Dienstag, 18. Juli 2023:

Was sollte denn das schon wieder?!?! Der staatliche Wetterdienst sagte schönsten Sonnenschein vorher, die Realität hielt sich nicht daran und präsentierte uns einen tief schwarzen Himmel.

Nein-nein, wir ließen uns heute nicht vertreiben! Wir wollten auf den Morro Chibusque und daran hielten wir fest.

Je näher wir unserem Ziel kamen, umso dunkler wurden die Wolken. Es schien, als wollte es jeden Augenblick zu regnen beginnen. Und unsere Regencaps lagen zu Hause, na toll!

Nach dem Abstellen des Autos schnürten wir unsere Wanderschuhe und zogen los. Wir liefen durch ein Weinanbaugebiet, links Wein, rechts Wein und wir mitten drinnen.

Der Verlockung, von den Weintrauben zu kosten, hielten wir stand. Wir wussten ja, dass sie regelmäßig gespritzt werden.

Es gibt sogar den "vino de Chibusque".

Nachdem wir eine nicht sehr lange Zeit auf einer Fahrpiste, bedeckt mit Rofe, gegangen waren, bogen wir rechts ein, direkt auf den Morro Chibusque zu.

Unten stehendes Bild zeigt Moscatel-Weintrauben. Die Trauben sind gelblicher als jene, aus denen Weißwein erzeugt wird. Der Moscatel-Wein ist in der Farbe daher auch gelblicher.

Mehr oder weniger durch Zufall kenne ich die Moscatel-Weintrauben. Vor Jahren hat unser Vermieter in unserem Garten eine Moscatel-Weinrebe gesetzt. Es dauerte etwas, bis diese Weinrebe die ersten Trauben zeigte. Sie schmecken süßer als die weißen Weintrauben.

Vor vielen Jahren kochte ich das erste Mal das "carne de cabra con salsa", also den (kanarischen) Ziegenfleischeintopf mit Sauce. Das Rezept, das ich damals von einem Restaurantbesitzer in Fontanales bekam sagte, Weißwein verwenden. Das Ergebnis war sehr gut, aber ich war nicht zufrieden. Dann bekam ich den Tipp, statt Weißwein Bier zu verwenden, das sagte uns überhaupt nicht zu. Schließlich fiel mir ein, ich könnte Moscatel-Wein verwenden und DAS war es! Seither koche ich das carne de cabra con salsa mit Moscatel-Wein und jedem unserer Besucher hat es vorzüglich geschmeckt.

Zwischendurch warfen wir einen Blick zurück:

Dann endeten die Weinfelder und wir gingen schnurstraks auf den Morro Chibusque hinauf, immer der halbwegs gut sichtbaren Fahrpiste, auf der schon längere Zeit kein Auto mehr fuhr, folgend:

Ehe wir das Plateau erreichten, sahen wir, dass viele Agaven wuchsen. Die Blüten waren bei den meisten schon vertrocknet.

Im Rahmen der Vorbereitung auf diese Reise wusste ich, dass am Morro Chibusque eine eingebrochene Lavatube ist. Wir brauchten nicht lange zu suchen, dann standen wir neben/über ihr:


Wir ließen uns auf einem großen Stein nieder und genossen die Stille und Einsamkeit.

In diese kleine Lavatube konnte ich weit hinein sehen:

Nach längerer Zeit traten wir den Rückweg an, immer herrliche Vulkankegel vor uns:

Darf ich vorstellen? Mein Name ist Montaña Tamia.


Wie schon lange üblich, hatten wir auch heute wieder einen Sack und eine lange Zange dabei. Damit säuberten wir die Landschaft von Dingen, die nicht hingehören. Es kam ganz schön viel zusammen.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit schwimmen und lesen, bei herrlichem Sonnenschein!

Que tenga un buen día :)