sie hingegen auf einen alten Baumstamm, treiben sie nicht wieder aus.
Wenn sich die Morning Glory die Bäume hochschlängeln, bilden sie - mit den Baumkronen - einen sehr schweren Kranz. Treten nun Stürme ein, hält der Baumstamm das Gewicht des Kranzes nicht mehr aus und der Baumstamm bricht. Das soll vermieden werden, denn die meisten Bäume in Kipuka Puaulu wurden vor vielen Jahren vom Volcanoes NP gepflanzt (d. h., dessen Volunteers) und diese Bäume sind alle endemisch.
Wir kämpften uns - genau wie beim Volunteering im Koke'e SP auf Kaua'i - in den (Ur-)Wald hinein, es tropfte von uns herunter, denn alles war vom zuvor dagewesenen Regen nass. Durch die Nässe war es auch sehr rutschig, zumal dort, wo wir arbeiteten, alte Baumstämme am Boden lagen, teilweise sah man sie nicht und stolperte darüber, man rutschte aus, es war in gewisser Weise ein wenig gefährlich.
Es war schon fast Lunch-Zeit, als es zu regnen begann, sodass wir unsere Arbeit beendeten und zur Day Use Area fuhren.
Dorhin kamen weitere 'Ainahou-Volunteers (jene im "Streik"), sie waren lt. M. extra wegen uns gekommen!!! Die Freude war auf allen Seiten übergroß. Kein Wunder, wir kennen fast alle seit 10 Jahren, so lange volunteeren wir schon im Volcanoes NP.
Jeder hatte sein Lunch mitgebracht, auch Mountain Apples wurden gereicht (sie schmecken köstlich!) und auch Snacks, die ich aber nicht essen durfte.
Wir plauderten kreuz und quer und über alles Mögliche, wir hatten eine wunderbare Zeit miteinander
Später als gedacht fuhren die ersten nach Hause, wir folgten bald.
So sahen übrigens Michis Arme nach der Arbeit aus:
Meine sahen nicht besser aus.
Und unsere Oberbekleidung erst! Wir sahen aus, als hätten wir seit drei Wochen unter der Brücke geschlafen.
Morning Glory färben gewaltig, von der Haut geht das einigermaßen gut weg, aber von der Kleidung nie mehr, das bleibt.
Ein schöner Tag neigt sich nun seinem Ende zu.