Donnerstag, 17. 7. 2014

Um 05:00 erinnert uns der Radiowecker an unsere Pflicht. Rasch stehen wir auf, Michi verschwindet ins Bad und ich in die Küche. In aller Gemütlichkeit lassen wir uns das Frühstück schmecken Draußen ist es noch finster und es regnet ein wenig.

Ein Blick auf die Radarkarte zeigt den herannahenden Tropensturm Wali sehr gut.

Klickt auf die Fotos, sie vergrößern sich.

Um 07:05 verlassen wir unser Haus, fahren am Hwy. 11 Richtung Westen und biegen 40 Minuten später zum Kassenhäuschen ab.

Kurz darauf sind wir beim Kilauea Visitor Center. Das Pult ist heute noch verlassen. Nur im Shop steht Aloha, um zwei Touristen etwas zu erklären. Aloha fällt der Name der Heli-Firma nicht ein, die sie empfehlen möchte. Das ist der Zeitpunkt, an dem ich mich ins Gespräch einmische, da ich weiß, welche Helifirma sie meint. Es stellt sich heraus, dass die beiden Touristen ein Deutscher und eine Österreicherin sind.

Michi nutzt die Gelegenheit und bittet Aloha, dass er wieder das Telefon benutzen darf, um den Dispatch anzurufen. In dieser Zeit gebe ich den beiden Touristen viele Tipps, worüber sie sich sehr freuen.

Bald verabschieden wir uns und fahren Richtung 'Ainahou, wo Michi das Gate öffnet.

Auch dort nieselt es noch, aber zu unserer Verblüffung sind die Absperrungen tatsächlich weg!

Um 08:30 parken wir uns direkt beim Ranch House ein, den anderen Weg versperren uns zwei Nene.

Einer der beiden schief stehenden Bäume wurde tatsächlich gefällt, der zweite jedoch nicht.

Ja, geht's noch? Wenn das Alana und die anderen Volunteers sehen, sind sie unter Garantie genau so wütend wie wir.

Weitere Nene machen einen Spaziergang.

Da wir keinerlei Anweisungen haben, beginnen wir mit dem Säubern der Picknicktische und rechen das Areal zusammen.

Es sieht ja aus, oh Graus!

Es dauert nicht lange, hören wir ein Knarren und kurz darauf bricht ein großer Ast von einem Baum ab und fällt zu Boden – glücklicherweise von uns entfernt.

Um 08:50 kommt M. Wir plaudern ein wenig. Sie sagt, sie sei eigentlich zum Arbeiten gekommen, stellte aber fest, dass jemand ihr ganzes Werkzeug aus dem Auto genommen hat, da sie zwei Monate in Afrika und Ungarn war. Ich frage sie, wie es wäre, würde sie sich Werkzeug aus dem Schuppen nehmen

Bald darauf kommen die anderen Volunteers.

Auch L. und K. sind dabei. L. ist ganz aufgeregt, ihr geht die Diskussion mit L.(einer anderen) unheimlich auf den Geist. Jeder von uns kann es nachvollziehen.

L. hat versprochen, von dem Gespräch zwischen ihr und L. ein Protokoll zu schreiben. Nun sind seither etliche Tage vergangen, aber ein Protokoll hat sie natürlich nicht geschrieben. Typisch! Jedoch hat L. ein Gedächtnisprotokoll geschrieben.

Das, was im Gedächtnisprotokoll steht und worüber wir im Anschluss diskutieren, stelle ich jedoch nicht ins Netz und bitte um Verständnis.

Schließlich wenden sich Michi und ich wieder der Arbeit zu. Auch entsorgen wir den großen Ast.

Plötzlich sehen wir, dass drei der Volunteers bei den drei Magnolienbäumchen stehen. Was ist dort los? Wir gehen das kurze Stück hinunter und fallen beinahe in Ohnmacht!!! Sie mussten auf Grund der Anweisung von L. die Magnolienbäumchen ausgraben!!! Der Grund ist, dass die Magnolien nicht im National Park gewachsen sind!! Sehr gut und was ist mit all jenen Bäumen, die Shipman seinerzeit pflanzen ließ? Keiner davon ist im National Park gewachsen!

Gegen Mittag hören wir den Gong, der zum Lunch ruft. Wir setzen uns an den langen Tisch, zusammen mit allen anderen und jeder verspeist sein Mitgebrachtes

Natürlich wird wieder über das, was im Gedächtnisprotokoll steht, gesprochen. Einige der Volunteers möchten ihre Tätigkeit beenden. Sie sehen es nicht mehr ein, sich noch länger ärgern zu lassen, das haben sie nicht nötig. Nur ein paar wenige Volunteers (wir gehören auch dazu) können die anderen überreden, doch weiter zu machen.

Nach dem Lunch gehen wir wieder an die Arbeit.

Alana bittet mich, die Garage zu reinigen, eine Drecksarbeit sondergleichen! Michi hilft mir dabei, sodass wir das sogar fertig bringen, denn um 14 Uhr müssen wir nach der neuen Anweisung mit der Arbeit aufhören. Grrrr.....

Beim Verabschieden sagt Alana, sie möchte uns unbedingt noch einmal sehen, ehe wir Big Island verlassen. Wir vereinbaren, dass wir zuerst zum Vent fahren und später dann zu ihr nach Hause.

Wir fahren zum Visitor Center, um uns notdürftig zu reinigen. Wettermäßig ist es nicht für den Vent geeignet, es regnet zu stark

Wir fahren nach Volcano zum Kilauea General Store und anschließend zu Beate's Rainbow Café. Michi nimmt einen doppelten Espresso sowie eine Nussmakrone, ich nichts. Wir plaudern lange mit Beate.

Um 16 Uhr verabschieden wir uns und fahren zu Alana.

Alana begrüßt uns so freudig, als hätte sie uns ein Jahr lang nicht gesehen Kaum sitze ich auf der Couch, kommt die Katze und will gestreichelt werden. Ich nehme sie auf meinen Schoß, Michi holt mein iPad und zeigt die Fotos von Gran Canaria. Alana ist begeistert, denn auch sie wollte schon immer wissen, wie es dort aussieht, wo wir wohnen.

Auch ihre Tochter kommt vom ersten Stock herunter. Mit ihr unterhalte ich mich über ihre frühere Arbeitsstelle, die schwimmen mit Delfinen im Meer angeboten hat.

Um 18:25 verabschieden wir uns, Alana hat feuchte rote Augen und fragt, ob wir ohnehin nächstes Jahr wieder kommen. In Kontakt bleiben wir auf jeden Fall.

Um 19:10 parken wir uns beim Foodland ein, um ein paar Kleinigkeiten zu kaufen.

Kurz darauf sind wir zu Hause und ich bereite unser Abendessen zu. Anschließend schnappt sich Michi mein iPad, während ich mich vor das Netbook setze.

Der Tropensturm Wali kommt Big Island immer näher. Für Big Island ist Flash Flood Warning, bis einschließlich kommenden Sonntag.

Um 01:00 beginnt der Matratzenhorchdienst.

Sleep well