Sonntag, 5. 6. 2011

Um 7.45 Uhr läutet der Wecker, ich finde nicht auf Anhieb die Taste zum Abstellen, er ist so unheimlich laut! Beim zweiten Weckerläuten stehe ich auf und bereite unser Frühstück zu, während Michi versucht, sich aus dem Bett zu wälzen (seine Angabe!).
Das Bett ist ziemlich durchgelegen, dadurch hat Michi sehr starke Kreuzschmerzen.

Das Frühstück ist fertig und Michi mit der Morgenkosmetik auch – perfektes Timing Wir lassen uns das Frühstück schmecken

Das Platzangebot im Zimmer ist klein. Die ungetoasteten Toasts sind labbrig wie irgendetwas und wir fühlen uns hier im Zimmer überhaupt nicht wohl.

Draußen ist strahlender Sonnenschein und es ist sehr warm, aber nicht so schwül wie in Honolulu. Ich packe schon mal unsere Rucksäcke zusammen.

Um 10 Uhr fahren wir Richtung Süden, mit dem Jeep, der mir ganz und gar nicht gefällt.
Ich bin insgesamt etwas sauer: Es ist nicht nur das Auto, sondern es ist auch das Zimmer, da wir zwei Betten anstatt einem haben, dadurch ist der Platz noch geringer als zuvor. So hatte ich es mir nicht vorgestellt, ansonsten hätte ich doch das Plantation Hale gebucht!

In Höhe des KFC in Lihu'e (nein, wir essen nichts ) drehen wir um. Wir müssen nochmal mit jemandem bei der Rezeption reden, denn so viele Nächte kann Michi unmöglich auf dieser durchgelegenen Matratze schlafen und der Matratzentausch brachte auch nichts, beide Matratzen sind vollkommen durchgelegen.

Eine sehr freundliche Dame mit dicken Augengläsern stellt fest, dass wir letztes Jahr hier im Hauptgebäude im ersten Stock waren und wir das kostenlose Honeymoon Upgrade auf einen Ocean View hatten (achso? Das ist uns neu!) und bei Garden View gäbe es nur die Einzelbetten und die Queen Size Betten sind nur bei den Ocean View.
Da muss man erst mal durchblicken!

Die Lady ist aber wirklich sehr freundlich und verständnisvoll, tippt im Computer mal dies, mal das und meint, heute habe sie nichts frei, aber ab morgen könnte sie uns in ein anderes Garden View Zimmer, allerdings im Hauptgebäude, umbuchen, da die Besitzerin ein Queen Size Bed hinein stellen ließ. Es würde auch nichts kosten, aber es ist im 2nd floor. Ob second floor oder nicht, spielt für uns keine Rolle, Hauptsache, das Bett ist in Ordnung!

Also "Queen Size Bed" und "Garden View" lassen unsere Gesichter strahlen Wir müssen nur morgen früh unser Zimmer mit all dem Gepäck verlassen, das können wir wieder gegenüber der Rezeption im eigenen Raum abstellen und auch unseren Vorrat an gekühlten Lebensmitteln können wir im Kühlschrank dieses Raumes deponieren.

Nun aber nochmal losgefahren Kurz nach 11.30 Uhr fahren wir durch Lihu'e und etwas später nähern wir uns der Abzweigung Richtung Poipu. Wir möchten zur Maha’ulepu Bay, um dort am Strand entlang zu gehen.

Schon bald biegen wir südwärts in die 520, die Tree Tunnel Road, ein. Nach wie vor scheint die Sonne, es sind aber auch einige Wolken am Himmel. Der Mt. Wai’ale’ale ist irgendwo in den Wolken versteckt.

Die Tree Tunnel Road ist wunderschön, da die Bäume über der Straße einen richtigen Tunnel bilden.

Wir fahren so lange geradeaus, bis linkerhand die Poipu Rd. kommt, in diese wir einbiegen.

Vorbei geht es an Hotels und Condo-Anlagen und plötzlich geht die asphaltierte Straße in eine Staubpiste über, bereits beim ersten Gate wird darauf hingewiesen, dass dieses um 6pm geschlossen wird.

Wir passieren einige Wasserdurchfahrten, denen ich nicht ausweichen kann. Es sind unheimlich viele Schlaglöcher und der kleine Zwerg (unser Jeep) nimmt jedes Schlagloch gleich doppelt wahr.

Um 12 Uhr erreichen wir die Kreuzung, an der linkerhand ein verschlossenes Gate mit einem „no trespassing“-Schild ist, geradeaus ist ebenfalls ein verschlossenes Gate und rechterhand geht es für uns weiter.

Acht Minuten später kommen wir am Maha’ulepu Beach an. Die Piste hat sich seit dem letzten Jahr sehr verändert. Das Gepflasterte ist verschwunden und ist großen Wasserlacken gewichen.

Lt. einem Schild ist Camping nicht mehr erlaubt, was letztes Jahr noch der Fall war, wir sahen 2010 auch etliche Camper, auch overnight camper.

Es ist das herrlichste Wetter, das man sich nur vorstellen kann.

Wir stellen das Auto ab und machen uns auf den Weg. Es ist 12.25 Uhr.

Diesmal gehen wir rechterhand bei sitzenden und liegenden Leuten vorbei und folgen Pferdespuren, ab und zu sind Fußtritte zu erkennen.
Eine viertel Stunde später sind wir am Parkplatz vom Gilles Beach und drehen wieder um.
Nach kurzer Zeit drehen wir wieder um und gehen noch mal zum Parkplatz vom Gilles Beach zurück. Warum? Gute Frage, weil Michi es so möchte.
Auf diesem Parkplatz drücken wir uns linkerhand an der großen Pfütze vorbei und zwischen zwei Steinen, die aber fast nicht zu sehen sind, gehen wir durch und sind auf einem ca. fast 1 m breiten Trampelpfad, der offenbar Richtung Meer führt.

Kaum haben wir keine Bäume mehr über unseren Köpfen, ist es sehr heiß. Meine Uhr zeigt 34,3° C an. Wir beschließen daher, über den Strand zum Auto zu gehen.

Um 13.30 Uhr sind wir bei demselben angelangt und ziehen unsere Wanderschuhe aus. Meine Güte, was haben wir Sand eingeschaufelt

Dann machen wir es uns im Auto gemütlich und verspeisen die Vienna Sausages mit Quietschbrötchen, als Nachspeise gibt es apple bananas.

Just in dem Moment gehen ein paar Reiter vorbei. Sie werden auch ganz schön schwitzen.

Um 13.50 Uhr fahren wir Richtung National Botanical Garden, wo wir das Auto um 14.15 Uhr am Parkplatz abstellen.

Wir schaffen es gerade noch, die McBryde Tour zu buchen, sie kostet $ 20/Person. Hier dürfte man ein Tripod verwenden, was wir heute aber nicht dabei haben.

Michi fragt noch mal genau wegen eines Tripods nach, auf welcher Tour man nun Tripods und auf welcher man nur ein Monopod verwenden darf und bekommt zur Antwort, dass man bei der Allerton Garden Tour nur ein Monopod verwenden darf.
Das Verbot gilt aber nicht, wie uns eine andere Lady letztes Jahr verklickern wollte deswegen, weil man mit einem Tripod die Pflanzen zerstört, sondern weil man mit einem Tripod die geführte Tour aufhält und nicht viel Zeit fürs Filmen und Fotografieren sei.

Schließlich bekommen wir noch ein Band um das Handgelenk gelegt, damit wir als Tourteilnehmer identifiziert werden können. Auch eine Broschüre dieser Tour bekommen wir sowie je ein Säckchen Insektenschutz, das wir käuflich erwerben.

Wir fahren mit einem Bus ca. zwei Meilen in den Garten und zwar auf einer ungeteerten Straße. Normalerweise fahren zwei Busse, die jeweils offen sind, beide sind jedoch heute defekt, weshalb wir mit einem geschlossenen fahren.

Vorbei geht es am Golfplatz und Phil, unser Tourguide, erklärt uns schon hier sehr seltene Pflanzen.

Nach diesen zwei Meilen langsamer Fahrt, auf der Phil weiters erklärt, wie sie gegen all jene Pflanzen kämpfen, die die früheren Farmer hier hinterlassen haben oder auch, dass sie mit ihrem Nachbarn, dem großen Golfplatz, nicht ganz einverstanden sind, erfahren wir auch, dass der Golfplatz auf der anderen Seite gar nicht so unwillkommen ist, da dieser über viel Geld verfügt und sie gemeinsam an der Wiederherstellung der Hawaiian native plants arbeiten.

Phil fährt die Tour seit 13 Jahren und erzählt, dass man dieses Jahr zum ersten Mal bis hinunter zum Meer sieht! In all den Jahren zuvor wuchsen hier sehr hohe Pflanzen, die McBryde gefördert hat, da sie einen Sichtschutz für das Privatgelände boten. Diese Pflanzen wurden von den Viehzüchtern eingeführt, um z. B. hohes Gras für die Kühe zur Verfügung zu haben. Andere Gewächse wurden als Zaun verwendet, wachsen meterhoch und diese Pflanzen werden nach und nach entfernt, um sie durch endemische Pflanzen zu ersetzen.

Wir kommen auch an einem eher unscheinbaren Gebäude vorbei und Phil erklärt, dass das die berühmt-berüchtigte Nurserey für Hawaiian Native Plants sei, die letztes Jahr von einer Lady im Visitor Center verleugnet wurde (ja, uns gegenüber auch ). Es werden native plants gezüchtet und hinter dem Gebäude gibt es unterschiedlich überdachte Stellen, an denen die jungen Pflanzen schließlich an das Sonnenlicht gewöhnt werden, da es ansonsten immer wieder Probleme gibt. Diese native plants seien im jungen Alter nicht sehr widerstandsfähig.
Ca. 10.000 bis 15.000 solcher Pflanzen werden für die gesamten Hawai’i-Inseln jedes Jahr „exportiert“.

Phil erzählt weiter, dass der botanische Garten eigentlich eine seltsame Angelegenheit ist, denn hier im Süden, der bekanntermaßen trocken ist, einen botanischen Garten anzulegen, ist eine ziemliche Herausforderung. Es ist schwierig, die Pflanzen am Leben zu erhalten, denn sie müssen sehr viel bewässern. Es sind 300.000 Gallonen/Tag (!) nötig, unvorstellbar

Wir fahren mit Phil in das Tal und dieses Tal ist ein switchback, wie sie es nennen, also ein Tal mit einem Strand unterhalb, wo die Felsen durch den Lawai’i Stream ausgewaschen sind. In diesem Tal sind wunderschöne Palmen angesetzt. Es war früher ein königlicher Garten und wurde schon oftmals für Filmaufnahmen verwendet. Es wächst auch ein Jurassic Park-Baum.

Schließlich setzt uns Phil bei einem kleinen Wartehäuschen ab und mit dem Plan bewaffnet, machen wir uns auf den Weg.
Um 16 Uhr ist wiederum Treffpunkt hier, wir müssen uns also beeilen.

Obwohl wir uns nicht verzetteln, ist es unmöglich, alles Sehenswerte auch wirklich genießen zu können. Dazu bräuchte man mindestens vier Stunden. Tja, wir haben nur eine Stunde zur Verfügung.

Wir gucken oftmals auf die Uhr, um ja nicht die Zeit zu übersehen.

Nur mehr zu viert sehen wir uns auch die Hawaiian native plants an, während die übrigen sechs Tourteilnehmer bereits am Rückweg sind.

Erwähnenswert sind auch die Moskitos, wobei das Antimoskitopapierchen, das wir zuvor bei der Kassa kauften, kaum hilft. Man sollte sich schon vor der Abfahrt des Busses einsprühen und das ordentlich.

Kurz vor 16 Uhr sind wir beim Treffpunkt und der Bus kommt auch schon.

Auf der Rückfahrt erzählt Phil dasselbe noch mal wie bei der Hinfahrt. Wir fragen Phil, welcher Zeitpunkt der günstigere für diese Tour ist. Phil sagt, vom Zeitangebot her ist der Vormittag besser, aber vom Lichteinfall sei der Nachmittag besser.

Ich fotografiere wieder wie ein Weltmeister.

Schließlich sind wir wieder beim Visitor Center und gucken uns wieder einmal die dort wachsenden und blühenden Pflanzen an.

Um 17 Uhr parken wir uns bei Koloa Mill Icecream & Coffee ein und zwar auf der rückwärtigen Seite. Also rechts herum gefahren, dort ist ein Parkplatz und von dort aus kann man den Laden ebenfalls betreten, nicht nur von der Vorderseite.

Hier hinten kann man schön auf einer Holzterrasse sitzen, es gibt einige Tische und Sessel. Es gibt auch Sonnenschirme, sodass man auch bei sehr sonnigem Wetter gut sitzen kann. Der Kaffee schmeckt hervorragend, das Eis ebenso.

Anschließend fahren wir gerade aus Richtung Waimea, da wir noch einen Blick in den Waimea Canyon werfen möchten.
Es dauert nicht lange, sind wir am Hwy. 50 und fahren westwärts weiter.
Hier ist strahlender Sonnenschein
, vor uns sind ein paar Wolken. Die Spätnachmittagssonne heizt ordentlich durch die Frontscheibe herein.

Wir sehen, dass über dem Waimea Canyon herrliches Wetter herrscht, das genügt uns erstmal, mehr wollten wir für den Moment nicht wissen, daher fahren wir zurück.

Bei "unserer" Shell-Tankstelle tanken wir wiederum, der Zip-Code funktioniert jedoch nicht. Die Gallone regular kostet $ 4,139, was sehr günstig ist.

Um 18.50 Uhr parken wir uns am Hotelparkplatz ein.

Ich packe in Windeseile einen Teil der Koffer, anschließend verspeisen wir unser Abendessen (Toasts mit diversen Belägen) und während Michi abwäscht und abtrocknet, bin ich mit dem Koffer packen fertig. Michi ist überrascht, wie schnell das jetzt ging.

Nun bleibt nur noch der technische Krimskrams übrig.


Gegen Mitternacht fallen wir hundemüde ins Bett