Dienstag, 19. 6. 2012

Der Wecker läutet um 8 Uhr, wir wälzen uns noch ein wenig im Bett, ehe wir aufstehen.
Heute Nacht scheint es geregnet zu haben.

Ich bereite unser Frühstück zu. Anschließend befülle ich die Waschmaschinen und beginne, die Koffer zu packen, denn morgen geht es nach Big Island. Michi zieht sich während des Kofferpackens dezent zurück.

Endlich ist die Wäsche fertig, ab damit in die Trockner, aber ein Trockner behauptet doch glatt, er braucht noch 50 Cent, nimmt aber keine Münzen mehr an. Anscheinend ist das Fach vom Münzeneinwurf voll.

Michi geht zur Rezeption und erklärt der Lady, was los ist, worauf sich noch andere Gäste anschließen, dass es in ihrem Haus ebenfalls so ist. Die Lady hinter der Rezeption verzweifelt langsam. Michi bittet, dass jemand vorbei kommt, um die Münzkasse zu entleeren und sie notiert das fein säuberlich auf einem Zettel.

Just in diesem Moment beginnt es zu regnen, Michi schafft es gerade noch bis zu unserem Haus.

Wir überlegen in der Laundry, was wir jetzt tun sollen, die Tür öffnet sich und ein Angestellter des Hotels tritt in die Laundry. Wir erklären ihm, was los ist und er rüttelt am Trockner, an der Münzkasse, anscheinend will er dadurch erreichen, dass sich ein paar hochstehende Münzen legen und dadurch Platz für neue sind, aber es ist vergebens, nichts ist zu machen. Er zückt einen Letherman aus der Tasche und stochert mit der langen Klinge im Münzeinwurf herum, versucht, ob er nicht vielleicht doch eine Münze einwerfen könne, doch es gelingt nicht

Er sagt, es müsse jemand kommen, um die Kasse zu leeren, aber das ist nicht so einfach, denn die Maschinen sind geleast und es muss jemand von dieser Firma kommen. Er werde dort anrufen. Der Mann, der das früher machte und auf Kaua’i wohnte, hat seine Arbeit beendet und nun muss immer jemand von Maui kommen. Seither sei dies ein Jammer. Michi fragt, ob es bei den anderen Trockner eventuell dasselbe Problem ist, was er bejaht.
Er schreibt auf einen Zettel „out of order“ und zieht von dannen.

Tja, mittlerweile sind die Schuhe fertig getrocknet, die Rucksäcke kommen nun an die Reihe und wir sind froh, dass wir wenigstens den einen Trockner haben, der noch funktioniert. Schließlich kommt noch die Feinwäsche dran und es funktioniert problemlos, glücklicherweise.

Ich packe weiterhin Koffer, bügle zwischendurch und komme gut voran.

Um 14 Uhr verlassen wir das Hotel mit hungrigem Magen, fahren nach Kapa’a hinein und gehen dort ins Waipouli Plaza in das Hawaiian Home Made Kitchen hinein, teils asiatisch, auch von der Bedienung her und etwas schmuddelig. Wir bestellen Ono mit Fried Rice und Eggs mit einer Zusatzportion Hash Browns. Michi isst den Ono mit Soja und Fried Rice und ich die Eggs mit den Hash Browns. Nun ja, wir sind satt, aber es ist das erste und letzte Mal, dass uns dieser Laden sieht. Wir bezahlen $ 15 und gehen wieder.

Der eigentliche Zweck des heutigen Tages, außer Kofferpacken, ist, nach Wanderschuhen für mich Ausschau zu halten. Michi hat sie schon ein Mal geklebt, aber nun lösen sich die Wanderschuhe an anderer Stelle auf. Wir wissen, dass es auf Big Island alles andere als einfach ist, Wanderschuhe zu finden, deswegen wollen wir es jetzt hier versuchen. Wir gehen von einem Laden zum anderen, aber nichts Ideales ist zu bekommen.

Wir fahren ein Stück weiter nördlich, sind aber immer noch in Kapa’a und noch vor dem Olympic Café ist ein Activity Store, er verkauft auch Wanderschuhe, aber sie passen mir nicht. Die Lady empfiehlt uns einen Laden, dessen Namen wir beim besten Willen nicht verstehen können, er ist gegenüber von der Library. Also auf!

Michi ruft „bieg hier links ab“, was ich – brav wie ich bin – auch sofort mache und schwups, befinden wir uns in einer Einbahn, aus der es kein Entweichen mehr gibt Es gibt keine einzige Straße links oder rechts, wo man abbiegen könnte, nichts. Wir können nur bis zum Ende der Einbahn weiter fahren. Beidseits eingezäunt, endet die Einbahnstraße auf dem Kreisverkehr, wo die Kapa’a Alternative Route hinführt.

Klickt auf die Bilder zum Vergrößern.

Von dort fahren wir wieder nach Kapa’a hoch und sehen tatsächlich gegenüber der Library einen Laden, dessen Name uns sehr bekannt vorkommt: Birkenstock!

Wir parken entlang der Straße und brauchen einige Zeit, bis wir selbige überqueren können, es ist ein enormer Verkehr. Michi will vor der Tür des Birkenstock Geschäftes wieder umdrehen, weil er so wüst aussieht, aber ich überrede ihn, dass wir doch hinein sehen sollten. Michi öffnet die Tür und stolpert fast über die Schwelle. Innen ist es pico bello hergerichtet, , alles sauber, wir sind perplex, das hätten wir nicht erwartet.

Die Lady, eine dünne Frau mit dicken Augengläsern, begutachtet meine Füße und stellt fest, dass ich „wide“ brauche, wie wahr. Sie bietet mir knöchelhohe Schuhe an, die ich aber nicht möchte, bei den nächsten ist das Profil nicht geeignet. Am Boden stehen zwei Paar Schuhe, Michi guckt wie gebannt darauf. Eines der Paare hat die braun-rote Kaua’i-Farbe, das Profil ist auch in Ordnung, perfekt! Allerdings sind diese Schuhe schwerer, als ich es gewöhnt bin. Ich probiere sie an und sie passen wie angegossen. Sie sind der Marke Teva, mit einer Vibramsohle.

Wir beschäftigen uns also sehr mit den Wanderschuhe, vor allen Dingen kommt es mir auf ein hervorragendes Profil an. Schließlich will die Lady wissen, wo auf Kaua’i wir denn schon gewandert sind und ich beginne mit der nicht enden wollenden Liste. Als sie Alaka’i Swamp Trail hört, erzählt sie, dass sie in ihrer Jugend auch dort war. Zu dieser Zeit gab es allerdings noch keine Holzbohlen, sie ging damals sogar bis zum Lookout und es war eine harte Tour.

Innen haben die Schuhe eine Gesundheitseinlage, auch in Ordnung. Die Schuhe sind von $ 100 um 25 % auf $ 75 reduziert, es ist das letzte Paar dieser Art. Ok, passt, die nehmen wir!

Michi zückt die Kreditkarte und wir ziehen um 15.30 Uhr von dannen.

Meine geklebten Wanderschuhe werde ich sicherheitshalber noch mit nach Big Island nehmen, aber am Ende des Big Island Urlaubes wird der letzte Weg in die Tonne sein.

Im Regen fahren wir nach Lihu’e, landeinwärts reichen die Wolken bis zum Boden.

Wir wollen Richtung Poipu, in der Hoffnung, dass es dort trocken ist. Wie üblich stehen wir in der Baustelle im Stau.

Michi und ich grübeln...

Kaua’i hat insgesamt 80.000 Einwohner, Gran Canaria ist in etwa gleich groß, hat aber 800.000 Einwohner, also zehn Mal so viel.

Um 16.10 Uhr biegen wir links in die 520 (Tree Tunnel Rd.) ein. Es regnet und regnet und regnet

15 Minuten später stellen wir das Auto am Parkplatz des Spouting Horn Beach Park ab. Weiter unterhalb stehen Souvenirläden.

Beim Spouting Horn haben wir Glück, es ist trocken und ich kann einige schöne Fotos schießen, auch einen Regenbogen und eine Schildkröte im Meer. Nach einer Minute taucht sie wieder auf, um Luft zu schnappen, sie ist sehr nahe bei den Klippen.

Plötzlich beginnt es leicht zu tröpfeln und innerhalb von Minuten zu schütten Wir flüchten zu den Souvenirständen, wo wir uns unterstellen können.

Die Souvenirläden haben teilweise schöne Handarbeiten, u. a. aus Orchide Vine. Die Läden selbst sind komplett vergammelt.

In einer Regenpause huschen wir zum Auto, fahren im Regen zum Kreisverkehr zurück und zu„The Shops at Kukuiula“. Mittlerweile ist es 17.10 Uhr.

Die Shopping Mall ist sehr klein. Lappert’s Eiscreme & Coffee statten wir einen Besuch ab. Michi genehmigt sich einen doppelten Espresso sowie einen Butterkuchen. Letzteres ist ziemlich trocken. Die Tische sind schmuddelig. Es macht zwar einen exklusiven Eindruck, aber der zweite Blick zeigt etwas Anderes.

Um 17.50 Uhr verlassen wir den gastlichen Ort wieder, es nieselt die ganze Zeit und es windet ziemlich.

Wir fahren nach Kapa’a zurück, in der Hoffnung, dass wir beim Hotel einen Parkplatz bekommen, der in der Nähe des Einganges unseres Hauses ist. Wir befürchten nämlich, dass der Regen anhält und bei Regen morgen Kofferraum einräumen, ist nicht gerade lustig.

Um 18.15 Uhr sind wir bei der Hotelrezeption. Michi steigt aus und checkt aus. Die Schlüssel schieben wir morgen Früh bei einem Spalt durch.

Im Condo bereite ich unser Abendessen zu, das uns sehr gut schmeckt Nun haben wir keinerlei Vorräte mehr, nur noch etwas Wasser.

Ich packe die restlichen Sachen in die Koffer, kontrolliere das Gewicht – passt. Der Rest kommt ins Handgepäck.

Endlich, um 22.30 Uhr, raffe ich mich auf und gehe duschen. Um 23.30 Uhr liegen wir im Bett, viel später als geplant.

Der Wecker steht auf 4.30 Uhr.

Sleep well