Kurz nach 7 Uhr werden wir munter, im Zimmer
ist es taghell. Scheint etwa die Sonne so stark?
Kann nicht sein, denn wir haben gut abdunkelnde
Vorhänge, aber das Licht meiner Nachttischlampe
brennt! Keine Ahnung, warum, ich weiß ganz
sicher, dass ich sie vor dem Schlafengehen abgedreht
habe.
Wir wälzen uns kurz im Bett, doch bald stehe
ich auf und gehe ins Bad. Plötzlich höre
ich eine männliche Stimme im Zimmer, die aber
nicht Michis ist. Yip! Es ist der Radiowecker
Flugs bereite ich unser Frühstück zu,
das wir im Zimmer mit Blick auf das fast wolkenfreie
’Iao Valley genießen
Kurz nach dem Frühstück bekomme ich wieder
Bauchgrimmen.
Ich schlucke nach dem Besuch in der Porzellanabteilung
weitere zwei Imodium Plus und wir überlegen,
was ich denn gegessen haben könnte, aber auf
einen grünen Zweig kommen wir nicht.
Fest steht, dass ich Qietschbrötchen und Wiener
Würstchen vertrage, auch das Hähnchen
vom KFC. Grübel, grübel und studier
Um 10.30 Uhr verlassen wir das Hotel und als ich
im Auto sitze, fällt mir auf, dass man diesen
Wagen nicht herunter schalten kann! Er hat weder
„1“ noch „2“ noch „L“.
Nein, mit einem Auto, den ich nicht herunter schalten
kann, fahre ich nicht vom Haleakala herunter
Noch nie in all den Jahren ist mir ein Fahrzeug
auf Hawai’i untergekommen, das man nicht herunter
schalten konnte.
Also fahren wir zu Alamo, schildern, was der Grund
für den gewünschten Umtausch ist und ruck-zuck,
haben wir ein „neues“ Auto, das dem
Vorgänger zum Verwechseln ähnlich sieht.
Der kleine, aber feine Unterschied ist jedoch, dass
der jetzige Wagen wenigstens „L“ hat,
damit bin ich zufrieden
Um 12 Uhr starten wir zum Foodland
und kaufen die restlichen nötigen Sachen, wie
z. B. Brötchen, Antiinsektenspray usw. und
fahren wieder zum Hotel zurück, wo ich die
nächste Imodium Plus schlucke. So, das ist
also Tablette Nummer drei des heutigen Tages, eine
würde mir noch zustehen.
Mittlerweile ist es 12.50 Uhr, wir sitzen im Auto
und sind startbereit und wir möchten endlich
in den Polipoli SP fahren.
Wettermäßig ist es traumhaft schön,
der Haleakala ist zwar stark in Wolken gehüllt,
diese scheinen aber noch oberhalb zu sein.
Wir fahren auf dem Haleakala Hwy. und je näher
wir dem Haleakala kommen, umso wolkenfreier erscheint
der Gipfel. Es scheint sich also wieder nur um einen
Wolkenring zu handeln, also genau rechts herum beim
Polipoli State Park.
Bei schönstem Wetter fahren wir an Grandma’s
Coffee House vorbei. Zu unserer Linken hängen
die Wolken sehr tief herunter.
Wir bepacken unsere Rucksäcke und gehen ein
paar Schritte rechts hinunter durch ein Gate. Wir
hoffen, dass wir hier irgendwo die Möglichkeit
haben, zu picknicken und sehen uns insgesamt etwas
um.
Anschließend informieren wir uns, wer eigentlich
Herr Dr. Sun Yan Set ist oder war (Schande über
diese Bildungslücke!).
Dann drehen wir um und fahren ein Stück zurück,
um in die Waipoli Rd. einzubiegen, doch das Wetter
hat sich mittlerweile zunehmend verschlechtert.
Also gut, wir sind ja flexibel, disponieren um
und fahren zum Pi'ilani Hwy.
Um 16 Uhr heizt ein Feuerwehrauto daher, mit Folgetonhorn,
ich fahre sofort zur Seite. Zwei Minuten später
kommt ein weiteres Feuerwehrauto.
Wir fahren gemütlich am Pi’ilani Hwy.
entlang und fahren bei Kahiki Nui vorbei, um noch
mal die Zufahrt mit der bayerischen Flagge zu suchen
und hier sehen wir, dass diese Zufahrt mit noch
mehr Schildern wie „keep out“, „beware
of the dog“ abgeschlossen ist und kurz darauf
sehen wir auch ein Schild „pit craters closed“.
Hier ist jetzt alles verbarrikadiert! Schade.
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Nachdem uns die Feuerwehren überholt
haben, sehen wir am Horizont Rauchschwaden,
es scheint sich um einen Buschbrand zu handeln. |
Und schon kommt das nächste Löschauto
an uns vorbei. Vorne sehen wir, wie auch ein Löschhubschrauber
fliegt, vom Meer holt er das nötige Löschwasser.
Der Brandherd ist nicht sehr weit vom Meer entfernt.
Die Rauchschwade zieht von Ost nach West.
Mittlerweile liegt die Manawainui Bridge, Baujahr
1993, vor uns.
Auf dem Pi’ilani Hwy. ist ein unheimlicher
Betrieb, Busse und PKWs fahren hier, aber in einer
fast schon erschreckenden Anzahl.
Mittlerweile sind wir dem Brandherd ziemlich
nahe.
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Urplötzlich sind Ziegen neben und auf der
Fahrbahn, ich muss bremsen!
Dann können wir weiter fahren.
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Wir sehen dem Löschhubschrauber
zu, wie er den sehr kleinen Wassersack ins Meer
wirft und relativ viel Zeit braucht, um ihn
wieder heraus zu ziehen. Dann allerdings fliegt
er sehr rasch zum Brandherd zurück. |
Richtung Haleakala ist es beinahe wolkenfrei und
ein Regenbogen lenkt uns von allem ab.
Soeben fährt ein kleines gelbes Auto mit der
Aufschrift „Patrion Chief“ an uns vorbei.
Ein Rangerauto steht auf der anderen Straßenseite
mit Blaulicht, aber der Ranger telefoniert und macht
keinerlei Anstalten, dass er uns aufhalten möchte,
also fahren wir weiter.
Was passiert eigentlich, wenn man in der Einflugschneise
eines Löschhubschraubers stehen bleibt, so
wie wir
Ganz einfach: Man, d. h., das Auto, bekommt eine
volle Ladung ab
In diesem Moment habe ich sogar an meiner Seite
das Fenster geöffnet, aber das war glücklicherweise
nicht störend.
Schließlich fahren wir weiter und sehen Feuerwehrleute,
die an verschiedenen Stellen löschen. Es sind
noch kleinere Brandherde vorhanden, aber es scheint
sich nicht weiter auszubreiten.
Der Brandherd befindet sich übrigens nördlich
des Pi’ilani Hwy.
Bei Meile 33 beginnt die Residential Area
und schon etwas zuvor und ca. zwei Meilen
nach dem Flächenbrand ist hier alles
saftig grün, soweit das Auge reicht.
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Um 16.20 Uhr parken wir uns beim
Kaupo Store ein. |
Beim Kaupo Store gönnt sich Michi ein Eis
sowie einen Kaffee ,
bezahlt $ 6.14. Ich nehme nichts, ich traue mich
nicht drüber.
Anschließend beginnen wir mit der Lady hinter
dem Tresen ein Gespräch. Doch zu Beginn ist
sie zugeknöpft, aber wir geben nicht nach
Sie heißt R., kommt vom Mainland und ist vor
sieben Jahren vom Mainland weggegangen, da es ihr
zu kalt war. Sie kam dann hier bei einer Farm vorbei,
wo sie jetzt auch noch wohnt.
Sie erzählt uns viel Privates, das ich, wie
bei Ruth, nicht veröffentliche.
R. sagt, hier ist es zwar recht nett, aber doch
zu ruhig und daher möchte sie wieder aufs Festland
zurück gehen.
Wir erwähnen, dass wir beim Buschfeuer vorbei
gekommen sind und sie wird sofort nervös. Da
die Besitzerin vom Kaupo Store gerade draußen
ist, erzählt sie ihr das umgehend. Die Besitzerin
antwortet, ja, sie habe davon gehört, wahrscheinlich
hat wieder einmal jemand eine brennende Zigarette
weggeworfen, das käme öfter vor.
Vom Kaupo Store aus sieht man keine Rauchschwaden.
Ich zeige den beiden Fotos vom Brand.
Mit einem Knall springt eine Ziege auf
unser Auto, wobei die anderen draußen
Stehenden, inklusive der Besitzerin, sehr
erstaunt darüber sind. Doch dann schießt
es ihnen in den Kopf: Unser Auto sieht jenem
ähnlich, das die Lady fährt, die
immer mit der Ziege zusammen ist. Schließlich
steigt die Ziege auf unser Autodach und
geht dort spazieren
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Die Besitzerin vom Kaupo Store versucht, die Ziege
vom Dach zu holen, aber diese will nicht und legt
sich auf den Bauch. Schließlich gelingt es
doch und die Ziege ist wieder herunten.
Das Müllauto ist wieder weg und wir sprechen
mit R. weiter. Sie wird hier von den hiesigen Locals
respektiert und geschätzt und die Locals haben
ihren Namen auf hawaiisch umbenannt, was sie sehr
freut und sich geehrt fühlt. R. wohnt aber
auch in der Community, hat sich sehr gut integriert
und passt daher gut dazu.
Wir erzählen von Gran Canaria und R. wusste
gar nicht, dass es so weit unterhalb von Spanien
noch Inseln gibt. Irgendwie kommt das Gespräch
auf die Probleme der Canarios mit dem Übergewicht,
genauso wie hier auf Hawai’i. R. erzählt,
dass es immer noch junge Leute gibt, die vom Festland
kommen und glauben, dass sie hier das große
Geld machen können und plötzlich enden
sie z. B. am Campground von Hana und wissen nicht
mehr, wie es weiter geht, haben kein Geld in der
Tasche und müssen oftmals enttäuscht umdrehen
und aufs Festland zurück gehen.
Es scheint hier auch vorgekommen zu sein, dass
Leute Grundstücke verkauft haben, die ihnen
gar nicht gehören. Sie meinen halt, sie seien
berechtigt und im Kaupo Store hängt ein Aushang,
der an alle, die Grundstücke kaufen oder verkaufen
wollen: Solch ein Verkauf unter der Hand ist illegal
und muss nach hawaiischem Recht erfolgen.
R. erzählt weiter, dass sie derzeit an einem
Buch schreibe. Das Buch soll keine großartigen
Enthüllungen preis geben, sondern aus ihrem
Leben auf Maui erzählen.
Mitten drinnen kommen zwei Polizisten zum Kaupo
Store und R. fragt sie bezüglich des Feuers.
Die Polizisten bejahen, es sei bei einer kleinen
Ranch, aber es sei keine Person anwesend gewesen.
Der eine Polizist meint, das Ganze sei etwas mysteriös
und eine kleine Hütte sei abgebrannt.
Nach einiger Zeit des Plauderns verabschiedet sich
Michi kurz. R. entfernt sich, kommt aber bald darauf
mit einer halben Papaya zurück, inklusive Löffel.
Die Papayas darf sie nicht verkaufen, denn sie seien
von ihrer Farm. Sie hat aber so viele, die sie ansonsten
wegwerfen müsste und deswegen schenkt sie uns
die halbe Papaya.
Sie schmeckt köstlich!
Michi wünscht sich einen zweiten Kaffee ,
aber ich sehe, dass R. den Kaupo Store sperren will,
schließlich ist es schon an der Zeit. Sie
sagt aber, den zweiten Kaffee zuzubereiten, sei
überhaupt kein Problem, wir können auch
draußen sitzen bleiben, sie sei noch ca. ½
Stunde hier und werde dann mit ihrem Roller nach
Hause fahren. Sie hofft, dass es nicht regnet, da
es schon ziemlich duster ist. Sie fährt Richtung
Hana, dort wohnt sie irgendwo.
Es ist sehr schön gewesen, mit R. zu plaudern.Michi
schlürft also gemütlich seinen Kaffee
und es kommt ein weiteres Auto, deren Touristen
ganz enttäuscht das Schild „closed“
sehen.
Um 17.20 Uhr verlassen wir den Kaupo Store.
Eine viertel Stunde später stehen
wir wieder vor dem Buschbrand, es qualmt
immer noch, auch der Heli fliegt nach wie
vor, aber insgesamt sieht es gut aus. Es
sind jedoch noch alle Feuerwehrautos vorhanden.
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Um 18 Uhr kommt uns ein Wasserauto entgegen, anscheinend
Nachschub für die Feuerwehr, die immer noch
beim Löschen ist.
Es ist bei weitem noch nicht dunkel, die Sonne
verbirgt sich hinter den Wolken und es kommt uns
ein Kalb auf der Straße entgegen gelaufen.
Dummerweise hat das Kalb die Farbe der Straße!
Sekunden später sehen wir einen jungen Burschen,
der dem Kalb nach läuft.
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Kaho'olawe und das Atoll Molokini
sehen wir in der Abenddämmerung gerade
noch. |
Kurz nach 19 Uhr parken wir uns uns beim Ka’ahumanu
Shopping Center ein. Beim Radio Shack ist der
junge Mann von gestern gerade beim Lunchen. Wir
lassen ihm ausrichten, dass unser Internet nach
dem Anschluss im Hotel dann doch funktioniert hat.
Wir kaufen 4 AAA-Batterien, da die Batterien von
meinem Voice Recorder bereits sehr schwach sind.
Diese vier Batterien kosten $ 4,99.
Anschließend fahren wir zum Hotel.
Dort richte ich unser Abendessen, vier Toasts für
Michi und zwei für mich, ich habe einen Bärenhunger
Schließlich überspiele ich die Fotos
der letzten Tage, Michi die Filme vom Camcorder
und die Aufzeichnungen vom Voice Recorder.
Um 00.15 Uhr vertschüssen wir uns ins Bett
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