Samstag, 8. 7. 2017:

Michi ist schon vor dem Weckerläuten munter, wir stehen aber nicht sofort auf. Das übliche Prozere beginnt: Michi geht ins Bad, ich in die Küche.

Ich hole wieder ein Ei, das in der Wiese liegt, ins Cottage und ich nehme eine Avocado für Gisella mit.

Gisella fragt uns, ob wir um 16 Uhr zu Hause sind. So früh? Mal sehen.

Wir fahren zuerst zur Transfer Station und dann Richtung Volcanoes NP.

Um 10:10 sind wir beim Kassenhäuschen, wo wir erfahren, dass heute freier Eintritt ist. Heute? Achja! Es ist ja das Cultural Festival! Der Overflow Parking ist nicht mal zur Hälfte belegt, seht seltsam.

Wir gehen ins Visitor Center und kaufen eine Detailkarte des NPs. Meine alte, die ich heiß geliebt habe, ist leider verschwunden.

Mit dieser Karte und einer Postkarte, die wir kostenlos bekamen, gehen wir Richtung Sulphur Banks.

Klickt auf die Fotos, sie vergrößern sich.

Die Hula Platform ist frei, es tut sich überhaupt nichts. Das Cultural Festival ist beim Military Camp! Also zurück zum Auto und bis zum Military Camp gefahren. Jetzt ist klar, warum der Overflow Parking nur zu 50 % belegt war.

Beim Parkplatz sind die Verkaufsstände, Michi kauft sich einen Mexican Mocca bei Flying Hawaiian Coffee Der Mexikan Mocca schmeckt Michi sehr gut, obenauf ist eine whipped cream.

Der hawaiische Name für Taro ist Kalo. Das hawaiische Alphabet kennt u. a. kein t und kein r.

An jener Stelle, an der wir die Festwiese betreten, findet eine Veranstaltung statt, bei der gezeigt wird, wie Poi hergestellt wird. Zuerst wird die Taro-Wurzel mindestens zwei Stunden im Dampf gegart, das sei unbedingt notwendig, um das Calcit auszuschwemmen. Isst man es mit, brennt es die ganze Zeit im Magen. Der Vorführer hat es mal probiert, ungekocht zu essen, aber es war furchtbar.

Die gekochten Taro-Wurzeln werden in 2 cm große Stücke geteilt. Dann beginnen sie, mit dem Pounder aus Stein das ganze zu zerdrücken, unter leichter Zugabe von Wasser. Auch das Brett muss man immer wieder mit Wasser benetzen, laufend muss man mit der Spachtel alles zusammen schieben und weiter machen.

Es dauert ca. zehn Minuten, dann ist es eine handlichere Masse, diese lässt man ca. zehn Min. ruhen, um dann erneut zu walken. Poi im Supermarkt gekauft sei sehr feucht.

Es gibt 200 Varianten von Poi, die blau-violette Farbe schmeckt anders als das graue. Michi schmecken beide Sorten, das hellbeige schmeckt intensiver nach Kartoffel, hingegen schmeckt das violette eher nach nichts. Das machte Katie seinerzeit.

Es gibt Taro-Arten, die im Nassen wachsen oder auch im Trockenen. Jene im Trockenen gewachsenen sind nach dem Dämpfen immer weicher als die anderen.

Wir gucken uns dann weiter um.

Dann gehen wir weiter und finden einen Stand über Käfer und Insekten. Das ist auch für uns interessant, denn wir sehen jenes Insekt in gelblicher Farbe, das wir bei den Ponohohoa Chasms gesehen haben, es ist eine root bee, auf nebenstehendem Bild ist die root bee links unten zu sehen.

Der Herr hinter dem Stand fragt uns, wo wir dieses Tier gesehen haben, aber die Ponohohoa Chasms kennt er nicht.

Nun geht es weiter zum Stand mit dem ROD, dem Rapid Ohia Dead. Ein Herr kommt zu uns, in Zivilkleidung und erzählt viel vom ROD. Es gibt zwei verschiedene Arten, gelb und rot. Der Beginn war im Puna District mit der gelben Sorte, das rote kam von China und ist am Rest von Big Island verbreitet.

Den Ohias sieht man es zunächst äußerlich nicht an, aber später werden die obersten Blätter braun und rot und schließlich erfasst es den ganzen Baum.

Sie wissen auch nichts über die Verbreitungswege. Der Pilz hält sich vorzugsweise unter der Rinde auf. Es sei unbedingt nötig, dass die Rinde eine Verletzung hat, da ansonsten die Pilze nicht eindringen können.

Diese Art der Verbreitung kann man bisher leider nicht verhindern, Schuhe gut reinigen ist das Mindeste, aber nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein. Der größte Verbreitungsfeind seien die Insekten.

Während wir mit ihm reden, spricht uns von hinten Yvonne an!

Wir setzen uns auf die Wiese und strahlen um die Wette!

Wir verabschieden uns von dem freundlichen Herrn und lassen uns mit Yvonne in der Nähe eines großen Baumes nieder, wo es schön schattig ist.

Und wir plaudern und plaudern, Yvonne erzählt sehr viel von ihren Zukunftsplänen auf Big Island. Es wäre sehr schön, wenn alles gut funktioniert, dann hat sie sich ihren Traum erfüllt.

Yvonne zeigt uns ein Stativ fürs iPhone, das sie sich gestern beim Target gekauft hat, es kostete nur $ 11. So etwas möchten wir auch.

Yvonne bietet mir an, mir ihre Unterwasserkamera fürs Manta-Schnorcheln zu leihen. Oh ja, das wäre toll!

Auch reden wir über die Lavatour und ich muss gestehen, dass ich dzt. nicht in der Lage wäre, die vielen Meilen zu laufen.

Um 14:30 verabschieden wir uns, wir wollen noch Kupono aufsuchen.

Wir gehen eine Runde über die Wiese und sehen zunächst Kupono nicht, erst etwas später, wobei uns Kupono früher sieht als wir ihn, wie er sagt.

Er telefoniert jedoch und als er fertig ist, bedankt sich Michi für seinen Eingriff in den seinerzeitigen Email-Verkehr mit L., in dem es um das Formular ging, das wir nicht (!) der Wahrheit gemäß ausfüllen sollen Hätte Kupono seinerzeit nicht eingegriffen, ich weiß nicht, wie es weiter gegangen wäre. Kupono klagt über sein Leid mit L., die nur stur-heil an irgendwelchen Vorschriften klebt, ohne mal ihr eigenes Hirn einzuschalten.

Um 14:15 sind wir beim Auto, wo wir picknicken. Am Rückweg nach Kea'au halten wir in Volcano. Erstaunlicherweise hat sich der Kaffee über Nacht verteuert! Wir bezahlen vier Dollar und gehen.

Bald parken wir uns beim Target ein. Dort finden wir sehr rasch das gesuchte Tripod fürs iPad.
Der nächste Stopp ist bei der Tankstelle, der letzte Stopp beim Foodland, wo wir jedoch nur Kleinigkeiten kaufen.

Um 16:40 stellen wir das Auto bei Gisella ab. Keine Gisella zu sehen, kein Rasenmäher zu hören, sehr seltsam.

Im Haus überlegen wir, was wir tun sollen. Michi geht Gisella erfolglos suchen und kaum ist er im Haus, hören wir den Rasenmäher! Sie mäht offenbar am alten Friedhof.

Wir bereiten Kaffee und Eis zu, das wir uns schmecken lassen

Kaum stelle ich das Geschirr in die Abwasch, klopft es an der Tür, Gisella ist es! Sie steht mit Geld in der Hand vor mir. Was sie uns schuldig ist, wir haben ja während ihrer Abwesenheit einiges gekauft. Ob wir noch wegen des Smoothies kommen. Ja, gerne!

Gisella bereitet einen Smoothie ohne Beeren zu, sagt aber, sie habe Zucker dazu gegeben. Dabei weiß sie, dass ich keinen Zucker essen darf!

Wir reden über alles Möglich und auch über Kerry's nicht vorhandene Manieren. Gisella zeigt uns Fotos von Italien und ihrer Freundin, die dort lebt.

Wir reden auch über jene Tiere, die uns im Basement so zahlreich gestochen haben. Das kennt sie, das sind Flöhe.

Sie eilt zu den Hühnern und wir gehen zum Cottage zurück.

Ich bereite unser Abendessen zu, dann ist wiederum iPad- und Notebook-Time.
Auch schicke ich meiner Freundin auf Gran Canaria via WhatsApp Fotos, während Michi einen riesengroßen Kakerlaken erschlägt.

Morgen sollten wir unbedingt zum Walgreens, ich bräuchte dringend ein schleimlösendes Mittel. Pläne haben wir sehr viele, welchen wir morgen in die Realität umsetzen, wissen wir dzt. noch nicht.

Um 00:30 beginnt der Matratzenhorchdienst.

Sleep well