Samstag, 31. 12. 2005:

Um 7.15 Uhr läutet der Wecker und um 8 Uhr sind wir beim Frühstücksbuffet, das wie immer hervorragend schmeckt. Eines fällt heute jedoch sehr negativ auf: der fehlende Service. Es gibt keine Servietten, es gibt Kaffee nur dann, wenn ich hinter die Theke gehe und den tratschenden Angestellten vermittle, dass wir gerne Kaffee hätten. Rund um uns meckern andere Touristen, dass sie heute nur schleppend, wenn überhaupt bedient werden. Was ist denn los Question So kennen wir das doch gar nicht Exclamation
Letztendlich bekommen wir keine Rechnung, obwohl die üblicherweise früher anreist, als wir mit dem Essen beginnen. Auch gut, Michi schreibt unsere verschlüsselte Zimmernummer auf den Voucher und wir ziehen einfach von dannen.

Meinen ursprünglichen Plan, den heutigen Abend beim aktuellen Lavafluss zu verbringen, lassen wir fallen, denn Michi hat einen neuen, völlig unerwarteten Plan geschmiedet:
Er möchte nochmals die Mana Road fahren Exclamation Zwar nicht die ganze, aber bis zum Beginn des Waldes, dort schlägt er das Picknick vor, dann umdrehen und nach Hilo zurück. Für den Abend macht er den Vorschlag, den ich gestern Abend insgeheim schon hatte, nämlich Sternenhimmel auf der Saddle Road bewundern Exclamation

Doch als Erstes müssen wir nach dem Frühstück erst mal unser Auto durch eine Waschanlage fahren. Wir können uns dem Auto kaum noch nähern, ohne schmutzig zu werden. Der gestrige Tag hat unserem Auto eine Farbe verliehen, die wir nicht kennen. Unweit vom Hotel ist ein Car wash, also vorerst tanken (für die Mana Road), anschließend Auto waschen. Jetzt ist es zumindest äußerlich wieder erkennbar, vom Innenraum möchte ich lieber keine Beschreibung abgeben Wink Wir werden uns wohl tatsächlich gegen Ende des Urlaubs für zwei bis drei Stunden ausgiebig mit der Innenreinigung beschäftigen müssen, alternativ das Auto von Harper reinigen lassen und dafür einiges an Geld bezahlen. Mal sehen, wofür wir uns entscheiden.

Und nun geht's auf Exclamation


Wir fahren bis zum Hunter Checkin-Häuschen auf der Saddle Road. Wie oft bin ich eigentlich schon die Saddle Road rauf- und runtergefahren Question Ich kann es nicht mehr zählen, jedenfalls fuhr ich die Strecke schon sehr, sehr oft, entsprechend gut kenne ich sie. Von der Tankstelle bis zum MM 28 auf der Saddle Road benötige ich heute nur 40 Minuten Exclamation All in all Exclamation That's good ExclamationVery HappyWink

Um 11.35 Uhr, bei Gesamtmeilen 743, stehen wir am Beginn der Mana Road, aber nicht nur wir, sondern auch vier Quarts, die anscheinend zumindest einen Teil der Mana Road fahren wollen. Gut zu wissen, entsprechend muss ich Acht geben.

Das Wetter ist heute ebenso traumhaft schön wie gestern, wir haben unendliches Glück ExclamationVery Happy Über dem Mauna Kea und auch über uns ist keine einzige Wolke zu sehen Very HappyVery Happy

Wir sehen sogar bis nach Hilo, über dem aber eine Wolkendecke ist.

Wir kommen wieder zur Stelle mit den „road works ahead“-Schildern, aber heute ist ja Samstag, noch dazu der 31. 12., also wird mit Sicherheit nicht gearbeitet.
Vonwegen - mit Sicherheit nicht gearbeitet Exclamation Etliche Hawaiianer sind fleißig bei der Arbeit Exclamation Sie winken uns freundlich zu, wir ebenso freundlich zurück. Doch wir sind platt – 31. 12., Samstag früher Nachmittag und die Straßenarbeiter sind bei ihrer Tätigkeit…. Wo gibt's denn so etwas Question

Auf diese Frage bekommen wir keine Antwort und statten Nene wieder einen Besuch ab.
Diesen Tieren könnten wir stundenlang zusehen. Ich lege mich auf den Bauch ins Gras und fotografieren sozusagen „von unten“ Wink

Vor uns ist wiederum das gelbe Blumenmeer von Stechginster, ich steige aus, um zu filmen und zu fotografieren.

Just in diesem Moment höre ich von weiter hinten ein Motorgeräsuch. Die Quarts kommen, ich kann die Staubwolke schon sehen Exclamation Ich springe ins Auto, denn panieren will ich mich nicht lassen Laughing

Drei von den vier Quarts ziehen an uns vorbei und hinterlassen eine große Staubwolke. Uns kann seit dem gestrigen Tag gar nichts mehr erschüttern Wink

Herr und Frau Nene begutachten mit skeptisch, nähern sich bis auf zwei Meter, mehr leider nicht. Gut, man kann nicht alles haben.

Bei Gesamtmeilen von 759,2 kommen wir um 14.10 Uhr bei unserem Picknickplätzchen an.

Wir suchen uns einen querliegenden Baumstamm, auf dem wir bequem sitzen können und genehmigen uns das Lunch.

Es ist herrlich ruhig, die Vögel zwischern, es ist richtig romantisch Very Happy

Nach einer Stunde gemütlichen Sitzens treten wir um 15.10 Uhr die Rückfahrt an.

Auf der Saddle Road angekommen, fällt Michi zum ersten Mal kurz nach den MM 19 (natürlich von Norden kommend) rechterhand ein Schild von einem Trail auf. Doch zu spät, ich bin zu schnell unterwegs und kann nicht mehr rechtzeitig abbremsen Wink Also ein kurzes Stück weiter gefahren, umgedreht und das Ganze begutachtet.

Das, was Michi sah, ist doch tatsächlich der Trailhead für den Kaumana Trail, von dem ich vor wenigen Tagen in einem Trailbuch beim Borders las Exclamation Also notiert: Kaumana Trail in den Plan aufnehmen Wink

Der Himmel verdüstert sich plötzlich sehr rasch, wir müssen uns ein wenig beeilen.

Nehmen wir die Saddle Road doch mal ganz, ganz genau unter die Lupe oder besser gesagt: vermessen wir sie WinkLaughingLaughing

Kurz vor dem MM 16 (alle Angaben von nördlicher Richtung aus beschrieben) geht rechterhand eine Schotterpiste weg. Das ist also die „Tree Planting Road“. Das dort angebrachte Schild besagt, dass Gates vorhanden und versperrt sind. Also gut, die Tree Planting Road können wir demnach nicht fahren, höchstens gehen.

Kurz nach dem MM 16 geht linkerhand ein schmaler Weg irgendwohin (ein Auto kann parken, für zwei wird es schwierig). Wir sehen ein Schild „Hilo Forest Reserve“, ein Gate ist nicht beschrieben und zumindest zu Beginn auch nicht vorhanden.

Das könnten wir – zumindest mal theoretisch – in unseren Plan mit aufnehmen. Ich bin ja immer auf der Suche nach 4WD-Tracks Wink

So, genug vermessen, wir wollen nach Hilo. Im Hotel kommen wir um 19 Uhr an und nun heißt es erst mal duschen, duschen, duschen. Wer ist eigentlich schmutziger Question Das Auto oder wir Question

Nach der Dusche ist der Fall geklärt: Das Auto ist schmutziger Laughing Wir fahren damit tanken und da nebenan die Waschanlage ist, schieben wir das Auto auch gleich durch.

Um 20.15 Uhr sind wir bereit, um auf die Saddle Road zu fahren, doch wir möchten noch sooo gerne etwas zum Essen mitnehmen (ein eigenes Lunchpaket haben wir sicherheitshalber ohnehin an Bord). Doch heute, am 31. 12., ist um diese Uhrzeit schon fast alles geschlossen.
Fast alles… Wir werden schließlich beim Pizza Hut fündig, wo wir uns Hühnerteilchen bestellen. Warm verpackt legen wir sie ins Auto und ich düse los, schließlich ist es schon 21 Uhr Exclamation

Zu Beginn der Saddle Road, die hier eigentlich noch Kaumana Drive heißt, stehen etliche Häuser, wo uns bereits Knallfrösche vor das Auto geworfen werden Laughing Einige Leute lassen bereits Raketen hoch steigen, es herrscht richtige Silvesterstimmung Exclamation

Nach nur 35 Minuten (neuer Rekord ExclamationWink ) sind wir beim Hunter Checkin-Häuschen und was sehen wir Question Es stehen bereits zwei Autos hier, nach uns folgen noch einige. Das gefällt uns gar nicht, ich starte den Motor, fahre die paar Meter zurück auf die Saddle Road und biege nur wenige Meter später rechterhand auf die Straße, die zum Mauna Loa führt, ein. Dort stelle ich das Auto endgültig, südlich vom Pu'u Huluhulu, ab. So, hier haben wir den Sternenhimmel für uns alleine Wink

Aber zuerst genießen wir unsere Hühnerteilchen, die unter diesem Sternenhimmel besonders gut schmecken, anschließend sehen wir lange, sehr lange, die Sterne an. Besonders auffallend sind die vielen Sternschnuppen, man kann direkt auf sie warten. Es dauert kaum länger als fünf Minuten, dann sehen wir wieder eine. Manche sind riesig groß, andere wieder kleiner, interessant zum Ansehen Exclamation

Immer mehr Autos kommen vom Mauna Kea herunter gefahren, anscheinend haben die Interessierten an der Observatory Tour teilgenommen und fahren jetzt (fast alle) Richtung Hilo.

Wir beginnen mit der Rückfahrt zum Hotel um 23.30 Uhr, um 23.58 Uhr fällt mein Blick auf die im Auto befindliche Uhr, 2 Minuten vor Mitternacht Exclamation Ich fahre rechts ran und wir rutschen mit Cola light hinüber ins Neue Jahr Very HappyVery HappyVery Happy

Dann setzen wir die Fahrt fort. Je näher wir uns dem Kaumana Drive nähern, umso mehr sehen die privaten Feuerwerke, die teilweise ganz schön groß sind. Knallfrösche rings um uns, die Hawaiianer stehen im Garten und rufen uns scharenweise „happy new year“ zu, wir entsprechend zurück. Es ist eine schöne Stimmung, die wir sehr genießen.

Um 0.30 Uhr kommen wir beim Hotel an. Nun ist der technische Teil und das Reisetagebuch an der Reihe. Schließlich quatschen wir noch über Gott und die Welt und um 2.30 Uhr verziehen wir uns ins Bett.

HAPPY NEW YEAR ExclamationExclamationExclamationExclamationExclamation


Gefahrene Meilen: 155 (= 250 km)