Um 7.45 Uhr läutet der Wecker, ich finde
nicht auf Anhieb die Taste zum Abstellen, er ist
so unheimlich laut! Beim zweiten Weckerläuten
stehe ich auf und bereite unser Frühstück
zu, während Michi versucht, sich aus dem Bett
zu wälzen (seine Angabe!).
Das Bett ist ziemlich durchgelegen, dadurch hat
Michi sehr starke Kreuzschmerzen.
Das Frühstück ist fertig und Michi mit
der Morgenkosmetik auch – perfektes Timing
Wir lassen uns das Frühstück schmecken
 
Das Platzangebot im Zimmer ist klein. Die ungetoasteten
Toasts sind labbrig wie irgendetwas und wir fühlen
uns hier im Zimmer überhaupt nicht wohl.
Draußen ist strahlender Sonnenschein und
es ist sehr warm, aber nicht so schwül wie
in Honolulu. Ich packe schon mal unsere Rucksäcke
zusammen.
Um 10 Uhr fahren wir Richtung Süden, mit dem
Jeep, der mir ganz und gar nicht gefällt.
Ich bin insgesamt etwas sauer: Es ist nicht nur
das Auto, sondern es ist auch das Zimmer, da wir
zwei Betten anstatt einem haben, dadurch ist der
Platz noch geringer als zuvor. So hatte ich es mir
nicht vorgestellt, ansonsten hätte ich doch
das Plantation
Hale gebucht!
In Höhe des KFC in Lihu'e (nein, wir essen
nichts )
drehen wir um. Wir müssen nochmal mit jemandem
bei der Rezeption reden, denn so viele Nächte
kann Michi unmöglich auf dieser durchgelegenen
Matratze schlafen und der Matratzentausch brachte
auch nichts, beide Matratzen sind vollkommen durchgelegen.
Eine sehr freundliche Dame mit dicken Augengläsern
stellt fest, dass wir letztes Jahr hier im Hauptgebäude
im ersten Stock waren und wir das kostenlose Honeymoon
Upgrade auf einen Ocean View hatten (achso? Das
ist uns neu!) und bei Garden View gäbe es nur
die Einzelbetten und die Queen Size Betten sind
nur bei den Ocean View.
Da muss man erst mal durchblicken!
Die Lady ist aber wirklich sehr freundlich und
verständnisvoll, tippt im Computer mal dies,
mal das und meint, heute habe sie nichts frei, aber
ab morgen könnte sie uns in ein anderes Garden
View Zimmer, allerdings im Hauptgebäude, umbuchen,
da die Besitzerin ein Queen Size Bed hinein stellen
ließ. Es würde auch nichts kosten, aber
es ist im 2nd floor. Ob second floor oder nicht,
spielt für uns keine Rolle, Hauptsache, das
Bett ist in Ordnung!
Also "Queen Size Bed" und "Garden
View" lassen unsere Gesichter strahlen
Wir müssen nur morgen früh unser Zimmer
mit all dem Gepäck verlassen, das können
wir wieder gegenüber der Rezeption im eigenen
Raum abstellen und auch unseren Vorrat an gekühlten
Lebensmitteln können wir im Kühlschrank
dieses Raumes deponieren.
Nun aber nochmal losgefahren
Kurz nach 11.30 Uhr fahren wir durch Lihu'e und
etwas später nähern wir uns der Abzweigung
Richtung Poipu. Wir möchten zur Maha’ulepu
Bay, um dort am Strand entlang zu gehen.
Schon bald biegen wir südwärts in die
520, die Tree Tunnel Road, ein. Nach wie vor scheint
die Sonne, es sind aber auch einige Wolken am Himmel.
Der Mt. Wai’ale’ale ist irgendwo in
den Wolken versteckt.
Die Tree Tunnel Road ist wunderschön, da die
Bäume über der Straße einen richtigen
Tunnel bilden.
Wir fahren so lange geradeaus, bis linkerhand die
Poipu Rd. kommt, in diese wir einbiegen.
Vorbei geht es an Hotels und Condo-Anlagen und
plötzlich geht die asphaltierte Straße
in eine Staubpiste über, bereits beim ersten
Gate wird darauf hingewiesen, dass dieses um 6pm
geschlossen wird.
Wir passieren einige Wasserdurchfahrten, denen
ich nicht ausweichen kann. Es sind unheimlich viele
Schlaglöcher und der kleine Zwerg (unser Jeep)
nimmt jedes Schlagloch gleich doppelt wahr.
Um 12 Uhr erreichen wir die Kreuzung, an der linkerhand ein
verschlossenes Gate mit einem „no trespassing“-Schild
ist, geradeaus ist ebenfalls ein verschlossenes
Gate und rechterhand geht es für uns
weiter. |
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Acht Minuten später kommen wir am Maha’ulepu
Beach an. Die Piste hat sich seit dem letzten Jahr
sehr verändert. Das Gepflasterte ist verschwunden
und ist großen Wasserlacken gewichen.
Lt. einem Schild ist Camping nicht mehr erlaubt,
was letztes Jahr noch der Fall war, wir sahen 2010
auch etliche Camper, auch overnight camper.
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Es ist das herrlichste Wetter,
das man sich nur vorstellen kann. |
Wir stellen das Auto ab und machen uns auf den
Weg. Es ist 12.25 Uhr.
Diesmal
gehen wir rechterhand bei sitzenden und liegenden
Leuten vorbei und folgen Pferdespuren, ab
und zu sind Fußtritte zu erkennen. |
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Eine viertel Stunde später
sind wir am Parkplatz vom Gilles Beach und drehen
wieder um.
Nach kurzer Zeit drehen wir wieder um und gehen
noch mal zum Parkplatz vom Gilles Beach zurück.
Warum? Gute Frage, weil Michi es so möchte. |
Auf
diesem Parkplatz drücken wir uns linkerhand
an der großen Pfütze vorbei und
zwischen zwei Steinen, die aber fast nicht
zu sehen sind, gehen wir durch und sind auf
einem ca. fast 1 m breiten Trampelpfad, der
offenbar Richtung Meer führt. |
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Kaum haben wir keine Bäume mehr über
unseren Köpfen, ist es sehr heiß. Meine
Uhr zeigt 34,3° C an. Wir beschließen
daher, über den Strand zum Auto zu gehen.
Um 13.30 Uhr sind wir bei demselben angelangt
und ziehen unsere Wanderschuhe aus. Meine Güte,
was haben wir Sand eingeschaufelt 
Dann machen wir es uns im Auto gemütlich und
verspeisen die Vienna Sausages mit Quietschbrötchen,
als Nachspeise gibt es apple bananas.
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Just in dem Moment gehen ein paar
Reiter vorbei. Sie werden auch ganz schön
schwitzen. |
Um 13.50 Uhr fahren wir Richtung National
Botanical Garden, wo wir das Auto um 14.15 Uhr
am Parkplatz abstellen.
Wir
schaffen es gerade noch, die McBryde
Tour zu buchen, sie kostet $ 20/Person.
Hier dürfte man ein Tripod verwenden,
was wir heute aber nicht dabei haben. |
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Michi fragt noch mal genau wegen eines Tripods
nach, auf welcher Tour man nun Tripods und auf welcher
man nur ein Monopod verwenden darf und bekommt zur
Antwort, dass man bei der Allerton
Garden Tour nur ein Monopod verwenden darf.
Das Verbot gilt aber nicht, wie uns eine andere
Lady letztes Jahr verklickern wollte deswegen, weil
man mit einem Tripod die Pflanzen zerstört,
sondern weil man mit einem Tripod die geführte
Tour aufhält und nicht viel Zeit fürs
Filmen und Fotografieren sei.
Schließlich bekommen wir noch ein Band um
das Handgelenk gelegt, damit wir als Tourteilnehmer
identifiziert werden können. Auch eine Broschüre
dieser Tour bekommen wir sowie je ein Säckchen
Insektenschutz, das wir käuflich erwerben.
Wir fahren mit einem Bus ca. zwei Meilen in den
Garten und zwar auf einer ungeteerten Straße.
Normalerweise fahren zwei Busse, die jeweils offen
sind, beide sind jedoch heute defekt, weshalb wir
mit einem geschlossenen fahren.
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Vorbei geht es am Golfplatz und
Phil, unser Tourguide, erklärt uns schon
hier sehr seltene Pflanzen. |
Nach diesen zwei Meilen langsamer Fahrt, auf der
Phil weiters erklärt, wie sie gegen all jene
Pflanzen kämpfen, die die früheren Farmer
hier hinterlassen haben oder auch, dass sie mit
ihrem Nachbarn, dem großen Golfplatz, nicht
ganz einverstanden sind, erfahren wir auch, dass
der Golfplatz auf der anderen Seite gar nicht so
unwillkommen ist, da dieser über viel Geld
verfügt und sie gemeinsam an der Wiederherstellung
der Hawaiian native plants arbeiten.
Phil fährt die Tour seit 13 Jahren und erzählt,
dass man dieses Jahr zum ersten Mal bis hinunter
zum Meer sieht! In all den Jahren zuvor wuchsen
hier sehr hohe Pflanzen, die McBryde gefördert
hat, da sie einen Sichtschutz für das Privatgelände
boten. Diese Pflanzen wurden von den Viehzüchtern
eingeführt, um z. B. hohes Gras für die
Kühe zur Verfügung zu haben. Andere Gewächse
wurden als Zaun verwendet, wachsen meterhoch und
diese Pflanzen werden nach und nach entfernt, um
sie durch endemische Pflanzen zu ersetzen.
Wir kommen auch an einem eher unscheinbaren Gebäude
vorbei und Phil erklärt, dass das die berühmt-berüchtigte
Nurserey für Hawaiian Native Plants sei, die
letztes Jahr von einer Lady im Visitor Center verleugnet
wurde (ja, uns gegenüber auch ).
Es werden native plants gezüchtet und hinter
dem Gebäude gibt es unterschiedlich überdachte
Stellen, an denen die jungen Pflanzen schließlich
an das Sonnenlicht gewöhnt werden, da es ansonsten
immer wieder Probleme gibt. Diese native plants
seien im jungen Alter nicht sehr widerstandsfähig.
Ca. 10.000 bis 15.000 solcher Pflanzen werden für
die gesamten Hawai’i-Inseln jedes Jahr „exportiert“.
Phil erzählt weiter, dass der botanische
Garten eigentlich eine seltsame Angelegenheit ist,
denn hier im Süden, der bekanntermaßen
trocken ist, einen botanischen Garten anzulegen,
ist eine ziemliche Herausforderung. Es ist schwierig,
die Pflanzen am Leben zu erhalten, denn sie müssen
sehr viel bewässern. Es sind 300.000 Gallonen/Tag
(!) nötig, unvorstellbar 
Wir fahren mit Phil in das Tal und dieses Tal ist
ein switchback, wie sie es nennen, also ein Tal
mit einem Strand unterhalb, wo die Felsen durch
den Lawai’i Stream ausgewaschen sind. In diesem
Tal sind wunderschöne Palmen angesetzt. Es
war früher ein königlicher Garten und
wurde schon oftmals für Filmaufnahmen verwendet.
Es wächst auch ein Jurassic Park-Baum.
Schließlich setzt uns Phil bei einem kleinen
Wartehäuschen ab und mit dem Plan bewaffnet,
machen wir uns auf den Weg.
Um 16 Uhr ist wiederum Treffpunkt hier, wir müssen
uns also beeilen.
Obwohl wir uns nicht verzetteln, ist es unmöglich,
alles Sehenswerte auch wirklich genießen zu
können. Dazu bräuchte man mindestens vier
Stunden. Tja, wir haben nur eine Stunde zur Verfügung.
Wir gucken oftmals auf die Uhr, um ja nicht die
Zeit zu übersehen.
Nur mehr zu viert sehen wir uns auch die Hawaiian
native plants an, während die übrigen
sechs Tourteilnehmer bereits am Rückweg sind.
Erwähnenswert sind auch die Moskitos, wobei
das Antimoskitopapierchen, das wir zuvor bei der
Kassa kauften, kaum hilft. Man sollte sich schon
vor der Abfahrt des Busses einsprühen und das
ordentlich.
Kurz vor 16 Uhr sind wir beim Treffpunkt und der
Bus kommt auch schon.
Auf der Rückfahrt erzählt Phil dasselbe
noch mal wie bei der Hinfahrt. Wir fragen Phil,
welcher Zeitpunkt der günstigere für diese
Tour ist. Phil sagt, vom Zeitangebot her ist der
Vormittag besser, aber vom Lichteinfall sei der
Nachmittag besser.
Ich fotografiere wieder wie ein Weltmeister.
Schließlich sind wir wieder beim Visitor
Center und gucken uns wieder einmal die dort wachsenden
und blühenden Pflanzen an.
Um 17 Uhr parken wir uns bei Koloa
Mill Icecream & Coffee ein und zwar auf
der rückwärtigen Seite. Also rechts herum
gefahren, dort ist ein Parkplatz und von dort aus
kann man den Laden ebenfalls betreten, nicht nur
von der Vorderseite.
Hier hinten kann man schön auf einer Holzterrasse
sitzen, es gibt einige Tische und Sessel. Es gibt
auch Sonnenschirme, sodass man auch bei sehr sonnigem
Wetter gut sitzen kann. Der Kaffee schmeckt hervorragend,
das Eis ebenso.
Anschließend fahren wir gerade aus Richtung
Waimea, da wir noch einen Blick in den Waimea Canyon
werfen möchten.
Es dauert nicht lange, sind wir am Hwy. 50 und fahren
westwärts weiter.
Hier ist strahlender Sonnenschein 
, vor uns sind ein paar Wolken. Die Spätnachmittagssonne
heizt ordentlich durch die Frontscheibe herein.
Wir sehen, dass über dem Waimea Canyon herrliches
Wetter herrscht, das genügt uns erstmal, mehr
wollten wir für den Moment nicht wissen, daher
fahren wir zurück.
Bei "unserer" Shell-Tankstelle tanken
wir wiederum, der Zip-Code funktioniert jedoch nicht.
Die Gallone regular kostet $ 4,139, was sehr günstig
ist.
Um 18.50 Uhr parken wir uns am Hotelparkplatz ein.
Ich packe in Windeseile einen Teil der Koffer,
anschließend verspeisen wir unser Abendessen
(Toasts mit diversen Belägen) und während
Michi abwäscht und abtrocknet, bin ich mit
dem Koffer packen fertig. Michi ist überrascht,
wie schnell das jetzt ging.
Nun bleibt nur noch der technische Krimskrams übrig.
Gegen Mitternacht fallen wir hundemüde ins
Bett
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